Giro d’Italia – Michel Thétaz: «IAM Cycling startet mit dem Bewusstsein, dass Hugo Koblet der erste ausländische Fahrer war, der 1950 den Giro gewinnen konnte »

Wenn der Frühling sich in seiner ganzen Pracht präsentiert, dann ist die Zeit für den Giro d’Italia gekommen. Am Samstag, den 9. Mai beginnt die Jagd auf das Rosa Trikot mit einem 22 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren entlang der ligurischen Küste von San Lorenzo al Mare nach San Remo. Beim traditionellen Auftakt der dreiwöchigen Rundfahrt hofft das IAM Cycling Team – wie bei der Tour de Romandie – die schönen Farben der Trikots der neun Fahrer weit vorne zeigen zu können. Erstmals seit 2012 steht die Schweizer Profimannschaft wieder am Start der Italien-Rundfahrt.

Sie wollen sich den Fans und den Organisatoren von ihrer besten Seite zeigen. Seit Beginn der Saison blickt die Equipe auf 52 Top-10-Ränge zurück. Michel Thétaz, Gründer von IAM Cycling und CEO von IAM Funds, freut sich auf den Einsatz im Hochgebirge. «Ich leugne es nicht. Die ganze Mannschaft und ich waren etwas frustriert, dass wir 2013 und 2014 nicht eingeladen wurden. Wir haben von unserer Seite wirklich alles getan, aber es hat nicht gereicht, trotz der guten Leistungen unserer Fahrer. Also haben wir uns gesagt, wir müssen uns quasi selbst einladen. Vielleicht war das auch mit ein Grund, warum wir in die höchste Klasse der WorldTour aufgestiegen sind. Am Samstag startet IAM Cycling mit dem Bewusstsein, dass Hugo Koblet der erste ausländische Fahrer war, der 1950 den Giro gewinnen konnte. 65 Jahre später hoffe ich, dass einige junge, motivierte Schweizer, an diese Erfolge zumindest anknüpfen können. »

Rik Verbrugghe, Sportmanager des Teams, ist überzeugt, den Organisatoren und den Unterstützern von IAM Cycling mit dem zusammengestellten Aufgebot eine gute Vorstellung im dreiwöchigen Etappenrennen bieten zu können. «Wir haben mehrere Trümpfe in der Hand. Oberstes Ziel ist ein Etappensieg. Mit Matteo Pelucchi, kürzlich Zweiter auf einer Etappe der Tour du Yorkshire, haben wir einen der schnellsten Sprinter im Feld. Um ihn herum haben wir eine schlagkräftige Gruppe von Fahrern formiert wie Roger Kluge, Aleksejs Saramotins, Jérôme Pineau und auch Heinrich Haussler, der quasi unser ‚Luxus-Joker‘ ist, sollte es Matteo einmal nicht bis ins Finale schaffen. Sylvain Chavanel bekommt für seine Premiere freie Fahrt. Stef Clement, der bei der Tour de Romandie eine sehr gute Form gezeigt hat, übernimmt mit Jérôme Pineau die Rolle des Road Captains. Ein weiteres Ziel ist es, Sébastien Reichenbach in eine ideale Ausgangsposition für eine gute Platzierung in der Gesamtwertung zu bringen. Wir setzen ihn nicht unter Druck, indem wir einen Top-Ten-Rang fordern. Er kann Erfahrungen bei einer grossen Landesrundfahrt sammeln. Nachdem er sich bei seiner ersten Tour de France in den Dienst von Kapitän Mathias Frank gestellt hatte, kann er beim Giro viel lernen. Aus meiner Sicht kommt ihm die Italien-Rundfahrt mehr entgegen. Der Druck ist nicht so hoch wie bei der Tour. Auch das Feld ist weniger nervös als bei der Grande Boucle und die zahlreichen verschiedenen Anstiege liegen ihm mehr. Es ist wichtig für ihn, wie ein Kapitän zu fahren und selbst wenn ihn das Resultat nicht zufrieden stimmen sollte, profitiert er davon.»

Giro d’Italia (Samstag, 9. Mai – Sonntag, 31. Mai)

Fahrer:

Sylvain Chavanel (Fr)

Clément Chevrier (Fr)

Stef Clement (Ned)

Heinrich Haussler (Aus)

Roger Kluge (All)

Matteo Pelucchi (It)

Jérôme Pineau (Fr)

Sébastien Reichenbach (S)

Aleksejs Saramotins (Let)