Emanuel Buchmann bleibt auch nach zweiter Pyrenäenetappe auf dem 17. Gesamtrang der Tour de France

Ein harter Schlagabtausch der Favoriten bringt am Ende wenig Veränderung in der Gesamtwertung. A. Contador, N. Quintana und M. Landa können beim Sieg von W. Barguil etwas Zeit in der Gesamtwertung gutmachen. Emanuel Buchmann wird im Tagesklassement 20. und verteidigt seinen 17. Gesamtrang.

Eine Etappe der besonderen Art war die heutige zweite Pyrenäenetappe der Tour de France. Mit nur 101km eine der Kürzesten, mit drei Bergwertungen der 1. Kategorie aber gleichzeitig eine der Schwierigsten. Die Strecke zwischen Saint-Girons und Foix war dabei nicht nur eine Chance für die Bergfahrer im Feld einen Angriff zu wagen, denn für die Sprinter war es gleichzeitig ein Kampf um das Zeitlimit der Etappe.

Nachdem die beiden BORA – hansgrohe Kletterer Emanuel Buchmann und Pawel Poljanski gestern den Sprung in die Spitzengruppe verpasst haben, war es auch heute das Ziel der Mannschaft in eben jener Fluchtgruppe des Tages vertreten zu sein, um am Ende um den Etappensieg mitkämpfen zu können.

Im Gegensatz zu gestern, mit einer langen flachen Anfahrt, ging es heute vom Start weg stetig bergan. Es gab viele Attacken gleich zu Beginn, und 3 Fahrer konnten sich vor der ersten Sprintwertung absetzten. Kurz vor dem ersten Anstieg versuchten Pawel Poljanski und Marcus Burghardt zur Spitze aufzuschließen, wurden aber einige Kilometer später wieder eingeholt.

Zur ersten Bergwertung übernahmen dann A. Contador, W. Barguil und M. Landa das Kommando, das Trio konnte sich rund 1 Minute absetzen, bevor im zweiten Anstieg N. Quintana aus der Gruppe Aru und Froome attackierte. Emanuel Buchmann war zu diesem Zeitpunkt noch in der Gruppe der Favoriten dabei. Der Ravensburger musste wenig später zwar abermals die besten Kletterer ziehen lassen und sein eigenes Tempo gehen, konnte aber kurz vor der Bergwertung wieder aufschließen. Am zweiten Gipfel des Tages lagen Contador und Landa an der Spitze, gefolgt von Quintana, Kwiatkowski, Vuillermoz und Barguil, dahinter, mit rund 2:30 Rückstand, die Gruppe mit Aru, Froome und Emanuel Buchmann.


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Am dritten und letzten Anstieg des Tages entbrannte der erwartete Kampf um die Gesamtwertung. Contador, Landa, Barguil und Quintana fuhren als Erste über die Bergwertung, während Froome hinten attackierte, Aru und Bardet aber nicht abschütteln konnte. Buchmann war zu diesem Zeitpunkt in einer Gruppe mit G. Bennett rund eine Minute hinter der Gruppe der Favoriten.

Am Ende holte Barguil den Etappensieg aus der Vierergruppe. Emanuel Buchmann erreichte das Ziel als 20. mit 4:08 Rückstand zum Tagessieger. In der Gesamtwertung bleibt der Ravensburger auf Rang 17. „Das war wie erwartet heute ein richtig harter Tag. Von Beginn an war es extrem schnell, eigentlich waren es fast 3 Stunden am Limit. Am Anfang habe ich mir echt schwergetan. Ich habe versucht am ersten Berg in die Gruppe zu gehen, aber als Contador und Quintana attackiert haben, konnte ich nicht mitgehen. Am letzten Berg habe ich dann oben im Steilstück gleich meinen Rhythmus gesucht. Ich habe eine gute Gruppe erwischt, mit der ich auch ins Ziel gekommen bin. Alles in allem war das heute schon ein gutes Stück besser als gestern“, so Buchmann am Team Bus.

Auch Enrico Poitschke, der Sport Direktor von BORA – hansgrohe, zeigte sich im Ziel zufrieden: „Wir wollten heute unbedingt in die Gruppe, darum haben wir auch mit Marcus und Pawel versucht am Anfang an die Dreiergruppe ranzufahren. Als Contador attackierte hat sich die Rennsituation aber schnell geändert, und wir wussten, dass wir wohl nur mehr mit Emanuel eine Chance haben. Am Ende ergab sich einfach keine Gelegenheit mehr, weil das Tempo ständig am Limit war. Mit der Leistung von Emanuel sind wir heute trotzdem sehr zufrieden. Ich denke, da geht noch was in den kommenden Bergetappen.“

Nach zwei harten Tagen in den Pyrenäen folgt morgen eine Etappe, die für Ausreißer prädestiniert scheint. Im durchwegs hügeligen Gelände wird es schwer werden für eine Mannschaft das Rennen zu kontrollieren. Und am Ende wird es auf den letzten 1000 anteigenden Metern keinen Zufallssieger geben.

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