Critérium du Dauphiné – Marcel Wyss: „ Als Kennaugh meine Attacke konterte war es für mich zu spät. Er hat mich wirklich überrascht“

Schwüles Wetter war auf der heutigen ersten Etappe des Critérium du Dauphiné ein ständiger Begleiter für die Rennfahrer. Peter Kennaugh (Team Sky) trotzte dem aber am besten und feierte in Albertville einen knappen Solosieg. 15 Kilometer vor dem Ziel war es Marcel Wyss, der es zusammen mit vier anderen Fahrern, darunter auch Kennaugh, mit einer Attacke versuchte. Wyss, der derzeit in einer ausgezeichneten Form unterwegs ist, fehlten am Ende nur wenig und er hätte den ersten Sieg für IAM Cycling auf französischem Boden in dieser Saison feiern können.

Nachdem Marcel Wyss nach der Etappe auf der Rolle ausgefahren war und sich etwas vom ersten harten Tag erholt hatte, zeigte er sich glücklich und gab erste Eindrücke zur ersten Etappe: „Es war wirklich hart heute. Die Etappe war nicht lang aber genau aus diesem Grund wollte jeder versuchen, die Etappe zu gewinnen und das steigerte das Niveau sehr. Zudem war es auch ziemlich nervös heute. Dann kommt noch diese Hitze dazu und man erhält einen sehr harten Tag auf dem Rennrad. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ich bei solch extremen Bedingungen Rennen gefahren bin. Das damit musste mein Körper zuerst umgehen.“ Dennoch hielten ihn die äusseren Bedingungen nicht davon ab, es mit einer Attacke zu versuchen. „Ich habe es 15 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld heraus versucht. Wir hatten eine kleine Lücke aber es war nicht genug. Unglücklicherweise hatte sich die Spitzengruppe nach meiner ersten Gruppe noch nicht richtig geformt und ich hatte nicht mehr genügend Reserven in diesem Moment. Und als dann Kennaugh seine Konterattacke lancierte, war es zu spät.

Er hatte mich wirklich überrascht. Im Moment fühle ich mich gut. Ich bin soeben aus einer längeren Trainingsphase zurück. Diese absolvierte ich als Höhentraining auf dem Berninapass und danach noch einige Tage in den Pyrenäen, wo wir Tour-Etappen angeschaut haben. Meine Kondition ist im Moment entsprechend gut. Diese letzten Tage zusammen mit dem Team haben mir geholfen, Vertrauen zu gewinnen und haben auch den Zusammenhalt in der Gruppe sehr gestärkt. An dieser Stelle ein grosser Dank an das gesamte Team, welches auch im Hintergrund organisiert und uns unterstützt. Denn diese Rennen hier sind sehr wichtig für mich und meine Vorbereitung.“

Die heutige starke Leistung des gesamten Teams war das Resultat harter Arbeit, die die Fahrer zusammen mit Marcello Albasini absolviert hatten. IAM Cycling konnte so heute bereits einen ersten grossen Test im Hinblick auf die Tour de France absolvieren. Auch Rik Verbrugghe, der zusammen mit Eddy Seigneur bei diesem Etappenrennen als sportlicher Leiter im Einsatz ist, schätze die gute Leistung der Mannschaft: „Wir wussten, dass es am zweitletzten oder letzten Anstieg zu Attacken im Feld kommen würde. Also fragte ich Marcel Wyss und David Tanner, ob sie es nicht versuchen möchten, bei den Attacken mitzugehen. Sie taten genau das, was wir besprochen hatten und wir waren mit dem aktiven Fahrstiel sehr effektiv. Am Ende hatten wir dann etwas Pech mit Marcel. Als Peter Kennaugh attackierte, war Marcel an der Spitze, welches die härteste Position für eine Reaktion ist. Aber dennoch war es ein tolles Rennen und es hat gezeigt, dass er in einer super Verfassung ist. Generell kann ich sagen, dass sämtliche Fahrer von IAM Cycling sowohl körperlich und auch mental sehr fit ist. Das ist das wichtigste.“

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