Paris – Tours – Heinrich Haussler: „Das ist definitiv das härteste Rennen, das ich in meiner Karriere bisher gefahren bin“

Die heruntergefallenen Blätter überall auf den Strassen von Paris-Tours präsentierten sich den Fahrern wie ein roter Teppich für eines der letzten Saisonrennen. Als dies hinderte Matteo Trentin (Etixx – Quick Step) aber nicht, auf der Avenue de Grammont vor Tosh van der Sande (Lotto-Soudal) im Sprint zu gewinnen. Der Italiener Trentin erreichte die Ziellinie im Zweiersprint gegen seinen belgischen Widersacher nur wenige Zentimeter früher. Mit Heinrich Haussler und Roger Kluge im Aufgebot hatte man bei IAM Cycling heute zwei der stärksten Fahrer des Teams für solche Rennen am Start. Beide waren Teil der Spitzengruppe des Tages und arbeiteten hart an der Spitze des Rennens und gaben in einem hektischen Finale ihr Bestes. Am Ende wurden die Total 231 Kilometer mit einem Stundenmittel von 50 km/h absolviert und dabei gelang es dem australischen Meister Heinrich Haussler, den guten siebten Platz zu sichern.



Paris-Tours war für IAM Cycling das letzte Rennen der Saison. Die Mannschaft, die von Michel Thétaz, CEO von IAM Funds, gegründet wurde, hatte im Vorfeld gehofft, dass man die laufende Saison mit einem Sieg hätte beenden können. Doch auch wenn es am Ende für Heinrich Haussler nicht zum Sieg gereicht hatte, bestätigt Haussler, dass es nichts zu bedauern gibt. „Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass definitiv das härteste Rennen war, dass ich in meiner Karriere bisher gefahren bin“, erzählt Haussler. „Es war etwas völlig anderes als beispielsweise eine Etappe der Tour de France. Es war erneut während des ganzen Tages sehr nervös und vom Start weg bis zum Ziel wurde voll gefahren. Vom Streckenprofil her schien es kein schwieriges Rennen zu werden, da auch keine grossen Anstiege dabei waren. Doch heute waren es der Wind und die Windkanten, welche massgeblich zum Rennverlauf beigetragen hatten. Am Ende gelang es mir, den siebten Platz zu sichern. Das ist zwar kein grosser Erfolg aber ich bereue trotzdem nichts. Roger Kluge hat heute für mich einen super Job gemacht und wenn ich das Ganze objektiv betrachte, dann hat uns wohl vorne noch ein weiterer Mann gefehlt, um die Sache erfolgreich zu beenden. Doch wenn man mit Jungs wie Greg Van Avermaet oder Matteo Trentin an der Spitze unterwegs ist, dass ist es nie einfach, wenn du ebenfalls um den Sieg mitfahren möchtest. Auch wenn man noch einen Teamkollegen mehr vorne dabei gehabt hätte. Ich habe bei diesem letzten Saisonrennen noch einmal alles gegeben. Vor allem auch, weil es gleichzeitig auch das letzte Rennen im australischen Meistertrikot war. Am Ende fehlte mir der nötige Punch im letzten Anstieg und so war ich nicht mehr in der Lage, mehr zu erreichen.“

Am Ende des Tages unterhielten sich die sportlichen Leiter und die Rennfahrer beim Teambus von IAM Cycling über die Geschehnisse des Tages. Eddy Seigneur gelang es dabei allerdings nicht, eine gewisse Enttäuschung zu verbergen. „Wir hatten uns insgeheim vorgenommen, etwas besser abschneiden zu können. Ein siebter Platz ist sicher gut doch wir hatten uns für das letzte Saisonrennen einen Sieg zum Ziel gesetzt. Entsprechend sind wir auch ein bisschen enttäuscht mit dem heutigen Resultat. Auf der anderen Seite haben wir uns offensiv präsentiert und das Rennen durch unsere Fahrweise beeinflusst. Als wir von Beginn an sahen, dass der Wind eine entscheidende Rolle spielen würde, zeigten wir uns aufmerksam weil es nur eine Frage der Zeit war, bis Windkanten das Feld in verschiedene Teile reissen würde. Und wie sich herausgestellt hatte, waren wir mit dieser Vermutung nicht falsch. Das Rennen war sehr hektisch und wir waren darauf vorbereitet. Wir waren in der Lage, uns zu zeigen und wir waren vorne dabei. Am Ende hatte dann aber leider etwas die nötige Frische gefehlt.“