Bundesliga-Finale in Titisee-Neustadt: Alle Mann und motiviert im Hochschwarzwald

Mit allen verfügbaren Team-Mitgliedern tritt das Lexware Mountainbike Team
im heimischen Hochschwarzwald zum Bundesliga-Finale an. In Titisee-
Neustadt gehen das U23-Quintett und die drei Junioren noch mal
hochmotiviert an den Start. Auch die Marathon-Spezialisten Andreas Kleiber,
Matthias Bettinger und Heiko Gutmann lassen sich den Start beim Heimrennen
nicht nehmen.

Mit starken Ergebnissen, wie einem vierten Platz beim U23-Weltcup in Andorra
wird man zum Favoriten. „Damit lebt es sich gut“, lacht Max Brandl und wehrt
sich vor dem Finale der U23-Bundesliga gar nicht gegen diese Rolle.
„Reserven sind noch da und die Motivation auch. Mal sehen wie das bei den
anderen ist“, sagt Brandl, der zum Beispiel im U23-WM-Achten Kevin
Panhuyzen aus Belgien einen großen Konkurrenten haben dürfte.
Zu den „anderen“ gehören auch seine vier Teamgenossen. Georg Egger hat
versucht „Frische zu tanken“, wie er sagt. An der Form lässt sich ohnehin nur
noch wenig korrigieren und so kam es dem zweifachen Deutschen U23-
Meister vor allem darauf ausgeruht in das letzte wichtige Rennen der Saison
zu gehen. „Ich habe Bock auf das Rennen in Titisee-Neustadt und bin
zuversichtlich“, meint der Vorjahres-Sieger.

Damals besetzte das Lexware Mountainbike Team im U23-Rennen alle drei
Plätze auf dem Podest. Zweiter war Luca Schwarzbauer, damals durchaus
überraschend. Ob er das am Sonntag (10.30 Uhr) wiederholen kann wird sich
zeigen, aber „noch mal ein gutes Ergebnis“ hat er sich zum Ziel gesetzt.
„Ich fahre im Moment noch gerne Rennen und habe Spaß daran“, erklärt
Schwarzbauer. Das sei schon mal eine gute Voraussetzung.
Die bringt auch Lars Koch mit. Der Furtwangener, der voriges Jahr hinter
Brandl bei den Junioren an der Hochfirst-Schanze Zweiter war, überzeugte mit
seinem fünften Platz in Polen und würde zum Abschluss der Bundesliga-Saison
da gerne noch mal anknüpfen.

Auch David Horvath zeigte am vergangenen Sonntag beim Marathon in
Furtwangen als Zweiter auf der halben Distanz, dass die Form nicht so schlecht
ist, wie es sein Ergebnis in Andorra vermuten lässt.
Junioren wollen „noch mal Vollgas geben“

Das Junioren-Trio von Lexware scheint gewappnet für den finalen Showdown.
David List hat sich noch mal gezielt auf das letzte Rennen vorbereitet. „Ich will
noch mal Vollgas geben“, sagt der Friedrichshafener.
Er geht als Gesamt-Zweiter ins Finale. Allerdings ist der führende Niklas Schehl
schon 50 Punkte weit weg, so dass der Deutsche Meister David List in seinem
ersten Junioren-Jahr wohl eher mit einem Platz hinter Schehl vorlieb nehmen
muss. Auch wenn die doppelte Punktzahl, die beim Finale verteilt wird, noch
für die eine oder andere Verschiebung sorgen kann.

Jannick Zurnieden kann nach seinem zweiten Platz von Obertraun
(Österreich) mit Selbstvertrauen von Kirchzarten in den Hochschwarzwald
fahren. Er hat gegen die deutsche Konkurrenz nichts zu verlieren, zumal auch
er zum jüngeren Jahrgang gehört.
Das gilt nicht für Torben Drach, doch bei ihm ist es Ähnlich. Am vergangenen
Sonntag hat er in Remchingen den Deutschen Vize-Meister Silas Graf
geschlagen und gezeigt, dass er wieder da ist, wo man ihn vermutet: An der
Spitze. Wenn er die Leistung wiederholen kann, dürfte man ihn auf dem
Podium wiederfinden.

Elite: Je länger desto besser
Auch im Elite-Rennen (14.45 Uhr) sind die Farben von Lexware vertreten. Die
Marathon-Spezialisten Andreas Kleiber und Matthias Bettinger treten gegen
Leute wie den Weltranglisten-Dritten Maxime Marotte aus Frankreich an.
Dass es da nicht um einen Platz auf dem Podium, sondern vor allem um den
Spaß vor heimischem Publikum geht, das ist klar.
Immerhin, im vorigen Jahr haben es der Freiburger und der Breitnauer
geschafft nicht überrundet zu werden und Kleiber holte als 14. gar noch zwei
Weltranglistenpunkte. Bettinger wurde guter 20. Je länger das Rennen geht,
desto besser für die beiden Lexware-Piloten.
Eliminator Sprint: Gutmann lässt es sich nicht nehmen
Eigentlich findet man den Münstertäler Heiko Gutmann nur noch bei Enduro-
Wettbewerben. Doch der voll berufstätige Elektriker lässt es sich in heimischen
Gefilden nicht nehmen am Samstag (14 Uhr Quali, 15.30 Uhr Finalläufe) in
seiner Spezial-Disziplin Sprint noch mal an den Start zu gehen. Im Vorjahr war
Gutmann in Titisee-Neustadt Sechster.
Dass er dort auch auf den Weltmeister Daniel Federspiel (Österreich) trifft,
macht die Sache reizvoll.