Archiv für den Tag: 15. Juli 2018

105. Tour de France: John Degenkolb feiert ersten Tour de France Etappensieg


©A.S.O. / Pauline Ballet
Es ist die 9. Etappe der Tour de France – die Etappe, die über Kopfsteinpflaster nach Roubaix führt und John Degenkolb (Trek-Segafredo) seinen lang ersehnten ersten Etappensieg bringt. Im Sprint einer Dreiergruppe konnte er sich erfolgreich gegen die Belgier Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Yves Lampaert (Quick-Step Floors) durchsetzen.
Bei seiner 6. Tour Teilnahme und sechs zweiten Plätzen nun endlich der lange erwünschte Sieg, Glückwunsch!
John Degenkolb:
„Auf diesen Sieg habe ich so lange gewartet. Es war unglaublich. Endlich ein großer Sieg nach einer sehr langen Zeit, in der ich so viel durchgemacht habe. Es war eine schwere Zeit. Ich bin so glücklich, diesen Sieg meinem besten Freund Jörg zu widmen. Er starb letzten Winter. Ein großer Verlust, denn er war wie ein zweiter Vater für mich und das hier wäre wirklich etwas für ihn gewesen. Viele haben behauptet, dass es vorbei ist und ich nicht zurückkomme. Aber ich wusste es besser. Denn ich musste noch einen großen Sieg für diesen Kerl holen. Ich bin so glücklich, dass es mir gelungen ist. Es gibt kein Finale, das dramatischer, schöner oder fantastischer hätte sein können. Ich bin total überwältigt.“
@ASO

Fünfter Rang für Sagan in Roubaix, Majka klettert auf Rang sechs der Gesamtwertung der Tour de France.


In der erwartet hektischen Etappe nach Roubaix müssen einige der Mitfavoriten ihre Hoffnungen begraben. BORA – hansgrohe kämpft sich trotz Rückschlägen bis Roubaix gut durch. Am Ende holt Peter Sagan Rang fünf in der Tageswertung, Rafal Majka erreicht ebenfalls in der Gruppe der Favoriten das Ziel und klettert auf den sechsten Gesamtrang, bevor die Tour de France in den ersten Ruhetag geht.
Die Etappe
Insgesamt 21,7 km auf Kopfsteinpflaster warteten heute auf das Fahrerfeld der Tour zwischen Arras und Roubaix. Eine besondere Etappe, die 15 Sektoren, teilweise etwas verkürzt, von Paris – Roubaix beinhaltete. Bergwertung wurde heute keine ausgefahren, alle Aufmerksamkeit galt dem Kopfsteinpflaster. Nach 47,5 km begann der erste Sektor, nach 59 km wartete die Sprintwertung des Tages. Der Sieger nach insgesamt 156,5 Kilometern in Roubaix wurde allerdings nicht, wie im April üblich auf dem Velodrom, sondern auf der Straße davor ermittelt.
Teamtaktik
Mit fünf ausgewiesen Klassikerspezialisten hatte BORA – hansgrohe heute ein sehr stark besetztes Team im Rennen. Ziel war es daher auch aus diesem Umstand Kapital zu schlagen, und das Rennen entsprechend aktiv zu gestalten. Schon ab dem ersten Sektor wollte man geschlossen vorne sein, und das Tempo über das Pflaster hochhalten. Denn es wurde ein Ausscheidungsfahren erwartet, dem man den eigenen Stempel aufzudrücken versuchte. Allerdings musste man dabei auch den richtigen Spagat zwischen dem Kampf um den Etappensieg und Rafal Majkas Ambitionen in der Gesamtwertung finden. Das Team sollte sich vorrangig um Majka kümmern, ihn in Position halten und so weit vorne als möglich nach Roubaix bringen. Während der UCI Weltmeister und amtierende Paris-Roubaix Sieger Peter Sagan auf eigene Faust um den Etappensieg kämpfen sollte.
Das Rennen
Wie erwartet begann die Etappe heute mit einem Feuerwerk. Attacke folgte auf Attacke und eine 5-Mann-Gruppe löste sich schon nach wenigen Kilometern. In dieser hektischen Anfangsphase ereignete sich auch ein erster Massensturz. Von BORA – hansgrohe war M. Bodnar betroffen, konnte aber ohne Probleme das Rennen fortsetzen, im Gegensatz zu R. Porte, der die Tour heute verletzt verlassen musste. Vier weitere Fahrer schlossen zur Spitze auf, die am Beginn des ersten Sektors einen Vorsprung von 3:30 auf das Feld hatte. Dort führte BORA – hansgrohe wie geplant das Feld in die erste Kopfsteinpflasterpassage. Die Sektoren 15, 14 und 13 liefen gut, doch etwa 65 km vor dem Ziel ereignete sich ein weiterer Massensturz weit vorne im Feld, diesmal waren Rafal Majka und Daniel Oss verwickelt. Damit musste BORA – hansgrohe nun hinter dem Feld die Verfolgung organisieren. Schnell formierte sich das Team um seinen Leader, und nur wenige Kilometer später war Majka zurück im Feld der Favoriten. Zu diesem Zeitpunkt war der Vorsprung der Spitzengruppe bereits auf 1:30 zusammengeschmolzen. Majka ging wenig später noch einmal in einer Rechtskurve zu Boden, konnte aber mit der Hilfe von Marcus Burghardt schnell wieder aufschließen. Danach entwickelte sich das erwartete Ausscheidungsrennen. Sagan und Majka hielten sich in der Gruppe der Favoriten, als die letzten der Fahrer der ehemaligen Spitzengruppe eingeholt wurden. Rund 20 km vor dem Ziel setzten sich Lampaert, Van Avermaet und Degenkolb entscheidend vom Rest ab. In der Gruppe dahinter herrschte Uneinigkeit und 10 Kilometer später attackierte auch Peter Sagan in einer Vierergruppe. Am Ende holt Sagan den 5. Rang beim Sieg von J. Degenkolb. Rafal Majka beendet die 9. Etappe in der Gruppe der Favoriten und verbessert sich auf den 6. Gesamtrang vor dem ersten Ruhetag der Tour.
Reaktionen im Ziel
„Die Etappe heute war Paris-Roubaix im April sehr ähnlich. Gleichzeitig war es ganz anders mit den ganzen Klassementsfahrern im Feld. Auch wir haben heute für Rafal gearbeitet, das hat auch sehr gut geklappt. Wir waren immer vorne, trotzdem ging Rafal zweimal zu Boden. Aber das Team hat ihn beide Male, mit großartigem Einsatz, zurückbringen können. Am Ende des Tages können wir heute zufrieden sein.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Das war heute ein harter und stressiger Tag. Ich bin happy, denn ich hatte ein unglaublich starkes Team um mich. Nach beiden Stürzen haben mich die Jungs wieder nach vorne gefahren, dank ihnen konnte ich am Ende mit der Gruppe der Favoriten das Ziel erreichen. Zum Glück habe ich mich nicht ernsthaft verletzt, alles sieht also jetzt sehr gut aus vor den ersten Bergetappen der Tour.“ – Rafal Majka
„Das war heute das erwartete Chaos. Unsere Jungs haben einen tollen Job gemacht. Wir haben früh im Feld gearbeitet, um vor dem ersten Sektor vorne zu sein. Das hat alles perfekt geklappt. Aber wir konnten leider nicht alle Stürze vermeiden. Daniel wurde zu lange aufgehalten, als Rafal das erste Mal zu Boden ging, zum Glück hatten wir Marcus und Bodi, um Rafal zurückzubringen. Als er ein zweites Mal stürzte, war Marcus wieder zur Stelle. Wir haben Rafal im Rennen um die Gesamtwertung halten können, mussten dort aber alle unsere Kräfte investieren. Leider konnten wir dadurch Peter im Finale nicht mehr helfen, aber ich bin doch dennoch happy mit der ersten Tourwoche. Das Team hat jeden Tag einen tollen Job gemacht, wir haben zwei Etappen gewonnen, Peter ist in Grün, und Rafal liegt auf Rang sechs der Gesamtwertung. Ich bin stolz was BORA – hansgrohe bis hierher erreicht hat.“ – Enrico Poitschke, sporlticher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages

John Degenkolb (TREK-Segafredo) siegt in Roubaix – erster Etappensieg bei der TdF für ihn!



Am Sonntag vor dem ersten Ruhetag siegt Dege auf dem spektakulären neunten Teilstück über 154 Kilometer von Arras nach Roubaix im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor den beiden Belgiern Greg Van Avermaet (BMC) und Yves Lampaert (Quick-Step Floors).
Da die drei für die Gesamtwertung keine Rolle spielen werden, war ihr Angriff vom Erfolg gekrönt.
Er erzielte somit auch für den ersten Tageserfolg eines deutschen Profis bei der 105. Frankreich-Rundfahrt.
Schon vor dem ersten Kopfsteinpflaster Stück mussten bei einem großen Sturz im Feld Richie Porte (BMC), Stefan Kung (BMC), Andre Greipel, Jens Keukeleire of Lotto Soudal, Guillaume Martin (Wanty-Groupe Gobert) und Jose Rojas (Movistar) zu Boden. Porte und Rojas mussten wegen Verletzungen das Rennen aufgeben.
Im weiteren Verlauf gab es noch viele weitere Stürze und Defekte, u.a. Tejay VanGarderen, Kwiatkowski, Chris Froome, Landa (unachtsam beim Trinken) und vor allem Romain Bardet waren davon betroffen. Der Franzose hatte mehrere Reifendefekte und musste immer wieder Aufholjagden starten, die letzte kurz vor dem Ziel gelang nicht mehr ganz.
Team SKY zeigte sich mit einer sehr offensiven Fahrweise und brachte letztendlich Geraint Thomas und Chris Froome relativ unbeschadet ins Ziel, das gilt auch für Movistar mit Valverde und Quintana.
Greg Vanavermaet behält das gelbe Trikot und konnte seinen Vorsprung durch die Zeitgutschrift für den 2. Platz und einen Bonussprint noch ausbauen, dies dürfte im weiteren Verlauf in den Bergen aber keine große Rolle spielen.
Peter Sagan (BORA-hansgrohe) wurde Fünfter der Tageswertung und fährt weiterhin im grünen Trikot. Bei BORA-hansgrohe wird man sich besonders freuen, dass Rafal Majka unbeschadet mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel, kam und nun in der Gesamtwertung sechster ist.
9. Etappe:
1. John Degenkolb (Trek-Segafredo)
2. Greg Van Avermaet (BMC) s.t.
3. Yves Lampaert (Quick-Step Floors)
4. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:19
5. Peter Sagan (Bora-hansgrohe) s.t.
6. Jasper Stuyven (Trek-Segafredo)
7. Bob Jungels (Quick-Step Floors)
8. André Greipel (Lotto Soudal) +0:27
9. Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) s.t.
10. Timothy Dupont (Wanty-Groupe Gobert)
Gesamtstand:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:43
3. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:44
4. Bob Jungels (Quick-Step Floors) +0:50
5. Alejandro Valverde (Movistar) +1:31
6. Rafal Majka (Bora-hansgrohe) +1:32
7. Jakob Fuglsang (Astana) +1:33
8. Chris Froome (Sky) +1:42
9. Adam Yates (Mitchelton-Scott)

Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Tom Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors

Es war der Tag von John Degenkolb.
Text/Fotos: Gerhard Plomitezr

105. Tour de France 2018 : Stage 9 preview



Distance : 156,5 km
Climbs : 0
Points for the polka dot jersey : No point distributed
Points for the green jersey : 50
Bonus point : 18 km from the finish line
Fictive start : 12h35
Real start : 12h50
Estimated finish : 16h09 – 16h28
Village opening : 9h30
Guest :
Jan Janssen (Winner of Tour de France in 1968)
Arras Citadelle
42 000 inhabitants, stage-city for the 5th time
– The first appearance of Arras on the Tour de France map was 27 years ago for a stage leading to Le Havre. A Paris-Arras race took place between 1923 and 1959, and was revived in 2010 as the Paris-Arras Tour.
– On July 11, 1991, Frenchman Thierry Marie looked especially eager to return to his native Normandy. The prologue winner spent 234km all alone at the front to win in Le Havre.
– Connected by the Rue de la Taillerie, The Grand Place and the Place des héros were designed to accommodate markets from the 11th century onwards.
Roubaix
96 650 inhabitants, stage-city for the 26th time
– Roubaix was once dubbed “the French Manchester” for its role in the world’s textile industry in the 19th century. The town also became the capital of cycling in Spring, but also in July when the Tour de France tackles the cobbles of the Queen of Classics.
– In 1949, the riders had to tackle 100 km of cobbles. Jean Robic lost eight minutes.
– The Andre Diligent Museum of Art and industry, better known as La Piscine, opened its doors in 2001 on the site of an old Art Deco swimming pool.

Zweiter Rang für Sagan in Amiens, bevor die Tour de France über Kopfsteinpflaster nach Roubaix führt. 



Auch die letzte Sprintetappe der ersten Tour de France Woche verlief heute bis ins Finale relativ unspektakulär. Eine frühe Fluchtgruppe wurde spät gestellt, allerdings ereignete sich heute auch wieder ein Massensturz auf den letzten 20 Kilometern. Von BORA – hansgrohe war Pawel Poljanski verwickelt, alle anderen konnten sich an der Spitze des Feldes positionieren. Auf den letzten 500 m trat Peter Sagan früh an, sah lange wie der Sieger aus, konnte aber sein Tempo nicht bis ans Ende halten. Der Weltmeister vermied so allerdings das Gerangel an seinem Hinterrad, das später zur Rückversetzung von Greipel und Gaviria führte.
Die Etappe
Die letzte einer ganzen Reihe von Sprintetappen stand heute auf dem Programm der Tour de France. Zwischen Dreux und Amiens waren 181 flache Kilometer zurückzulegen, und damit bot sich eine letzte Chance für die reinen Sprinter im Feld. Zwei Bergwertungen der 4. Kategorie stellten keine ernsthaften Hindernisse dar, bevor bei Rennkilometer 86,5 der Zwischensprint des Tages entschieden wurde. Ohne große Hindernisse führte die Strecke dann weiter ins Tagesziel von Amiens.
Teamtaktik
Nachdem morgen eine entscheidende Etappe nach Roubaix auf die Fahrer wartete, wollte BORA – hansgrohe heute am französischen Nationalfeiertag so viel Kraft als möglich sparen. Traditionell animieren am 14. Juli die französischen Teams das Rennen, das deutsche WorldTeam wollte das Finale abwarten, zumal heute über weite Strecken auch noch Gegenwind auf das Peloton wartete. Am Etappenende sollte einmal mehr der Mann im Grünen Trikot, Peter Sagan, in seiner Jagd nach Punkten unterstützt werden.
Das Rennen
Es dauerte eine Weile, bis sich heute eine erste Gruppe vom Feld lösen konnte. Nach 23 Kilometern rissen drei Fahrer erfolgreich aus und konnten in der Folge ihren Vorsprung schnell auf sechs Minuten ausbauen. Wie erwartet waren zwei Franzosen an der Spitze, während L. Ten Dam sich nach einigen Kilometern entschloss wieder auf das Feld zu warten. Dort kontrollierten Quick-Step und Lotto-Jumbo das Tempo. Nach den beiden Bergwertungen des Tages lag der Abstand zwischen dem Spitzenduo und dem Feld bei rund vier Minuten. Aus diesem, sicherte sich Peter Sagan heute Rang vier hinter A. Demare beim Zwischensprint. Bis auf die letzten 20 km ereignete sich auch heute nicht viel. Der Vorsprung der Ausreißer verringerte sich stetig, doch 16 km vor dem Ziel gab es heute einen Massensturz. Einige der Klassementsfahrer waren betroffen, von BORA – hansgrohe war Pawel Poljanski verwickelt, konnte das Rennen aber ohne Probleme fortsetzen. Etwa acht Kilometer vor dem Ende wurde das Spitzenduo gestellt, als die Sprintzüge schon voll organisiert im Positionskampf für ihre Kapitäne waren. Sagan kam in sehr guter Position auf die Zielgerade, zögerte nicht und trat früh zum Sprint an. Lange Zeit sah der UCI Weltmeister als der sichere Etappensieger aus, doch auf den letzten 30 Metern ging Sagan die Kraft aus. Er überquerte die Ziellinie als Vierter, wurde aber später als Etappenzweiter gewertet, da Greipel und Gaviria nach einem harten Kampf an Sagans Hinterrad disqualifiziert wurden.
Reaktionen im Ziel
„Das war heute wieder eine sehr flache Etappe und ein schnelles Finale. Das Team hat mich und Rafa sehr gut aus allen Problemen rausgehalten. Auf der Zielgeraden war ich perfekt in Position, habe aber etwas zu früh angetreten. Darum konnte ich auf den letzten Metern nicht mehr ganz dagegenhalten. Morgen haben wir aber wieder eine Chance, und wir werden versuchen keine Fehler zu machen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Das Team hat abermals alles richtig gemacht. Als der Massensturz passierte waren wir vorne, nur Pawel war betroffen, konnte aber sofort weiterfahren. Da macht sich unsere harte Arbeit bezahlt, im Finale investieren wir jeden Tag sehr viel Kraft, um unsere Kapitäne vorne im Feld zu halten. Peter war dann richtig stark im Sprint, allerdings hat er etwas zu früh angetreten und die anderen konnten auf den letzten 50 m noch vorbeiziehen. Wenn die Etappen so einfach sind wie heute, spielt das den reinen Sprintern in die Karten, da alle frisch ins Finale kommen. Aber wir sind auch heute zufrieden. Im Kampf um Grün sieht es gut aus, und morgen nach Roubaix wird sich ohnehin vieles ändern.“ – Enrico Poitschke, sporlticher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
8. Etappe:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
3. John Degenkolb (Trek-Segafredo)
4. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)
5. Arnaud Demare (Groupama-FDJ)
Gesamtstand:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:07
3. Tejay van Garderen (BMC) +0:09
Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Toms Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors

Hattrick für Visconti in Wels – Hermans wird 3. belgischer Toursieger


Zum zweiten Mal nach 2017 endete die Österreich Rundfahrt in Wels. In einem packenden Zielsprint holte sich Giovanni Visconti im Sprint einer fünfköpfigen Fluchtgruppe seinen dritten Etappensieg bei dieser Tour! Auf der letzten Etappe ließ sich der „Flyeralarm“-Gesamtführende Ben Hermans sein Trikot nicht mehr ausziehen. Er siegte 18 Sekunden vor dem besten Österreicher Hermann Pernsteiner, der damit das „Gebrüder Weiss“-Trikot gewann!
Trotz der Strapazen mit sechs Bergankünften in den letzten Tagen schlugen die Radprofis auf der heutigen Abschlussetappe von Scheibbs im Mostviertel nach Wels im Hausruckviertel über 163,2 Kilometer hohes Tempo an. Kurz vor der ersten „Wiesbauer“-Bergwertung Luft formierte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe. Bis Waidhofen a/d Ybbs nach 30 Kilometern hatten Wenigzell-Etappensieger Alexey Lutsenko, der zweifache Etappensieger Giovanni Visconti, & Co. bereits einen Vorsprung von 3:20 Minuten.
Attacke von Cataldo
Dass die letzte Etappe nicht immer eine Friedensetappe sein muss, demonstrierte der Gesamtdritte Dario Cataldo (Astana), der nach 100 Kilometern attackierte. Doch der Vuelta-Etappensieger von 2012 konnte sich nicht entscheidend absetzen. Unterdessen, nach der letzten „Wiesbauer“-Bergwertung Kremsmünster, pendelte sich der Vorsprung der Spitze auf rund drei Minuten ein.
Visconti schafft Triple!
Das Quintett brachte schließlich vor tausenden Zuschauern einen Vorsprung von knapp 50 Sekunden nach Wels. Dort triumphierte zum dritten Mal Giovanni Visconti. Der Bahrain-Merida-Profi, bereits Etappensieger beim Giro d’Italia, konnte den Hattrick im Ziel kaum fassen: „Mein Ziel war ein Etappensieg, jetzt sind es drei. Es ist einfach unglaublich gut für mein Team und mich mit fünf Etappensiegen und dem zweiten Gesamtplatz für Hermann gelaufen.“ Visconti sprintete in Wels U23-Weltmeister und Wenigzell-Etappensieger Alexey Lutsenko nieder. Als bester Österreicher wurde Andreas Hofer (Hrinkow Advarics Cycleangteam) Elfter.
Hermans siegt vor Pernsteiner
„Ich gratuliere Ben Hermans, er war einfach nicht zu schlagen. Mein Ziel für diese Jubiläumstour war das Podium und das habe ich klar geschafft“, freute sich Hermann Pernsteiner. Der „Kämpfer vom Sonntagberg“, wo er sich zwei Mal die Schulter ausgekugelt hatte, hielt heute durch: „Natürlich habe ich die Schmerzen gespürt. Aber sobald der Startschuss fiel, konnte ich es gut ausblenden. das Rennen war hart, da spürt man die Beine mehr als die Schulter.“ Ben Hermans freute sich über seinen größten Triumph im Teamdress von Israel Cycling Academy. Die größten Emotionen in der Rundfahrtswoche erlebte er am Kitzbüheler Horn: „Der dritte Tag mit dem Sieg am Horn war für mich unfassbar. Ich bedanke mich bei meinem Team, das mich in den letzten Tagen toll unterstützt hat. Für mich ist dieser Rundfahrtssieg extrem wichtig!“ Dritter in der Gesamtwertung wurde Dario Cataldo (Astana/plus 44 Sek.), Vierter der Vorarlberg-Santic-Profi Patrick Schelling aus der Schweiz. Riccardo Zoidl vom Team Felbermayr Simplon Wels wurde toller Fünfter und war zufrieden: „Das war das Maximum. Ich bin absolut happy mit diesem Ergebnis nach so harten Etappen.“
Die Trikotgewinner
Ben Hermans (Israel Cycling Team) krönte sich heute zum dritten belgische Gesamtsieger nach Stijn Devolder 2007 und Frank Vandenbroucke 1996. Der Belgier schlüpfte am dritten Tag mit seinem Etappensieg am Kitzbüheler Horn ins „Flyeralarm“-Führungstrikot und brachte es bis Wels. Der Neuseeländer Aaron Gate (Aqua Blue Sport) fixierte schon gestern die „Wiesbauer“-Berpreiswertung. Als Punktebester und somit Träger des „Mautner Markhof“-Trikots setzte sich der dreifache Etappensieger Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) durch. Sein Team mit Sitz in Bahrain dominierte auch die Teamwertung, wo das Team Vorarlberg-Santic den zweiten Platz belegte und somit beste österreichische Mannschaft wurde. Herausragend für das Vorarlberger Team ist natürlich auch der vierte Gesamtplatz des Schweizers Patrick Schelling!
Wiedersehen bei der UCI Straßenrad WM in Innsbruck-Tirol
Der starke Kletterer Ben Hermans zählt spätestens nach seinem Triumph bei der Österreich Rundfahrt zu den großen belgischen Hoffnungen neben Tim Wellens, Tiesj Benoot oder Serge Pauwels für die UCI Straßenrad WM in Innsbruck-Tirol. „Die schwere Rad WM in Tirol mit knapp 5.000 Höhenmetern sollte mir liegen. Das ist mein nächstes großes Ziel, wenn ich aufgestellt werde“, sagte Hermans. Auch der „Wiesbauer“-Bergkönig Aaron Gate setzt nach der Ö-Tour voll auf die Titelkämpfe in Österreich von 22. bis 30. September 2018.
Homepage: www.oesterreich-rundfahrt.at
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