Sabine Spitz: Vom Krankenbett aufs Podium

Sabine Spitz überrascht beim zweiten Comeback des Jahres mit Rang 2 über die Marathon
Distanz, Adelheid Morath auf Rang 4 in Malaysia

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Beim zweiten verletzungsbedingten Comeback des Jahres überraschte
Olympiasiegerin Sabine Spitz nur fünf Wochen nach der Operation der Schulter mit
Rang 2 bei den Deutschen Meisterschaften im Mountainbike Marathon.Dabei lag
sogar der Sieg in Rechweite. Auf der 83 Kilometer langen Runde lag sie bis 2
Kilometer vor dem Ziel zusammen mit Silke Schmidt (München) in Führung. Die
fehlende Fahrpraxis nach 6 Wochen Rennpause, gab auf dem aufgeweichten Kurs
letztlich den Ausschlag. In einer schlammigen Rechtskurve war Sabine Spitz etwas zu
vorsichtig, was die Münchnerin zum Überholen nutzen konnte und so nach 3:24:29
Std. als Siegerin ins Ziel fuhr. Nur 28 Sekunden später durfte sich die
Olympiasiegerin trotzdem als Gewinnerin fühlen. Denn noch Mitte September schien
ein schnelles Comeback völlig ausgeschlossen und gar die Fortsetzung der Karriere
stand anfänglich in Frage. Doch schnell kehrte das Kämpferherz zurück, das jetzt mit
dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft belohnt wurde. „Silke ist ein sehr
starkes Rennen gefahren, sie hat verdient gewonnen. Ich bin glücklich, dass ich hier
starten konnte und dass es jetzt sogar eine Medaille wurde ist für mich sensationell.
So ist es für mich doch noch ein Jahr mit einem Happy End“ freute sich Sabine Spitz
über den Erfolg. Fast zur gleichen Zeit beendete Adelheid Morath als Vierte der
Gesamtwertung erfolgreich die sechstägige Malaysia MTB Challenge auf der Insel
Langkawi. Dabei hatte sie die erste Etappe gewonnen.
Vor fünf Wochen lag Sabine Spitz nach überstandener Schulteroperation noch im Krankenbett
der Crossklink Basel und die Gedanken waren ganz andere als ein nochmaliger Start in diesem
Jahr. Doch beim Weltcup-Finale vor drei Wochen – das sie als Zuschauerin erlebte – kam der
Gedanke es doch nochmals zu versuchen. Die Deutschen Marathon Meisterschaften am 6.10.
schienen im Bereich des Möglichen. Was eine vage Idee war, wurde dann doch Wirklichkeit.
Nach einem letzten Check der Schulter am Dientag vor dem Rennen gab es auch aus
medizinischer Sicht grünes Licht, wenn auch unter dem Vorbehalt, dass die Bedingungen gut
bzw. trocken sein sollten, wegen des Sturzrisikos. Doch auch eine sich stetig verschlechternde
Wetter-Prognose und heftiger Regen am Tag vor dem Event konnten die Olympiasiegerin dann
nicht mehr davor abhalten zu starten. „Ich wollte es durchziehen, gab mir aber die Vorgabe sehr
vorsichtig zu agieren“ berichtet sie über die Vorgeschichte. Das erklärt auch, dass es dann eine
rutschige Schlamm-Passage war, die kurz vor dem Ziel das Rennen entschieden hat. Silke
Schmidt konnte den Vorteil nutzen und vor Sabine den Titel gewinnen. Sie waren übrigens die
letzen beiden „Mohikaner“ einer anfänglich 10-köpfigen Spitzgruppe. Diese reduzierte sich zur
Rennhälfte auf 5 Fahrerinnen. Im letzten längeren Anstieg forcierte die Münchnerin dann derart
das Tempo, dass nur noch Sabine Spitz folgen konnte und wenig später die Führung übernahm.
Nässe und Schlamm waren auch für Adelheid Morath beim Etappenrennen ein großes Thema.
Allerdings nicht bei 9°C wie auf der Schwäbischen Alb sondern bei 29°C im tropischen
Regenwald. Rutschig war es trotzdem und das Haibike Greed 29er wurde auf den sechs
Tagesabschnitten extrem gefordert. Dank perfekten technischen Supports des Team-Mechaniker
Sam Baeten funktionierte das Bike immer perfekt. Nur den Reifen-Defekt beim Prolog konnte er
nicht verhindern. Nach dem Pech am ersten Tag und Rang 10, „rächte“ sich Adelheid Morath
einen Tag später und siegte auf der ersten Etappe im Sprint. Auf den folgenden 4
Tagesabschnitten war die Freiburgerin stets in der Spitzgruppe zu finden und platzierte sich
immer unter den Besten 4, obwohl sie mit den Bedingungen nicht so richtig klar kam. „Die
Zeitumstellung und vor allem das tropische Klima haben mir arg zu schaffen gemacht. Deshalb
bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Rennen hier ist schon ein echtes Abenteuer“ berichtet
sie. Am Ende der anstrengenden Woche belegte die Deutsche Vize-Meisterin dann auch Rang 4
in der Gesamtwertung.
Weitere Informationen rund um das Sabine Spitz Haibike ProTeam:
http://www.haibike.de/proteam

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