Bundesliga Bad Säckingen / Cross-Country: Schwarzbauers fulminanter Auftritt

Doppelsieg für die Junioren

 

Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team hat beim Bundesliga-Finale in Bad Säckingen im U23-Rennen einen verblüffenden zweiten Platz belegt. Max Brandl und Lars Koch machten mit einem Doppelsieg bei den Junioren ein erfolgreiches Wochenende für das Team aus dem Hochschwarzwald perfekt.

 

Es sollte eigentlich nur ein Test sein, zum Saison-Ende noch mal ein bisschen probieren. Und dann wurde es ein fulminanter Auftritt. Luca Schwarzbauer kam in dem international besetzten Feld als Elfter aus der ersten von sieben Runden.

Dann schloss er die Lücke zu einer Verfolgergruppe bis Platz drei und schaffte diese in der fünften Runde zu sprengen. Der Franzose Neilo Perrin-Ganier kam ihm von vorne entgegen und Schwarzbauer hatte plötzlich nur noch 15 Sekunden Rückstand auf Platz eins.

Dort wehrte sich der Niederländer Milan Vader dann aber erfolgreich gegen den Nürtinger, so dass Luca Schwarzbauer mit 24 Sekunden Rückstand auf Vader (1:30:20) das Ziel erreichte.

„Keine Ahnung, wie das so gut laufen konnte. Ich bin völlig überrascht“, bekannte Schwarzbauer. Verblüfft waren auch alle Beobachter.

Im Juli hatte er das U23-Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt auch auf Rang zwei beendet, allerdings ohne echte international Konkurrenz. Und mit einem weiteren großen Unterschied, wie Schwarzbauer sagte: „Damals hatte ich keine so richtige Lust, aber heute habe ich jede Minute genossen. Was will ich mehr?“

Mit diesem zweiten Platz schob er sich in der Gesamtwertung sogar noch auf den vierten Rang, punktgleich mit Teamkollege David Horvath, der einen unglücklichen Eindruck machte. Er war gut ins Rennen gekommen, hatte dann aber einen Plattfuß und nach dem Wechsel „viel zu viel“ Luft im Hinterreifen. „Da bin ich nur noch Stuss zusammen gefahren und habe Rückenschmerzen bekommen“, erklärte er zu seinem 21. Platz. (+6:56).

Als jüngster Jahrgang gleich Gesamt-Fünfter zu werden, das machte ihn allerdings durchaus zufrieden.

Der Deutsche U23-Meister Georg Egger wurde in der Endabrechnung Neunter. Das war der Platz, den er auch in Bad Säckingen belegte, 1:54 Minuten hinter dem Sieger. So ganz waren die Kräfte nach der Krankheit noch nicht zurück. „Ich bin einmal heftig gestürzt, aber sonst war es schon ganz okay. Ich habe es auch nicht mehr ganz so verkrampf gesehen und bin zum Abschluss noch mal ein entspanntes Rennen gefahren“, erklärte Egger.

Christian Pfäffle war doch nicht rechtzeitig gesund geworden und hatte seinen Start abgesagt.

 

Junioren: Drei unter den besten Vier

Den Lexware-Junioren gelang ein hervorragender Saisonabschluss. Max Brandl und Lars Koch bildeten mit Robin Hofmann ein Spitzentrio, das auseinanderflog als Hofmann in der zweiten Runde eine kleine Lücke zu Brandl entstehen ließ und Koch aufhielt.

„Ich dachte, jetzt musst du es probieren und es hat funktioniert“, erklärte Brandl. Der Vize-Weltmeister bekannte, dass „die Saison schon ordentlich reingehauen“und er sich „nicht mehr so spritzig gefühlt“ habe.

Aber es reichte Brandl ja noch für den dritten Bundesliga-Sieg in dieser Saison, 35 Sekunden vor Lars Koch und für den souveränen Gesamtsieg.

„Ich habe versucht das Loch zu schließen, aber irgendwann hat es mir den Stecker gezogen. Dann musste ich meinen eigenen Rhythmus fahren“, erklärte Lars Koch, der sich in der Gesamtwertung hinter Brandl und Alex Bregenzer noch auf Rang drei schieben konnte.

Auch Torben Drach gelang ein starkes Rennen. Als Vierter hatte er nach fünf Runden 1:42 Minuten Rückstand auf Max Brandl (1:04:15). Der Kirchzartener klagte in den ersten beiden Runden über Probleme. „Mir war schlecht. Als ich dann bei der Verpflegung nur noch Wasser genommen habe, wurde es besser“, erzählte Drach.

So konnte er sich in der Verfolgergruppe durchsetzen und den vierten Rang erobern.

 

Damen: Lena Wehrle auf dem U23-Podium

Wie schon im Sprint konnte Lena Wehrle auch in der U23-Gesamtwertung das Podium erobern und Dritte werden. Die Buchenbacherin beendete in dem Weltklasse-Damenfeld das Rennen mit einer Runde Rückstand auf die WM-Dritte Yana Belomoina (Ukr) auf Platz 23.

Die U23-Vizeweltmeisterin des vergangenen Jahres, Linda Indergand aus der Schweiz, zog zwar mit ihrem dritten Rang noch an ihr vorbeiziehen, aber mit Rang drei im Gesamtklassement war sie nicht unzufrieden.

„Eigentlich bin ich ganz flowige Runden gefahren und habe Spaß gehabt. Es war nur nicht ganz so schnell“, lachte Lena Wehrle.

 

Herren: Heiko Gutmann auf Platz 23

Zum Abschluss der Bundesliga-Saison wurde Heiko Gutmann im Herren-Rennen auf Platz 23 notiert, 10:52 Minuten hinter dem Italiener Marco Fontana (1:38:01).

„Seit meinem Sturz geht es nicht mehr so gut“, schüttelte Gutmann den Kopf. Der
Physiotherapeut sagt, dass ein Leistenband angeschwollen sei und auf die Blutgefäße drückt. „Ich kann ein Tempo fahren, aber wenn ich mal eine schnelle Runde fahren will, um eine Lücke zu schließen, dann geht das nicht“, erzählte der Münstertäler.

Nach größeren Tumulten in der Startphase fand er langsam ins Rennen und arbeitete sich von Rang 30 noch auf Platz 23 nach vorne.

In der Bundesliga-Gesamtwertung rettete er damit noch Platz fünf, während Simon Stiebjahn das Klassement zum zweiten Mal für sich entschied.