Entfesselter Rafal Majka holt ersten Vuelta Etappensieg für BORA – hansgrohe

Obwohl einmal mehr eine Fluchtgruppe den Auftakt der Etappe prägte, entschied sich das Feld heute entgegen aller Erwartungen diese zu verfolgen. BORA – hansgrohe war mit Rafal Majka und Patrick Konrad in der Gruppe vorne vertreten und keineswegs bereit ihren Angriff aufzugeben. Ein entfesselter Rafal Majka brachte am Schlussanstieg die starke Vorarbeit von Patrick Konrad zu Ende, und holte damit den lang ersehnten Etappensieg für BORA – hansgrohe.

Zwei schwere Bergetappen warten vor dem zweiten Ruhetag der Vuelta auf das Fahrerfeld. Die heutige 14. Etappe führte dabei über 175 Kilometer von Écija in die Sierra de la Pandera. Der Streckenverlauf war, von 120 m Seehöhe beginnend, durchwegs ansteigend, wobei nach einer Bergwertung der dritten und einer der zweiten Kategorie, der 12 km lange Schlussanstieg auf 1830 m führte.

Ein Tag für die Kletterer von BORA – hansgrohe und damit vorrangig für Rafal Majka. Der Pole sollte heute alles versuchen in eine Fluchtgruppe zu gehen, um am Ende seine Qualitäten am Berg voll ausspielen zu können. Dabei stand Majka die Unterstützung des gesamten Teams zur Verfügung.

Nach einem intensiven Beginn mit unzähligen Attacken setzten sich bei Rennkilometer 25 zehn Fahrer vom Feld ab. Für BORA – hansgrohe eine ideale Situation, da mit Rafal Majka und Patrick Konrad gleich zwei Fahrer des Teams in dieser Spitzengruppe waren. Im Feld kontrollierte einmal mehr Team Sky das Tempo, weshalb der Abstand zur Gruppe vorne schnell auf über 4 Minuten anwachsen konnte.

Bis zur ersten Bergwertung des Tages vergrößerte sich der Vorsprung auf rund 7:30, doch dann begannen die Teams Astana, Bahrain-Merida und Trek-Segafredo im Feld das Tempo zu erhöhen. Sofort reduzierte sich der Abstand zur Spitze empfindlich, während vorne Konrad und Majka alles versuchten ihren Vorsprung zu verteidigen. Als am zweiten Anstieg des Tages sich auch noch Katusha an der Tempoarbeit im Feld beteiligte, betrug der Abstand der Spitzengruppe nur noch 2:30.


DOWNLOAD | photo credit: ©BORA-hansgrohe / Ralph Scherzer

Keineswegs war BORA – hansgrohe aber bereit aufzustecken. Zuerst attackierte Patrick Konrad, um das Tempo hochzuhalten, und einen Konter von Rafal Majka vorzubereiten. Dieser machte sich rund 10 Kilometer alleine auf, die verbliebenen 1:30 Vorsprung zu verteidigen. In einem harten Kampf konnte Majka alle Top-Favoriten auf Distanz halten und feierte damit den ersten BORA – hansgrohe Etappensieg an der Vuelta 2017.

„Ich bin so glücklich! Aber nicht nur für mich, sondern für mein ganzes BORA – hansgrohe Team. Uns ging es zu Beginn der Vuelta wirklich schlecht, alle litten an einem Magen-Darm-Virus, darum waren meine Hoffnungen auf die Gesamtwertung schnell dahin. Aber das Team hat mich immer unterstützt, wir alle haben nie aufgehört zu kämpfen. Mit drei Podestplätzen hatten wir schon gute Ergebnisse, aber heute haben wir endlich gewonnen. Patrick hat einen unglaublich tollen Job gemacht, und ich wusste, dass ich früh attackieren musste, um die Gruppe um Froome auf Distanz zu halten. Es waren zwar nur mehr 1:30 Vorsprung, aber meine Beine waren heute wirklich gut, und ich konnte das Rennen von vorne kontrollieren. Am Ende hat es geklappt. Jeder weiß, wie hart die letzte Woche der Vuelta ist. Ich bin nun endlich wieder in sehr guter Form, und werde versuchen noch einmal zu gewinnen.“ – Rafal Majka

„Ein unglaubliches Rennen der gesamten Mannschaft, Gratulation an alle! Es war spannend bis zum Ende, aber Rafal hat das souverän gemacht. Nach dem schwierigen Beginn der Vuelta für uns hat sich das Team nie hängen lassen. Alle haben immer gekämpft, heute hat die ganze Arbeit endlich bezahlt gemacht. Auch Patrick hat eine herausragende Leistung gezeigt. Er hat vorne immer richtig reagiert, und den Sieg von Rafal perfekt vorbereitet.“ – André Schulze, sportlicher Leiter

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