Jérôme Pineau: „Ich hatte eine Chance von eins zu zehn“

IAM Cycling war auf der heutigen 6. Etappe der 101. Tour de France mehr als 170 km ganz vorne an der Spitze des Rennens anzutreffen. Während sich André Greipel (Lotto Belisol) am Ende eines Massensprints als Sieger feiern lassen konnte, war Jérôme Pineau Teil der Fluchtgruppe des Tages zusammen mit drei anderen Fluchtgefährten. Eingeholt wurden sie weniger als 20 km vor dem Ziel. Der in Nantes wohnhafte Profi beim Schweizer Profiteam erreichte das Ziel schliesslich 4’51“ nach dem Sieger. Pinau‘s Teamkollege und guter Freund, Sylvain Chavanel, mischte im Massenprint mit und sicherte so mit dem 10. Rang die zweite Top-10-Platzierung für seine Mannschaft an der diesjährigen Tour. Einziger Wermutstropfen ist Marcel Wyss. Dieser stürzte schwer und erlitt dabei mehrere oberflächliche Schürfwunden.

Einen Monat nach dem verhängnisvollen Tag, als er nach einem Sturz beim Critérium du Dauphiné Libéré im Krankenhaus landete, bewies Jérôme Pineau heute eindrücklich, dass er wieder zurück ist. Bei der Operation, die im Universitätsspital in Genf durchgeführt wurde, fixierte man den Bruch des fünften Mittelhandknochen mit einer Blatte, welche es ihm erlaubte, den schwierigsten Wettkampf gegen die Zeit zu gewinnen und schliesslich für die Grande Boucle wieder einsatzfähig zu sein. Im Ziel liess der 34 Jahre alte Franzose nochmals die Geschehnisse des Tages Revue passieren: „Während den ersten Etappen in England musste ich ziemlich leiden. Als wir nach Frankreich zurückkehrten fühlte ich mich besser. Heute schaffte ich es schliesslich in die Spitzengruppe und ich bin sehr glücklich, dass es geklappt hat und ich so meine Teamkollegen etwas unterstützen konnte. Im Feld war erneut eine nervöse Stimmung zu spüren und es wird noch eine Weile dauern, bis sich die Lage etwas beruhigt. Ich bin überhaupt nicht frustriert mit dem Ausgang des heutigen Tages. Auf Etappen wie dieser hast du eine Siegeschance von eins zu zehn. Ich erinnerte mich aber an meinen grössten Sieg, den ich 2009 beim Giro einfahren konnte und die Ausgangslage dort war sehr ähnlich wie jene heute. Wir müssen es einfach wieder versuchen. Immer wieder. Nur so können wir irgendwann auch Erfolg haben. Ich gab heute mein Bestes. Ich liebe meinen Job. Ich habe meine Gesundheit und die guten Beine zurück. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein.“

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