Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) gewinnt vorletzte Etappe von Tirreno-Adriatico


Die sechste Etappe führte über anfangs hügelige 153km von Numana nach Fano, die Wetterbedingungen boten von Regenschauern bis Sonne fast alles.
Die obligatorische Fluchtgruppe bestand aus 4 Fahrern, darunter war wieder einmal das Israel Cycling Team vertreten aber auch der deutsche Meister Marcus Burghardt (BORA-hansgrohe). Sie konnten einen Vorsprung von knappen 4 Minuten auf das Peloton herausfahren, welches unter der Regie der Sprintermannschaften Katusha-Alpecin, Lotto NL-Jumbo und Quickstep geführt wurde.

Marcus Burghardt lies dann 75 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter stehen und fuhr dann über 50 Kilometer alleine an der Spitze und wurde erst auf den Zielrunden gestellt, sicherlich ein guter Formtest für die bevorstehenden Klassikeraufgaben. Er sicherte sich auch einen Zwischensprint mit Zeitgutschrift und um die Plätze hinter ihm wurde aus dem Feld heftig gespurtet, denn der Führende Michal Kwiatkowski (SKY) wollte auch eine Zeitgutschrift ergattern, aber das Team BMC sicherte den Gesamtzweiten Caruso souverän ab und Greg vanAvermaert und Bevin fuhren vor Kwiato über die Linie, so dass in der Gesamtwertung durch diesen Zwischensprint keine Veränderung erfolgte.

Nachdem Marcus Burghardt auf den 3 winkligen Schlußrunden gestellt war, wurde es sehr hektisch im Feld. Geraint Thomas (SKY) hatte erneut einen Defekt und musste von Chris Froome und Teamkollegen 10 Kilometer vor dem Ziel wieder ans jagende Feld geführt werden. Und im Feld gab es einen Massensturz, den Fernando Gaviria (Quickstep) auslöste, als er auf gerader Strecke sich am Hinterrad seines Anfahrers Richeze aufhing, dies ist ihm ja auch bei MSR schon einmal auf dem letzten Kilometer passiert. Direkt dahinter fuhr WM Peter Sagan (BORA hansgrohe), der aber artistisch einen Sturz verhindern konnte, aber bei der Bremsaktion erlitt er in dieser kritischen Phase einen Hinterradschaden.

Schnell wurde der Schaden vom Teamfahrzeug behoben, aber nun musste er Kopf und Kragen riskieren, um wieder zu den Sprinvorbereitungen an die Spitze des Feldes zu gelangen. In Crossmanier und voller Fahrt nahm er an einem Kreisverkehr einen Sprung über den Randstein und machte so weitere Positionen gut und war zum erwartenden Sprintfinale auf der breiten Zielgeraden am Hinterrad von Marcel Kittel (Katusha-Alpecin). Dieser wurde in den winkligen Straßen von seinem Team bestens beschützt und gut auf die Zielgerade gebracht, wo Rick Zabel ihm den Sprint bestens vorbereitete. Richeze (Quickstep) zog als erster den Spurt an, da sein Kapitän Gaviria ja vorher gestürzt war, aber Marcel Kittel zog unwiderstehlich vorbei und auch Peter Sagan nach seiner Kräfte zehrenden Aufholjagd kam nicht mehr an ihm vorbei. Ein sehr spannendes Finale wurde da den Zuschauern geboten.
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen und die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt also im Zeitfahren der letzten Etappe, aber Kwiato hat dort auf dem Papier sicherlich die besten Karten, um seine Führung zu behaupten.
Tageswertung:
1. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin)
2. Peter Sagan (Bora-hansgrohe) s.t.
3. Maximiliano Richeze (Quick-Step Floors)
4. Sacha Modolo (EF-Drapac)
5. Zdenek Stybar (Quick-Step)
6. Jens Debusschere (Lotto Soudal)
7. Marco Canola (Nippo-Vini Fantini)
8. Simone Consonni (UAE Team Emirates)
9. Eduard Grosu (Nippo Vini Fantini)
10. Rick Zabel (Katusha-Alpecin)

Gesamtwertung:
1. Michal Kwiatkowski (Sky)
2. Damiano Caruso (BMC) +0:03
3. Mikel Landa (Movistar) +0:23
4. Geraint Thomas (Sky) +0:29
5. Rigoberto Uran (EF-Drapac) +0:34

Text/Fotos:
Gerhard Plomitzer
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