Die Tour of the Alps schreibt Euregio-Geschichte


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Drei Monate vor dem Start der heurigen Ausgabe erlebte die Tour of the Alps in Innsbruck einen bedeutenden Tag, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinandertrafen. So stand nicht nur die Vorstellung der Teams, die bei der fünftägigen Rundfahrt mit Start im Alpbachtal (Nordtirol) und Ziel in Bruneck (Südtirol) in den Sattel steigen, auf dem Programm, sondern auch die Präsentation einer neuen, interaktiven Plattform der Euregio. Auf der Plattform wird der TotA, die als Paradebeispiel für funktionierende Zusammenarbeit zwischen den drei Euregio-Gebieten Tirol, Südtirol und das Trentino gilt, eine äußerst prominente Bühne gegeben.

Beim Festakt war mit Mario Gerber (Landesrat für Tourismus und Wirtschaft des Bundeslandes Tirol), Karin Seiler (Präsidentin des EVTZ Euregio Connect und Direktorin von Tirol Werbung) und Giacomo Santini (historischer Präsident des Tour-of-the-Alps-Veranstalters G. S. Alto Garda von der Gründung des Giro del Trentino bis heute) gar einiges an Prominenz vertreten.An der Präsentation nahmen auch der Präsident des Österreichischen Radsportverbands Harald J. Mayer, GF Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland Markus Kofler und Matthias Fink vom Generalsekretariat des EVTZ teil.

Die interaktive Euregio-Plattform befindet sich im Euregio Infopoint im Zentrum von Innsbruck und lädt dazu ein, sich auf interaktive Art und Weise quer durch Bilder, Statistiken und Filme zu klicken. Das Tool steht allen Besuchern zur Verfügung und stellt anschaulich dar, wie sich die Tour of the Alps von ihren Anfängen im Jahr 1979 bis heute zu einem sportlichen Großereignis von internationaler Bedeutung entwickelt hat. Dabei wird gezeigt, wie es der Rundfahrt gelingt, mit einem modernen Verständnis des Radsports den Fokus nicht nur auf den Sport, sondern auch auf die einzigartigen Landschaften der Alpenregion zu legen und dadurch im gesamten Euregio-Gebiet als wichtiges Werbeinstrument verstanden zu werden.

Der Inhalt der multimedialen Plattform wird ständig aktualisiert und gibt die TotA in ihren schönsten Facetten wieder. Für das grenzüberschreitende Etappenrennen selbst stellt das Tool einen großen Mehrwert dar, das einmal mehr die Professionalität der Veranstaltung und aller daran beteiligten Parteien unterstreicht. Mit der Plattform zeigt sich zudem, dass die Tour of the Alps für die Euregio ein äußerst bedeutendes Event repräsentiert, das sich hervorragend dazu eignet, als Erfolgsmodell nach außen getragen zu werden.

TALENTE AUS DER GANZEN WELT STELLEN SICH DER TOUR OF THE ALPS 2023
Obwohl der prall gefüllte internationale Radsportkalender der Tour of the Alps alles andere als entgegenkommt, ist es den Veranstaltern des G. S. Alto Garda auch in diesem Jahr gelungen, die Crème de la Crème des Straßenradsports in die Alpenregion zu locken. Drei Monate vor dem Auftakt der 46. Ausgabe der Rundfahrt stehen die ersten 18 teilnehmenden Mannschaften fest – vervollständigt wird das hochkarätige Starterfeld mit den letzten fehlenden Teams in den kommenden Wochen. Dabei wird genauestens darauf geachtet, welche verfügbare Formation sich am besten dazu eignen, um bei der TotA in den Sattel zu steigen.

Nicht weniger als acht World-Tour-Mannschaften nehmen die Tour of the Alps 2023 in Angriff. Neben AG2R Citroën Team (Frankreich) sind dies Astana Qazaqstan Team (Kasachstan), Bahrain Victorious (Bahrain), Bora-Hansgrohe (Deutschland), EF Education-Easy-Post (USA), INEOS Grenadiers (Großbritannien), Movistar Team (Spanien) und Team DSM (Niederlande).

Zusätzlich zu den acht World-Tour-Teams stellen sich neun renommierte Profi-Mannschaften der diesjährigen Rundfahrt. Diese sind Israel-Premier Tech (Israel), Uno-X Pro Cycling (Norwegen), Eolo-Kometa, Green Project-Bardiani-CSF-Faizanè und Team Corratec (alle Italien), Caja Rural-Seguros RGA, Equipo Kern Pharma und Euskaltel Euskadi (alle Spanien) sowie Q36.5 Pro Cycling Team (Schweiz). Komplettiert wird die Liste von der österreichischen Nationalmannschaft, die heuer zum ersten Mal bei der TotA mit dabei ist.

Da der österreichische Radsport darauf abzielt, bei der Tour of the Alps eine immer gewichtigere Rolle einzunehmen, darf man besonders gespannt sein, welche Athleten Nationaltrainer Stefan Sölkner bei der Premiere seiner Mannschaft für die Rundfahrt nominiert. Bereits in den letzten beiden Jahren gelang es zwei österreichischen Fahrern, der TotA dick und fett ihren Stempel aufzudrücken: Während Felix Großschartner 2021 die Schlussetappe in Riva del Garda für sich entschied, sorgte Felix Gall 2022 mit dem sechsten Platz in der Gesamtwertung für Furore.

Umjubelter Sieger der Tour of the Alps 2022 war der Franzose Romain Bardet. Neben dem Kletterspezialisten aus Brioude zeigte auch der niederländische Jungspund Thymen Arensman, der als Gesamt-Dritter seinen internationalen Durchbruch feierte, besonders auf. In diesem Jahr möchte die TotA allen Teilnehmern einmal mehr als Generalprobe für den Giro d’Italia dienen und wenige Wochen vor Beginn der Italien-Rundfahrt als letztes mehrtägiges Highlight im Radsportkalender zum Einsatz kommen.

Auch wenn zahlreiche Fahrer die Tour of the Alps dazu nutzen, um ihre Form im Hinblick auf die bedeutendsten Rundfahrten der Saison zu prüfen, so hat sich das grenzüberschreitende Etappenrennen mittlerweile zu einem prestigeträchtigen Großereignis entwickelt, das jeder Teilnehmer gewinnen will. Aus diesem Grund darf man besonders gespannt sein, wer die letzten beiden Mannschaften sein werden – schließlich setzen die Veranstalter des G. S. Alto Garda alles daran, dass an den fünf Tagen auf den Straßen Tirols, Südtirols und des Trentino erneut ein noch unbekannter Stern am Radsporthimmel aufgeht.

ZAHLREICHE HOCHKARÄTER HABEN SICH ANGEKÜNDIGT

Obwohl noch nicht alle Teams ihre Planung für die anstehende Saison bekanntgegeben haben, ist schon jetzt klar, dass sich im Starterfeld der Tour of the Alps 2023 eine Vielzahl von „dicken Fischen“ tummeln wird. So haben unter anderem Jack Haig (Bahrain Victorious) und Alexandr Vlasov (Bora-Hansgrohe) ihre Teilnahme an der Rundfahrt bestätigt. Haig zählt zu den stärksten Bergfahrern der Szene und zeigte 2021 mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a España auf. In diesem Jahr möchte der 29-jährige Australier den nächsten Schritt machen und sich endgültig in der Weltspitze festsetzen. Dasselbe gilt für Vlasov, der 2022 die Tour de Romandie gewann und die äußerst anspruchsvolle Tour de France als Gesamt-Fünfter abschloss.

Für die heurige Ausgabe der Tour of the Alps hat sich auch das Team INEOS Grenadiers angekündigt. Die britische Mannschaft kann auf einen Mix aus Unbekümmertheit und Erfahrung zurückgreifen und hat mit dem jungen Thymen Arensman sowie dem erfahrenen Geraint Thomas zwei bärenstarke Fahrer in den eigenen Reihen, die auch beim Giro d’Italia zum engsten Favoritenkreis zählen. Thomas (Sieger der Tour de France 2018) ist beim grenzüberschreitenden Etappenrennen alles andere als ein Unbekannter, ließ er doch bei der Premiere der TotA im Jahr 2017 die gesamte Konkurrenz hinter sich.

Auch das Team AG2R Citroën mit dem Tiroler Felix Gall, Andrea Vendrame aus Italien sowie dem Gewinner der ersten Tour-of-the-Alps-Etappe des Vorjahres, Geoffrey Bouchard, hat seine Teilnahme am Spektakel in der Alpenregion zugesagt. Selbiges gilt für Astana Qazaqstan, das aller Voraussicht nach vom US-Amerikaner Joe Dombrowski angeführt wird. Ebenso mit dabei sind die gewohnt starken Mannschaften EF Education-EasyPost, Team Movistar und Team DSM – letztere stellte mit Romain Bardet auch den Gesamtsieger der TotA 2022.

Aus der Liste der neun Profi-Mannschaften sticht neben den drei italienischen Teams Eolo-Kometa, Green Project-Bardiani-CSF-Faizanè und Team Corratec die Formation Israel Premier Tech besonders ins Auge. Die israelische Mannschaft ist äußerst prominent besetzt und kann auf mehrere Weltklasse-Athleten, darunter Kaliber wie Chris Froome, zurückgreifen. Auch den spanischen Teams Caja Rural-Seguros RGA, Euskaltel Euskadi und Equipo Kern Pharma sowie der norwegischen Mannschaft Uno-X (in diesem Jahr erstmals bei der Tour de France am Start) darf auf den fünf Etappen in den drei Euregio-Gebieten einiges zugetraut werden. Das neu gegründete Q36.5 Cycling Team aus der Schweiz, das von einem Südtiroler Hauptsponsor unterstützt wird, ist ebenfalls für die ein oder andere Überraschung gut.

VON NORDTIROL GEHT ES ÜBER DAS TRENTINO NACH SÜDTIROL

In diesem Jahr fällt in Nordtirol der Startschuss zur Tour of the Alps. Damit wird das grenzüberschreitende Etappenrennen zum dritten Mal nach 2017 und 2019 in der nördlichsten der drei Euregio-Gebiete gestartet. War damals stets Kufstein Schauplatz des Auftakts, so geht dieser 2023 im Alpbachtal über die Bühne.

Bevor am Montag, 17. April die erste Etappe gestartet wird, steht tags zuvor (Sonntag, 16. April) die offizielle Eröffnung der TotA 2023 auf dem Programm. Diese findet im Kongresszentrum von Alpbach, in dem 2020 die Vereinbarung zur Gründung des EVTZ „Euregio Connect“ unterzeichnet wurde, statt. Die Auftaktetappe mit Start in Rattenberg endet nach 127,5 Kilometern mit einer Bergankunft in Alpbach.

Die zweite und längste Etappe der Tour of the Alps 2023 am Dienstag, 18. April führt über 165,2 Kilometer von Reith im Alpbachtal auf den Ritten in Südtirol. Zuerst passiert das Fahrerfeld am Brenner die österreichisch-italienische Grenze, ehe auf der zweiten Etappenhälfte selektive Anstiege nach Barbian und zum Mittelberg bezwungen werden müssen. Das Ziel befindet sich in der Ritten Arena in der Ortschaft Klobenstein – einem Eisring, der im Winter unter anderem für Eisschnelllauf-Wettbewerbe genutzt wird.

Im Rahmen der dritten Etappe am Mittwoch, 19. April gelangen die Teilnehmer erstmals ins Trentino. Das Teilstück beginnt am Ritten und endet nach 162,5 Kilometern in Brentonico San Valentino. Nach hundert gemütlichen Kilometern dürfte sich auf den beiden Anstiegen am Ende der Etappe die Spreu vom Weizen trennen: Die erste Rampe geht hoch zum Cei-See, der schwierige Schlussanstieg führt nach San Valentino di Brentonico, wo die Etappe zu Ende geht.

Die vierte Etappe am Donnerstag, 20. April wird ausschließlich auf Trentiner Boden gefahren. Von Rovereto geht es über 152,9 Kilometer nach Predazzo, wobei mit den Anstiegen zum Passo del Sommo, dem St.-Colomba-See sowie der Rampe hoch zum Passo di Pramadiccio gleich drei Herausforderungen warten.

Die fünfte und letzte Etappe am Freitag, 21. April mit Start in Cavalese und Ziel in Bruneck hat es von Anfang an in sich: Gleich nach Beginn müssen die Fahrer hoch zum Lavazè-Pass, der mit 1.808 Metern den höchsten Punkt der Tour of the Alps 2023 darstellt. Danach geht im Pustertal das große Finale der Rundfahrt über die Bühne: Dieses beginnt mit einem höchst selektiven Anstieg nach Mühlbach und endet nach einem Mix an Anstiegen und Abfahrten im Zentrum der Stadt Bruneck.

Für alle fünf Etappen der Tour of the Alps ist eine rund zweistündige Live-Übertragung im internationalen Fernsehen vorgesehen.

TOUR OF THE ALPS 2023 – DIE FÜNF ETAPPEN IM ÜBERBLICK

Montag, 17. April 2023
1. Etappe: Rattenberg – Alpbach, 127,5 km
2.470 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***
Dienstag, 18. April 2023
2. Etappe: Reith im Alpbachtal – Ritten, 165,2 km
2.860 Höhenmeter. Schwierigkeit: **
Mittwoch, 19. April 2023
3. Etappe: Ritten – Brentonico San Valentino, 162,5 km
2.940 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Donnerstag, 20. April 2023
4. Etappe: Rovereto – Predazzo, 152,9 km
3.610 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Freitag, 21. April 2023
5. Etappe: Cavalese – Bruneck, 144,5 km
2.910 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***

DIE STIMMEN:

Mario Gerber, Tourismusreferent der Tiroler Landesregierung: „Die Tour of the Alps startet wieder mit einer spektakulären Runde durch die Alpen. Die Etappen führen über die Berge und durch die Täler der Euregio – das perfekte Gelände für anspruchsvolle Straßenradrennen. Das Rennen ist aber nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Leuchtturmprojekt der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Die Tour of the Alps ist ein glänzendes Beispiel dafür, wie Kooperation gelingen kann“.

Karin Seiler, Präsidentin EVTZ Euregio Connect, GF Tirol Werbung: „Die Tour of the Alps bildet in doppelter Hinsicht einen Startpunkt für unser Land. Einerseits findet sie am Beginn unserer Sommersaison statt und liefert attraktive Bilder, die zum Radfahren in Tirol einladen. Zum anderen ist diese Rundfahrt das erste gemeinsame Projekt unseres Euregio Connect. Unter dem Dach dieses EVTZ haben sich die drei Tourismusorganisationen Trentino Marketing, IDM Südtirol und Tirol Werbung zusammengeschlossen, um den Tourismus und den Sport gemeinsam voranzutreiben und weitere grenzüberschreitende Initiativen zu setzen“.

Giacomo Santini, Präsident GS Alto Garda: „Die Tour of the Alps ist ein Parade-Beispiel für die Umsetzung einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die vor vielen Jahren von der Europäischen Union gefördert wurde. Ziel unserer Rundfahrt ist es, alte Grenzen zu überwinden, um Gebiete an den Grenzen in Orte der Zusammenarbeit zwischen Völkern mit einer gemeinsamen Geschichte, Kultur und Sprache zu verwandeln.
Tirol und die anderen Regionen Österreichs, Südtirols und des Trentino haben die gleichen geografischen Merkmale mit ganz besonderen Bergen und Tälern. Dank unserer Rundfahrt werden die Bilder dieser schönen Panoramen in die Häuser von Millionen von Menschen in Europa und der ganzen Welt gebracht.“

Harald J. Mayer, Präsident des Österreichischen Radsportverbandes Cycling Austria: „Die Teilnahme des österreichischen Nationalteams bei der Tour of the Alps ist eine wundervolle Gelegenheit für unsere Athleten um sich selbst bei einer Topveranstaltung zu präsentieren. Sie können unsere Farben vor heimischer Kulisse zeigen und ich freue mich schon sehr zu verfolgen, wie sie ihre Chancen dort wahrnehmen.”

Markus Kofler, GF Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland: „Dank seiner landschaftlichen Vielfalt und seiner optimalen Lage im Herzen Tirols ist das Alpbachtal ein absoluter Geheimtipp für abwechslungsreiche Rennradtouren. Die Startorte Rattenberg – Österreichs kleinste Stadt – und das Blumendorf Reith im Alpbachtal sowie der Zielort Alpbach, das schönste Dorf Österreichs mit seinem modernen Congress Centrum, bilden einen idealen Rahmen für den Radsport und die traditionellen Werte Tirols.
Die Tour of the Alps ist der optimale Partner, um den Rennradsport nachhaltig im Alpbachtal und in Tirol zu etablieren.“

Innsbruck (Nordtirol), 19. Januar 2023