Weltmeisterschaft in Hafjell, Norwegen / Vorschau

Luca Schwarzbauer: Werde kämpfen wie ein Löwe
Ambitioniert und optimistisch haben sich fünf Biker vom Lexware
Mountainbike Team auf den Weg zur Weltmeisterschaft nach Norwegen
gemacht. Die WM in Hafjell beginnt am Dienstag, 2. 9. mit dem Eliminator
Sprint. Medaillen-Chancen besitzt Junior Luca Schwarzbauer am Donnerstag.
Markus Bauer startet am Dienstag beim Eliminator Sprint (Finalläufe ab 17 Uhr)
in die WM. Das Viertelfinale hat er sich zum Ziel gesetzt. Neben dem puren
Resultat geht es für den Deutschen Vize-Meister im Sprint auch um die
Weltranglistenpunkte, die er dort holen kann.


Im aktuellen Ranking des Weltverbands hat er sich um 31 Positionen auf 84
verbessert, was seine Startposition bereits am Samstag (15 Uhr) im Cross-
Country-Rennen der WM günstiger gestaltet. Dort hat er sein Ziel klar
abgesteckt.
„Das Méribel-Ergebnis in Hafjell zu bestätigen, wäre toll. Wenn ich unter die
besten 30 fahre, würde ich das so sehen“, sagt Bauer, der in Frankreich 21.
war.
Der Kirchzartener will auch die Erkenntnisse aus dem Weltcup-Finale mit nach
Norwegen nehmen und die Erfahrungen möglichst gleich umsetzen. „Es gab
da ein paar Dinge, die ich hätte anders machen können, vor allem mental“,
meint der 25-Jährige vor seiner ersten Elite-WM.
Die Erinnerungen an Norwegen, respektive an den Hang, auf dem Markus
Wasmeier 1994 Olympisches Gold im Riesenslalom gewann, sind bestens. Als
25. hat Bauer da sein bis dato bestes Weltcup-Resultat verbucht.
U23: VORSICHTIGE PROGNOSEN
Für Christian Pfäffle beginnt die WM auch schon am Dienstag im Eliminator
Sprint. Ambitionen seinen Erfolg von 2012 zu wiederholen, als er bei der WM in
Saalfelden Vierter wurde, hat der Neuffener nicht. „Das Viertelfinale, vielleicht
auch das Halbfinale, ist drin. Aber es wird ziemlich schwer weil es die
Spezialisten gibt“, meint der U23-Fahrer, der dennoch auf
Weltranglistenpunkte hofft. „Davon habe ich dieses Jahr ja noch nicht viele
geholt“, blickt er auf eine bisher wenig gelungene Saison zurück.“
Deshalb sind seine Vorstellungen für das U23-Rennen am Freitag (15:30 Uhr)
auch nicht sehr hoch gegriffen. Für einen, der im Vorjahr schon Siebter war,
sind die „Top-Ten“ bestimmt kein zu hohes Ziel. „Sieben ist eine Marke, die ich
schon gerne knacken würde, aber das wird schwer. Ich glaube, im letzten
Jahr war ich fitter und die Strecke in Pietermaritzburg kam mir entgegen“,
meint Pfäffle skeptisch.
Für die subjektive Einschätzung der Form gibt es allerdings keine objektiven
Parameter. Positiv sei, dass er Anfang August eigentlich das Gefühl hatte,
dass „die Saison gerade erst angefangen hat“ und er jetzt nicht so müde sei,
wie 2013 vor der WM. Eine Folge der Pausen, die er aus Verletzungs- und
Krankheitsgründen einlegen musste.
Georg Egger ist der zweite Lexware-Biker, der den Bund Deutscher Radfahrer
im U23-Rennen vertreten wird. Für Egger ist schon die WM-Teilnahme eine
Leistung, mit der vor der Saison nicht zu rechnen war. „Ich dachte, bei der EM
dabei zu sein, wäre schon mega cool. Dass ich im ersten U23-Jahr bei der WM
dabei bin, das hätte ich nie gedacht. Ich freue mich riesig und habe nichts zu
verlieren“, sagt der 19-Jährige.
Sein Ziel, das er sich schon für die Weltcup-Rennen gesetzt hatte, sind die Top
25. „Bei der EM war ich 17., es kommen noch ein paar dazu, dann ist Platz 25
schon realistisch. Aber es muss alles passen“, so Egger.
Defekte wie in Méribel sollten nicht vorkommen. „Ich bin bisher mit Latex-
Schläuchen gefahren. Aber die Schwalbe-Reifen bekommt man ja besser
dicht. Das habe ich jetzt schon im Training versucht und ich denke, dass ich
das auf dem WM-Kurs mal testen werde“, erklärt der Deutsche U23-Meister, für
den, wie für Pfäffle, das Scott-Fully eine Option ist.
MEDAILLENHOFFNUNG BEI DEN JUNIOREN
Am Donnerstag (15 Uhr) wird Luca Schwarzbauer nicht als Außenseiter ins
Junioren-Rennen gehen. Der Vize-Europameister der Junioren gehört zu den
Medaillenhoffnungen des Bund Deutscher Radfahrer und er selbst
verheimlicht seine Ambitionen nicht. „Ich fliege nicht nach Norwegen, um
Zweiter zu werden“, stellt Schwarzbauer klar. Nachdem er die ganze Saison
gegen den Dänen Simon Andreassen den Kürzeren gezogen hat, will er in
den Oplands das Blatt wenden. „Das ist mein Ziel, seit ich weiß, dass ich eine
Chance habe. Dafür habe ich alles getan“, sagt der 17-Jährige aus Reudern.
„Er ist im Training absolut konsequent“, lobt sein Coach Toni Uecker aus
Rheinfelden den Lexware-Fahrer.
Manchmal vielleicht sogar zu ehrgeizig, wie vor dem Rennen in Oz de Oisans,
als er noch zusätzlich eine Einheit rein packte. Aus diesem und ein paar
andern Gründen ging das daneben. „Frankreich war ein Dämpfer, aber
danach lief es gut weiter und ich fühle mich in super Form“, so Schwarzbauer.
Dass er sich zu viel Druck auflaste, das lässt er nicht gelten. „Ich empfinde
nicht sonderlich viel Druck weil ich weiß, ich habe im Vorfeld alles getan und
im Rennen werde ich kämpfen wie ein Löwe“, erklärt der Deutsche Meister.

Was auch immer unter dem Strich steht, das war dann das Maximum an
diesem Tag.
Möglicherweise fährt Schwarzbauer am Mittwoch (16 Uhr) auch die Staffel,
doch das wird erst kurzfristig vor Ort entschieden.
Sein Junioren-Teamkollege David Horvath geht ebenfalls mit Optimismus in die
WM-Woche. „Ich fühle mich topfit, das merke ich daran, wie gut ich die
Trainingseinheiten verkrafte. Ich freue mich auf meine erste WM“, sagt David
Horvath.
„In der ersten Runde werde ich Vollgas fahren und nicht zurückziehen. Wenn
ich merke, es läuft gut, dann fahre ich mit und wenn nicht, dann schaue ich,
dass ich ab der zweiten Runde wieder aufholen kann“, verrät Horvath seine
Strategie.
Den 4,1 Kilometer langen Kurs, den er 2013 schon kennen lernte, sei technisch
nicht besonders anspruchsvoll. „Aber man muss dauerhaft sauber fahren,
damit man keinen Plattfuß bekommt. Ich glaube schon, dass mir das Profil
entgegen kommt“, meint Horvath zur Strecke.

Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de

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