Lukas Pöstlberger springt bei E3 Harelbeke für Peter Sagan in die Bresche

Nachdem der Österreicher bereits bei Dwar Door Vlaanderen am vergangenen Mittwoch mit einem 15. Rang aufzeigen konnte, fährt er mit seinem 5. Rang heute endgültig in die Weltspitze vor. UCI Weltmeister Peter Sagan kann nach einem Sturz nicht in die Entscheidung bei E3 Harelbeke eingreifen.

Das zweite WorldTour Rennen dieser Woche in Belgien, führte die Fahrer heute bei der 60. Austragung des „E3“, 206km rund um Harelbeke. Auch diesmal waren einige der „Hellingen“ zu bewältigen, wobei besonders das Finale mit Paterberg und Oude Kwaremont zum Schafrichter werden sollte.

Es dauerte mehr als zwei Stunden ehe sich eine Gruppe von 6 Fahrern vom Feld lösen konnte. Der Vorsprung vergrößerte sich zwar rasch, da aber nur mehr 120km zu fahren waren, konnte das Feld die Ausreißer zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu weit ziehen lassen.

Nachdem eine erste Selektion des Feldes am Taiienberg erfolgte, zeigte sich erneut Lukas Pöstlberger an der Spitze des Rennens. Der Österreicher von BORA – hansgrohe kontrollierte eine Gruppe, die mit P. Gilbert, G. Van Avamaet und S. Vanmarcke stark besetzt war. UCI Weltmeister Peter Sagan konnte dadurch im Feld wichtige Kräfte sparen. Gleichzeitig schrumpfte zu diesem Zeitpunkt im Rennen der Vorsprung der Spitze rapide. Bei 60km vor dem Ziel waren es nur noch wenige Sekunden, bevor kurz darauf der Zusammenschluss mit der Gruppe von Pöstlberger erfolgte.


Lukas Pöstlberger bei Dwars Door Vlaanderen; photo credit: ©BORA-hansgrohe / Stiehl Photography

Am Paterberg reduzierte sich diese Spitzengruppe auf 7 Fahrer. In der Hauptgruppe dahinter übernahm keine Mannschaft Verantwortung, und der Abstand wuchs auf über eine Minute an. Zu diesem Zeitpunkt ereignete sich ein Sturz im ersten Feld, bei dem auch Peter Sagan zu Boden ging. Der UCI Weltmeister blieb unverletzt und war wenig später wieder auf dem Rad, das Rennen war für ihn aber gelaufen und alle Hoffnungen von BORA – hansgrohe lagen nun auf den Schultern von Lukas Pöstlberger.

Am Oude Kwarement teilte sich die Spitzengruppe abermals und Lukas verfolgte nun gemeinsam mit L. Durbridge die neue 3-Mann Spitze um G. Van Avermaet. Ein weiterer hervorragender Auftritt des Österreichers in Flandern, nachdem er bereits am vergangenen Mittwoch bei Dwars Door Vlaanderen den 15. Platz und seine ersten WorldTour Punkte erreichte.

Am Ende holte sich G. Van Avermaet den Sieg bei E3 Harelbeke. Lukas Pöstlberger konnte sich gemeinsam mit Luke Durbridge erfolgreich vor dem Ansturm der ersten großen Gruppe erwehren und belegte den starken 5. Rang.

„Ich bin überglückglich mit diesem Resultat und dem Rennen, dass ich zeigen konnte. Es war extrem hart und ich musste über meine Grenzen gehen, aber es war mit Sicherheit das beste Rennen meiner Karriere. Ich habe mich kontinuierlich steigern können in letzter Zeit, und nach dem guten Rennen bei Dwars Door Vlaanderen, war das heute echt der Wahnsinn. Ich hoffe das war erst der Anfang und meine Karriere geht jetzt so richtig los.“ – Lukas Pöstlberger

„Wir wollten Lukas heute für das Finale schonen, damit er Peter dann noch helfen kann, weil wir wussten, dass Quickstep alles versuchen wird ihn zu isolieren. Als er dann nach der Attacke von Gilbert in der Gruppe war, waren wir in einer komfortablen Situation. Sicherlich hätte Peter noch die Möglichkeit gehabt, am Kwaremont zu versuchen nach vorne zu fahren, vor allem da auch Trek und Sky noch etwas versuchen mussten. Aber nach dem Sturz war sein Rennen erledigt und wir haben Lukas freie Fahrt gegeben. Es war eine starke Leistung, das erste Feld auf Distanz zu halten, und wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat und der Leistung von Lukas. Das war auch ein schönes Zeichen vom Team, wenn Peter mal Pech hat, dann ist da ein junger Rennfahrer in der zweiten Reihe, der in die Bresche springen kann.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter

„Es war ein hartes Rennen. Ich bin nicht mitgegangen bei der Attacke von Gilbert, und nach dem Sturz waren meine Chancen dahin. Aber ich freue mich für Lukas, er ist ein tolles Rennen gefahren und hat bewiesen, dass er ein starker junger Fahrer ist. Für BORA – hansgrohe war das auch ein gutes Resultat.“ – Peter Sagan

© BORA – hansgrohe / Stiehl Photography