Danos Deutsche Meisterschaften im Marathon

Am vergangenen Wochenende hatte ich zur DM Vorbereitung mal das MTB im Keller gelassen und das schnelle Crossrad aufgepumpt und in den Sonnenschein geschoben. Da der Auftakt der Deutschland-Cups vor meiner Haustür ausgetragen wurde, konnte und durfte ich nicht fehlen. Die längere Runde mit einigen schnellen, aber auch manchen spitzen Ecken machten den Kurs sehr interessant.

Mit einen perfekten Start in die Crosssaison führte ich die hungrige Meute der Master 2 Fahrer in die ersten Hügel der Horner Rennbahn. Der Boden hatte guten Grip und ich einen festen Zug auf der Kette, so dass ich relativ schnell die Verfolger distanzieren konnte. Die Form passte also zur Marathon DM, auch wenn ein Sieg bei einem Crossrennen nicht wirklich vergleichbar ist, denn in Münsingen stehen 103km an.

Am Tag der Deutschen Einheit starteten wir zur DM in Münsingen. Teamkollege André Zamponi und der Warsteiner Achim Scholz hatten auch Ihre Frauen bequatscht uns zu begleiten. So lebten wir gemeinsam in einer FeWe-Öko-Kommune in der Nähe von Münsingen auf der Alb. Überredet haben wir die Mädels mit einem Shopping-Tag in Metzingen, dem Outlet-Mekka im Süden Deutschlands. Wir ertrugen den Freitag ohne bleibende Schäden und mit neuen Schuhen.

Den Dauerregentag am Samstag genossen wir vor dem Kamin. In der Regenpause sprang ich aber doch noch aufs Rad und fuhr die Zusatzschelife der DM-Strecke ab, welche am Sonntag zweimal zu befahren war. Die Forstwege waren in einem guten Zustand, die Wiesen und Waldtrails zeigten erste Verschleißspuren. Man sah schon ziemlich dreckig aus nach 9km und am Sonntag sollten ja noch knapp 100km folgen…

Nieselregen am Sonntag und 11°C zeigte das Thermometer um 9.00Uhr zum Start der DM im Marathon. Aufgestellt hatte man erst die Männer, dann die Master 1 und dann uns Master 2. Somit war erst mal hektik angesagt, denn man musste nach vorne. Nach einer hektischen Phase hatten wir die Führenden erreicht und hielten uns danach im Windschatten auf. An manchen Anstiegen verloren ich und meine direkten Konkurrenten auch mal den Anschluss um ihn später wieder herzustellen.

Es war ein Rennen mit ständigen Tempowechseln, da die Teams in der Männerklasse sehr taktisch fuhren und die Strecke nicht selektiv war. Als dann nach 60km Markus Kaufmann zur allgemeinen Pinkelpause anhielt, wusste ich, dass diese DM irgendwie anders ist. Da ich noch nie im Rennen angehalten habe, setzte ich mich an die Spitze und führte kurzzeitig die DM an. Leider verpasste Armin Küstenbrück das Beweisfoto, weil er vor Schreck so schnell seine Kameras nicht sortiert bekam. Mensch Armin…

Bis kurz vorm Einbiegen in die Cross-Country Runde von Münsingen waren ca. 25 Fahrer in der Spitze vertreten, mit darunter Markus Westhäuser, der mir auf der Trans Zollernalb jeden Tag ein paar Minuten einschenkte. In den kommenden zwei Runden à 9km waren wir beiden Master 2 Fahrer und Max Fiedrich fast auf uns gestellt, denn das Tempo der Elite konnten wir nicht mitgehen. So fuhren wir gemeinsam der Entscheidung entgegen. Da Markus am Berg der Stärkere war, rechnete ich an jedem Anstieg mit der entscheideden Attacke.

Da diese Attacke nicht in der ersten Runde und auch nicht am längsten Stück in der zweiten Runde erfolgte, war ich etwas ratlos. Ich nutzte also den letzten Wiesenanstieg, sowie das folgende Steilstück um zu attackieren. Leider setzten Krämpfe in den Beinen ein und Markus war immer noch am Hinterrad. So ging es in den Zielhang und über die letzten Hügel und durch einige Anlieger. Da das Rad nun restlos verdreckt war, spielte die Technik mir 30m vorm dem Ziel einen Streich, denn die Kette fiel vom Kettenblatt und ich war meine führende Position ohne Widerwehr los. So hatte ich mir unser Finale nicht vorgestellt.

Enttäuscht musste ich dies hinnehmen, denn mit so einem knappen Finish hätte ich nie gerechnet. Dass dann die Technik mir einen Strich durch die Rechnung macht ist echt Pech, denn alles am Rad war neu. Dennoch einen Glückwunsch an Markus, obwohl ich bis heute nicht weiß, wo er eigentlich noch überholen wollte?! Ist ihm wahrscheinlich auch egal.

So, jetzt ist die MTB-Saison 2013 als Deutscher Vizemeister Geschichte und ich werde mich jetzt dem Entspannen widmen. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte.

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