Archiv für den Tag: 21. Juni 2017

Titelverteidiger Hirt und Großschartner fix bei Ö-Tour


Giro2017 Felix Großschartner beim Giro d’Italia 2017 Copyright CCC Mario Stiehl

Das polnische Professional Continental-Team CCC Sprandi Polkowice hat seine acht Fahrer für die am 2. Juli beginnende Österreich Rundfahrt nominiert. Neben Titelverteidiger Jan Hirt (CZE) und dem ehemaligen Gesamtdritten Samoilau fährt auch der Oberösterreicher Felix Großschartner. Doch der Marchtrenker befindet sich auf der Suche nach der Form!

Die Aufgabe bei der Tour de Suisse nach einem Magen-Darm-Virus ist Geschichte. Derzeit bereitet sich der ehemalige „Glocknerkönig“ Felix Großschartner mit vollem Elan auf die nächsten großen Aufgaben vor. Seit heute fix ist die Teilnahme des 23-Jährigen bei der Österreich Rundfahrt (2.-8. Juli). „Natürlich würde ich mir in den österreichischen Bergen gerne ein heißes Duell mit meinem Freund Riccardo Zoidl liefern. Aber leider weiß ich ganz und gar nicht wo ich derzeit stehe. Mit Zoidl und Italiens Jungstar Davide Formolo werde ich wohl nicht mithalten können“, seufzt der Marchtrenker. Der aber weiter akribisch nach seiner Form sucht, mit viel Spaß die täglichen Hitzetrainings herunterspult! Als letzter Test für die Ö-Tour steigt am Sonntag (25.6., 10.30 Uhr) die österreichische Straßenstaatsmeisterschaft in Grein.

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UCI Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften in Singen_Vorschau


by_Kuestenbrueck
15. Hegau Bike-Marathon

15. UCI Mountainbike Marathon-Weltmeisterschaften

Knisternde Spannung: Favoriten aus drei Disziplinen

Titelkandidatin: Sabine Spitz

Für die UCI Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften in Singen hat die Rekordzahl von 265 Bikerinnen und Biker gemeldet, darunter sind 58 Deutsche. Unter ihnen ist Sabine Spitz, die am Sonntag bei den Damen zu den Favoritinnen gehören wird. Bei den Herren ist die Ausgangslage so spannend wie noch nie. Es gibt mehr als eine Hand voll ernsthafte Titelkandidaten.

Wenn man vor den 15. Marathon-Weltmeisterschaften der Radsport-Geschichte nach den Favoriten bei den Herren fragt, dann hört das nicht bei einem, zwei oder drei Namen auf, sondern es geht weiter. Der Bronze-Medaillengewinner des Vorjahres, der Tscheche Kristian Hynek von Topeak-Ergon bringt es so auf den Punkt: „Ich glaube, es gibt mindestens zehn Fahrer, die Weltmeister werden können. Auf dieser Strecke haben viele eine Chance und man braucht einfach auch Glück, um dabei zu sein, wenn die richtige Gruppe geht.“

Dass die Palette an potenziellen Weltmeistern so groß ist, liegt einerseits am schnellen Kurs mit seinen vergleichsweise kurzen Anstiegen in der Vulkanlandschaft des Hegau und daran, dass die Fahrzeit auf den zweimal 49 Kilometern bei den Herren vergleichsweise geringe dreieinhalb Stunden beträgt, man das Rennen also auch kaum über die Distanz entscheiden kann.

Anderseits ist die WM so stark besetzt wie es eine Marathon-Weltmeisterschaft vorher wohl noch nie war. Das klingt erst mal merkwürdig, weil eine WM eigentlich immer mit den Besten der Besten besetzt sein müsste, doch in diesem Fall mischen sich eben noch Spezialisten aus zwei anderen Disziplinen unter die Marathon-Cracks.

Aus dem Cross-Country-Lager kommen Größen wie London-Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, der 2014 schon Marathon-Weltmeister war und 2015 in Singen auch Europameister in dieser Disziplin wurde, aber auch U23-Weltmeister Sam Gaze aus Neuseeland, der im Vorjahr in Singen dem zweifachen Marathon-Weltmeister Alban Lakata Paroli bis zum Zielsprint Paroli geboten hat. Und der sagt: „Die Marathon-WM ist dieses Jahr mein ganz großes Ziel. Ich will Weltmeister werden.“

Cross-Country-Spezialisten: Milatz, Fumic, Flückiger,…

Aus der Schweiz sind mit Nicola Rohrbach und Lukas Flückiger zwei etatmäßige Cross-Country-Fahrer am Start, die auch das Zeug haben, vorne mitzumischen.

Dass neben dem Freiburger Moritz Milatz, der 2012 schon Vize-Weltmeister auf der Langdistanz war, auch der Kirchheimer Manuel Fumic seine WM-Premiere auf der Langdistanz feiert, spricht Bände. Er nutzt es als Training und will seinen Cannondale-Teamkollegen Henrique Avancini aus Brasilien unterstützen. Den hält er für einen Medaillenkandidaten. „Ich habe keine großen Ambitionen, aber nur der Domestike bin ich auch nicht“, sagt Fumic. Wer weiß was passiert?

Das Rennen ist kaum berechenbar. Die Italiener schicken auch eine schlagkräftige Truppe ins Rennen, zum Beispiel Juri Ragnoli, der am Sonntag den Sella Ronda Hero mit fast sieben Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Hector Paez gewonnen hat.

Dann kommt da mit Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) noch einer hinzu, der aus einer weiteren, anderen Radsport-Disziplin stammt. Van der Poel war vor zwei Jahren der jüngste Cyclo-Cross-Weltmeister aller Zeiten, im Januar wieder Zweiter bei der WM, kommt aber auch mit der Empfehlung dreier Siege auf Straße in den vergangenen Wochen und mit einem zweiten Platz vom Cross-Country-Weltcup in Albstadt. Er lässt für die WM die Straßen-Meisterschaften in den Niederlanden aus. „Ich glaube, dass ich die Weltmeisterschaften gewinnen kann“, sagt van der Poel. Und es zweifelt kaum einer daran, dass das so ist.

Vom Titelverteidiger Tiago Ferreira aus Portugal hat man die vergangenen Wochen wenig gehört, doch Kontrahent Alban Lakata traut ihm auf dem Hegau-Kurs auch was zu. „Der kann schon große Gänge treten“, sagt der Österreicher, für den das selber auch gilt. Er hat in Singen schon dreimal gewonnen, weiß also auf was es ankommt.

Sein Landsmann Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) hat zuletzt bei der Alpentour-Trophy stark aufgetrumpft. „Ich denke, der Kurs könnte was für mich sein – wenn alles passt. Es kommt auf so viele Faktoren an, die es sehr schwer machen, richtig einzuschätzen, wann ein guter Zeitpunkt ist, um aktiv zu werden, damit man am Schluss erfolgreich ist. Ich aber habe alles Mögliche dafür getan, speziell auch für diese Strecke trainiert“, meint der Profi aus Dornbirn.

Die deutschen Karten im Spiel

Bei seinem deutschen Teamkollegen Jochen Käß steigt die Formkurve derzeit deutlich an. Am Sonntag gewann er den Marathon-Klassiker Ultra Bike in Kirchzarten. „Die Form wird von Tag zu Tag besser“, bestätigt Käß, während Markus Kaufmann im Blick auf seine Aussichten eher skeptisch ist. Obschon er in Singen schon mal Deutscher Meister geworden ist. „Eine WM ist halt was anderes“, sagt Kaufmann.

Bleibt man im deutschen Lager, dann darf man auch auf das Abschneiden von Sascha Weber gespannt sein. Der Saarländer wurde in Kirchzarten von Käß nach 117 Kilometern erst im Sprint geschlagen und hat dieses Jahr schon bei etlichen Marathons Podiums-Plätze belegt.

„Ich bin in guter Verfassung und ich gehe mit einem guten Gefühl zur Heim-WM“, so Weber, aber er versucht die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, nachdem er vor zwei Jahren bei der EM in Singen hinter Kulhavy Zweiter geworden ist.

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„Es kommen so viele für die Medaillenränge in Frage. Ich will einfach ein gutes Rennen fahren. Es kommen ja noch viele wichtige Events dieses Jahr.“

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Roter Teppich für den deutschen Fahrrad-Kurzfilm

Das International Cycling Film Festival gibt in der kommenden Woche zwei Gastspiele in Moskau. Im Anschluss erfolgt eine große Russland-Tournee

Am 30. Juni reist eine deutsch-niederländische Delegation des International Cycling Film Festival (ICFF) nach Moskau, um eine Auswahl aus ihrem inzwischen zwölfjährigen Filmprogramm zu präsentieren. Die zwei Spielorte sind das Goethe-Institut (30. Juni) und die Deutschen Botschaft Moskau (1. Juli), wo das Programm auf dem „2 Räder – 200 Jahre – Festival des Fahrrades“ gezeigt wird. Dies ist Teil der 3. Europäischen Klima-Diplomatie-Wochen. Im Mittelpunkt des ICFF-Filmpakets stehen experimentelle Fahrradkurzfilme deutscher Regisseure.

Gezeigt wird unter anderem das Filmgedicht „Velo Mysterium“ von Jörn Staeger aus dem Jahr 2013. Mit sehr persönlicher Handschrift lässt der Filmemacher die Zuschauer das Fahrrad als Zeitmaschine, als Körpermaschine und als Raumschiff erleben. Der experimentelle Film ist eine mystische Hommage an das Fahrrad – dies gilt auch für Film „Fahr.rad“ von Tina Papendick und Matis Burkhardt. Abgerollt vom Gepäckträger eines Fahrrades ziehen die Filmemacher/innen einen roten Faden durch Ost- und Westberlin und verbinden den Flughafen Tempelhof mit der Weltzeituhr, Currywurstbuden, dem Brandenburger Tor und anderen Orte der Stadt.

Neben dem deutschen Kurzfilm stehen weitere Experimental-, Dokumentar- und kurze Spielfilme aus 12 Ländern auf dem Sonderprogramm des ICFF. Sie zeigen den Film nicht nur als Ausdrucksmittel einer aufkommenden Fahrradkultur, sondern auch das Fahrrad als ein unterschätztes Sujet der Filmkunst, das auf vielfältige Weise emanzipatorische, soziale, künstlerische oder ökologische Perspektiven eröffnet.

Die Moskauer Gastspiele bilden den Auftakt einer großen Russland-Tournee des ICFF, das über die Sommermonate hinweg in zehn weiteren Städten, unter anderem St. Petersburg und Jekaterinenburg, gastiert.

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