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Radsport-Frauenpower pur bei der Deutschen Straßenmeisterschaft 2023 – von nahen und fernen Lokalmatadorinnen

Text/Autorin: Uli Hugger

In knapp drei Wochen rockt vom 23. Bis 25. Juni 2023 die Crème de la Crème der nationale Radsportwelt die Deutschen Straßenmeisterschaften des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Südschwarzwald.

Genauer: auf der Baar. Leistungssport-Vizepräsident Günter Schabel erwartet grob gerechnet 100 bis 120 Fahrerinnen, die auf die beiden selektiven Strecken im Einzelzeitfahren am Freitag und im Straßenrennen am Samstag zwischen Donaueschingen (Start) und Bad Dürrheim (Ziel) gehen werden. Für Titelverteidigerin Liane Lippert (Movistar) aus Friedrichshafen und für Franziska Brauße (CERATIZIT-WNT Pro Cycling) aus dem schwäbischen Eningen unter Achalm wird es eine Heim-DM werden. Im Teilnehmerinnenfeld stecken aber auch echte Lokalmatadorinnen.

Beim technisch anspruchsvollen Kampf gegen die Uhr über 32 Kilometern werden Nachfolgerinnen in der Elite von Lisa Brennauer und in der U23-Klasse von Ricarda Bauernfeind, die altersmäßig in die Elite aufstieg, gesucht. Auch hier haben heimische Radsport-“Raketen“ große Chancen. Das Straßenrennen am Samstag über 135 Kilometer und 1800 Höhenmeter ist rein der Frauen-Elite vorbehalten. Lippert steht bei internen Wetten ganz oben. Ein klassischer Meisterschaftskurs mit einer 26-Kilometerschleife, maßgeschneidert für eine „komplette“ Fahrerin. Und ein exklusiver Renntag für die Frauen. Der erste seit der DM 2018 in Einhausen/Hessen. Zuletzt starteten die Radsportlerinnen morgens vor dem Männerrennen, also vor dem medialen „Hauptrennen“. Nun bekommen sie wieder eine eigene Plattform. Ein guter Weg. Obschon Vera Hohlfeld, Koordinatorin für Frauenradsport im BDR, Chefin der internationalen „LOTTO Thüringen Ladies Tour“, Verständnis für Veranstalter hat, die sich einen dritten Renn-Tag mit Straßensperrungen schlichtweg nicht leisten können. „So viele Absperrmaßnahmen. Das können, glaube ich, nur noch ganz wenige in Deutschland. Zumindest sind die Herausforderungen sehr, sehr groß.“

Der Frauenradsport in Deutschland habe noch unglaublich Potential. „Dazu müssen aber alle ihre Hausaufgaben machen, und das vermisse ich ein bisschen“, beklagt sie unter anderem auch die „immer noch bestehende Ungleichbehandlung“ in den Medien. In Donaueschingen/Bad Dürrheim ist das anders. Die Straßenrennen am Samstag und Sonntag werden live im SWR übertragen, sowohl im Fernsehen, als auch in den You-Tube-Kanälen des SWR sowie unter sportschau.de. Hohlfeld, die selbst als als aktive Fahrerin der „Equipe Nürnberger“ 2001 bei der ersten DM in Bad Dürrheim knapp am Podest vorbeischrammte und Vierte wurde, ist gespannt, wer von den Frauen den Titel holen wird. Vielleicht aus dem „Maxx-Solar Rose Women Racing“-Kontinentalteam, dem sie vorsteht. Katharina Fox um Beispiel, die 2022 in Bad Dürrheim den Gesamtbundesligasieg betonierte.

Top-Favoritin ist Liane Lippert (DM-Botschafterin, Deutsche Straßenmeisterin 2018 und 2022, sowie Vize-Europameisterin 2021). Sie checkte bereits den Straßenkurs und findet ihn super: „Anspruchsvoll mit kurzen, steilen Bergen, was mir eigentlich sehr gut liegt. Das erinnert ein bisschen an einen Klassikerkurs. Das ist auf jeden Fall ein sehr spannendes Rennen.“ Die 25-Jährige vom Bodensee freut sich auf die geballte Unterstützung ihrer Familie und den Fans an der Strecke. „Es ist super zum Zuschauen und wird bestimmt eine tolle Atmosphäre, weil man uns gerade an den Anstiegen öfter sieht.“ Augenblicklich ist „Lilly“ im Höhentrainingslager in Andorra – für den „Giro Italia Donne“ und die „Tour de France Femmes“ im Juli. Direkt vor der DM fährt sie die „Tour de Suisse“. „Das passt eigentlich super“, setzt sie auf Topform auf der Baar.

Darauf dürfte ihre ehemalige Vereinskollegin bei der „Seerose Friedrichshafen“, Clara Koppenburg (Cofidis) auch spekulieren. Die gebürtige Lörracherin war im Mai auf Platz zwöf in der finalen Gesamtwertung der Bretagne-Ladies-Tour und der Vuelta-de-Burgos abonniert. Auch für die 27Jährige ist es eine Heim-DM.

Zum Favoritenkreis zählt auch Ricarda Bauernfeind, deutsche Vizemeisterin auf der Straße aus Eichstätt/Bayern, und fühlt sich im Auf und Ab des Südschwarzwaldes und der Baar fast wie daheim. Sie fuhr hier 2021 ein starkes Bundesligarennen und im folgenden Jahr eine Mega-Saison als Europameisterin in der Mixed-Staffel und holte zudem zwei U23-Bronzemedaillen (Straße/EZF) bei der Weltmeisterschaft in Australien. Schwupp ist die Studentin für das Berufsschullehramt für Ernährung, Hauswirtschaft und Sport, die gerade ihren Bachelor rund um die Ernährung von Radsportlern schreibt, Profi beim WorldTour-Team „Canyon-SRAM Racing“ und fühlt sich dort als „Helferin“ wohl. Sie überraschte im Mai bei der Vuelta der Frauen als Gesamt-Fünfte. „Also die DM-Strecke liegt mir nicht zu hundert Prozent. Ich liebe längere Berge“, erklärt bescheidene 23-Jährige, die mit Teamkollegin Antonia Niedermaier und Justyna Czapla (Canyon-Sram-Generation-Team) beim Straßenrennen antritt. Beim Einzelzeitfahren werde die Konkurrenz groß sein, dabei denkt sie an Lisa Klein (Trek – Segafredo), Mieke Kröger (Human Powered Health) und Hannah Ludwig (Uno-X Pro Cycling Team), allesamt World Tour-Fahrerinnen.

Auch Franzi Brauße (Vierer-Olympiasiegerin und mehrfache Welt- und Europameisterin auf der Bahn) ist schnell und freut sich auf die beiden „mega anspruchsvollen“ DM-Rennen. Klasse findet sie es, dass die Frauen ihren Renntag nun endlich nicht mehr mit den Männern teilen müssen. Beim Zeitfahren möchte „Franzi“ in die Top-Five kommen, ein „Podiumsplatz wäre natürlich mega cool, könnte aber schwierig werden.“ Wohl als Helferin für Teamkollegin Nadine Gill (sofern diese wieder fit ist), startet die 24jährige Schwäbin ins Straßenrennen mit dem „Knackpunkt Aasen und seinen mehreren Auffahrten“. Ein echtes Labyrinth wartet dort auf die Fahrerinnen. Sie ist sich sicher: „Bei beiden Wettbewerben kommt es auf eine gute Krafteinteilung über die komplette Distanz hinweg an.“ Einen gewissen Heimvorteil sieht die Botschafterin der Rad-DM in der Fan-Kulisse. Bei einer Stunde Anreisezeit bringt Familie Brauße einen „Bus voller Fans“ mit.

Auch Laura Süßemilch (Fenix-Deceuninck Continental) aus Aulendorf/Ravensburg ist Botschafterin der Straßen-DM 2023. Für die Welt- und Europameisterin von 2021 „ist das Event ein Ziel, auf das ich mich fokussieren kann und welches mich motiviert, um nach meinem schweren Sturz bei der „Tour de France Femmes 2022“ wieder zu alter Top-Form zu kommen.“ Im Mai zeigte sie sich bei der Thüringen-Tour fit und munter. Die Einzelzeitfahr-Strecke finde ich wunderschön. Das Straßenrennen ist hart und selektiv, da muss ich mal schauen, wie es bei mir läuft. Aber meine Fans vom Bodensee werden da sein und mich anfeuern“ freut sich die 26-Jährige bereits auf den feurigen Support.

Aus der DM-Region stammt auch Janine Schneider (VC Hohentwiel Singen/ Bundesliga-Team Baden-Forchheim) Die Lottstetterin ist frischgebackene Baden-Württembergische Bergmeisterin und auch Landesmeisterin 2023 auf der Straße und hat vor allem auch auf dem Mountainbike Druck.„Ich habe auf der Straße noch viel zu lernen! Let’s see!“ Die DM-Strecke tangiert seit Jahren ihre Trainingsrunden. „Ich bin auf die „Aasener Achterbahn“ gespannt! Rennen von den Organisatoren Kai und Rik Sauser, sind schon zu Bikezeiten meine Favoriten gewesen, top organisiert, professionell und doch familiär.“

Zwei echte Local-Heroes sind Lucy Mayrhofer und Annika Baumer, beide studieren in Schwenningen, bzw an der Hochschule Furtwangen. Lucy Mayrhofer widmet sich der Medizintechnik (Master), lebt seit Studienbeginn in VS-Schwenningen und war als Nachwuchsathletin Teil der Nationalmannschaft. Sie fährt seit dieser Saison für die Bundesliga-Equipe „Team Stuttgart“. Villingen-Schwenningen ist zur zweiten Heimat geworden, inklusive Trainingsstrecken. Für die 20jährige Dußlingerin ist „die DM schon auch ein Heimrennen, weil ich die Straßen kenne. Diese fahr ich im Training nun bewusster, auch Intervalle, dann lerne ich sie unter Belastung besser kennen.“ Ein Vorteil, sagt sie. „Die Strecke ist nicht ohne und ist sehr selektiv, vor allem dieser Zickzack in Aasen.“ Dort werde es „echt hart und in einer Reihe durchgeheizt“. Die Zeitfahrstrecke finde sie dagegen „ansprechend“. Alles in allem erwartet Lucy – auch dank der Profis – ein hartes Rennen. Da hilft die lautstarke Unterstützung durch die Familie und Freunden an der Strecke, die es ja nicht weit zum DM-Parcours haben. Ganz bestimmt steht sie am Sonntag dann selbst als großer Fan an einem der Hotspots, um ihren großen Bruder Marius anzufeuern. Der sorgte ja zuletzt mit seiner Performance beim Giro d‘Italia für viel Aufsehen.

Annika Baumer (VC Morteau Montbenoit (U23) studiert „Molekulare und Technische Medizin“ im 6.Semester und wohnt ebenfalls in VS-Schwenningen. „Ja, das ist für mich eine Heim-DM und ich freue mich sehr darauf. Viele Teile der Strecken gehören zu meinen alltäglichen Trainingsrouten, deswegen kenne ich sie schon sehr gut“, bleibt die Merdingerin gelassen. Denn nach eineinhalb Jahren, in denen es krankheitsbedingt nicht gut lief, erwartet sie von der DM nicht so viel, hofft aber, den Aufwärtstrend aus ihren Frankreich-Rennen mitnehmen zu können und freut sich darauf, sich mal wieder im nationalen deutschen Feld messen zu können. „Ich versuche jedenfalls mein Bestes zu geben und so lange wie möglich vorne mitzufahren.“

Last but not least freut sich auch Olaf Janson aus Stuttgart, Chef des dienstältesten Bundesliga-Rennstalls „Team Stuttgart“ auf die Deutsche Meisterschaft. „Das ist für das Team die 29. Saison. Für mich die 28. Ich erinnere mich noch gerne an die letzte DM in Bad Dürrheim vor 22 Jahren. Die lief gut für uns, mit zwei Fahrerinnen in den Top Ten des Straßenrennens. Simone Klewitz wurde Siebte, Regina Schleicher landete auf Platz zehn.“ Beim schwierigen Zeitfahren könnte es diesmal durch Hannah Fandel, Medizinstudentin im praktischen Jahr, die derzeit noch in Freudenstadt lebt, und Neuzugang Karoline Goldschmidt erneut mit Plätzen unter den ersten Zehn in Donaueschingen/Bad Dürrheim klappen. „Das Straßenrennen ist schwierig einzuschätzen. Aber hier würde ich uns nicht chancenlos sehen, um vorne mitzumischen“, blickt der Referent für Frauenrennsport beim Württembergischen Radsportverband gut gelaunt nach vorn und ist gespannt, welches Rad-Ass 22 Jahren nach der Deutschen Meisterin Petra Rossner ganz oben auf Siegerpodest der Kurstadt stehen wird.
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Kai Sauser

RAD DM vom 23. bis 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Topfit durchs „Labyrinth“ zum Deutschen Meister-Titel – die Straßen RAD DM 2023 wird zum Hotspot

Es wird kein deutscher Zufalls-Meister werden, darüber waren sich Experten und Radsport-Profis einig, die bei der Präsentation mit nostalgischem Panoramabus den „reizvollen“ Rennkurs abfuhren. Man muss auf den Punkt genau topfit sein, aber kein reiner Bergfahrer sein. Bei den Deutschen Straßen-Meisterschaften vom 23. bis zum 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim und Donaueschingen stehen am Ende würdige Siegerinnen und die Sieger auf dem Podest.

Davon ist auch World Tour-Profi Simon Geschke (Cofidis) überzeugt, der mit im Bus saß und bei der DM vom Start weg Vollgas und eine rund zwanzigköpfige Spitzengruppe erwartet. „Es wird kein Überraschungssieger geben, aber ein superschweres Rennen. Das „Labyrinth“ von Aasen ist technisch anspruchsvoll, aber sicher und machbar“, sagt der 37jährige Tour de France-Etappensieger von 2015 sowie Tour de France-Held 2022 und spricht damit einen der Knackpunkte des Rennkurses an. Auf die sogenannte „Mauer von Öfingen“ (800 Meter ü. M.), mit einer 14 bis 15 Prozent-Steigung ebenfalls ein Zuschauermagnet, folgt nämlich das „Labyrinth von Aasen“: ein enger und kniffliger Zickzackkurs durch die Donaueschinger Gemeinde auf der Baar, deren steile Rampen mit der Bergwertung und schmalen Abfahrten ein Auf und Ab für die Rennsportler*innen verspricht, aber auch eine tolle Aussicht für die Zuschauer auf das Renngeschehen und die umliegende Landschaft. Hier kommen die Athletinnen beim Straßenrennen am Samstag sechs Mal, die Athleten am Sonntag neun Mal vorbei. „Ein super Platz für die Fans, man sieht uns öfter vorbeifahren und kann tollen Sport schauen“, so Geschke, der hier gerne seinen „Riesentraum“ vom Meisterschaftstrikot verwirklichen würde.

Nicht nur das deutsche World Tour-Team „BORA hansgrohe“ mit Lokalmatador Jonas Koch dürfte etwas dagegen haben. So auch Jan Hugger vom Kontinental-Team „Lotto Kern-Haus“, der ebenfalls mit im Panoramabus saß und bei der Streckenplanung den DM-Kurs mit Jonas Koch getestet hatte. „Es wird emotional werden und ein Riesending. Näher kriegt man keine DM mehr an seine Heimat. Sie liegt in meinem Trainingsgebiet. Ich weiß, was mich erwartet. Hochform ist geplant. Es wird also schon von allein laufen“, zwinkerte der 24-Jährige aus VS-Schwenningen.

Der Hochschwarzwälder Simon Stiebjahn (Singer Racing Team), eigentlich Profi-Mountainbiker, aber auch im Straßenrennen zuhause und Mitreisender im Nostalgie-Bus bei der Streckenbesichtigung, plant sportlich Akzente zu setzen und freut sich „mega auf die radsportverrückten Zuschauer“ und die insgesamt 215 Kilometer und 2.800 Höhenmeter, die die Männer-Elite zu bewältigen hat.

Rund 150 Teilnehmerinnen und bis zu 200 Elitefahrer werden Ende Juni und damit eine Woche vor dem Start der Tour de France beim Einzelzeitfahren und den Straßenrennen am Start sein. Fahrer mit UCI-World Tour-, Pro-Kontinental- und Kontinental-Lizenz sind gesetzt. Bundesligateams müssen sich bei den Männern durch die Teilnahme an drei Bundesligarennen vorab qualifizieren. Das ist neu und soll entzerren. Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport beim Bund Deutscher Radfahrer: „Das ging von den World Tour-Profis aus, die nach der DM 2021 in Stuttgart auf uns zukamen. Keiner möchte die Schlagzeile lesen: „Tour de France-Teilnahme ist gescheitert, weil der Fahrer bei der DM das Schlüsselbein gebrochen hat.“ Gleichzeitig profitieren die vorherigen Bundesligarennen von der Teilnahmepflicht.

Auch Schabel freut sich auf das große Radsportfest bei „einem der profiliertesten deutschen Rennen“ und auf das Aasener Labryrinth. „Die Strecke ist absolut zuschauerfreundlich. Ich bin gespannt, was die Rennfahrer daraus machen. Die bestimmen das Rennen. Aber das ganze Drumherum für die Zuschauer, auch mit die Videowänden, DJ und Moderation in allen Fanzonen, zum Beispiel im Zielbereich, das ist einzigartig und man muss immer auch dazu sagen: bei freiem Eintritt!“

Wer es nicht an die Strecke schafft, bekommt die Deutsche Meisterschaft frei Haus geliefert. Der SWR überträgt am Samstag die DM der Frauen und am Sonntag der Männer jeweils die beiden letzten Rennstunden. Außerdem wird das Einzelzeitfahren am Freitag komplett gestreamt. Das dreitägige Spektakel lässt sich ebenso auf sportschau.de und dem dazugehörigen Youtube-Channel komplett live verfolgen.

Egal wie man die Deutsche Straßenmeisterschaft im Einzelzeitfahren und den Straßenrennen verfolgt. Die Ausrichter des „großen Radsportfestes“ um die Macher der Radsport affinen „Sauser Event GmbH“ wollen Menschen für den Radsport begeistern. Motto: „Von Fans für Fans“. Rik Sauser erwartet viele tausend begeisterte Zuschauer, die mächtig einheizen. Am Rundkurs, in den Fanzonen in Donaueschingen (Start und Einschreiben der Fahrer *innen), Öfingen und Aasen, sowie am Zielort Bad Dürrheim mit der Expo, aber auch in allen anderen Ortschaften. „Das wird eine richtige Party. Die Region ist radsportbegeistert. Die Vereine allerorten bewirten und unterstützen. Und das Wetter ist sowieso immer gut bei einer Straßen-DM!“ der Titelkämpfe laut „VON FANS FÜR FANS“.
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Kai Sauser

Bahn EM 2023 in Grenchen

Buck-Gramcko holt EM-Bronze in der Einerverfolgung

Der 22-Jährige machte es extrem spannend. Sein Gegner Corentin Ermenault (Frankreich) hatte sofort die Führung übernommen und lag schon 1,8 Sekunden vor dem jungen Deutschen. Nach rund drei Kilometern stagnierte der Abstand und dann konnte sich Buck-Gramcko auf seinen starken Schlusskilometer verlassen. Stück für Stück machte er Boden gut, lag 125 Meter vor dem Ziel nur noch eine Zehntelsekunde zurück und bezwang Ermenault (4:10,261) in 4:09,796 Minuten schließlich mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung.

«Der Plan war genauso anzufahren wie in der Quali und hinten raus zu beschleunigen. Ich bin dann aber doch langsamer gefahren, 15,2 statt 15,0 und konnte dann in der letzten Runde noch zulegen. Das ist das erste Mal, dass ich bei einer großen EM auf dem Podium stehe, das ist der nächste Schritt» freute sich Buck-Gramcko über den dritten Platz. Jetzt warten die Nations-Cups in Jakarta und Kairo auf den Göttinger, wo er in der Mannschaftsverfolgung antreten wird, da die Einerverfolgung aus den Nation-Cups gestrichen wurde.

Europameister wurde Jonathan Milan (4:03,744/Italien) gegen Dan Bigham (4:05,860/Großbritannien).

Im Scratch erzielte Tim Torn Teutenberg eine weitere Spitzenplatzierung und wurde Fünfter. Der EM-Titel ging nach einem hart umkämpften Rennen, das von zahlreichen Angriffen geprägt war, an Oliver Wood (Großbritannien). Er setzte sich vor Roy Eefting (Niederlande) und Donavan Grondin (Frankreich) durch.

Deutscher Doppelsieg im Sprint

Grenchen (rad-net) – Die deutschen Frauen haben bei der Bahn-Europameisterschaft im schweizerischen Grenchen im Sprint einen Doppelsieg gefeiert. In einem rein deutschen Finale setzte sich Lea Sophie Friedrich gegen Pauline Grabosch durch.

Sowohl Friedrich als auch Grabosch waren souverän ins Sprint-Finale eingezogen; Grabosch schlug dabei im Halbfinale sogar die amtierende Weltmeisterin Mathilde Gros (Frankreich). Im Finale ließ Friedrich ihrer Nationalmannschaftskollegin dann allerdings keine Chance. Sie siegte glatt in zwei Läufen. Für die 23-Jährige war es die insgesamt 36. internationale Medaille und die 22. Goldene seit ihrer ersten Junioren-WM 2017.

«Der Sieg nimmt mir viel Last von den Schultern. Ich wollte es unbedingt schaffen. Ich habe noch nie einen Sprint-Titel in der Elite gewonnen. Das ist so ein schönes Gefühl und ich freue mich echt sehr. Ich bin mit einem Riesenwillen an den Start gegangen und den konnte ich ein Glück auf die Bahn bringen», sagte Friedrich nach dem Rennen. Über ihre Finalgegnerin sagte sie: «Pauline und ich wussten gar nicht, ob wir überhaupt schon einmal gegeneinander gefahren sind. Zwei Deutsche im Finale, besser geht’s nicht.» Grabosch sagte: «Ich bin in das Sprint-Turnier mit wenig Erwartungen reingegangen. Aber ich habe mir schon Druck gemacht, weil man es ja auch nicht nur als Training sehen will. Dass ich bei einem internationalen Wettkampf im Halbfinale gestanden habe, das ist schon eine Weile her. Mein Halbfinale bin ich gegen eine Weltmeisterin schon wie ein großes Finale gefahren.»

Bundestrainer Jan van Eijden hatte mit keiner seiner beiden Fahrerinnen eine Taktik ausgemacht: «Ich habe beide einfach fahren lassen. Wir haben sie nur reingeschoben und taktisch haben sie es selbst gestaltet. Das war am fairsten.»

Emma Hinze hatte auf einen Start im Einzelsprint verzichtet. Sie war im Dezember länger krank und fühlt sich noch nicht zu 100 Prozent fit. «Ich möchte meinen Körper nicht kaputt machen und muss mit meinen Kräften haushalten.»

Im Omnium kam Lea Lin Teutenberg auf den zehnten Platz (78 Punkte). Europameisterin wurde die Britin Katie Archibald, die alle vier Wettbewerbe dominierte und mit 155 Punkten nicht zu schlagen war. Hinter ihr belegten Daria Pikulik (Polen) und Lotte Kopecky (Belgien) punktgleich mit 124 Zählern die Plätze zwei und drei.
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RAD DM vom 23. bis 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Klassischer Meisterschaftskurs samt Fan-Spektakel

Deutsche Straßenmeisterschaften 2023 auf der Baar werden tricky und anspruchsvoll

Drei spannende Deutsche Straßen-Meisterschaftstage warten vom 23. bis 25.Juni 2023 auf die Radsportler*innen der Elite- und U23-Klassen in und um Donaueschingen und Bad Dürrheim. Die Einzelzeitfahrstrecke am Freitag und der Rundkurs der Straßenrennen am Samstag und Sonntag kommen kompletten Fahrertypen entgegen. An etlichen Hotspots werden die radsportbegeisterten Zuschauer und Fans nicht nur aus der Region ein Spektakel daraus machen.

„Ich habe mir die DM rot und fett im Kalender angestrichen und bin super motiviert“, erklärte WorldTour-Profi und Lokalmatador Jonas Koch (Team BORA hansgrohe) aus Rottweil bei der offiziellen Streckenpräsentation im DM-Zielort Bad Dürrheim mit Blick auf seine Heim-DM. Der Klassikerfahrer tippt sogleich auf ein offensives Rennen: „Da muss man früh auf der Hut sein.“


Foto Plomi

Koch war zusammen mit Kontinentalfahrer Jan Hugger („Lotto Kern-Haus“) aus VS-Schwenningen beim Streckendesign mit im Boot. Die Sauser-Event-Agentur mit Streckenchef Leon Sauser wollte bei der Planung auf Nummer sicher gehen. Obgleich selbst ein alter Hase im Renngeschäft merkt Rik Sauser an. „Ich habe 20 Weltmeisterschaften erlebt und dabei gesehen, wie man es für Fahrer, Zuschauer und Partner richtig gut machen kann und das ist unser Anspruch. Fahrer und Fahrerinnen müssen vom Rad steigen und sagen: Das war einfach geil! Und die Partner und Fans müssen begeistert werden.“ Schließlich lautet das Motto: Von Fans für Fans“. So war schnell klar, die DM muss auf einem Rundkurs stattfinden.

Sowohl das anspruchsvolle Einzelzeitfahren am Freitag als auch die Straßenrennen am Samstag und Sonntag starten in der fürstlichen Residenzstadt Donaueschingen, wo auch die Teampräsentation stattfinden wird. Das Ziel ist im Kurort Bad Dürrheim, welcher schon 2001 Gastgeber der Straßen-DM und später auch Deutschland-Tour-Etappenort war und sich durch über zwei Jahrzehnte „RiderMan“ den Titel als Radsport-Jedermann-Mekka verdiente.

Vom Donaueschinger Rathaus über die Karlstraße, vorbei am Schloss führt die DM jeweils hinaus auf die Baar. Beim Einzelzeitfahren stehen 32,2 Kilometer und 250 Höhenmeter für alle Klassen im Roadbook. Es führt etwas „tricky“ über Teile des Donauradwegs nach Pfohren. Diesen winkeligen, schmalen Weg mit 90-Grad-Kurven flankiert von Storchenwiesen sollten sich alle Starter*innen genau anschauen. In Pfohren folgt der schwierige Teil mit dem Anstieg in der Ortsmitte Richtung Immenhöfe. Interessant für Zuschauer wird es in Unterbaldingen, wenn direkt am Haus des ehemaligen Bahn-Vizeweltmeister Domenic Weinstein eine Spitzkehre zurück nach Oberbaldingen führt und sich die Fahrer*innen begegnen werden. Ein zweiter, leichter Anstieg folgt am Sunthauser See Richtung Hirschhalde, während es mit 70 bis 80 km/h nach Biesingen rollt. Der Wind könnte nach Heidenhofen zum Tragen kommen, warnt Jonas Koch, bevor die technisch anspruchsvolle Abfahrt durch Aasen nochmals volle Konzentration erfordert. Am Friedhof und Schützenhaus steigt es mit 5% leicht an, um von einer entspannten Abfahrt Richtung Alte Bundesstraße zum Zielort Bad Dürrheim abgelöst zu werden. Auf der Salinenstraße kann sich dann die Nachfolgerin von Lisa Brennauer, die im Herbst ihre Karriere beendet hat, feiern lassen. In der U23-Klasse der Frauen wird eine Nachfolgerin von Ricarda Bauernfeind (Canyon//SRAM Racing) gesucht, die altersgerecht in die Eliteklasse aufstieg. Titelverteidiger der Elite Männer ist Lennard Kämna (BORA hansgrohe), in der U23 Klasse ist es Maurice Ballerstedt (Alpecin-Deceuninck).

„Gerade anfangs ist es technisch nicht ganz einfach, auch der Wind spielt eine Rolle. Es ist ein anspruchsvoller, technischer Kurs und man muss sich schon anstrengen, um um den Titel zu fahren“, sagt Jonas Koch, der mit einem 50er-Schnitt des Siegers bei den Männern rechnet und selbst noch nicht weiß, ob er überhaupt beim Kampf gegen die Uhr antritt oder seinen Fokus voll und ganz auf das Straßenrennen am Sonntag legt.

Bei den Straßenrennen am Samstag und Sonntag versprechen vier Fan-Hotspots ein spektakuläres Radsporterlebnis. Allen voran die Knackpunkte auf dem selektiven, rund 26 Kilometer langen Rundkurs: die „Öfinger Mauer“ mit neun bis 15 Prozent Steigung und der Ort „Aasen“, in dem, wenn man sich geschickt anstellt, die Pedaleure sogar drei Mal pro Durchfahrt gesehen werden können. Ergänzend dazu noch der Startbereich in Donaueschingen und das Ziel mit der Expo in Bad Dürrheim, das mehrfach durchfahren wird.

Die Fahrerfelder werden zunächst neutralisiert aus Donaueschingen in Richtung Aasen hinausgeleitet. Nach drei Kilometern erfolgt der scharfe Start. In Aasen grüßt der erste Anstieg des Tages auf einer Länge von 800 Metern mit 7,5 Prozent Steigung im Durchschnitt und 15 Prozent in der Spitze. Anschließend rollt es nach Biesingen, von wo das Feld nach zehn Kilometern auf den eigentlichen DM-Rundkurs einbiegt. „Der ist attraktiv für Fahrer*innen und die Zuschauer*innen“, freut sich Rik Sauser. Der Kurs durch Aasen gleicht einem extravaganten Schnittmuster: Zickzack, hoch und runter, quer und durch. Das ist der zweite Knackpunkt. „Erneut sehr technisch, da muss man schon gut positioniert sein und gute Beine haben, damit man harte Attacken mitgehen kann. Dort wird es schwer sein für die großen Teams, das Rennen zu kontrollieren. Dort kann man das Feld auseinandernehmen“, verrät Klassikerfahrer Koch, der auf seinen Heimvorteil setz. Man hat die Strecke im Blut, kennt sie genau und die Familie und Freunde werden an der Strecke stehen.“ Das WorldTour-Team „BORA hansgrohe“ wird wie immer versuchen, das Rennen schwer zu machen. Denn das DM-Trikot ist sehr begehrt, die Profis und Amateure sind hoch motiviert.

„Es ist ein klassischer Meisterschaftskurs mit ein paar Schlüsselstellen, topp für Eintagesspezialisten, geht aber auch für Klassiker. Und eine DM folgt immer eigenen Gesetzen“, sagt Koch, der bei der „Radlerlust Deisslingen“ seine Nachwuchslizenzen erhielt und der just am 25. Juni seinen 30sten Geburtstag feiert. Klar, dass es von seinen Familienangehörigen, Freunden und Fans nur so an der Strecke wimmeln wird.

Titelverteidiger im Straßenrennen sind Liane Lippert (Movistar Team) und Nils Politt (BORA hansgrohe). „Der Frauenradsport hat sich international unglaublich positiv entwickelt, da sind ein paar richtige Weltklassefahrerinnen dabei, das haben sie sich schon lange verdient“, begründet Rik Sauser die Entscheidung, die Frauen exklusiv am Samstag starten zu lassen, anstatt am Sonntag vor dem Männer-Elite-Wettbewerb. Die Frauen-Elite absolviert fünf Runden, 135 Kilometer und 1800 Höhenmeter, die Männer-Elite acht Runden, 215 Kilometer und 2.900 Höhenmeter.

„Der Rundkurs der DM erfordert auf jeden Fall eine komplette Fahrerin, beziehungsweise einen kompletten Fahrer, wenn man um den Titel mitfahren möchte. Bergqualitäten sind sicher vor allem zum Ende des Rennens hin kein Nachteil, aber auch Sprinter*innen haben hier eine reale Chance auf den Titel. Letztendlich werden Taktik und die Härte, wie das Rennen gefahren wird, den Ausschlag über den Titel geben, sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern“ prognostiziert Sauser. „Die Rad-DM 2023 ist „VON FANS FÜR FANS“ gemacht und unser Ziel ist es, den Radsport in seiner ganzen Faszination zu zeigen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine unvergessliche Deutsche Meisterschaft zu bieten.“ „Die DM wird das größtes Sportergeignis 2023 in der Region sein“, freut sich auch Lena Klatt von der Kur-und Bäder-GmbH Bad Dürrheim auf das große Radsportfest im Juni.

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Kai Sauser

2023 CX – World Championship Hoogerheide

Elite Männer:

01 [NED] Mathieu van der Poel 01:07:20
02 [BEL] Wout van Aert + 00
03 [BEL] Eli Iserbyt + 12
04 [NED] Lars van der Haar + 13
05 [BEL] Michael Vanthourenhout + 46
32 [GER] Marcel Meisen +
36 [AUT] Philipp Heigl +

Alle Fotos von Herbert Moos

U23 Frauen:

1 [NED] Shirin van Anrooij 45:53
02 [GBR] Zoe Backstedt + 33
03 [CZE] Kristyna Zemanova + 01:32
04 [FRA] Amandine Fouquenet + 01:53
05 [LUX] Marie Schreiber + 02:05
08 [GER] Judith Krahl + 02:56

Alle Fotos von Herbert Moos

Judith Krahl fährt bei ihrem letzten U23 Rennen auf Platz 8 bei der Weltmeisterschaft

Cyclocrosserin Judith Krahl hat bei der Cyclo-Cross-Weltmeisterschaft in Hoogerheide (Niederlande) mit einem beachtenswerten achten Platz im Rennen der U23 Frauen überzeugt. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem WM-Ergebnis. Es war von Anfang an ein sehr schnelles Rennen, da konnte ich nicht taktieren, sondern musste einfach nur schnell sein. Ich bin dann eine ganze Zeit mit der Französin unterwegs gewesen und konnte in der letzten Runde noch an ihr vorbeiziehen“ freute sich Krahl über ihr gutes Abschneiden bei dieser WM.

Hinter den Erwartungen sind ihre U23 Teamkollegen des Gunzendorfer/Baiersdorfer Radteams Heizomat p/b Klosterkitchen geblieben. Der amtierende Deutsche Meister der U23, Hannes Degenkolb, verpasste eine Top-20 Platzierung und fuhr auf Platz 23. Lukas Herrmann, der krankheitsbedingt nicht mehr richtig in die Saison fand und 2 Runden vor Schluss einen technischen Defekt hatte, wurde 47ter. Die deutschen U23-Fahrer mussten aus den hinteren Startreihen ins Rennen gehen. Der Schweizer Lars Sommer schafft mit Platz 29 noch knapp eine Top-30 Platzierung.

In der U19 Männer Wertung gelang dem Hamburger Max Oertzen mit Platz 25 ebenfalls eine Top-30 Platzierung.

Junioren:

1 Léo Bisiaux (Fra) 0:43:48
2 Senna Remijn (Ned) 0:00:11
3 Yordi Corsus (Bel) 0:00:17
4 Wies Nuyens (Bel) Row 3 – Cell 2
5 Seppe van den Boer (Bel) 0:00:26
6 Keije Solen (Ned) 0:00:30
7 Mika Vijfvinkel (Ned) 0:00:42
8 Albert Philipsen (Den) 0:00:44
9 Zsmobor Takacs (Hun) 0:00:47
10 Vaclav Jezek (Cze) 0:00:48

Cross WM 2023 Hoogerheide – Frauen + U23

Frauen:

Alle Fotos von Herbert Moos

01 [NED] van Empel Fem – 54:42
02 [NED] Pieterse Puck – + 39
03 [NED] Brand Lucinda – + 01:11
04 [ITA] Persico Silvia – + 01:45
05 [NED] Alvarado Ceylin del Carmen – + 01:46
06 [NED] Worst Annemarie – + 02:14
07 [NED] van der Heijden Inge – + 02:36
08 [NED] Betsema Denise – + 02:41
09 [CAN] Rochette Maghalie – + 02:55
10 [FRA] Clauzel Helene – + 03:02
11 [HUN] Vas Blanka – + 03:06
12 [ITA] Casasola Sara – + 03:08
13 [BEL] Norbert Riberolle Marion – + 03:21
14 [BEL] Franck Alicia – + 03:42
15 [BEL] Verdonschot Laura – + 04:32
16 [USA] Honsinger Clara – + 04:42
17 [NED] Bakker Manon – + 04:53
18 [GBR] Kay Anna – + 05:01
19 [ESP] Gonzalez Blanco Lucia – + 05:24
20 [FRA] Clauzel Perrine – + 05:40

U23 Männer:

01 [BEL] Thibau Nys 50:42
02 [NED] Tibor Del Grosso + 04
03 [BEL] Witse Meeussen + 04
04 [BEL] Joran Wyseure + 05
05 [BEL] Jente Michels + 59
27 [GER] Silas Kuschla + 03:24
28 [GER] Luca Harter + 03:26
33 [GER] Hannes Degenkolb + 04:07
47 [GER] Lukas Herrmann + 06:12

Weber erstmals Deutscher Meister im Cyclo-Cross

München (rad-net) – Sascha Weber (Mountainbike Freiburg) hat sich erstmals zum Deutschen Cyclo-Cross-Meister in der Elite gekrönt. Im Münchner Olympiapark setzte sich der 34-Jährige gegen Topfavorit Marcel Meisen (Stevens) durch.

Weber, der 2009 und 2010 schon U23-Meister im Querfeldein war, und Meisen legten einen schnellen Start hin. Doch allmählich ging eine Lücke auf. Weber hatte bereits rund zehn Sekunden Vorsprung auf Meisen, aber der Titelträger der vergangenen sechs Jahre gab nicht auf, blieb in Schlagweite und kam noch einmal an Weber heran, ehe sich das Loch wieder vergrößerte und ab Rennhälfte langsam, aber stetig anwuchs. Bis ins Ziel, das auf dem schweren und äußerst anspruchsvollen Rundkurs nach sieben Runden erreicht wurde, konnte der neue Deutsche Meister 38 Sekunden Vorsprung auf Meisen herausholen.

«Nach 12, 13 Vizemeisterschaften darf man auch mal gewinnen», meinte Weber augenzwinkernd. «Ich war heute körperlich fit, habe wahrscheinlich die wenigsten Fehler gemacht.» Dabei profitierte Weber auch davon, dass Meisen nach seiner im Dezember erlittenen Virusinfektion noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. «Bei mir lief es heute gesundheitlich nicht so gut, ich habe das Gefühl, dass es auch nicht besser wird», meinte Meisen. Der 34-Jährige war am Ende auch sichtlich enttäuscht. «Wenn man so oft den Titel holt, dann will man ihn gerade auch hier in München verteidigen.»

Hinter dem Duo kämpften zunächst vier Fahrer um die letzte verbleibende Medaille. Schließlich waren es Michael Gaßner (RSV Moosburg) und Florian Anderle (RSV Stadtilm), die zu zweit in der Verfolgung waren. Dann konnte Gaßner aber kurz nach Rennhälfte seinen Mitstreiter abhängen und sich mit 3:39 Minuten Rückstand zum Sieger Rang drei sichern.

Am Mittag war bereits die Entscheidung bei den Masters 2 gefallen. Dort siegte Hannes Genze (RV Pfeil Magstadt) mit 20 Sekunden Vorsprung vor Sven Baumann (SV Radsport Hildburghausen) und 1:20 Minuten vor Thomas Hannöver (RSG Lohne-Vechta).

Auch im kommenden Jahr wird der Olympiapark, der mit den European Championships im Jahr 2022 aus dem Dornröschenschlaf erwacht war, erneut Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Radcross sein. Dies bestätigte Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Der Grund für die Doppelvergabe sei, dass der ausrichtende RC die Schwalben München im kommenden Jahr sein 130. Geburtstag feiern wird. «Wir haben an diesem Wochenende großartig organisierte Titelkämpfe gesehen und freuen uns schon jetzt auf 2024», so Schabel.

Hannes Degenkolb U23-Meister im Cross

Foto Plomi

München (rad-net) – Hannes Degenkolb (Heizomat-Kloster Kitchen) ist neuer Deutscher U23 Meister im Cyclo-Cross. Nach einem spannenden Rennen setzte er sich als Solist durch.

Schon in der ersten Runde fiel eine Vorentscheidung. Da konnte Degenkolb einen kleinen Vorsprung herausholen, der zwar das ganze Rennen über nicht mehr wirklich anwuchs, aber andererseits auch nicht schrumpfte. «Bis zur letzten Runde habe ich nicht gedacht, dass es wirklich klappen könnte. Ich bin immer Vollgas gefahren, habe aber gemerkt, dass der Vorsprung immerhin nicht kleiner wird», so Degenkolb nach dem Rennen.

Hinter ihm ging es eng zu. Zunächst befanden sich sein Teamkollege Fabian Eder und Silas Kuschla (Harvestehuder RV 1909) in der Verfolgung, gefolgt von Silas Koech (Saris-Rouvy Sauerland) und Benjamin Krüger (TSV Niederstaufen). Doch Krüger konnte im weiteren Rennverlauf zu Eder aufschließen, während Kuschla zurückfiel. Das Duo machte dann auch Silber und Bronze unter sich aus. Sie gingen gemeinsam in die Schlussrunde. Die beiden Fahrer belauerten sich, aber keiner konnte den anderen abhängen, sodass die Entscheidung im Sprint fiel. In dem war Eder knapp schneller als Krüger und sicherte sich Rang zwei.

Krahl, Van Thiel und Bräutigam holen DM-Titel

München (rad-net) – Judith Krahl (Heizomat-Kloster Kitchen), Sina van Thiel (Lexware) und Messane Bräutigam (RSV Rheinzabern) haben sich bei den Deutschen Cyclo-Cross-Meisterschaften in München die Titel in den weiblichen Klassen gesichert.

Elite Frauen
Die letztjährige U23-Meisterin Krahl wurde ihrer Favoritinnenrolle in der Elite-Klasse gerecht und feierte einen Start-Ziel-Sieg. Die 21-Jährige, die auch noch ein Jahr in der Nachwuchs-Klasse hätte starten können, sich aber für den Aufstieg in die Elite entschied, ließ nichts anbrennen. Vom Start weg legte sie ein hohes Tempo vor und hatte schon bald alle Kontrahentinnen distanziert.

Foto Plomi

«Es hat mich schon ein bisschen überrascht, wie problemlos es heute ging», freute sich Krahl im Ziel. «Aber es war nicht leicht. Ich habe zunächst auf der Runde keinen guten Rhythmus gefunden, dazu habe ich fast zwei Runden gebraucht. Doch dann bin ich gut durch die technischen Passagen und die Schräghänge gekommen. Es ist schon etwas Besonderes für mich, nächstes Jahr das Deutsche-Meister-Trikot im Weltcup vertreten zu dürfen.»
Hinter ihr lag zunächst eine vierköpfige Verfolgerinnengruppe mit Stefanie Paul (Stevens), Lisa Heckmann (Müsing-Kurschat Consulting), Lea Lützen (FC St. Pauli von 1910) und Chiara Beer (Bike Aid), die sich im weiteren Rennverlauf jedoch teilte. Heckmann konnte sich aus der Gruppe absetzen und holte sich mit 1:53 Minuten Rückstand zur Siegerin die Silbermedaille. Paul wurde mit 2:53 Minuten Rückstand Dritte.

Frauen U23
Das Rennen der Frauen U23 fand parallel zu dem der Elite Frauen und Juniorinnen statt. Dort lagen zu Beginn des Rennens Van Thiel und Clea Seidel (RadTeam Seidel Luckenwalde) gemeinsam an der Spitze. Jedoch konnte Van Thiel bereits in Runde zwei von fünf Seidel abschütteln und sicherte sich auch als Solistin mit 1:24 Minuten Vorsprung den Titel vir Seidel.
Bronze ging an Isabel Kämpfert (1. RV Stuttgardia Stuttgart 1886), die sich nach einem mäßigen Start nach vorne arbeitete und Position drei übernahm. Sie wies 2:48 Minuten Rückstand auf.

Juniorinnen
Bei den Juniorinnen war die Titelvergabe eine klare Sache für Bräutigam. Die erstjährige U19-Fahrerin startete schnell und hatte schon nach einer Runde fast eine halbe Minute Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen. Das waren zu diesem Zeitpunkt Judith Rottmann (RC Victoria Neheim), die ebenfalls ihre erste U19-Saison bestreitet, und Jule Märkl (RSC Linden). Während Bräutigam den Abstand immer weiter vergrößerte und mit 31 Sekunden Vorsprung gewann, konnte sich Rottmann von Märkl absetzen und belegte den zweiten Platz. Märkl wurde schließlich noch Dritte mit 1:06 Minuten Rückstand.
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RAD DM der Profis, Frauen und U23 vom 23. bis 25 Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Deutsche Straßenmeisterschaften 2023 zurück im Südschwarzwald – Bad Dürrheim und Donaueschingen mit knackigem Rundkurs

Donaueschingen/Bad Dürrheim:
Es werden die deutsche Titelkämpfe der kurzen Wege, wenn vom 23. bis 25.Juni 2023 die deutschen Männer-Elite, die Elite der Frauen und auch die U23-Fahrer in Donaueschingen an den Start gehen und in Bad Dürrheim durch das Ziel jagen. Nicht nur wegen des zuschauerfreundlichen Rundkurses. Ruckzuck legen auch die Teambusse die knapp zehn Minuten vom Start zum Zielbereich zurück. Ein nicht zu unterschätzender, ganz spezieller Vorteil für die Mannschaften.
Auf die eigentlichen Protagonisten der Frauen-Elite, Elite-Männer, Frauen und Männer U23 wartet am Freitag ein Einzelzeitfahrkurs von Donaueschingen über die Ostbaar nach Bad Dürrheim bei dem man vor allem Rollerqualitäten haben muß.
Am Samstag folgt das rund 125 Kilometer lange DM-Straßenrennen der Frauen, das nach Einschreibung und Team-Präsentation vor dem Donaueschinger Rathaus auch dort gestartet und zunächst neutralisiert aus der Donau-Quell-Stadt hinausgeführt wird. Fünf Mal müssen die Elite-Frauen den knackigen ca. 25-Kilometer Rundkurs mit Ziel Bad Dürrheim absolvieren.
Hier wird Liane Lippert (Movistar 2023) aus Friedrichshafen versuchen ihr DM-Leibchen aus diesem Jahr erfolgreich zu verteidigen, gejagt von der Konkurrenz. Allen voran Ricarda Bauernfeind. Die zweifache U23-Bronzemedaillengewinnerin der Straßenweltmeisterschaften 2022 in Australien fühlt sich auf den Straßen im Südschwarzwald sehr wohl.

Am Sonntag, wie immer rund eine Woche vor der Tour de France, nehmen die Elite-Männer den Kampf um das begehrte Trikot auf. Der anspruchsvolle 25-Kilometer-Runde wird vom Feld der deutschen Radsport-Crème de la Crème acht Mal in Angriff genommen. Jedesmal mit den drei Anstiegen zur Hirschhalde, nach Öfingen und jenem mit rund 15 Prozent Steigung in Aasen. Nach 200 Kilometer und rund 2500 Höhenmeter steht dann der Nachfolger des Deutschen Meisters 2023 Nils Politt (BORA-hansgrohe) fest. Ein erneuter Sieg von Politt nicht ausgeschlossen. „Simon Geschke (Cofidis) dürften die Anstiege wohl eher zu kurz und einen Tick zu leicht sein“, vermutet Strecken-Planer Rik Sauser von der ausrichtenden Sauser Event GmbH. Der Wahlfreiburger Geschke kennt die Ecke im südlichen Schwarzwald bestens, denn der „Bergkönig der Herzen“ der diesjährigen Tour de France war schon mehrfach beim „RiderMan“ in Bad Dürrheim zu Gast, eines der ältesten deutschen Jedermannrennen. Im Rahmen dessen trug dort der Bund Deutscher Radfahrer auch schon die Finale der Frauen-Bundesliga 2021 und 2022 aus.

Der Kurort war nicht nur bereits Ziel- und Startort bei der Deutschland Tour (2000 und 2002), sondern richtete bereits 2001 eine Straßen-DM aus. Damals hießen die Deutschen Meister Jan Ullrich und Petra Rossner. „Das war auf einer deutlich kürzeren und nicht so schweren Runde“, erklärt Rik Sauser für den die DM eine absolute „Herzensangelegenheit“ ist. „Zusammen mit den beiden Städten Bad Dürrheim und Donaueschingen sind wir stolz und heiß auf die Rad DM 2023. Wir werden die Weltelite des Radsports der Frauen und Männer bei der DM am Start haben.“
„Nach der Corona-DM am Sachsenring 2020, Stuttgart und Öschelbronn 2021 und den diesjährigen Titelkämpfen im Sauerland, sind wir glücklich, dass wir Bad Dürrheim und Donaueschingen gewinnen konnten, die mit der sehr erfahrenen Sauser-Eventagentur schon viele großartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben“, kommentiert BDR-Vizepräsident Günter Schabel,„Hier sind wir bestens aufgehoben.“
Lokalmatador Jan Hugger vom Kontinentalteam „Lotto Kern-Haus“ kann „direkt von der Haustüre per Rad zum Start fahren.“ 2001 stand der Schwenninger schon als dreijähriger Knirps an der Strecke, fuhr 2004 in Bad Dürrheim sein erstes Anfänger-Rennen. Der Student kennt – wie auch Bora-hansgrohe-Profi Jonas Koch aus dem benachbarten Rottweil – die Straßen in der Umgebung in und auswendig. „Es ist durchaus drin, dass jemand aus unserem Team am Ende vorne ist“, gibt sich der 24-Jährige daheim hochmotiviert und freut sich auf ein „tolles Radsportfest mit vielen Freunden und Bekannten am zuschauerfreundlichen Rundkurs“.
„Es wird ein Highlight für die Städte werden“, sind sich Erik Pauly, Oberbürgermeister von Donaueschingen, und der Bad Dürrheimer Bürgermeister, Jonathan Berggötz, einig. Auch Markus Spettel und Andreas Haller, beide für das Marketing ihrer Gemeinden zuständig, freuen sich über „das große, gemeinsame Event“ und sehen in der Ausrichtung der Titelwettbewerbe einen „Imagegewinn“, sind doch beide Städte auch im Tourismus sehr radsportaffin.
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Sportliche Grüße,
Kai & Rik Sauser
– Sauser Event GmbH –

UCI World Championships – AUS – U23 Men 170km

1 FEDOROV Yevgeniy KAZ KAZAKHSTAN 03:57:08
2 VACEK Mathias CZE CZECH REPUBLIC 00:01
3 WÆRENSKJOLD Søren NOR NORWAY 00:03
4 MIHKELS Madis EST ESTONIA 00:03
5 KOOIJ Olav NED NETHERLANDS 00:03
6 BITTNER Pavel CZE CZECH REPUBLIC 00:03
7 DINHAM Matthew AUS AUSTRALIA 00:03
8 PENHOËT Paul FRA FRANCE 00:03
9 GOVEKAR Matevž SLO SLOVENIA 00:03
10 BERCKMOES Jenno BEL BELGIUM 00:03
11 HESSMANN Michel GER GERMANY 00:03
12 FETTER Erik HUN HUNGARY 00:03
13 HAGENES Per Strand NOR NORWAY 00:03
14 WATSON Samuel GBR GREAT BRITAIN 00:03
15 BALMER Alexandre SUI SWITZERLAND 00:03
16 SVRČEK Martin SVK SLOVAKIA 00:03
17 VAN EETVELT Lennert BEL BELGIUM 00:03
18 TRONCHON Bastien FRA FRANCE 00:08
19 SEGAERT Alec BEL BELGIUM 00:23
20 GRÉGOIRE Romain FRA FRANCE 00:23

Rad-Bundesliga: Alex Tarlton gewinnt Sauerländer Bergpreis vor Joe Adamietz

Wenholthausen (rad-net) – Alexander Tarlton (Lotto-Kern Haus) war beim letzten Rennen der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» der Männer im Rahmen des Sauerländer Bergpreises am schnellsten. Im Zweierspurt setzte er sich gegen Johannes Adamietz (Saris-Rouvy Sauerland) durch. Beide sicherten sich damit auch die DM-Titel am Berg in der U23- beziehungsweise Elite-Klasse.

In der vierten von zehn 12,2-Kilometer-Runden hatten sich Tarlton und Adamietz aus dem Feld abgesetzt. Schnell hatte das Duo rund eine Minute Vorsprung. Dann löste sich eine dreiköpfige Verfolgergruppe mit Moritz Kretschy (rad-net ROSE Team), Roman Duckert (Dauner-Akkon) und Anton Schiffer, die jedoch den Anschluss nach vorne nicht mehr herstellen konnte.

Auf den letzten zwölf Kilometern wurde es spannend. Während Tarlton und Adamietz sicher den Sieg unter sich ausmachten, attackierte aus dem Hauptfeld noch einmal Jan Hugger (Lotto-Kern Haus) und schloss zum Verfolgertrio auf. Kurz darauf beschleunigte er noch einmal und setzte sich gemeinsam mit Duckert ab. Im Spurt um Platz drei war Hugger dann auch der Schnellere.

Während Tarlton vor Adamietz und Hugger das Bundesligarennen gewann, sicherte sich Tarlton die U23-Berg-DM vor Duckert und Kretschy und verteidigte damit seinen im Vorjahr errungenen Titel.

In der Elite-Klasse gewann Adamietz vor Hugger und Tobias Nolde (P&S Benotti).


Photos by Plomi

Als Tagessiebter hatte Jon Knolle keine Mühe, trotz des dritten Platzes von Hugger seine Führung verteidigen. Mit 1131 Punkten konnte er die «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» 2022 der Männer gewinnen. Hugger belegte mit 1092 Zählern den zweiten Rang, gefolgt von Adamietz, der insgesamt 938 Punkte sammelte. Die Mannschaftswertung entschied Saris-Rouvy Sauerland für sich und in der Berg- beziehungsweise Sprintwertung hatten die Stockman-Zwillinge Michiel und Abram die Nase vorn. Von der Spitze der Nachwuchswertung ließ sich Gabriel Grozev (SchnelleStelle) nicht mehr verdrängen und als bestere Amateurfahrer wurde Sven Thurau (Sportforum-MyFitness Apotheke) geehrt.

Quelle: www.rad-net.de