9. Mountainbike-Soccercup in Offenburg

Dreimal „überrundet“ und doch gewonnen

Titelverteidiger Schwarzwaldbolzer hat am Sonntag beim Soccercup der Mountainbiker in Offenburg die Bremse spät aufgemacht, sich dann aber doch noch im Finale gegen die Holzbeine aus dem Ermstal mit 4:3 durchgesetzt. Die neunte Auflage einer „verrückten Idee“ wird 2014 erneut in Offenburg eine Fortsetzung finden.

Drei Defekte, dreimal die Lücke wieder geschlossen, in Führung gegangen und dann den Sieg nach Hause gefahren. So würde man das Endspiel um den MTB-Soccercup 2013 wohl im Mountainbike-Jargon ausdrücken.

Halbwegs dramatisch verlief das Finale zwischen den Scharzwaldbolzern aus Offenburg und Holzbeine Ermstal, die sich für das Turnier am Sonntag erstmals so formiert hatten.

Die Ermstäler, bei denen der Großteil des kickenden Personals dem TSV Dettingen/E. angehört, gingen dreimal in Führung, doch der Titelverteidiger ließ sich in den zweimal neun Minuten nicht aus der Ruhe bringen und drehte das Match zu seinen Gunsten.

Dabei wäre das Quintett um Marco Fey und Felix Huschle, das ohne Ersatzspieler antrat, schon in der Vorrunde beinahe gescheitert. In der Siebener-Gruppe wurde man gewissermaßen dreimal überrundet, soll heißen dreimal bezwungen, darunter auch ein 0:2 gegen den Final-Gegner. Das 1:0 durch ein „Zaubertor“ von Felix Huschle gegen den 2010er-Sieger Ballkunstensemble und damit das Weiterkommen stand auf der Kippe.

„Jetzt hat sich der Aufwand gelohnt“, grinste Marco Fey, „nächstes Jahr haben wir das ganze Programm schon fertig.“ Der Sieger hat die Verpflichtung das jeweils nächste Turnier auszurichten.

Eine „verrückte Idee“, die Spaß macht

Nun, die Ermstäler hätten die Ausrichtung der „verrückte Idee“ übernommen. So bezeichnete Jochen Coconcelli als Mit-Erfinder des MTB-Soccercup den Ursprung des Turniers. Als Spaß-Veranstaltung ging der Cup auch in diesem Jahr durch, auch wenn hie und da die Zweikämpfe auch mal mit Verbissenheit geführt wurden.

Die Blessuren blieben im Rahmen. Ein Spieler aus dem EBE-Racing Team von Elisabeth Brandau überdrehte sich das Sprung-Gelenk, in den letzten zwei Minuten des kleinen Finales, das die Brandaus Truppe im Neun-Meter-Schießen gegen Württemberg 2 gewinnen konnte.

Die Teamchefin freute sich über ihre Jungs und Teresa Lenz, die als sogar für einen Torerfolg verantwortlich zeichnete. „Das Turnier ist eine tolle Sache“, meinte die Deutsche Vizemeisterin, die zum ersten Mal dabei war, sich allerdings selbst nicht aufs Parkett traute.

Ihre Premiere beim Turnier feierten auch die Biker vom MTB Südbaden aus Emmendingen. Sie gingen ohne Sieg aus dem Turnier. „Es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Wir hätten allerdings nicht gedacht, dass das Niveau so hoch ist. Nächstes Jahr trainieren wir ein bisschen“, meinte eine lachende Fabienne Rich als einzige (junge) Dame im Team.

Auch Bundestrainer Peter Schaupp mischte sich wieder unter die kickenden Mountainbikern. Im Team mit dem Deutschen Meister Moritz Milatz und Simon Stiebjahn spielte er im Ballkunstensemble. Seine einzige Sorge ist natürlich die Verletzungsgefahr, wenn es zu ruppig wird. „Wir müssen halt aufpassen, dass in den Zweikämpfen kein unnötiges Risiko gegangen wird. Das würde auch dem Charakter des Turniers nicht mehr entsprechen“, meinte Schaupp.

Seine Nationalspieler, pardon: -Fahrer, blieben heil und werden wohl demnächst wieder der Kugel hinterher jagen – während des Trainingslagers am Strand von Mallorca.

hasi(1)

Fotos im Anhang ©Erhard Goller

 

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