Deutsche Initiative Mountain Bike e.V.: Situation für Mountainbiker hat sich nicht verbessert

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Heiko Mittelstädt

Vor einem Jahr wurde die Petition über die 2-Meter-Regel nach §37.3 Landeswaldgesetz zurückgewiesen. Nach Ansicht der Deutschen Initiative Mountain Bike e.V. (DIMB) hat sich seitdem an der Situation für Mountainbiker wenig gebessert. Im Rückblick fuhren 2015 die Mountainbiker in Baden-Württemberg nach Ansicht der DIMB wie gehabt auf allen Wegen. Die 2-Meter-Regel wird kaum beachtet, das Miteinander funktioniert aber in der täglichen Praxis. Die Mountainbike-Fallen hingegen, die diesen Sommer durch alle Medien gegangen sind, haben das Image von Baden-Württemberg als Mountainbike-Standort nachhaltig beschädigt. Eine schnelle unkomplizierte Lösung zur Akzeptanz des Mountainbike Sportes ist nach wie vor dringend notwendig.

Dazu Heiko Mittelstädt, Projektleiter der DIMB gegen die 2-Meter-Regel: „Die Ausweisung nach dem MTB Handbuch erweist sich in der Praxis als wenig praktikabel. Die Planer scheitern an den Widerständen vor Ort. Vor allem die Interessengruppen, die in der Petition für die Einzelausweisung von Wegen gestimmt haben, blockieren nun vor Ort eine attraktive Wegführung.“

So gestaltete sich die Eröfnung des Pilotprojekt „Gipfeltrails“ verzögert und die Streckenführung enthält nur einen geringen Anteil an attraktiven Singletrails. Andere Strecken, die nach dem Handbuch geplant wurden, werden frühestens 2016 eröfnet. Für die große Gruppe der Touren-Mountainbiker hat sich die Situation in 2015 allerdings laut DIMB in keinster Weise geändert.

Mittelstädt: „Auch in 2016 werden die wenigen geplanten Strecken keine Verbesserung derGesamtsituation bringen. Mountainbiker möchten umweltfreundlich ab der Haustüre attraktive Wege vorfnden und nicht erst mit dem PKW zu einer Tourismusdestination anreisen.“ In Bezug auf Freeride-Abfahrten konnten einige Projekte verwirklicht werden. Das Genehmigungsverfahren ist unabhängig vom 10-Prozent-Kompromiss im MTB Handbuch, da es sich um neu angelegte Wege handelt. Die Vorplanung zu solchen Strecken ist oft mehrere Jahre alt, aber erst in 2015 wurden diese genehmigt. Solche Strecken sind wichtig, um der lokalen Freeride-Szene eine Trainingsmöglichkeit zu geben. Für den Tourenfahrer sind diese aber häufg zu schwierig.

Zur Zukunft meint Heiko Mittelstädt: „Radfahrverbände, Tourismus, Forst, Naturparke und Schwarzwaldverein haben die Kampagne „Gemeinsam Natur erleben“ Kampagne im Schwarzwald ins Leben gerufen. Diese wurde in den Medien sehr gut angenommen. In 2016 wünschen wir uns die Ausweitung der Kampagne auf ganz Baden-Württemberg.“

Die lokalen „Eunden Tische“, die Lösungen vor Ort erarbeiten sollen, entpuppen sich hingegen nach Aufassung der DIMB als extrem aufwändig. Nach einer ersten positiven Phase des Austausches stecken diese Gremien nun in der Diskussion über einzelne Wege fest. Der Abstimmungsbedarf ist immens und überstrapaziert das ehrenamtliche Engagement der Aktiven.

Sehr gute Fortschritte wurden beim Dialog der Verbände auf Landesebene erreicht. Mittelstädt: „Der Runde Tisch des MLR in Stuttgart hat zu einer Entspannung der Situation geführt. Hier erwarten wir entscheidenden Fortschritte. Ein landesweites Problem kann unseres Erachtens aber nach wie vor nur auf Landesebene gelöst werden.“