Thüringen-Rundfahrt: Erster Etappensieg für Valentina Scandolara

TRFF 2013_Plakat Variante 1Bei nahezu jeder Siegerehrung war die Mannschaft auf dem Podium, nur ganz nach oben durfte noch keine Fahrerin von Mcipollini Giordana Galassia gehen. Nach Platz 3 gestern setzte sich nun heute Valentina Scandolara mit einem beherzten Angriff aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe knapp 10 km vor dem Ziel in 2:45:45 h durch. Von einem Sturz von Annemiek van Vleuten (NED, Rabobank) etwa 2 km vor dem Ziel waren sowohl die übrigen Fahrerinnen der Spitzengruppe als auch zwei Vefolgergruppen betroffen, so dass schließlich 31 Fahrerinnen mit derselben Zeit (+ 10 sec) gewertet wurden, allen voran die 2. und 3., Lucinda Brand (NED, Rabobank) und Adrie Visser (NED, Boels Dolmans). Bis km 35 parierte das Feld jede der zahlreichen Attacken, die sich erst nach der berühmt-berüchtigten Steilen Wand von Meerane etwas beruhigten. Dort bereiteten Hunderte Zuschauer am Straßenrand v.a. der ersten an der Bergwertung, Hanka Kupfernagel (Neustadt/Orla, Nationalteam Deutschland), einen grandiosen Empfang. Den ersten erfolgreichen Angriff des Tags setzte dann an ihrem 24. Geburtstag Taylor Wiles (USA, Specialized-lululemon), der knapp 40 km Solo das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin eintrugen. Kurz nachdem das Feld die Amerikanerin eingeholt hatte, konnte sich Roxane Knetemann (NED, Rabobank) vom Feld absetzen. Ihr folgte wenig später eine Sechsergruppe, u.a. mit Emma Johansson (SWE, Orica-AIS), Anna van der Breggen (NED, Sengers) und Lisa Brennauer (Kempten, Specialized-lululemon). Aus dieser Gruppe setzte die Siegerin den entscheidenden Angriff. Anders als bei den späten Starts an den Vortagen wurde es zum Rennende hin diesmal nicht etwas kühler, sondern deutlich heißer. Die Fahrerinnen hatten deshalb außer mit der Konkurrenz auch mit der Hitze zu tun, und zum Sieg war es nötiger denn je, seine Kräfte gut einzuteilen. Am besten gelang das Valentina Scandolara, die genug Reserven für eine Solofahrt auf den letzten Kilometern hatte. „Als ich 10 km vor dem Ziel weg war, dachte ich: Eigentlich ist das verrückt. Erst langsam wurde mir klar, dass ich durchkommen könnte. Aber sicher war ich mir erst bei der 1000 m-Marke“, kommentierte sie ihre Attacke. „Wir wollten den Sieg heute unbedingt, nachdem Tatiana [Guderzo] gestern Platz drei in der Gesamtwertung verloren hat. Wenn ich es nicht gewesen wäre, wäre sicher eine andere Fahrerin aus unserer Mannschaft ganz vorn gelandet.“ Gefallen sind die Entscheidungen um das Weiße Herbacin-Sprinttrikot und das Schwarzgelbe Opel-Bergtrikot, sofern die Trägerinnen nicht aus dem Rennen müssen. In der Sprintwertung hat Emma Johansson mit 53 Punkten nun 30 Punkte Vorsprung vor Annemiek van Vleuten. Christine Majerus (LUX, Sengers) wird die Bergwertung ebenso wenig hergeben, bei 40 Punkten und damit 26 Punkten Vorsprung auf Hanka Kupfernagel. Bleibt es dabei, haben diese Trikots ebenso wie das Gelbe Sparkasse-Trikot der Gesamtführenden seit Beginn der Rundfahrt nicht ein einziges Mal die Schultern gewechselt. Auch in der Nachwuchswertung um das Weißblaue proloxx-Trikot dürfte die Entscheidung gefallen sein, wenn Anna van der Breggen (NED, Sengers) auf der letzten Etappe nicht stürzt. Einen Rückstand von 1:08 min dürfte Lucinda Brand auf ihre Landsfrau wohl nicht aufholen. Das Highlight der Schmöllner Etappe war wie erwartet die Steile Wand in Meerane, nicht nur der Zuschauermengen wegen. Hanka Kupfernagel nutzte den Heimvorteil und die Streckenkenntnis zu einem Antritt in der 12 %-igen Pflastersteigung, dem nur Christine Majerus, Emma Johansson und Lisa Brennauer annähernd folgen konnten. Lisa Brennauer gelang es, ihre zeitgleichen Konkurrentinnen auf Platz 3 der Gesamtwertung dank der Bonussekunden der Etappe abzuschütteln. Mit einem 1. und einem 2. Platz bei den Sprintwertungen setzte sie sich um 4 bzw. 5 sec von Anna van der Breggen und Linda Villumsen (NZL, Wiggle Honda) ab. Beste Deutsche auf der Etappe wurde zum zweiten Mal bei der diesjährigen Rundfahrt Elke Gebhardt (Freiburg im Breisgau, Nationalteam Deutschland) auf Rang 4. Die beste Amateurin war Beate Zanner (Gera, maxx solar-Stevens) als 7., ebenfalls zum zweiten Mal. Sie und die in der Gesamtwertung der Amateurinnen Führende Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien) trennen vor der Schlussetappe nur 5 sec.

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