Pogacar (Slowenien), dann lange nichts, Evenepoel (Belgien), dann noch länger nichts … und der Rest kämpft um die Krumen, hier in Form der Bronzemedaille. Dieses Schema scheint bei den wichtigsten hüglig-bergigen Rennen zementiert. Eine Woche nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung beim WM-Straßenrennen krönte sich Tadej Pogacar im französischen Guilherand-Granges erstmals auch als Straßen-Europmeister. Der 27-jährige Slowene deklassierte einmal mehr die Konkurrenz mit einer sehr frühen Vorentscheidung. 75 Kilometer vorm Ziel stellte Pogacar alle am Berg ab. Den 3. Platz hinter Remco Evenepoel belegte Paul Seixas (Frankreich).
Im Ziel hatte Pogacar 31 Sekunden Vorsprung vor Evenepoel, weil es der neue Europameister ausrollen ließ. Davor war der Abstand relativ schnell auf eine Minute gewachsen, nachdem Evenepoel als letzter Fahrer von Pogacars Hinterrad abgeplatzt war – und blieb länger um die Minutenmarke. Seixas, Christian Scaroni (Italien) und Juan Ayuso (Spanien) schlossen noch im Aufstieg zu Evenepoel auf. Die letzten 38 Kilometer absolvierte auch Evenepoel als Solist und holte wie im WM-Straßenrennen Silber. Seixas wurde nach mehreren Verschärfungen im letzten Anstieg 5 Kilometer vor Schluss erst Ayuso und dann auch Scaroni los.
Mit satten 3:41 Minuten hinter Pogacar erreichte der erst 19-jährige Seixas das Ziel. Scaroni blieb auf dem 4. Platz. Toms Skujins (Lettland) fing kurz vorm Ziel Ayuso ab und belegte damit wie bei der WM den 5. Platz. Der dortige Bronze-Gewinner Ben Healy war bei der EM nicht dabei, weil Irland keine Mannschaft am Start hatte. Der WM-Vierte Mattias Skjelmose (Dänemark) wurde Siebter. Der Start von dessen Landsmann Jonas Vingegaard bei der EM wurde im Vorfeld gehypt, brachte aber nichts außer eine sang- und klanglos frühes Ausscheiden.
Nur 17 Fahrer erreichten das Ziel!
Ergebnis
1. Tadej Pogacar (SLO) 4:59:29
2. Remco Evenepoel (BEL) +0:31
3. Paul Seixas (FRA) +3:41
4. Christian Scaroni (ITA) +4:04
5. Toms Skujins (LAT) +4:16
6. Juan Ayuso (ESP) +4:21
7. Mattias Skjelmose (DEN) +4:16
8. Pavel Sivakov (FRA) +5:55
9. Gianmarco Garofoli (ITA) +5:59
10. Romain Grégoire (FRA) +6:52

