108. Giro d’Italia 14.Etappe

Asgreen siegt, nasses Pflaster sprengt Feld

Kasper Asgreen (EF) gewann in Nova Gorica, also der slowenischen Seite der Grenzstadt, die 14. Etappe des Giro d’Italia 2025 als Solist. Der 30-jährige Däne schüttelte 6 Kilometer vorm Ziel 2 Mitausreißer ab und behauptete 16 Sekunden vor einer ersten Verfolgergruppe. Das Hauptfeld wurde 20 Kilometer vorm Ziel durch einen Sturz auf nassem Kopfsteinpflaster in mehrere Teile gesprengt.

Im ersten Teil hinter Asgreen sprinteten Kaden Groves (Alpecin) und Olav Kooij (Visma) auf die Plätze 2 und 3. Unter den besten Klassementfahrern lief es gut für del Toro (UAE) im rosa Trikot sowie Simon Yates (Visma) und Richard Carapaz (EF), weil sie ebenfalls in dieser Gruppe saßen. Mittelmäßig lief es für Ayuso (UAE), Roglic (RB) und Bernal (Ineos) angesichts von 48 Sekunden Verlust auf die Gruppe um del Toro, schlecht für Tiberi (Bahrain) mit fast 2 Minuten Verlust und noch schlechter für Ciccone (Lidl), der bei besagtem Sturz alle Ambitionen in der Gesamtwertung verlor.

Ergebnis
1. Kasper Asgreen (DEN) – EF Education-Easypost 4:04:40

2. Kaden Groves (AUS) – Alpecin-Deceuninck +0:16
3. Olav Kooij (NED) – Visma-Lease a Bike
4. Orluis Aular (VEN) – Movistar
5. Stefano Oldani (ITA) – Cofidis
6. Mirco Maestri (ITA) – Polti-Visitmalta
7. Derek Gee (CAN) – Israel-Premier Tech
8. Tom Pidcock (GBR) – Q36.5
9. Richard Carapaz (ECU) – EF Education-Easypost alle
10. Mikkel Honoré (DEN) – EF Education-Easypost
11. Max Poole (GBR) – Picnic-PostNL
12. Damiano Caruso (ITA) – Bahrain Victorious
13. Romain Bardet (FRA) – Picnic-PostNL gleiche
14. Einer Rubio (COL) – Movistar
15. Isaac del Toro (MEX) – UAE-XRG

21. Giulio Pellizzari (ITA) – Red Bull-Bora +1:04
23. Egan Bernal (COL) – Ineos Grenadiers
26. Primoz Roglic (SLO) – Red Bull-Bora

28. Michael Storer (AUS) – Tudor alle
30. Thymen Arensman (NED) – Ineos Grenadiers gleiche
31. Juan Ayuso (ESP) – UAE-XRG Zeit
38. Antonio Tiberi (ITA) – Bahrain Victorious +2:00

DNS Brandon Rivera (COL) – Ineos Grenadiers

In der Gesamtwertung sprang Simon Yates vom 4. vor auf den 2. Platz – mit für ihn unverändert 1:20 Minuten Rückstand aufs Rosa Trikot. Dessen Träger del Toro baute teamintern den Abstand zum eigentlichen Kapitän Ayuso auf 1:26 Minuten aus. Carapaz machte 2 Plätze gut und stieg auf die 4 mit seinen 2:07 Minuten Rückstand.

Auf dem 5. Platz blieb Roglic, weil Tiberi vom 3. Platz absackte. Allerdings weitete sich Roglics Rückstand aufs Rosa Trikot aus auf 2:23 Minuten. Dahinter kletterten Gee (Israel) und Caruso (Bahrain), die beide in der Gruppe um del Toro das Ziel erreichten, um jeweils 2 Plätze auf die 6 und 7. Caruso überholte damit sogar seinen Teamkollegen Tiberi, dem hinter Ciccone größten Verlierer des Tages. Ciccone kam zwar noch gemeinsam mit all seinen Teamkollegen ins Ziel, allerdings ganz am Ende mit über 16 Minuten Rückstand. Zur 15. Etappe wird er nicht mehr antreten können.

Gesamtwertung
1. Isaac del Toro (MEX) – UAE-XRG 50:37:55

2. Simon Yates (GBR) – Visma-Lease a Bike +1:20
3. Juan Ayuso (ESP) – UAE-XRG +1:26
4. Richard Carapaz (ECU) – EF Education-Easypost +2:07
5. Primoz Roglic (SLO) – Red Bull-Bora +2:23
6. Derek Gee (CAN) – Israel-Premier Tech +2:54
7. Damiano Caruso (ITA) – Bahrain Victorious +2:55
8. Antonio Tiberi (ITA) – Bahrain Victorious +3:02
9. Egan Bernal (COL) – Ineos Grenadiers +3:38
10. Thymen Arensman (NED) – Ineos Grenadiers +3:45

11. Tom Pidcock (GBR) – Q36.5 +3:58
12. Brandon McNulty (USA) – UAE-XRG +4:24
13. Michael Storer (AUS) – Tudor +4:25
14. Einer Rubio (COL) – Movistar +4:26
15. Adam Yates (GBR) – UAE-XRG +4:47
16. Giulio Pellizzari (ITA) – Red Bull-Bora +5:01

In der Frühphase der 14. Etappe ließ der spätere Etappensieger Asgreen nicht locker und initiierte schließlich die Spitzengruppe des Tages, bestehend aus ihm sowie Clément Davy (Groupama), Mirco Maestri (Polti) und Martin Marcellusi (VF). Viel Vorsprung bekam das Quartett nicht von den Sprinterteams zugestanden, so dass es ein fader Tag mit Entscheidung im Massensprint hätte werden können.
Dann aber setzte Regen ein – und der Schlussrundkurs beinhaltete Kurven und enge Straßen auf Kopfsteinfplaster mitten im städtischen Bereich. 23 Kilometer vorm Ziel krachte es relativ weit vorne im Hauptfeld. Das Spitzentrio aus Asgreen, Maestri und Marcellusi hatte da noch eine Minute Vorsprung. Davy war inzwischen abhanden gekommen.
Die Helfer der Sprinter Kooij und Groves kannten kein Mitleid mit Ciccone und den anderen Abgehängten. Schließlich war für den Tagessieg noch eine Spitzengruppe einzuholen. Als Nebeneffekt konnte Kooijs Teamkollege Simon Yates wertvolle Zeit in der Gesamtwertung herausholen. Auf den letzten Kilometern beteiligte sich Yates sogar selbst an der Führungsarbeit.

Für eine Einholung von Asgreen reichte es allerdings nicht mehr. Asgreen fuhr Maestri und Marcellusi im letzten Anstieg aus den Schuhen und war – abgesehen von seiner zähen Leistung – auch ein Nutznießer des Chaos, das durch den Sturz ausgelöst wurde. In seinen feinen Palmarès gesellt sich der Giro-Etappensieg in Nova Gorica zu einem Etappensieg bei der Tour de France und dem Triumph bei der Flandern-Rundfahrt 2021, damals sensationell im Sprint gegen van der Poel.
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