Ein entfesselter Pawel Poljanski holt Platz zwei in Sagunt

Mit zwei Fahrern, Poljanksi und Benedetti, in der großen Gruppe des Tages vertreten, kontrollierte BORA – hansgrohe das Rennen heute über weite Strecken. Als Pawel am letzten Berg attackierte, konnten nur mehr zwei Fahrer folgen. Dieses Trio verteidigte auf den letzten 20 Kilometern einen 30 Sekunden Vorsprung vor der Gruppe der Favoriten. Am Ende setzte sich allerdings Marczynski im Sprint in Sagunt vor Pawel Poljanski durch.

Nachdem BORA – hansgrohe die letzten Tage hauptsächlich gegen einen Virus zu kämpfen hatte, kehren nun langsam Normalität und Rennalltag zurück. So war die 6. Etappe zwischen Vila-Real und Sagunt wieder eine Gelegenheit für Ausreißer. Das wellige, 204,4 Kilometer lange Profil, wies drei Berge der 3. und einen der 2. Kategorie aus, und bot daher einige Chancen für einen Angriff.

Nachdem gestern Michael Schwarzmann in der Spitzengruppe vertreten war, wollte BORA – hansgrohe auch heute vorne mitmischen. Besonders Patrick Konrad kam das Etappenprofil entgegen, daher sollte er von Beginn an offensiv fahren, unterstützt von Benedetti, Schillinger, Pfingsten und Poljanski.

Da einige Teams an die Chance einer Fluchtgruppe glaubten, war der Auftakt der Etappe hart umkämpft. Viele Attacken und Konterattacken wurden gesetzt, um kurz darauf wieder neutralisiert zu werden. Es dauerte mehr als 30 Kilometer bevor sich am ersten Anstieg des Tages zuerst 24 Fahrer, gefolgt von weiteren 11 Mann, vom Feld lösen konnten. BORA – hansgrohe war in der ersten Gruppe mit Pawel Poljanski vertreten, in der Zweiten mit Cesare Benedetti. Noch vor der ersten Bergwertung kamen beide Gruppen, und drei weitere Verfolger, zusammen, und 37 Fahrer hat nun einen Vorsprung von rund 2 Minuten auf das Hauptfeld.

Team Sky ließ die Gruppe allerdings nie weiter als 2:30 weg, während über die zweite, dritte und vierte Bergwertung des Tages einige Fahrer den Anschluss an die Spitze verloren. 50 Kilometer vor dem Ziel waren 27, mit Cesare Benedetti und Pawel Poljanski, in der ersten Gruppe, die immer noch gut harmonierte. Eine echte Selektion erfolgte dann auf der letzten Bergwertung des Tages, als Pawel attackierte und nur zwei Fahrer seinem Tempo folgen konnten. Während Contador das Feld regelrecht auseinander fuhr, hatte das neue Führungstrio immer noch eine Minute Vorsprung vor der ersten Gruppe der Favoriten, die bereits alle anderen ehemaligen Ausreißer überholt hatte.


DOWNLOAD | photo credit: ©BORA-hansgrohe / Ralph Scherzer

Auf den letzten 20 Kilometern entwickelte sich ein echtes Verfolgungsrennen zwischen dem Spitzentrio und der Gruppe um Froome. Hartnäckig verteidigten Poljanski und seine Gefährten einen 30 Sekunden Vorsprung bis auf die letzten 1000 m. Im Sprint setzte sich allerdings Marczynski durch, während Poljanksi Rang zwei erreichte.

„Es fühlt sich so gut an wieder mit den Besten mitzuhalten, nachdem ich vier Tage gelitten habe mit diesen Magenproblemen. CeCe (Benedetti) hat mir heute viel geholfen, es war wichtig, zu zweit in der Gruppe zu sein. Am letzten Berg habe ich mich gut gefühlt, da dachte ich, ich muss es versuchen. Auf den letzten 20 km mussten wir wirklich alles geben, da wir nur 30 Sekunden Vorsprung hatten. Vielleicht habe ich dort etwas zu viel investiert, aber ich bin auch nicht der Schnellste im Sprint. Ich wusste, dass ich auf Marczynski achten muss, aber ich konnte ihn nicht mehr überholen, nachdem er angetreten hatte. Der zweite Platz ist ein schönes Resultat, aber wir sind hier, um zu gewinnen, also werden wir es weiter versuchen.“ – Pawel Poljanski

„Das Rennen war am Anfang so schnell, ich musste schon richtig viel Kraft investieren, um in die Verfolgergruppe zu kommen. Dann die Lücke nach vorne zu schließen war auch richtig hart. Ich wusste, dass der letzte Berg richtig hart wird und Pawel sagte, dass er sich gut fühlt, darum habe ich versucht die Gruppe zu kontrollieren. Für uns ist dieses Ergebnis wie ein Befreiungsschlag, nachdem wir einen wirklich schlechten Start in diese Vuelta hatten.“ – Cesare Benedetti

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