Archiv für den Tag: 10. Mai 2018

Internationale MTB-Bundesliga 2018, 2. Runde in Gedern/ Vorschau

Brandls Respekt vor Stiebjahn

Bei der zweiten Runde der MTB-Bundesliga kommt es am Sonntag im hessischen Gedern zum Aufeinandertreffen der besten deutschen U23-Bikern und den ambitionierten Elite-Fahrern um Bundesliga-Titelverteidiger Simon Stiebjahn. Eine Woche vor dem Weltcup in Albstadt tritt auch die Niederländerin Anne Terpstra wieder in Gedern an. Gespannt sein darf man auf die junge Ronja Eibl.

Voriges Jahr wurde Simon Stiebjahn (Team Bulls) in Gedern bei einer großartigen Aufholjagd von einem Defekt gebremst, so dass er den Sieg dem Niederländer Milan Vader überlassen musste. Ob er am Sonntag nachholen kann, was er dadurch versäumt hat?

„Ich hatte am vergangenen Wochenende leider mit etwas Fieber und Magendarm-Problemen zu kämpfen, fühle mich aber trotzdem fit und freue mich auf mein erstes Cross-Country-Rennen in diesem Jahr“, sagt Stiebjahn, der schwerpunktmäßig auf der Marathon-Strecke unterwegs ist, aber auch Deutscher Vize-Meister in der olympischen Disziplin ist.

„Ob es zum Sieg reichen kann, ist schwer einzuschätzen. Die Konkurrenz ist eine Woche vor dem Heimweltcup in Albstadt sicher in Top-Form.“
Auf jeden Fall wolle er so viele Punkte wie möglich mitnehmen, um bei den finalen Rennen in Freudenstadt und Titisee-Neustadt wieder um den Gesamtsieg kämpfen zu können.

Der zweifache Deutsche Ex-Meister Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) aus Haltern konnte zuletzt überzeugen. „Ich bin ganz gut drauf“, zeigt er sich optimistisch und hofft, dass man in Gedern diesmal von Gewittern verschont bleibt.

Zwiehoff: In Gedern müsste es super laufen
Das käme ihm nicht so entgegen. Auch der Essener Ben Zwiehoff (Bergamont) mag das nicht, obschon er es am vergangenen Wochenende ausgerechnet in Spanien quasi geübt hat. In Barcelona wurde er bei der Copa Catalana Sechster, nachdem es pünktlich zum Start zu Regnen begann.

„Ich habe mich in Barcelona sehr gut gefühlt und hatte lediglich ein bisschen mit den falschen Reifen zu kämpfen. Deswegen gehe ich fest davon aus, dass es in Gedern auch super laufen wird und ich dort dann nochmal zeigen kann, wofür die Form gut ist“, lässt Zwiehoff wissen.

Bei Georg Egger (Lexware) aus Obergessertshausen zeigt die Form-Kurve nach oben und entsprechend kämpferisch gibt sich der DM-Dritte. „Es läuft gut und ich wüsste nicht, warum ich am Sonntag nicht Vollgas fahren sollte“, sagt Egger.

Betrachtet man die Startliste, dann fällt auf, dass keiner aus diesem Quartett ganz oben steht. Es ist mit Max Brandl ein U23-Fahrer, der mit der Nummer eins ins Rennen gehen wird. Eggers Teamkollege ist aktuell als 57. der zweitbeste Deutsche in der Weltrangliste. Das Talent war 2017 Dritter der U23-WM und trifft in Gedern erstmals auf die oben genannten Elite-Fahrer.

„Ich gehe mit nicht so großen Erwartungen ins Rennen, da ich mich voll auf Albstadt konzentriere. Und ich habe großen Respekt vor den Elite-Fahrern. Von Stiebi kann ich noch sehr viel lernen, auf ihn bin ich besonders gespannt. Er ist in Gedern letztes Jahr super stark gefahren“, so der 20-Jährige aus Lohr am Main, der in Freiburg studiert.
Auch sein wiedererstarkter Teamgenosse Luca Schwarzbauer (Nürtingen) ist zu beachten.

Damen: Ronja Eibl auf Punktejagd
Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) geht auf dem Papier als Favoritin in die Konkurrenz. Doch die Ausgangslage ist für die Niederländerin eine ganz andere als 2017. Anfang des Jahres hat sie sich in Südafrika beim Training den Knöchel gebrochen und vor drei Wochen bei einem Sturz in Solingen auch noch am Knie verletzt.

„Es ist noch nicht hundert Prozent, aber ich kann voll belasten“, sagt Terpstra. „Für die kommenden Weltcups wird meine Form aber noch nicht ausreichen, da brauche ich noch vier bis sechs Wochen.“
Deshalb werde sie auch das Rennen in Gedern in ihr Trainingsprogramm einbauen. „Intensive Belastungen, das ist genau das, was ich brauche“, meint sie.

So bleibt ungewiss, wozu sie in der Lage ist. Die Südafrikanerin Cherie Redecker (Head Ciclo) könnte eine Favoritin sein. Sie wurde vor kurzem Afrika-Meisterin und scheint in guter Form zu sein.

Das gilt sicherlich auch für Ronja Eibl (Gonso-Simplon). Die 18-Jährige hat im Vorjahr in Gedern das Rennen der Juniorinnen gewonnen und ist fulminant in ihre erste Saison bei den (U23-)Damen gestartet. Zuletzt wurde sie beim Bundesliga-Auftakt in Heubach in einem (Elite-)Weltklassefeld Fünfte.

„Das Bundesliga-Rennen dient schon zum größten Teil der Vorbereitung auf die kommenden Weltcups, aber ich will noch mal versuchen Punkte zu holen, um eventuell noch ein paar Startplätze gut zu machen“, erklärt Eibl. Für sie ist der Weltcup in Albstadt gleichzeitig das Heimrennen und sie bestreitet dort das erste U23-Weltcup-Rennen ihrer Karriere.

Eine Podestkandidatin wäre eigentlich auch Hanna Klein (Scott-Sparkasse). Die Freiburgerin wurde aber vergangene Woche krank und fühlte sich Anfang der Woche „noch nicht wieder ganz fit“. Sie müsse erst die kommenden Tage abwarten.

Die zweite Bundesliga-Runde ist kombiniert mit der BDR Nachwuchs-Sichtungs-Serie (NWS). In der U17 und U15 gehen über 200 Nachwuchsbiker an den Start.

Bundesliga-Zeitplan
Samstag 12.05.2018
11:00 Uhr Geschicklichkeitswettbewerb U15-U17 Nachwuchs -Bundesliga
Sonntag 13.05.2018
08:00 Uhr U 15m NWS
09:10 Uhr U 17 m NWS
10:30 Uhr U15+17w NWS
11:45 Uhr U 19 m Junioren Bundesliga
13:30 Uhr Elite Damen Bundesliga
13:32 Uhr U 19 Juniorinnen Bundesliga
15:30 Uhr U23/Elite Herren Bundesliga

Mehr auf vulkan-race-gedern.de

Termine 2018
28./29. April Heubach (HC)
13./14. Mai Gedern (C2)
22./23. Sept Freudenstadt (C1)
29. Sept. Titisee-Neustadt (C3)

www.mtb-bundesliga.net

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Rothaus Hegau Bike-Marathon_Sportliche Vorschau

16. Rothaus Hegau Bike-Marathon
UCI Mountainbike Marathon Series am Sonntag, 13. Mai 2018

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WM-Medaillengewinner als Favoriten
Vize-Weltmeisterin Sabine Spitz und der WM-Dritte Daniel Geismayr gehen am Sonntag als Favoriten in den 16. Rothaus Hegau Bike-Marathon. Lokalmatador Tim Böhme ist einer der Herausforderer und auch im Damenfeld gibt es für Spitz starke Konkurrenz. Die Rennen der UCI Marathon Serie sind eingerahmt von der lebhaften Kulisse der vielen Hobby-Bikern, die den reizvollen Hegau im Sattel genießen wollen.

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So optimal ist es für Tim Böhme nicht gelaufen nach dem Cape Epic. Erst kostete ein Infekt und dann die Reisestrapazen zu den Sea Otter Classic in Kalifornien Trainingszeit. Doch wenige Tage vor seinem Heimrennen in Singen ist er wieder zuversichtlich. „In Marokko habe ich versucht das wieder aufzuholen und jetzt freue ich mich auf Singen“, so Böhme.
Wie gut er mit der extra Portion Motivation vor heimischem Publikum konkurrenzfähig sein wird, das bleibt bis zu den 98 Kilometern durch den Hegau erst mal offen.

Schließlich trifft Böhme auf eine ganze Anzahl von starken Marathon-Spezialisten. Der Österreicher Daniel Geismayr führt Quartett von Centurion-Vaude an, das mit Sieg-Ambitionen an den Start geht.
Vor allem natürlich Geismayr, der im Vorjahr in Singen mit Bronze seine erste WM-Medaille erobert hat. „Das ist natürlich immer noch in meinem Kopf und ich verbinde mit dem Kurs schöne Gedanken“, bekennt der MTB-Profi aus Dornbirn. Dass er top in Form ist, belegt sein Sieg beim Marathon in Riva vom vergangenen Wochenende.

Und Geismayr kündigt nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr an: „Ich will es heuer auf jeden Fall besser machen. Auf einen Sprint lasse ich es nicht hinauslaufen, wenn ich nochmal in der gleichen Situation bin.“

Da können sich die Konkurrenten also auf was gefasst machen. Zu denen zählt auch Sascha Weber. Der Wahl-Freiburger aus dem Saarland weiß ja wie der Rothaus Hegau Bike-Marathon funktioniert. Schließlich hat er mit Silber bei der Marathon-EM 2015 dort seinen bisher größten Erfolg gefeiert.
Der Schweizer Marathon-Meister Konny Looser, Matthias Alberti und natürlich Geismayrs Markus Kaufmann aus Meckenbeuren können ebenso mitmischen. Ob der dreifache Deutsche Marathon-Meister Jochen Käß nach seinem Wadenbeinbruch vom März schon wieder konkurrenzfähig ist, bleibt abzuwarten.

Damen: Spitz und Süss favorisiert
Mit Ex-Welt- und Europameisterin Esther Süss aus Küttigen hat Sabine Spitz eine Konkurrentin, die im Marathon-Bereich auf Augenhöhe ist. Süss hat sich 2013 in Singen den kontinentalen Titel geholt und 2015 war sie noch mal Dritte als Spitz gewann.
Es ist davon auszugehen, dass diese beiden Koryphäen um den Sieg kämpfen werden.
Sabine Spitz nutzt beim Rothaus Hegau Bike-Marathon nicht nur die Gelegenheit sich auf den Weltcup in Albstadt vorzubereiten, sondern auch Punkte in der Marathon-Rangliste zu ergattern. „Voriges Jahr in Singen musste ich von ganz hinten ins Rennen gehen. Das würde ich bei der WM im September gerne vermeiden und will deshalb so viel wie möglich punkten“, so Spitz, die ihre Konkurrentin Süss natürlich aus dem FF kennt.

Nahezu unbekannt ist Rebecca Robisch. Zumindest in der Mountainbike-Szene. Robisch war bis 2016 Triathletin und eine der besten in Deutschland. Unter anderem war sie mal Deutsche Meisterin auf der Kurz-Distanz und nahe an der Olympia-Qualifikation.

Jetzt tummelt sie sich auf dem Mountainbike und auf den 80 Kilometern im Hegau muss man die 30-Jährige auf jeden Fall ernst nehmen.

Dann ist da noch Silke Ulrich. Die vierfache und auch amtierende Deutsche Marathon-Meisterin wehrt jegliche Favoritenstellung aber energisch ab. „Ich fahre diese Saison quasi außer Konkurrenz. Wir bauen ein Haus und ich kann kaum trainieren. Das wird ein eher entspanntes Jahr“, sagt die in München lebende Ulrich. So ehrgeizig wie sie sich selber bezeichnet, würde es ihr nicht leicht fallen „hinterher zu fahren.“ Aber sie hätte es ihrem Team versprochen dabei zu sein und die jungen Sportler zu unterstützen.

„Das WM-Feeling“ erleben
Beim Rothaus Hegau Bike-Marathon kehrt man am Sonntag zum „Normalbetrieb“ zurück. „Nach einem fulminanten Jahr“, wie Singens Oberbürgermeister Bernd Häussler die Weltmeisterschaften im Rückblick bezeichnet. „Das besondere WM-Feeling ist auch nach einem Jahr noch zu spüren“, weiß Häussler.
Den Nachklang können auch die vielen hundert Hobby-Biker am Sonntag erleben, wenn sie auf den drei Distanzen durch den Hegau pedalieren, die Bewegung, die Landschaft und das gemeinsame Erlebnis genießen.

Das ist ganz besonders intensiv beim Thüga Team-Cup, wo drei Sportler einander unterstützen und als Team unterwegs sind.
Gespannt ist man auf die erste Auflage des Gravel Bike Race. Die geländetauglichen Rennräder gehen auf die 31-Kilometer-Runde.

A propos Runde: Die Strecke wird dank der großzügigen Unterstützung der Landwirte und Waldbesitzer aktuell permanent ausgeschildert, so dass der Kurs auch übers Jahr hinweg befahren und touristisch genutzt werden kann.

Weitere Infos unter: www.hegau-bike-marathon.de