Archiv für den Tag: 28. Juli 2013

Team NetApp: Bartosz Huzarski fährt ins Bergtrikot bei der Polen-Rundfahrt

Nach einer mehrwöchigen Rennpause nahm eine sechsköpfige Auswahl des Team NetApp – Endura heute die erste Etappe der Polen-Rundfahrt in Angriff nehmen. Der Auftakt im italienischen Trentin wurde über 184 Kilometer von Rovereto nach Madonna die Campiglio ausgetragen. Im Sprint einer Gruppe konnte Diego Ulissi (Lampre) die Etappe für sich entscheiden. John Darwin Atapuma (Colombia) und Rafal Majka (Saxo Tinkoff) vervollständigen das Podium. Als bester Fahrer des Team NetApp – Endura belegt Leopold Koenig den 20. Rang. Bartosz Huzarski übernahm das Führungstrikot in der Bergwertung beim sechsten WorldTour-Rennen seines Teams in dieser Saison. Gleichzeitig wurde er auch als aktivster Fahrer der Etappe ausgezeichnet. Gleich nach dem Start konnte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe rund um Bartosz Huzarski vom Feld absetzen. Im Verlauf des Rennens hat sich diese Gruppe immer weiter verkleinert. An der ersten Bergwertung, die Huzarski für sich entschied, lösten sich vier Fahrer. An der zweiten Bergwertung, die ebenfalls Huzarski gewann, teilte sich die Gruppe erneut und der Fahrer vom Team NetApp – Endura hatte nur noch einen Fluchtgefährten bis zum Fuße des Schlussanstieges. Nachdem Huzarski sich mit Beginn des Berges, 11 Kilometer vor dem Ziel, zurückfallen ließ, folgten viele Attacken der Bergfahrer hinauf nach Madonna die Campiglio. Leo Koenig konnte sich im Aufstieg bei den Favoriten halten und musste erst auf den letzten Kilometern den Attacken Tribut zollen. „Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, hier aktiv zu fahren. Es ist eine Super-Leistung, dass Bartosz heute nicht nur der aktivste Fahrer war sondern sich auch das Bergtrikot bei einem WorldTour-Rennen erobert hat“, so das zufriedene Fazit von Ralph Denk nach der Etappe.
„Der Gruppe wurde es nicht leicht gemacht, sich zu lösen. Man hat die Unsicherheit im Feld deutlich gemerkt, mit der neuen Teamgröße von sechs Fahrern richtig umzugehen. Erst als die Gruppe kleiner wurde, hat das Feld sie fahren lassen. Das ganze Team hat heute gut gearbeitet und auch mit dem Finale bin ich zufrieden. Leo hat Anschluss an die Spitze, so dass wir uns jetzt voll und ganz auf die morgige Königsetappe konzentrieren können“, so Denk weiter. Der zweite Abschnitt der Rundfahrt kann bereits als Königsetappe bezeichnet werden. Die Fahrer absolvieren 206 Kilometer vom Val die Sole zum Passo Pordoi. Dabei sind drei Bergwertungen der ersten Kategorie auf den letzten 60 Kilometern im Etappenprofil verzeichnet. Der Schlussaufstieg zieht sich über 13 Kilometer und eine durchschnittliche Steigung von 6%. Huzarski_KOM_Polen_2013
Foto: NetApp – Endura/Stiehl

MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM: Crosscountry-Worldcup/ Um sechs Sekunden an der Sensation vorbei

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Gunn-Rita Dahle Flesjå by Küstenbrück

Beim vierten Lauf des Crosscountry-Worldcups schrammte Ondrej Cink um nur sechs Sekunden an seinem ersten Sieg bei der Elite vorbei. Auch der zweite Platz ist für ihn das bisher beste Ergebnis der Karriere. Zudem belegte das MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM bei den Herren Rang Drei in der Teamwertung, und Gunn-Rita Dahle Flesjå fuhr bei den Damen auf Rang Vier.

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Gunn-Rita Dahle Flesjå by Küstenbrück

 Zum ersten Mal seit 2009 machte der Worldcup-Zirkus der Mountainbiker Halt in Andorra. Und die Crosscountry-Spezialisten bekamen eine harte Strecke mit vielen natürlichen Singletrails vorgesetzt: Pro Runde waren 4.6 Kilometer und gut 200 Höhenmeter zu bewältigen, und zwei Anstiege verliefen dort, wo im Winter die Skipisten sind. Entsprechend steil und Kräfte zehrend waren die Anstiege, zumal der Start auf 2000m über Meer lag. Als die Damen am späten Samstagmorgen ins Rennen geschickt wurden, lagen die Temperaturen bereits bei 26 Grad, und dazu wehte ein auffrischender Wind. Für Gunn-Rita Dahle Flesjå vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM begann das Rennen denkbar ungünstig: „Ich bin in der ersten Runde zu Fall gekommen und musste danach den Sattel richten.“ Im Verlauf der zweiten Runde gelang der Norwegerin wieder der Anschluss an die Spitze, und in der dritten Runde griff sie sogar an, konnte sich aber nicht von ihren Konkurrentinnen absetzen. In der Schlussrunde machten vier Fahrerinnen den Sieg unter sich aus. Für Dahle Flesjå schaute dabei nur Rang Vier heraus: „Natürlich ist es etwas enttäuschend, wenn man so nah am Erfolg ist, zu Platz Drei fehlten fünf und zum Sieg zehn Sekunden. Aber es tut gut, wieder aufm Podium zu sein, und dies zeigt auch, dass wir aufm richtigen Weg sind.“

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Ondrej Cink by Küstenbrück

Im Rennen der Herren wurden mit Nino Schurter und Julien Absalon zwei der Topfavoriten schon in der ersten von sechs Runden durch Defekte zurück gebunden. Bei der ersten Zielpassage führte darum Ondrej Cink überraschend eine größere Gruppe von Fahrern an – und damit das Rennen. „Wegen dem Wind wollte niemand an der Spitze fahren, und es kam zu taktischen Spielchen. Die wollte ich nicht mit machen, sondern lieber mein eigenes Tempo fahren“, so Cink nach dem für ihn denkwürdigen Rennen. Denn nur Lukas Flückiger und der junge Italiener Gerhard Kerschbaumer konnten Cinks Tempo zunächst mitgehen. Bald war Cink alleine an der Spitze unterwegs und baute seinen Vorsprung bis auf 37 Sekunden aus. In der Schlussphase drehten aber Stéphane Tempier und Nino Schurter gewaltig auf und konnten die Lücke zu Cink schließen. „Zu Beginn der letzten Runde hab ich einen Sieg noch für möglich gehalten, aber Nino war vor allem in den Abfahrten unglaublich schnell“, meinte Cink nach dem Rennen. „Dennoch bin ich kein bisschen enttäuscht: Diesen zweiten Platz schätze ich als wertvoller ein als den U23-Weltmeistertitel.“

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Ondrej Cink by Küstenbrück

So gut es Ondrej Cink lief, so enttäuschend war das vierte Rennen der Saison für seine Kollegen vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM. Thomas Litscher fuhr in der ersten Rennhälfte ganz vorne mit und stieß bis auf Rang Vier vor. „Ich habe mich auch topfit gefühlt, das Höhentrainingslager im Engadin hat sich ausbezahlt. Aber dann haben sich die Sitzbeschwerden wieder gemeldet, die mich vergangenes Jahr ausgebremst haben“, meinte ein enttäuschter Thomas Litscher nach Rang 29. Auch José Hermida schien unterwegs zu einer Top10-Platzierung, ehe er im Finale einging und bis auf Rang 21 durchgereicht wurde: „Schon mein Start war nicht besonders, und in der dünnen Luft bin ich heute nie richtig auf Touren gekommen. So wie heute habe ich lange nicht gelitten.“ Rudi van Houts startete bewusst nicht zu schnell, weil er Respekt vor der dünnen Luft hatte. Aber statt im letzten Drittel noch einmal anzugreifen, band ihn ein Reifendefekt zurück, so dass nicht mehr als ein 25. Platz für ihn resultierte.

 

In der Mannschaftswertung der Herren belegte das MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM den dritten Rang, und in der Team-Gesamtwertung ist man bis auf drei Punkte an das führende BMC-Team heran gerückt. Das verspricht für die verbleibenden Rennen eine Menge Spannung.  

 

XCO #4, Vallnord / Andorra

Elite Damen:

1. Sabine Spitz, GER, in 1:26.54 Stunden

2. Katerina Nash, CZE, + 0.01

3. Eva Lechner, ITA, + 0.04

4. Gunn-Rita Dahle Flesjå, NOR/MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM, + 0.09

5. Tanja Zakelj, SLO, + 1.24

 

Elite Herren:

1. Nino Schurter, SUI, in 1:27.07 Stunden

2. Ondrej Cink, CZE/MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM, + 0.06

3. Stéphane Tempier, FRA, + 0.11

4. Maxime Marotte, FRA, + 0.31

5. Gerhard Kerschbaumer, ITA, + 0.45

 

 

Team-Website: www.team-multivan-merida.com

Picture-Service: http://multivanmerida.sports-publishing.com