Die ersten Rennen des Jahres hat sich Christoph Strasser schon dick angestrichen: Am 17. April startet der sechsfache Sieger des Race Across America beim rund 1.000 Kilometer langen „The Unknown Race“ Race in Italien, wo es auf die Spuren der Strade Bianche gehen könnte. Und das absolute Saisonhighlight ist das Transcontinental Race am 27. Juli. Das längste und härteste unsupported-Rennen der Welt konnte der Steirer schon zwei Mal gewinnen!
Im Jahr 2002 schnupperte Christoph Strasser erstmals bei einem 24 Stunden Radmarathon am Rad, leistungsmäßig startete seine Karriere schließlich 2005. Seither hat der Kraubather alles gewonnen, was es im Ultra Cycling zu gewinnen gibt, darunter sämtliche wichtigen Ultra-Radrennen, wie sechs Mal da Race Across America, und er hält zahlreiche Ultra-Weltrekorde, so schaffte er als erster Mensch binnen 24 Stunden auch die magische 1.000 Kilometer-Marke. Heuer verschreibt sich Christoph Strasser wie im Vorjahr den unsupported Rennen. „Das Format, das weltweit boomt, hat einen ganz speziellen Reiz. Während der Rennen muss man sich ohne Betreuung von außen um alles kümmern – um Essen, Getränke, Schlafplätze und natürlich auch Defekte selbst beheben“, sagt der Steirer.
Seine Saison beginnt Strasser nächsten Donnerstag, am 17. April 2025, in Italien mit Start und Ziel in Lucca. Es ist ein „unbekanntes Rennen“: Das bedeutet, erst eine Stunde vor dem Start wird der erste von den vier Checkpoints (CP), die jeder Teilnehmer passieren muss, bekannt gegeben. Sobald der erste CP erreicht wird, erhält man die Koordinaten von CP2 und so weiter. Völlig unklar ist deshalb der Streckenverlauf: Geht es über die Berge im Norden Italiens oder über die Schotterpassagen der Strade Bianche im Süden? Folgt die Überquerung des Apennin oder geht es weiter in die Alpen Richtung Österreich? „Es ist alles unklar. Bekannt ist nur, dass die Strecke über rund 1.000 Kilometer führt. Die Routenplanung ist dadurch zum Großteil erst während des Rennens möglich. Hier heißt es schnell und gut zu reagieren.“
Viele prominente Starter:innen sind auch wieder dabei, wie Jana Kesenheimer, die schnellste Frau beim Transcontinental Race 2024, oder Robert Müller. Der Deutsche siegte 2024 beim Race Across Austria und konnte Christoph vor zwei Jahren beim 1.000 Kilometer langen B-Hard in Bosnien bezwingen. „Es gibt viele unbekannte Faktoren; vor allem auch, welches Equipment nimmt man mit auf der Fahrt? Warme Sachen für hochalpines Gelände oder wie sieht es mit der Infrastruktur aus, wo sich die Verpflegung oft schwierig gestaltet. Auf alle Fälle muss man in Italien auf alle Szenarien vorbereitet sein“, sagt Strasser. Übrigens, nach Lyon (FRA) 2023 und im Vorjahr Wien ist heuer bei der dritten Auflage des „Unknown Race“ Italien an der Reihe.
Saisonhighlight Transcontinental Race
Am 27. Juli folgt mit dem Transcontinental Race Christophs Highlight des Jahres. Nach zwei Triumphen, unter anderem gewann er bei seinem ersten Start im Jahr 2022, erlebte er im Vorjahr zwar einige Hochs, aber vor allem durch materielle Probleme noch mehr Tiefs. Am Ende holte er 2024 doch noch den zweiten Platz! Heuer fällt der Start in der „St. Jakobs Metropole“ Santiago de Compostela in Spanien. Über Frankreich und Italien geht es über Albanien ins Ziel nach Rumänien am Schwarzen Meer. „Die elfte Austragung wird die längste bisher: Je nach Routenplanung müssen wir zwischen 4.500 und 5.000 Kilometer bewältigen!“