Top-10-Platzierung für Peter Sagan auf der 6. Etappe der Vuelta.

Die heutige Etappe der Vuelta a España sorgte für ein rasantes und packendes Finale in San Javier, in dem alle Augen auf die Sprinter gerichtet waren. Auf der Zielgerade lieferten sich die schnellen Männer des Pelotons einen spannenden Kampf um den Sieg. Am Ende des Tages belegte UCI Weltmeister Peter Sagan den 9. Platz, während N. Bouhanni die Etappe für sich entschied. Viele der GC-Favoriten verloren heute Zeit, aber es gelang Emanuel Buchmann seinen 3. Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen.
Die Etappe
Der Startschuss fiel heute in Huércal-Overa und von dort fuhr das Fahrerfeld über 155,7km nach Mar Menor (San Javier), der größten Salzwasserlagune Europas. Die Strecke, die meist entlang der Mittelmeerküste im Südosten Spaniens führte, war relativ flach, wies aber zwei Anstiege der dritten Kategorie auf. Nach 50 gefahrenen Kilometern musste der erste davon, der Alto del Garrobillo (3,8km, 5,8%) absolviert werden, gefolgt vom Alto del Cedacero (4km, 6,2%) ungefähr 40 Kilometer später. Die letzten 25km waren fast tellerflach und es wurde deshalb erwartet, dass die Sprinter im Feld heute eine Chance haben würden ihre Bilanz aufzubessern. Ein Kreisverkehr gleich nach der Flamme Rouge könnte allerdings die erwartete Sprintankunft etwas erschweren.
Teamtaktik
Nachdem auf den vorherigen Etappen die Ausreißer und Bergfahrer die Protagonisten des Rennens waren könnten heute die Sprinter zum Zug kommen. Weil alles auf einen Massensprint hindeutete wollte sich das Team auf den Endsprint konzentrieren. Obwohl Peter Sagan sich immer noch nicht in perfekter Form befindet, könnte der UCI Weltmeister eine Chance haben, eine Top-Platzierung zu erzielen. Das Team wollte ihn deshalb tatkräftig unterstützen und ihn in eine optimale Ausgangsposition auf der Zielgerade für den finalen Sprint bringen.
Das Rennen
Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad und teilweise straffem Seitenwind machte sich das Peloton auf den Weg nach Mar Menor. Gleich zu Beginn der Etappe nutzten drei Fahrer die Chance für einen Angriff. Allerdings engagierten sich heute die Sprinterteams schon früh im Renngeschehen in der Tempoarbeit. Das Peloton hielt die Fluchtgruppe an der kurzen Leine und erlaubte den drei Ausreißern nicht mehr als 3:45 Minuten Vorsprung. Es war also nur eine Frage der Zeit bis das Trio eingeholt wurde. Mit 30km bis zum Ziel war es soweit und das Peloton schloss die Lücke.
Die Teams, die heute einen Podestplatz im Visier hatten, rückten dann erneut nach vorne und begannen die Sprintvorbereitungen im Ernst. Kurz danach ereignete sich ein Sturz, in dem aber keine BORA – hansgrohe Fahrer verwickelt waren, und das Feld teilte sich in mehrere Gruppen. Einige der GC-Fahrer und Sprintfavoriten verloren den Anschluss zur führenden Gruppe, aber Emanuel Buchmann und Peter Sagan befanden sich in der ersten Gruppe. Das Team arbeitete um die zwei Fahrer nahe der Spitze des Feldes zu beschützen. In einem rasanten Endspurt lieferten sich Peter Sagan und seine Kontrahenten einen packenden Kampf um den Sieg, aber auf der Zielgerade befand sich der UCI Weltmeister in einer ungünstigen Ausgangsposition. Am Ende des Tages belegte er den 9. Platz, während N. Bouhanni die Etappe gewann. Emanuel Buchmann verteidigte seinen 3. Platz in der Gesamtwertung hinter R. Molard und M. Kwiatkowski.
6. Etappe:
1. Nacer Bouhanni (Cofidis) 3:58:55
2. Danny Van Poppel (LottoNL-Jumbo) s.t.
3. Elia Viviani (Quick-Step Floors) s.t.
4. Simone Consonni (UAE-Emirates) s.t.
5. Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) s.t.
6. Ivan Garcia-Cortina (Bahrain-Merida) s.t.
7. Omar Fraile (Astana) s.t.
8. Miguel-Angel Lopez (Astana) s.t.
9. Peter Sagan (Bora-hansgrohe) s.t.
10. Michael Morkov (Quick-Step Floors) s.t.
Gesamtstand:
1. Rudy Molard (Groupama-FDJ) 22:26:15
2. Michal Kwiatkowski (Sky) + 0:41
3. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) + 0:48
4. Simon Yates (Mitchelton-Scott) + 0:51
5. Alejandro Valverde (Movistar) + 0:53
6. Ion Izagirre (Bahrain-Merida) + 1:11
7. Tony Gallopin (AG2R-La Mondiale) + 1:14
8. Nairo Quintana (Movistar) s.t.
9. Steven Krujswijk (LottoNL-Jumbo) + 1:18
10. Enric Mas (Quick-Step Floors) + 1:23
Reaktionen im Ziel
„Zu Beginn fuhr das Peloton ziemlich langsam aber in den letzten Kilometern verschärfte sich das Tempo und das Feld teilte sich in mehrere Gruppen. Ich wollte heute um den Etappensieg kämpfen aber befand mich nicht in einer idealen Ausgangsposition. Leider war es mir nicht möglich einen starken Sprint von dort anzuziehen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister

„Die ersten 130km verliefen ziemlich ereignislos und das Tempo wurde meistens von den Sprinterteams kontrolliert. In den letzten 20km hatten wir Seitenwind, der das Rennen etwas nervös machte. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das ganze Team in einer guten Position an der Spitze des Feldes. Allerdings hatte Rafal [Majka] einen Defekt und fiel zurück. Dadurch verlor er leider 1:20 Minuten. Etwa 700m vor der Ziellinie gab es einen Kreisverkehr und Peter befand sich dort in einer ungünstigen Ausgangsposition und konnte deshalb seinen Sprint nicht optimal anziehen.“ – Steffen Radochla, Sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe