Radklassiker Eschborn-Frankfurt am 1. Mai DegeJuniors und DegeBambini: Weltklassefahrer John Degenkolb hat ein Herz für Kinder und Jugendliche

John Degenkolb eilte vom Radklassiker in Sanremo direkt zur Pressekonferenz ins Frankfurter Museum für Kommunikation. Dort warteten dreißig Kinder und Jugendliche auf den Weltklassefahrer, der ihnen am Montagnachmittag seine neuesten Projekte vorstellen wollte: DegeJuniors und DegeBambini. „Ohne die Unterstützung meiner Familie und den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen in meinen Vereinen wäre ich nie Radprofi geworden und könnte das wunderbare Leben führen, das ich zurzeit habe. Dafür bin ich dankbar und möchte etwas zurückgeben“, sagt der 27 Jahre alte John Degenkolb. Unter dem Schlagwort DegeJuniors übernimmt er bei seinem Heimatrennen Eschborn-Frankfurt Rund um den Finanzplatz am 1. Mai die Schirmherrschaft aller Kinder- und Jugendrennen von den Sechsjährigen bis zur U17. Damit die Kleinsten nicht nur zuschauen müssen, gründet er in Zusammenarbeit mit dem Management von Eschborn-Frankfurt das DegeBambini-Laufradrennen, bei dem alle Kinder zwischen zwei und fünf Jahren startberechtigt sind. Das Beste daran: Nur zwanzig Minuten bevor die Elite auf dem Rundkurs in Frankfurt eintrifft, werden die Jüngsten mit ihren Laufrädern auf der Zielgeraden eine Demonstration ihres Könnens den vielen Zuschauern präsentieren.

Und das ist so gekommen: Sein erstes organisiertes „Rennen“ absolvierte John Degenkolb 1997 im Alter von acht Jahren im Rahmen eines Kriteriums in Muhr am See im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wo er aufgewachsen ist. Sein Vater meinte, er solle mal mitmachen und schauen, ob ihm das gefalle. Er sei eher skeptisch gewesen, habe Bammel gehabt und kein großes Interesse, erinnert sich John Degenkolb, aber er probierte es und gewann. „Da hat mich das Radfahrer-Virus schon gepackt und es gab einen riesigen Motivationsschub“, berichtet er. Die nächsten Jahre absolvierte er weitere „Erster-Schritt-Rennen“, erst bei der U11 löste er eine Lizenz. Seine Karriere nahm ihren Lauf und am Ende wurde er Rad-Profi. „Viele Menschen haben mich gefördert und ohne sie hätte ich es nicht geschafft“, erzählt John Degenkolb. Zu allererst seine Eltern, die ihn zu Rennen durch die ganze Republik kutschiert haben, was viele gar nicht verstehen konnten. Annett und Frank Degenkolb glaubten immer an Sohn John und sein Talent und haben ihm die Chance gegeben, seinen Weg zu gehen. Es folgten viele positive Erfahrungen in seinen Vereinen in Bayern und Thüringen durch die vielen Leute, die sich dort engagieren. „Eine kleine Starthilfe kann viel verändern und jede noch so kleine Unterstützung ist wichtig“, findet John Degenkolb. Diese Erkenntnis hat ihn nun bewegt, DegeJuniors und DegeBambini ins Leben zur rufen.

In erster Linie wendet sich sein Engagement an Kinder und Jugendliche, die sich schon dem Radsport verbunden fühlen, in zweiter Linie aber auch an Anfänger. Sie alle sollen vor allem Spaß und Freude haben. „Vielleicht hören Mädchen und Jungen von meiner Initiative, machen einfach mal bei einem Rennen mit, gehen in einen Verein, trainieren regelmäßig und werden im Idealfall sogar Profi wie ich“, schildert John Degenkolb seine Hoffnungen. Am wichtigsten sei ihm allerdings, junge Menschen überhaupt für den Radsport zu gewinnen. „Radsport bedeutet für mich ein großes Stück Freiheit, Natur und Ruhe. Radsport ist eine Gesundheits- und Lebenssport, durch den man fit bleiben kann, ohne eine technisch anspruchsvolle Sportart zu betreiben. Radsport ist auch gut für den Kopf.“

Das DegeBambini-„Rennen“ wird nur Sieger haben. Jedes Kind bekommt eine Siegermedaille, einen Radbeutel gefüllt mit einer Lunchbox und ein Autogramm von John Degenkolb. Startberechtigt sind alle Kinder zwischen zwei und fünf Jahren, gestartet wird in zwei Kategorien eingeteilt nach der Größe des Laufrades. Für die ersten drei aller DegeJuniors-Wettbewerbe für Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Alter von sechs bis 17 Jahren stiftet John Degenkolb die Siegertrophäen. Er sagt: „Für mich war es als Kind und Jugendlicher wichtig, Vorbilder zu haben, die greifbar waren. Das will ich jetzt auch gerne für unseren Radsport-Nachwuchs sein.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eschborn-frankfurt.de. Nur zwei Dinge müssen Kinder und Jugendliche erfüllen, um an einem der Rennen teilzunehmen zu können: Sie müssen Fahrrad und Helm mitbringen!