Buchtipp: Thomas Dekker – Unter Profis

Dekker-Brutal-Ehrlich

Blutbeutel, gefälschte Kortison-Atteste,Teambuilding im Bordell: Das maßlose Leben des Radrennfahrers Thomas Dekker. Dank seines außergewöhnlichen Talents erlebt der Niederländer Thomas Dekker als junger Radprofi einen kometenhaften Aufstieg. Aber es geht ihm nicht schnell genug. Er will mehr. Mehr Siege, mehr Geld, mehr Frauen. Bald kennt er keinerlei Maß mehr. Er greift zu Doping und Drogen und verliert sich in Sex- und Alkoholeskapaden, bis sein Leben mit Vollgas aus der Bahn gerät: Die Nachkontrolle einer alten Urinprobe überführt ihn des EPO-Missbrauchs. Was folgt, ist ein nahezu aussichtsloser Kampf zurück in die Weltspitze, aber vor allem ein zerstörerischer Kampf mit sich selbst und seine Dämonen.

In seiner Autobiografie »Unter Profis«, aufgeschrieben von dem renommierten Journalisten und intimen Radsportkenner Thijs Zonneveld, schüttelt Thomas Dekker erstmals alle Lügen von sich ab und erzählt der Welt seine Geschichte, seine ganze Wahrheit. Mit beispielloser Offenherzigkeit – absolut schonungslos gegen sich und andere – zeichnet er seinen Weg nach: vom leicht beeinflussbaren Nachwuchsfahrer zum geläuterten Veteranen mit einer dunklen Vergangenheit in den Hinterhöfen des Profiradsports. Er berichtet von nüchtern routiniertem Blutdoping in anonymen Flughafenhotels, von zwielichtigen Treffen mit Dealern, von Partys mit Prostituierten bei der Tour de France. Es ist das erschütternde Sittengemälde eines Pelotons der Exzesse.

»Die schockierendste Doping-Autobiografie, die der Profiradsport hervorgebracht hat.« (Daniel Friebe)

»Brutal ehrlich.« (Cycling News)

Thijs Zonneveld, Jahrgang 1980, zählt zu den einflussreichsten Radsportstimmen der Niederlande. Er fuhr von 2002 bis 2008 selbst als Radprofi, heute schreibt er als Journalist für das Algemeen Dagblad und ist zudem als Co-Kommentator und Experte für das niederländische Fernsehen tätig. »Thomas Dekker« ist bereits sein neuntes Buch über den Radsport.

Thomas Dekker, Jahrgang 1984, galt als eines der ganz großen Ausnahmetalente des Radsports, als designierter Sieger der wichtigsten Rennen, als die Hoffnung einer rennradbegeisterten Nation auf den ersten niederländischen Tour-de-France-Sieg seit Jahrzehnten. Stark in den Bergen und begnadet als Zeitfahrer, fährt Dekker als Jungprofi gleich zahlreiche Erfolge für das Team Rabobank ein: u.a. bei Tirreno–Adriatico und bei der Tour de Romandie. Doch dann wird er 2009 bei einer Nachkontrolle von älteren Dopingproben des EPO-Missbrauchs überführt. Im Anschluss an seine zweijährige Sperre müht er sich vergeblich, wieder das alte Niveau zu erreichen. Im März 2015 erklärt Thomas Dekker nach einem denkbar knapp gescheiterten Angriff auf den Stundenweltrekord seinen Rücktritt vom aktiven Sport.