Peter Sagan holt sich Sieg Nummer 92 nach einem atemberaubenden Finale auf der 5. Etappe bei Tirreno – Adriatico

Eine harte Etappe mit einem noch schwereren Finale stand heute am Programm. Nach einer schonungslosen welligen Startphase wurde das Rennen zum Finale hin noch härter mit zwei brutalen Anstiegen. Umgeben von Allroundern und Gesamtklassement-Fahrer, war UCI Weltmeister Peter Sagan die Ruhe selbst als er im Finale seine Kontrahenten ausstach und sich den Etappensieg holte. Umgeben von seinen Teamkollegen auf den letzten Kilometern, gelang es ihm auch noch das Punktetrikot zurückzuholen.

Die ersten 100 Kilometer der heutigen 209 Kilometer langen Etappe gingen stetig leicht bergauf, bevor eine lange Abfahrt folgte. Danach veränderte sich der Charakter des Streckenprofils total. Ein Auf und Ab mit vielen kurzen Anstiegen machten die Etappe schwer. War die Etappe noch nicht schwer genug, folgte auf den letzten Kilometern eine Rampe mit 22% Steigung, bevor der 10%ige Schlussanstieg auf die Fahrer wartete. Dieses Finale war auf keinen bestimmten Fahrertyp zugeschnitten, jeder könnte gewinnen.

Wie erwartet ging schon sehr früh eine Gruppe von Fahrern. Elf-Mann schafften eine Lücke von 4 Minuten zum Hauptfeld herzustellen. Dieser Vorsprung hielt nicht lange, das Peloton setzte nach und gewahr der Fluchtgruppe nur 2 Minuten. Als noch 90 Kilometer zu fahren waren, war das Feld wieder zusammen, bis eine erneute Gruppe bei der 80 Kilometer Marke sich löste. Dieses Mal waren es dreißig Fahrer dich sich abzusetzen versuchten. Gefolgt von einer kleineren Gruppe von Fahrern.

Die letzten 35 Kilometer waren brutal. Viele steile Anstiege gefolgt von ebenso steilen Abfahrten saugten den Fahrer jede Menge Kraft aus den Beinen und brachten die einzelnen Fluchtgruppen relativ nahe wieder zusammen. Das gesamte Feld dachte an die bevorstehende 22% Steigung, die über Sieg oder Niederlage entscheiden wird und versuchten Kraft zu sparen. Im Hauptfeld, Kräfte sparend, UCI Weltmeister Peter Sagan. An der Spitze des Feldes führte Rafal Majka das Tempo an um Peter zu unterstützen. Mit jedem Kilometer wurde die Etappe schwerer, vor allem auch dann als die Allrounder und Gesamtklassement-Fahrer loslegte und Stück für Stück Fahrer hinter sich ließen.


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An der 22% Rampe setzte sich Peter an die Spitze, um auf den enger werdenden Kopfsteinpflasterpassagen schließlich seine Kontrahenten hinter sich zu lassen und sich in einer sagenhaften Art und Weise den Sieg zu holen.

Nach einem harten Finale, wo Peter vor lauter Anstrengungen nicht einmal die Gelegenheit hatte, seinen Sieg an der Ziellinie zu feiern, meinte er: „Ich fühlte mich sehr schlecht heute, aber ich bin so glücklich über diesen Sieg. Es sah aus als könnte ich morgen nicht einmal starten – den ganzen Tag ging es nur Vollgas – jeder attackierte. Ich weiß nicht ob die anderen Fahrer sich das Profil angesehen haben? Rafal Majka war der Mann, der sein Vertrauen heute in mich setzte. Ich sagte zu ihm, dass er nicht dumm sein sollte – das wir gemeinsam fahren werden und wenn er die Beine hätte, dass er gehen wird. Er fuhr für mich und hatte mehr Vertrauen in mich als ich es hatte. Ich war eher hinten am letzten Anstieg kam aber auf den letzten Kilometern zurück. Nachdem habe ich mein Bestes gegeben und bin sehr glücklich über den Sieg.“

Team Coach Patxi Vila wusste wie wichtig heute Teamwork war. „Gratulation an Peter und das gesamte Team zum Sieg. Sie alle haben ihr Bestes gegeben heute. Wir wusste, dass es eine sehr schwere Etappe für Peter werden wird, mit fast 3000 Höhenmeter. Das Tempo war von Beginn an sehr hoch daher kontrollierten wir von Anfang an. Zunächst führten wir mit Pelucchi, Saramotins, dann übernahm Bodnar gefolgt von Burghardt und Poljanski. Zum Schluss arbeitete Rafal Majka hart um Peter die beste Ausgangslage für einen tollen Sprint vorzubereiten. Ich muss sagen, es war einer der schönsten Siege und das alles wegen dem Engagement und harter Arbeit des gesamten Teams. Wir waren zuversichtlich das wir es schaffen könnten und jeder gab sein Bestes.“

Die morgige Etappe wird eine etwas ruhigere Angelegenheit werden. Das Profil ist zwar wellig aber Nichts im Vergleich zu den heutigen Steigungen. Die letzten Kilometer sind eher flach skizziert, ein Massensprint wird zu erwarten sein.

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