Zweiter Rang für Sagan in Amiens, bevor die Tour de France über Kopfsteinpflaster nach Roubaix führt. 



Auch die letzte Sprintetappe der ersten Tour de France Woche verlief heute bis ins Finale relativ unspektakulär. Eine frühe Fluchtgruppe wurde spät gestellt, allerdings ereignete sich heute auch wieder ein Massensturz auf den letzten 20 Kilometern. Von BORA – hansgrohe war Pawel Poljanski verwickelt, alle anderen konnten sich an der Spitze des Feldes positionieren. Auf den letzten 500 m trat Peter Sagan früh an, sah lange wie der Sieger aus, konnte aber sein Tempo nicht bis ans Ende halten. Der Weltmeister vermied so allerdings das Gerangel an seinem Hinterrad, das später zur Rückversetzung von Greipel und Gaviria führte.
Die Etappe
Die letzte einer ganzen Reihe von Sprintetappen stand heute auf dem Programm der Tour de France. Zwischen Dreux und Amiens waren 181 flache Kilometer zurückzulegen, und damit bot sich eine letzte Chance für die reinen Sprinter im Feld. Zwei Bergwertungen der 4. Kategorie stellten keine ernsthaften Hindernisse dar, bevor bei Rennkilometer 86,5 der Zwischensprint des Tages entschieden wurde. Ohne große Hindernisse führte die Strecke dann weiter ins Tagesziel von Amiens.
Teamtaktik
Nachdem morgen eine entscheidende Etappe nach Roubaix auf die Fahrer wartete, wollte BORA – hansgrohe heute am französischen Nationalfeiertag so viel Kraft als möglich sparen. Traditionell animieren am 14. Juli die französischen Teams das Rennen, das deutsche WorldTeam wollte das Finale abwarten, zumal heute über weite Strecken auch noch Gegenwind auf das Peloton wartete. Am Etappenende sollte einmal mehr der Mann im Grünen Trikot, Peter Sagan, in seiner Jagd nach Punkten unterstützt werden.
Das Rennen
Es dauerte eine Weile, bis sich heute eine erste Gruppe vom Feld lösen konnte. Nach 23 Kilometern rissen drei Fahrer erfolgreich aus und konnten in der Folge ihren Vorsprung schnell auf sechs Minuten ausbauen. Wie erwartet waren zwei Franzosen an der Spitze, während L. Ten Dam sich nach einigen Kilometern entschloss wieder auf das Feld zu warten. Dort kontrollierten Quick-Step und Lotto-Jumbo das Tempo. Nach den beiden Bergwertungen des Tages lag der Abstand zwischen dem Spitzenduo und dem Feld bei rund vier Minuten. Aus diesem, sicherte sich Peter Sagan heute Rang vier hinter A. Demare beim Zwischensprint. Bis auf die letzten 20 km ereignete sich auch heute nicht viel. Der Vorsprung der Ausreißer verringerte sich stetig, doch 16 km vor dem Ziel gab es heute einen Massensturz. Einige der Klassementsfahrer waren betroffen, von BORA – hansgrohe war Pawel Poljanski verwickelt, konnte das Rennen aber ohne Probleme fortsetzen. Etwa acht Kilometer vor dem Ende wurde das Spitzenduo gestellt, als die Sprintzüge schon voll organisiert im Positionskampf für ihre Kapitäne waren. Sagan kam in sehr guter Position auf die Zielgerade, zögerte nicht und trat früh zum Sprint an. Lange Zeit sah der UCI Weltmeister als der sichere Etappensieger aus, doch auf den letzten 30 Metern ging Sagan die Kraft aus. Er überquerte die Ziellinie als Vierter, wurde aber später als Etappenzweiter gewertet, da Greipel und Gaviria nach einem harten Kampf an Sagans Hinterrad disqualifiziert wurden.
Reaktionen im Ziel
„Das war heute wieder eine sehr flache Etappe und ein schnelles Finale. Das Team hat mich und Rafa sehr gut aus allen Problemen rausgehalten. Auf der Zielgeraden war ich perfekt in Position, habe aber etwas zu früh angetreten. Darum konnte ich auf den letzten Metern nicht mehr ganz dagegenhalten. Morgen haben wir aber wieder eine Chance, und wir werden versuchen keine Fehler zu machen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Das Team hat abermals alles richtig gemacht. Als der Massensturz passierte waren wir vorne, nur Pawel war betroffen, konnte aber sofort weiterfahren. Da macht sich unsere harte Arbeit bezahlt, im Finale investieren wir jeden Tag sehr viel Kraft, um unsere Kapitäne vorne im Feld zu halten. Peter war dann richtig stark im Sprint, allerdings hat er etwas zu früh angetreten und die anderen konnten auf den letzten 50 m noch vorbeiziehen. Wenn die Etappen so einfach sind wie heute, spielt das den reinen Sprintern in die Karten, da alle frisch ins Finale kommen. Aber wir sind auch heute zufrieden. Im Kampf um Grün sieht es gut aus, und morgen nach Roubaix wird sich ohnehin vieles ändern.“ – Enrico Poitschke, sporlticher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
8. Etappe:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
3. John Degenkolb (Trek-Segafredo)
4. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)
5. Arnaud Demare (Groupama-FDJ)
Gesamtstand:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:07
3. Tejay van Garderen (BMC) +0:09
Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Toms Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors