Buchmann verbessert sich trotz Rückstand im Tagesklassement den auf 16. Gesamtrang

In einem spannenden Finale übernimmt F. Aru das Gelbe Trikot auf der 12. Etappe der Tour de France. R. Bardet holt sich den Etappensieg, während Emanuel Buchmann am vorletzten Berg abreißen lassen muss. Am Ende kommt Buchmann als 23. ins Ziel, verbessert sich aber auf den 16. Gesamtrang.

Von Pau, am Fuße der Pyrenäen, führte die heutige 12. Etappe der Tour über 214,5km nach Peyragudes. Allerding entsprach der Parcours nicht unbedingt einer typischen Bergetappe, da die ersten 100km flachen waren, bevor auf die Fahrer die erste Bergwertung wartete. Diese Charakteristik versprach auch einiges an Spannung, da zu erwarten war, dass eine größere Gruppe sich im ersten Etappenteil absetzen würde.

Für BORA – hansgrohe bedeutete dieses Profil, dass heute Pawel Poljanski und Emanuel Buchmann eine Chance hatten, um den Etappensieg mitzukämpfen. Beide sind starke Kletterer, die aus einer Gruppe am Ende eine gute Chance haben könnten, doch zuerst galt es die richtige Gruppe im flachen Beginn zu erwischen.

Nachdem sich heute viele Fahrer Hoffnungen machten, war der Kampf um die Gruppe zum Beginn der Etappe auch wieder wesentlich härter als die letzten Tage. Immer wieder versuchten Fahrer auszureißen, wurden aber wieder neutralisiert, bevor es zur nächsten Attacke aus dem Feld kam. Es dauerte bis zu Rennkilometer 25, dann hatten sich 12 Fahrer gefunden. Die Gruppe hatte schnell einen Vorsprung von 2 Minuten, im Feld reagierte Sky und sorgte dafür, dass der Vorsprung auf nicht mehr als 6:00 anwachsen konnte.

Auf den ersten Bergwertungen des Tages fiel die Spitzengruppe langsam auseinander, während Sky den Rückstand auf unter 5 Minuten verkleinerte, bevor es zum Hafen von Balés, einer Bergwertung der höchsten Kategorie hochging. Auf dem Gipfel kämpfte nur noch S. Cummings an der Spitze, im Feld schlug nun Sky ein Tempo an, das einige Mitfavoriten schon in Probleme brachte. Auch Emanuel Buchmann von BORA – hansgrohe musste 3km vor der Bergwertung abreißen lassen.


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Der junge Deutsche konnte auch auf der Abfahrt nicht mehr aufschließen, und fuhr von nun an seinen Rhythmus Richtung Ziel. Ohne ans Limit zu gehen, verlor Buchmann heute 5:44, verbesserte sich aber auf den 16. Rang in der Gesamtwertung. In einem packenden Finale eroberte F. Aru das Gelbe Trikot, R. Bardet sicherte sich den Etappensieg.

Nach einer ersten harten Pyrenäen Etappe, kommentierte Emanuel Buchmann seine Leistung wie folgt: „In die Gruppe habe ich es heute leider nicht geschafft. In den Bergen hatte nicht die besten Beine, und am Port de Balés hat Sky ein Tempo angeschlagen, dass am Ende über meinem Limit gewesen wäre. Darum bin ich dann mein Tempo gefahren, um etwas Kraft zu sparen. Morgen gibt es ja schon wieder eine Chance in eine Fluchtgruppe zu gehen.“

Patxi Vila, einer der sportlichen Leiter, analysierte die gesamte Etappe: „Leider haben wir die Gruppe heute nicht erwischt. Das wäre eigentlich unser Ziel gewesen, dort mit Pawel oder Emanuel dabei zu sein. Aber es war am Anfang auch flach, und in der Gruppe waren heute eher Roller. Als am Ende Emanuel gemerkt hat, dass er wohl mit den Besten nicht mithalten kann, ist er seinen Rhythmus gefahren, um Energie für die nächsten Tage zu sparen. Trotzdem ist er am Ende dort angekommen, wo wir ihn erwartet haben und konnte sich in der Gesamtwertung sogar etwas verbessern.“

Morgen folgt die zweite Pyrenäenetappe, ein Abschnitt, der es in sich haben dürfte. Auf nur rund 100km gibt es drei schwere Berge zu bewältigen. Der Tag wird nicht nur für die Spitzenfahrer eine besondere Herausforderung werden, denn für einige Sprinter könnte morgen wohl das Zeitlimit ein Thema sein.