Archiv für den Tag: 21. Mai 2018

Davide Formolo wird Achter in Sappada, Patrick Konrad trotz Sturz weiterhin Zehnter in der Gesamtwertung.


Die letzte Etappe vor dem ersehnten Ruhetag bot keine Erholung für das Feld. Von Beginn an dominierten unzählige Attacken das Rennen, bis sich im Finale das Maglia Rosa, S. Yates durchsetzte und solo in Sappada siegte. Beide BORA – hansgrohe Kletterasse Formolo und Konrad fuhren ein beherztes Rennen, waren in der Verfolgergruppe nur wenige Sekunden hinter den Führenden. Ein Sturz im Rennen stoppte Konrad für einen Moment, dennoch konnte er seinen 10. Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Davide Formolo querte die Ziellinie als Achter wenige Sekunden hinter dem Etappensieger.
Die Etappe
Die letzte Etappe, der zweiten Woche des Giro d’Italia und vor dem ersehnten Ruhetag war keine leichte. Nach dem Monte Zoncolan gestern, war auch die heutige Etappe eine für kletterfeste Fahrer. Auf den 176km von Tolmezzo nach Sappada entlang der Dolomiten zeigte das Streckenprofil vier Bergwertungen, drei der 2.Kategorie, eine der 1.Kategorie an. Die Bergwertung „Passo di Sant’Antonio“ hatte Steigungen von bis zu 10%, die gefährliche Abfahrt entlang des Piave Flusses, könnte eine Vorentscheidung im Tagesergebnis bringen. Die letzten 10km in das Ziel, das nach 31 Jahren wieder Zielort des Giro war, verliefen steigend.
Die Team Taktik
Auch heute stellte sich BORA – hansgrohe wieder in die Dienste ihrer beiden Kletterer. Patrick Konrad, der gestern seinen 10. Platz in der Gesamtwertung mit einem starken 11. Platz am Monte Zoncolan weiterhin sichern konnte, und Davide Formolo, der heute ein gutes Etappenergebnis erzielen wollte. Felix Großschartner war wieder die Schlüsselfigur auf den letzten Kilometern, zuvor sollten Andreas Schillinger, Cesare Benedetti und Christoph Pfingsten helfen, ihre Kletterer im Rennen zu beschützen.
Das Rennen
Es war erneut ein schneller Start in die Etappe, als eine große Gruppe von 27 Fahrer sich auf den Weg machten und die Fluchtgruppe des Tages bildeten. BORA – hansgrohe war in der Gruppe des Maglia Rosa. Im Laufe des Rennens zerbrach aber auch diese Gruppe, somit gab es 58km vor dem Ziel drei Gruppen, ein Trio an der Spitze, drei Fahrer in der Verfolgung und BORA – hansgrohe in der dritten Gruppe zusammen mit dem Maglia Rosa. Kurz vor dem Finale wurden alle Gruppen gestellt und ein verkleinertes Hauptfeld, mit Konrad und Formolo, fuhr dem Ziel entgegen. Doch im letzten Anstieg attackierte der Träger des Maglia Rosa, S. Yates und konnte seinen Vorsprung von einigen Sekunden bis ins Ziel halten, dort siegte er solo vor M. Lopez. Patrick Konrad ging leider während dem Rennen zu Boden, blieb glücklicherweise unverletzt und konnte auch seinen Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Davide Formolo fuhr ein beherztes Rennen, war in der Verfolgergruppe mit Froome, konnte einige Sekunden auf die erste Verfolgergruppe gut machen und querte als Achter die Ziellinie.
Reaktionen im Ziel
„Heute war ein schwerer Tag, das Rennen war von Anfang an schnell mit vielen Attacken. Ich konnte in einer der Verfolgergruppe mitgehen und fuhr in meinem Rhythmus, als Patrick stürzte, wartete ich auf ihn und gemeinsam sind wir weitergefahren. Als Yates attackierte wurde das Rennen richtig hart, ich versuchte aber mein Tempo zu halten und wurde Achter. Morgen ist endlich Ruhetag.“ – Davide Formolo

„Ehrlich gesagt haben wir heute geplant aus einer großen Spitzengruppe heraus um den Etappensieg zu kämpfen. Letztendlich war es dann aber doch ein Tag der Klassement-Fahrer. Auch wenn wir am Ende gut durchgekommen sind – Patrick seinen 10 Platz halten konnte und Davide einen soliden 8 Etappenrang erkämpft hat – war es für uns eine extrem schwierige Etappe. In der hektischen Startphase war Patrick in einem kritischen Moment in einen Sturz verwickelt und musste Laufrad tauschen. 10km vor dem Ziel hatten wir eine weitere Schrecksekunde, weil Patrick abermals technische Probleme hatte, und auf sein Ersatzrad wechseln musste. Aber unser Mechaniker Mario Lexmüller hat einen neuen Rekord beim Radwechsel aufgestellt und somit sind beide Situationen glimpflich ausgegangen. Jetzt freuen wir uns auf den letzten Ruhetag und bereiten uns zuversichtlich aufs Zeitfahren vor.“ – Christian Pömer, sportlicher Leiter

© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto

Amgen Tour of California – letzte Etappe und Rückblick/Stimmen

Zum Abschluss der Amgen Tour of California hat Max Walscheid (Team Sunweb) seinen zweiten Saisonsieg um Haaresbreite verpasst. Im Massensprint der Abschlussetappe über 143 flache Kilometer vor dem California State Capitol Museum in Sacramento unterlag der Heidelberger nur Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), der seinen dritten Tagessieg in Kalifornien feierte. Dritter wurde der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott).
„Ich dachte, ich hätte den Sieg in der Tasche. Fernando dachte auch, ich sei Erster gewesen. Er hatte aber den besseren Tigersprung und war dann im Fotofinish vorn. Es ist natürlich schade, nicht gewonnen zu haben, aber mit dem Ergebnis bin ich trotzdem zufrieden“, so der 24-jährige Walscheid im Ziel, nachdem er zunächst im Glauben des Sieges gejubelt hatte. Anfang Mai hatte er auf der dritten Etappe der Tour de Yorkshire bereits seinen ersten Saisonerfolg gefeiert.
„Auf der Ziellinie dachte ich, ich sei Zweiter. Als man mir dann sagte, ich sei der Sieger, war ich natürlich sehr glücklich“, sagte Gaviria. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hingegen verlor auf den letzten Metern seine gute Ausgangsposition nach der letzten Kurve und rollte als 17. ins Ziel. „Wir waren zu früh vorn. Man musste natürlich aufgrund der vielen Kurven auf der Schlussrunde vorn fahren um Kraft zu sparen, aber auf der Zielgeraden herrschte starker Gegenwind“, sagte Kittels Anfahrer Rick Zabel im Ziel.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es wie erwartet keine Änderungen mehr. Der Kolumbianer Egan Bernal (Sky) sicherte sich seinen ersten WorldTour-Gesamtsieg mit 1:25 Minuten Vorsprung auf Tejay van Garderen (BMC) und 2:14 Minuten vor seinem Landsmann Daniel Martinez (EF-Drapac). „Ich bin sehr glücklich, denn es ist mein erster Gesamtsieg in der WorldTour. Mein Team hat die ganze Woche großartig gearbeitet“, zog Bernal ein positives Fazit der Rennwoche. Neben dem Gesamtsieg nahm der 21-Jährige zwei Etappensiege mit nach Hause.
Mit Neilson Powless (LottoNL-Jumbo), Adam de Vos (Rally Cycling), Mikkel Bjerg (Hagens Berman Axeon) und Jonny Clarke (United Healthcare) hatten sich bereits nach drei Kilometern vier Ausreißer auf den Weg gemacht und zwischenzeitlich einen Vorsprung von 2:15 Minuten auf das Feld herausgefahren. Vier Kilometer vor dem Ende war es um das Quartett allerdings geschehen, bevor Katusha-Alpecin kurz vor der Flamme Rouge das Kommando übernahm. Quick-Step zog allerdings rund 600 Meter vor dem Ziel an den Mannen in Rot vorbei und ermöglichte Gaviria freie Bahn. Walscheid kam von hinten zwar mit der höchsten Endgeschwindigkeit angestürmt, doch die Linie kam für den 1,99-Meter Mann zwei Meter zu früh.
Stimmen zur 13. Amgen Tour of California
Rick Zabel (Katusha-Alpecin)
Zum Etappenfinale: „Nils Politt kam als Erster um die letzte Kurve 900 Meter vor dem Ziel, ich als Zweiter mit Marcel am Hinterrad. Das ist eine super Position, aber Quick-Step hat sich an unserem Hinterrad kaputtgelacht. Sie sind dann mit zehn Stundenkilometern Überschuss vorbeigezogen. Ich konnte die Lücke schließen, aber dann sind sich Marcel und Mark Cavendish ins Gehege gekommen. So waren beide aus der Entscheidung raus.“
Ein Gesamtfazit: „Wir haben nicht umgesetzt, was wir wollten. Wir wollten eigentlich cooler sein, waren aber zu früh dran. Es ist schade, ohne Etappensieg abzureisen, aber wir lassen den Kopf nicht hängen. Wir sind gut drauf und die Eingespieltheit von Quick-Step kriegen wir bis zur Tour auch noch hin.“

Max Walscheid (Team Sunweb)
Zur Etappe: „Normalerweise warte ich mit dem Jubel etwas ab. Ich wollte heute einmal das Vorderrad frei haben, um meinen Sprint durchziehen zu können, das hat super funktioniert. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden und ich kann mich absolut nicht beschweren. Meine Endgeschwindigkeit war ganz gut, ich kam von weit hinten. Die Zielrunde war härter als es aussieht, man musste aus den Kurven hart antreten.“

Ein Gesamtfazit: „Ich hatte hier gehofft, mit den Besten im Sprint mitzuhalten. Ich hatte eine Außenseitenrolle und ich bin froh, das Vertrauen des Teams zurückzuzahlen. Auch auf den schweren Etappen kam ich gut zurecht. Ich werde nie ein Kletterer werden, aber dafür habe ich mich die Woche über ganz gut geschlagen.“

Fernando Gaviria (Quick-Step Floors):
Ein Gesamtfazit: „Drei Siege sind sehr gut, vor allem in diesem Sprinterfeld. Natürlich möchte ich auch bei der Tour erfolgreich sein und auf der ersten Etappe das Gelbe Trikot erobern. Das wollen meine Kontrahenten aber auch und es sind noch über 50 Tage bis zur Tour. Da kann noch viel passieren.“

Copyright Deutsches Pressebüro A.S.O.
Sandra Schmitz

Lexware Mountainbike Team Weltcup Albstadt: Elite

Egger angriffslustig und ohne Fehler

Georg Egger vom Lexware Mountainbike Team hat sich beim Weltcup in
Albstadt als 43. seine ersten Punkte in der Elite geholt. Der DM-Dritte war damit
zweitbester Deutscher und zeigte sich deutlich verbessert gegenüber dem
Auftakt in Stellenbosch.

Georg Egger emotional noch ziemlich „angefixt“ von den eineinhalb Stunden
Renngeschehen, als er im Ziel Auskunft gab. Rund 10000 Zuschauer machten
das „Bullentäle“ zum Hexenkessel und schrien auch den Lexware-Biker die
steilen Anstiege hoch.

Egger kam als 57. aus der 2,8 Kilometer langen Startrunde und hatte seine
Startposition damit etwa gehalten. Die folgenden zwei 4,2 Kilometer langen
Runden arbeitete sich Egger bis auf Rang 43 nach vorne. „Es hat schon Spaß
gemacht so nach vorne zu fahren“, grinste er.

Mit Ex-Lexware-Fahrer Julian Schelb aus Münstertal fand er einen
Bundesgenossen. Ob sie sich gegenseitig motiviert hätten? Beide grinsten.
„Gesprochen weniger, eher mitgefühlt“, lachte Schelb, der am Ende 47.
wurde.

Die Anstiege in Albstadt sind steil und durch die Regenfälle waren die
Abfahrten teilweise sehr rutschig. Georg Egger kam gut zurecht. „Ich war vom
Kopf her super gut da, angriffslustig und hatte die Kontrolle“, so der Biker aus
der Hochschwarzwälder Equipe. „Ich habe technisch eigentlich keine Fehler
gemacht.“

Nach ständigen Positionskämpfen war es am Ende auch der 43. Platz, 7:24
Minuten hinter dem Sieger Nino Schurter (1:28:07). „Damit bin ich zufrieden“,
meinte Egger. „Ich wusste, nur wenn ich einen richtig geilen Tag erwische,
kann es in die Top 30 reichen, aber 43, das ist fürs Erste auch okay.“
Diese Marke lag an diesem Tag eine gute Minute entfernt. Aber auch so,
zeigte sich der 23-Jährige nach seinem zweiten Elite-Weltcup erfreut, „dass
sich die Arbeit der vergangenen Wochen ausgezahlt hat.“

Erstes Rundfahrtspodium 2018 für Team Vorarlberg Santic! Jannik Steimle wird Gesamtdritter bei Paris-Arras UCI 2.2 und weißes Trikot! Bergspezialist Matteo Badilatti mit Ausrufezeichen bei der Tour de I Ain UCI 2.1 – Gesamtrang sieben im Weltklassefeld!

Fotos Team Vorarlberg Santic


Badilatti_M._in_race_©_Sirotti

Top News! Jannik Steimle prolongiert starke Form – Dritter im Gesamtklassement bei Paris – Arras UCI 2.2 und Sieg in der Nachwuchswertung! Matteo Badilatti Gesamt Siebenter bei der Tour de LAin UCI 2.1! Team Vorarlberg Santic auch bei Kriterium in Velden mit von der Partie!


Jannik Steimle GC Rang drei Paris Arras


Jannik Steimle_GC_winner_white Jersey Paris Arras 2018

An drei Fronten wurde heute gekämpft! Optimaler Abschluss einer bewegten Woche bei Paris-Arras! Jannik Steimle (GER/22) fixierte heute auf der dritten und letzten Etappe von Hermies nach Arras über 192 Kilometer Rang drei im Gesamtklassement. Er holt zudem das weiße Trikot in der Gesamtnachwuchswertung und erntet viel Lob durch die aggressive und schlaue Fahrweise. Es siegt der Österreicher Stephan Rabitsch!

Result: https://www.procyclingstats.com/race/paris-arras-tour/2018/stage-3

Website Organizer: http://www.clovissportorganisation.fr/

Kader Team Vorarlberg Santic: Davide Orrico, Jannik Steimle, Dominik Amann, Patrick Jäger, Daniel Geismayr

Tour de I Ain UCI 2.1 – Badilatti rockt die französischen Berge im Konzert der Großen – Rang Sieben!

Mit Rang sechs brachte sich Team Vorarlberg Santic Profi Matteo Badilatti (25) gestern auf der zweiten Etappe in eine glänzende Ausgangsposition für das Gesamtklassement. Heute die schwere Schlussetappe mit der Bergankunft über 133 von Lelez Monts Jura auf den 1300 Meter hohen Col de la Faucille. AG2R, Cofidis, FDJ Groupama und Delko Marseille fuhren extrem schnell in den Schlussanstieg in welchem Badilatti sechs Kilometer vor dem Ziel reißen lassen musste. Trotzdem verliert er nur eine gute Minute auf Etappen- und Rundfahrtsieger Arthur Vichot (FDJ). Er kommt als 14. ins Ziel und wird Siebenter der Gesamtwertung! Das Rennen wurde live auf Eurosport 1 übertragen – congrats Matteo!!!

Result: https://www.procyclingstats.com/race/tour-de-l-ain/2018/stage-3

Kriterium in Velden (GER) – Team Vorarlberg Santic Cracks zu Gast beim Elsass Bäcker!


Lukas Meiler_Velden_2018

Die Kriterium Flitzer bestimmten heute das Rennen in Velden. Es siegt der Deutsche Sprinter Tobias Erler vor seinem Landsmann Florenz Knauer und Simon Laib. Die Team Vorarlberg Santic Cracks sorgten immer wieder für Attacken und platzierten sich auf Rang sieben durch Manuel Bosch, Rang acht Lukas Meiler und Rang 13 Martin Meiler. „Toni Jung der Elsass Bäcker“, bekannt durch seine Radbrezn hat das Team eingeladen. Auch Dominik Dietrich (Hairstyling Dietrich) wohnte dem toll organisierten Rennen wie viele Zuschauer ebenfalls bei.

Next races:

30.05. – 03.06. SKODA Tour Luxembourg UCI 2.HC

31.05. – 03.06. Boucles de la Mayenne UCI 2.1

Mercedes Benz UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt: Elite Herren / Elite Damen / U23 Damen

Gewaltige Stimmung, spektakuläre Rennen

Ein spektakuläres Wochenende ist am Sonntag beim Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup mit dem Sieg von Weltmeister Nino Schurter zu Ende gegangen. Die Schweizer triumphierten vor einer grandiosen Kulisse von mehr als 10000 Zuschauern auch bei den Damen durch Jolanda Neff und in der U23 durch Sina Frei. Für Jubel im deutschen Lager sorgten Elisabeth Brandau und Manuel Fumic.

Das Tailfinger Bullentäle bot den Weltcup-Akteuren am Sonntag einen lautstarken Resonanz-Boden. „Wie im Fußball-Stadion“, fasste das ein langjähriger Team-Manager zusammen. Die Herren boten vor einer, gegenüber 2017, noch mal gestiegenen Zuschauerzahl großen Sport.
Weltmeister Nino Schurter, der zum ersten Mal seit fast zehn Jahren nicht aus der ersten Reihe starten konnte, gelang aus Reihe drei ein guter Beginn und er erreichte bereits am ersten Anstieg die Spitzenpositionen.

Danach wurde er einige Male unter Druck gesetzt, auch von seinem Schweizer Landsmann Matthias Flückiger, der einen starken Eindruck machte.
Doch der holte sich in Runde drei von sieben einen Reifendefekt. Wer er den Druckverlust registrierte, griff er an. „Ich dachte, ich kann mich in der Technischen Zone ja dann erholen“, erklärte Flückiger.
Allerdings dauerte der Wechsel 38 Sekunden, zu viel um die fünf Fahrer, die ihn passierten, nochmal einzuholen.
Die Gruppe zersplittert bald danach. Der Niederländer Mathieu van der Poel konnte nach seinem Kahnbeinbruch von vor neun Tagen nicht ganz wie sonst und zudem war seine Schuh-Schnalle kaputt gegangen. Und so ist es nur noch der Franzose Stephane Tempier, der einer Tempoverschärfung von Nino Schurter folgen kann.

Schurter und die Wahl des Materials
„Ich wollte nicht zu früh die Karten auf den Tisch legen, aber ich habe dann gemerkt, dass Mathieu nicht mehr folgen konnte und auch Maxime (Marotte) Mühe hatte. Deshalb habe ich attackiert. Allerdings war ich überrascht, dass dann Tempier zurückkam“, erklärt der Schweizer, wie er die Gruppe auseinander fahren konnte.

Tempier hatte allerdings etwas viel Energie verbraucht um seinen Rückstand vom Anfang zu kompensieren. So spielte Schurter am zweiten Anstieg der vorletzten Runde seine Qualitäten aus und riss eine Lücke von etwa 30 Meter. „Die gegen Nino wieder zu schließen, ist fast unmöglich“, gesteht Tempier.
Obschon er sich nicht völlig abhängen lässt, er kann den 27. Weltcupsieg von Nino Schurter nicht verhindern.
„Ich denke, heute hat die Wahl des Materials eine wichtige Rolle gespielt. Und vermutlich habe ich durch meine Aufgabe am Freitag auch ein wenig Körner gespart. Es ist schön hier zum dritten Mal zu gewinnen. 2020 ist hier die WM, das gibt mir ein gutes Gefühl. Die Kulisse hier war wie immer toll“, erklärt Schurter.

Stephane Tempier bekannte, dass er vor allem im zweiten Anstieg des Kurses keine Chance gegen Schurter hatte. „Nach dem Short Track war ich schon ein bisschen müde, aber ich bin mit dem zweiten Platz heute zufrieden. Zum Sieg hat etwas gefehlt, aber ich bin zuversichtlich für Nove Mesto.“

Marotte: WM 2020 wird cool
Dort will auch Mathieu van der Poel „näher dran sein“, wie er sagte. Nach dem Handicap des Kahnbeinbruchs beim La Rioja Bike Race in Spanien (vor neun Tagen müsse er aber mit Rang drei „zufrieden“ sein.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich das Leaderjersey um ein paar Punkte verpasst habe, aber ich war heute sicher nicht der Stärkste im Rennen. Ich konnte nur ein Tempo gehen und nicht reagieren, als Nino angegriffen hat“, so van der Poel. „Ich hoffe, dass es nächste Woche schon etwas besser geht“, so der Short Track-Sieger vom Freitag.

Er gewann gegen Maxime Marotte das Duell um Rang drei, weil er im letzten Anstieg quasi den Sprint um die erste Position im folgenden Downhill gewann.
Marotte kommentierte seinen vierten Platz so:
„Am Ende haben ein paar Sekunden gefehlt, um am Hinterrad bleiben zu können. Bei der Attacke hatte ich nicht genug Körner um folgen zu können. Ich mag die Strecke und auch das nasse Wetter. Die Atmosphäre war heute wirklich toll. Wie im Stadion, sehr laut. Die WM 2020 wird bestimmt cool.

Manuel Fumic erreicht sein Ziel
Manuel Fumic war nur zu Beginn Teil der achtköpfigen Spitzengruppe. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Mit einer Schiene am Ringfinger und einem Trainingsrückstand aus dem Winter hatte er die Top-Ten als Maximal-Ziel ausgegeben.
Das konnte der Deutsche Meister aus Kirchheim/Teck aber mit einem klugen Rennen umsetzen. „Wir haben uns das Damen-Rennen angeschaut und wussten, dass man gleich vorne dabei sein muss. Als dann vorne attackiert wurde, hatte ich gleich 30 Sekunden Rückstand, aber das war okay“, so Fumic.
Er fand sich in einer vierköpfigen Gruppe von Rang sieben bis zehn wieder und begann auch über die Team-Wertung nachzudenken. Deshalb wollte er die zwei BMC-Fahrer Lars Forster und Reto Indergand los werden.
Er attackierte auf der Asphalt-Passage. „Damit haben sie nicht gerechnet“, meinte Fumic. Nur der Schweizer Lukas Flückiger konnte mitgehen.

Allerdings kam in der Schlussrunde der Spanier David Valero von hinten und griff prompt an. „Da konnte ich nicht mehr mitgehen und habe versucht meinen neunten Platz abzusichern. Das ist mir gelungen. Ich habe mein Ziel erreicht, eine gute Leistung abgeliefert und wir haben mit Cannondale die Team-Wertung gewonnen. Vielleicht wird es nächste Woche noch besser“, so Fumic.
Und dann schickte er noch ein Adresse ans Publikum. „Trotz der kühlen Temperaturen war es im Bullentäle richtig heiß. Das wird sich bei der WM 2020 sicher noch steigern.“

Damen machen ihr Rennen zum Spektakel
Beim Damen-Rennen durften die deutschen Zuschauer endlich mal jubeln. Nicht über einen Sieg, aber über einen fünften Platz für Elisabeth Brandau. Für sie bedeutete das den ersten Podiums-Platz ihrer Karriere im Weltcup. Aber auch insgesamt bot die Konkurrenz spektakulären Sport, allen voran Jolanda Neff.

Die Weltmeisterin setzt sich bereits in Runde eins von sechs an die erste Position und spielt auf dem vom Regen extrem rutschigen Gelände ihre fahrtechnischen Fähigkeiten aus. Die 25-jährige Schweizerin ist eine Klasse für sich und gewinnt ungefährdet.
„Ich freue mich riesig über diesen Sieg. Das sind meine Lieblingsbedingungen. Ich war immer informiert über meinen Vorsprung und so konnte ich ohne Stress vorne fahren. Die Stimmung an der Strecke war gewaltig, die Leute waren voll dabei“, erklärt Neff, die vor kurzem noch Verletzungsprobleme am Oberschenkel hatte.

Hinter ihr gewann Europameisterin Yana Belomoina die Auseinandersetzung um Rang zwei.
Mit einem fulminanten Finish holt sie auch noch die Schweizerin Alessandra Keller ein und wird Zweite.
Belomoina war mit Elisabeth Brandau in Richtung Verfolgergruppe gefahren und mit ihr dort angekommen. Die Schwäbin war mit Startnummer 46 ins Rennen gegangen und deshalb mit einem beträchtlichen Handicap unterwegs.
Ihr gelang jedoch ein guter Start, reihte sich an 35. Stelle ein und holte dann kontinuierlich auf. In Runde drei kam sie mit ihrer fulminanten Vorstellung am Berg bereits in den Top-Ten an und arbeitete sich dann an die Verfolgergruppe heran.
Zwischenzeitlich fuhr Brandau sogar an dritter Stelle, doch in den rutschigen Abfahrten ging die zweifache Mutter auf Nummer Vorsicht und büßte deshalb immer wieder Zeit ein.
Es gab viele Stürze, auch von den Spitzenfahrerinnen. Vor allem am Mitas Abbyss, einem Drop, war die A-Linie schwer zu fahren. Allerdings versprach sei auch einen Zeitgewinn von sechs, sieben Sekunden.
Elisabeth Brandau hatte ab der vorletzten Runde mit Krämpfen zu tun. „Ich habe versucht sie weg zu atmen, die vielen Zuschauer waren da eine gute Unterstützung“, erklärte Brandau.
So konnte sie nicht mehr reagieren, als Belomoina das Tempo verschärfte. Ihre letzte Gegnerin im Kampf um Platz fünf war die Schweizerin Linda Indergand, die allerdings am Berg der Power von Brandau nicht gewachsen war. Mit drei Sekunden Vorsprung ging Brandau in den letzten Anstieg und holte genug Vorsprung heraus, um zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podium zu stehen.
„Es macht schon Spaß hier vorne mitzufahren“, meinte Brandau beim Pressegespräch mit ihrem ersten Kind Max auf dem Arm.

Die Freiburgerin Adelheid Morath stürzte bereits in Runde eins und schied aus.
Sabine Spitz schien auf die falschen Reifen gesetzt zu haben und wechselte die Gummis. Doch auch damit erreichte sie nicht das Ziel. „Ich bin einfach nicht gut ins Rennen und mit den rutschigen Bedingungen nicht zurecht gekommen. Es war einfach nicht mein Tag“, so Spitz.

U23 Damen: Großes Pech für Ronja Eibl
Sina Frei gewann am Sonntagvormittag das U23-Rennen der Damen 21 Sekunden vor der Britin Evie Richards und verbuchte damit ihren siebten Weltcup-Erfolg in der U23-Kategorie. Die Dänin Malene Degn wurde mit deutlichen 3:52 Minuten Rückstand Dritte.

Sina Frei kam beim Start nicht optimal weg, doch das kompensierte sie bereits im ersten Anstieg. Sie übernahm die Führung und riss schon in der Startrunde im ersten Downhill eine kleine Lücke, die sie bis auf 30 Sekunden ausbauen konnte.
Eingangs dritter Runde unterlief ihr jedoch ein Missgeschick, als sie auf dem Asphalt stürzte. Das kostete sie einen Großteil ihres Vorsprungs, doch aufschließen konnte Richards nicht.
„Bei diesen Bedingungen ist es besser vorne zu fahren. Fehler macht auf diesem Boden jede, es ging darum möglichst wenige zu machen und das ist mir gelungen“, kommentierte Frei ihre Strategie.
„Es ist super schön, dass ich wieder einen Weltcup gewonnen habe und zum ersten Mal im Regenbogen-Trikot. Das macht den Sieg auch besonders.“
Evie Richards gab nie auf, doch gefährden konnte sie Frei am Ende nicht.
„Ich denke, der Regen, kann andere Leute beeinträchtigen. Deshalb habe ich es als Vorteil gesehen, dass es in Großbritannien immer regnet. Ich liebe diesen Kurs. Er ist einfach mit zwei steilen Anstiegen, aber heute war es extrem rutschig. Es war so schwierig mit 100 Prozent in die Downhills zu gehen. Im Anstieg war ich stärker und auf der Fläche. Ich freue mich sehr über meinen zweiten Platz heute und ich bin bereit für den nächsten Weltcup.

Malene Degn konnte das Tempo der Beiden nicht mitgehen und geriet in Runde drei von fünf in Gefahr ihren dritten Platz zu verlieren. Ronja Eibl aus Grosselfingen hatte zur Freude des heimischen Publikums ihren Rückstand von 18 auf fünf Sekunden reduziert. Doch just in dieser Phase erlitt Eibl einen nicht reparablen Defekt an ihrer Schaltung.
Völlig enttäuscht musste die Bikerin von der RSG Zollernalb aufgeben.
„Ich hatte noch nie in meinem Leben so gute Beine“, schüttelte die erst 18-Jährige den Kopf und zog niedergeschlagen von dannen.
Damit blieb Malene Degn ungefährdet auf Rang drei.
„Es war irrsinnig heute. Ich wusste nicht ob ich Bike oder Skate. Aber es war cool, es hat super Spaß gemacht. Ich bin glücklich über den dritten Platz. Damit bin ich immer noch im Spiel um die Gesamtwertung“, so die Dänin.
Die Gesamtführung übernahm Sina Frei von ihrer Teamkollegin Malene Degn, Richards ist Dritte.

Beste Deutsche wurde so Nina Benz aus Laichingen, die als 16. 10:52 Minuten Rückstand hatte. „Es war echt gut heute, es hat so viel Spaß gemacht. In der ersten Runde hatte ich einen Sturz, aber das größere Problem war, dass mir in Runde drei vorne die Kette runter ist. Es war voll schwierig sie wieder drauf zu bringen. Schade, dass ich am Ende noch zwei Plätze verloren habe, aber ich bin trotzdem voll zufrieden.“

Zufrieden war man auch bei der Stadt Albstadt. Die Zuschauerzahlen waren nochmal angewachsen, der Organisation routiniert abgelaufen und die Stimmung faszinierend. Am Samstag waren nach ersten Schätzungen rund 5000 Zuschauer vor Ort, am Sonntag wurde die 10000er-Marke wohl übertroffen. Der „Hexenkessel“ Bullentäle hat seinem Titel mal wieder alle Ehre gemacht.

Auch die Premiere des Short Track am Freitagabend war gut besucht und vom Publikum gut aufgenommen worden.

Ergebnisse: http://www.uci.ch/mountain-bike/ucievents/2018-mountain-bike-uci-mountain-bike-world-cup/162153118/widgets/live-timing-results-185534/

Foto-Link (frei zur redaktionellen Verwertung bei Nennung von Autor/EGO-Promotion) : https://offroadsports.smugmug.com/Mountainbike/MTB-World-Cup-Albstadt-2018/Mercedes-Benz-UCI-MTB-World-Cup-2018/n-MxvD7j/

www.world-cup-albstadt.de