17. Alb-Gold Trophy: 10. Deutsche Marathon-Meisterschaft

Eineinhalb Jahre lang haben Elisabeth Brandau und Markus Kaufmann in Marathon-Rennen die Deutschen Meister-Trikots getragen. Am 6. Oktober, im Rahmen der 17. Austragung der Alb-Gold-Trophy müssen sie die weißen Jerseys mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring verteidigen. Wir haben Sie vorher zu Ihrer Form und ihren Erwartungen befragt.

Elisabeth Brandau_by Sebastian Garbe

INTERVIEW mit ELISABETH BRANDAU

Elisabeth Brandau, Sie sind vergangene Woche die dreitägige Trans-Zollernalb gesundheitlich noch etwas angeschlagen gefahren (4. Platz). Wie haben Sie die MTB-Etappenfahrt verkraftet?
Ich konnte natürlich nicht voll fahren, aber ich habe schon gemerkt, dass mir die Spritzigkeit komplett fehlt. Deshalb stelle ich mich auch beim Straßenrennen Riderman in Bad Dürrheim an den Start um die Schnelligkeit wieder zu bekommen.
Das ist eine reine Vorbereitungsmaßnahme?
Ja, klar. Aber als ehemalige Straßenfahrerin macht mir das natürlich auch Spaß.
Und wie schätzen Sie mit diesem Handicap ihre Chancen auf die Titelverteidigung ein?
Wenn ich erholt und gesund am Start stehe, kann ich sicher was ausrichten. Marathon, das ist ja eigentlich meine Disziplin. Da war ich schon dreimal Meisterin. Aber ich habe Respekt vor der Konkurrenz.
Wen fürchten Sie denn am meisten?
Silke Schmidt zum Beispiel. Die war ja letztes Jahr Vize-Meisterin und jetzt trotz eines Infekts Zweite bei der Trans-Zollernalb. Aber dann gibt es ja auch noch Anja Gradl und ich habe gesehen, dass die Straßenfahrerin Esther Fennel auch gemeldet hat. Sie fährt ja an diesem Wochenende die Straßen-WM in Italien. Eine gute Form wird sie auf jeden Fall haben. Wie gut sie das auf das Mountainbike umsetzen kann, das muss man abwarten.
Die Alb-Gold-Trophy in Münsingen ist für Sie als Schönaicherin ja fast ein Heim-Rennen.
Ja, sicher. Da sind bestimmt einige Fans da. Ich freue mich jedenfalls besonders drauf.

albgold_trophy_titelverteidiger_kaufmann

 

INTERVIEW mit MARKUS KAUFMANN

Markus Kaufmann, Sie sind vergangene Woche die Trans-Zollernalb als Vorbereitungsmaßnahme für die DM gefahren. Sie haben die Etappenfahrt sogar gewonnen. Welche Erkenntnisse haben sie beim Aufeinandertreffen mit den DM-Konkurrenten gezogen?
Ich habe das Rennen voll aus dem Training heraus bestritten und am ersten Tag dachte ich, ‚okay, die Saison ist gelaufen’. Nicht mal am Berg, was normal meine Stärke ist, ging es gut.
Aber an Tag zwei und drei lief es offensichtlich besser?
Es lief immer besser. Ich bin daher ganz zuversichtlich für die DM.
Und die Konkurrenz?
(Vize-Meister) Robert Mennen hat einen starken Eindruck gemacht, er dürfte wohl einer der stärksten Gegner werden. Mein Teamkollege Jochen Käß (Centurion-Vaude) ist schwer einzuschätzen. Er musste bei der Trans-Zollernalb nach einem Sturz am ersten Tag aufgeben, hat aber ein Höhentrainingslager bestritten. Das gilt auch für Simon Stiebjahn, der ja im Team Bulls mit Tim Böhme auch noch einen starken Teamkollegen hat. Und mit Moritz Milatz muss man natürlich immer rechnen, wenn er im Marathon antritt. Das hat man ja auch 2012 gesehen, als er Marathon-Vizeweltmeister wurde.
Sie kennen die Strecke der Alb-Gold-Trophy?
Ja, ich bin da schon die Mitteldistanz gefahren. Es hat leider nicht den langen Anstieg drin, der gut für mich ist. Aber wenn voll gefahren wird, und davon gehe ich aus, dann zehren die vielen kurzen Anstiege auch. Letztes Jahr in Singen war das Profil ja auch nicht anders und ich konnte gewinnen. Mein Teamkollege Hannes Genze hat mir auch gesagt, die beiden Schlussrunden seien doch sehr selektiv.
Und das Finale kennen Sie ja vom Alb-Gold Frühjahrsmarathon ganz gut, den Sie fünfmal in Folge gewonnen haben.
Klar denkt man dann, ich kann es doch. Aber jedes Rennen ist anders und wir haben jetzt Herbst und nicht Frühjahr. Da sind die Voraussetzungen ganz anders. Ich würde gerne ein weiteres Jahr in Weiß fahren, aber es gibt andere, die das auch wollen. Ich mache mir nicht so viele Gedanken, entweder es geht oder es geht nicht.
Sie haben Ihre Teamkollegen Käß und Genze angesprochen. Die waren beide auch schon Marathon-Meister. Wird es da Absprachen geben?
Wir werden uns nächste Woche mal zusammensetzen, wenn wir die Strecke anschauen und uns überlegen was wir machen. Vermutlich aber wird endgültig erst im Rennen selbst entschieden, wie wir vorgehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

eins × zwei =