Wettkämpfe in Schaan, Montichiari und Münsingen

Jagd nach Punkten, Norm und Prämien wird eröffnet

Sechs verschiedene Rennen an drei unterschiedlichen Orten nimmt das Lexware Mountainbike Team am kommenden Wochenende unter die Räder. U23-Meister Georg Egger führt ein Quartett an, das in Schaan an den Start geht, Christian Pfäffle, Lena Wehrle und die Junioren fahren in Montichiari und Heiko Gutmann setzt seinen Aufbau beim Frühjahrs-Marathon in Münsingen fort.

Punkte, die die (Mountainbike-)Welt bedeuten. Oder zumindest einen besseren Startplatz. Das ist die Hauptmotivation für Christian Pfäffle die Reise in die Lombardei anzutreten. In Montichiari ist ein Rennen der HC-Kategorie ausgeschrieben, das heißt es werden 50 Prozent mehr Punkte verteilt, als bei einem der Kategorie C1, wie es in Schaan stattfindet.
Nach einer, von Krankheit und Verletzung geprägten Saison 2014, hat Pfäffle in der Weltrangliste einiges aufzuholen. Der Neuffener will vor dem Weltcup-Auftakt am 24. Mai so viel wie möglich Punkte sammeln.


„Ich fühle mich recht gut vorbereitet, trotz sechs Wochen Pause im Winter“, sagt Pfäffle. Eine Entzündung im Knie stoppte seine Vorbereitung im November und Dezember. Seit dem 1. Januar konnte er aber wieder kontinuierlich aufbauen. Was die Arbeit wert ist, wird sich zum ersten Mal in Montichiari zeigen, wo Pfäffle auf den Kirchheimer Manuel Fumic und dem WM-Dritten Marco Fontana aus Italien trifft.
Lena Wehrle hat sich ebenfalls für die Variante Italien entschieden. Aus dem gleichen Grund. Die Deutsche U23-Meisterin sieht dort die größeren Chancen sich Punkte aufs Konto zu schaufeln als in Schaan.
„Ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit und muss deshalb meine Rennen gut planen und einteilen. Ich sehe in Montichiari gute Chancen Punkte zu sammeln“, erklärt Wehrle.

Schaan: Egger liebäugelt mit Punkten
Im Fürstentum Liechtenstein, startet der Schweizer BMC Racing Cup in die Saison 2015. Georg Egger hat in Serbien bereits einen beachtlichen Einstieg in die Saison hingelegt. Was ihn in Schaan erwartet, ist jedoch noch einmal ein anderes Kaliber. Weltmeister Julien Absalon (Fra), der WM-Vierte Moritz Milatz und WM-Medaillengewinner wie Lukas Flückiger, Mathias Flückiger und Ralph Näf (alle Schweiz) sind für den Deutsche U23-Meister in seinem zweiten U23-Jahr sicher noch eine Nummer zu groß.
„Wenn es irgendwie geht, werde ich versuchen in die Punkte zu fahren. Das wäre cool, aber ich stelle mir das ziemlich schwer vor“, meint Egger. Dafür müsste er in die Top 15 fahren. In der Tat, ein hoch gestecktes Ziel.
Ob es nun reicht oder nicht, Egger sieht sich gerüstet für seine zweite Saison im Trikot des Teams aus dem Hochschwarzwald. „Meine Grundlagenausdauer war noch nie auf diesem Niveau. Jetzt muss ich halt schauen, dass ich die Intensität noch umgesetzt bekomme“, sagt Egger, der in dieser Saison im U23-Weltcup regelmäßig in die Top 15 fahren will.
Das wäre für Luca Schwarzbauer ein Maximal-Ziel, „wenn mal alles perfekt läuft“, so der Nürtinger. Der Deutsche Junioren-Meister stellt sich in Schaan auch der Elite-Kategorie. Die Trauben hängen in seinem ersten internationalen Einsatz bei den Herren hoch, aber zu verlieren hat er nichts.
David Horvath und Marathon-Spezialist Andreas Kleiber haben in Schaan das Amateur-Rennen gewählt, um sich langsam an die Wettkampfhärte heran zu tasten.

UCI Junior Serie: Lexware-Quartett auf der Jagd nach der Norm
Zurück nach Italien, aber zu den Junioren. Für das Quartett Max Brandl, Torben Drach, Lars Koch und Anna Saier geht es in der Lombardei gleich in die Vollen. Beim Auftakt der UCI Junior Serie können die Junioren erstmals um die Norm für Europa- und Weltmeisterschaft kämpfen.
Bei Redaktionsschluss formal noch nicht bestätigt, würde eine Top-Acht-Platzierung bei den Juniorinnen und ein Top-Ten-Resultat bei den Junioren die Erfüllung der A-Norm für die EM bedeuten. Top 15 bei den Damen und Top 20 bei den jungen Herren wäre dann die zweimal zu erfüllende B-Norm.

Lexware-Neuzugang Max Brandl will die Norm knacken. „Ich versuche unter die besten Fünf zu fahren“, setzt der Wombacher eine Marke. Dass er richtig gut in Form ist, hat Brandl nicht zuletzt am Ostermontag bewiesen, als er in Schönaich das Junioren-Rennen des Straßenklassikers gewinnen konnte.
Vielversprechend ist auch Lars Koch mit seinem klaren Sieg in Hausach in die Saison eingestiegen. Für den neuen Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer keine Überraschung. „Wie ich ihn im Trainingslager auf Mallorca erlebt habe, hat mich das nicht gewundert. Lars ist sehr gut drauf“, so Schäfer, der auch von Brandl viel erwartet.
Anna Saier und Torben Drach gehören zum jüngeren Jahrgang und müssen sich in der U19 erst einmal behaupten. Doch Schäfer sieht auch die Offenburgerin und den Kirchzartener auf einem guten Weg. Ob es in Montichiari schon zur Norm-Erfüllung reicht, hängt auch vom ein wenig vom Startplatz ab.

Gutmann testet beim Alb-Gold Frühjahrsmarathon Münsingen
Heiko Gutmann bestreitet auf der Schwäbischen Alb einen Marathon, der mit seinen 48 Kilometern und knapp 1:30 Stunden Fahrzeit eigentlich mehr einem Cross-Country-Format entspricht.
Der Münstertäler trifft in Münsingen unter anderem auf den dreifachen Deutschen Marathon-Meister Jochen Käß und dessen Teamgenossen Markus Kaufmann. Die Latte liegt also hoch.
„Ich hatte zwar kein Trainingslager im Süden, aber ich bin gut über den Winter gekommen. Das hat schon der Saisoneinstand in Hausach gezeigt. Münsingen nutze ich als Trainingsrennen, mein erster Fixpunkt ist das Bundesliga-Rennen in Wombach, Ende des Monats“, erläutert Heiko Gutmann.
Der Sprint-DM-Dritte hat es auch auf die Prämie beim Bergsprint abgesehen, der bei Kilometer zwölf abgenommen wird. „Das ist eine coole Sache“, freut sich Gutmann.