Herklotz in der Fluchtgruppe, Buchmann holt am Ende Platz 5 und ein paar Sekunden zum Auftakt der Dauphiné

Es war ein welliger Auftakt und attraktivem Rennengeschehen, zum Auftakt des Critérium du Dauphiné. Silvio Herklotz prägte lange Zeit das Rennen an der Spitze, bevor im Finale mit dem späteren Etappensieger De Gendt nicht mehr mithalten konnte. Emanuel Buchmann attackierte am letzten Berg, holte am Ende Platz 5 und 2 Sekunden gegenüber seinen Rivalen im Kampf um die Gesamtwertung.

Traditionell ist das Critérium du Dauphiné ein letzter Härtetest für viel Klassementsfahrer, die auch bei der Tour de France im Juli die Gesamtwertung im Auge haben. Für BORA – hansgrohe war nach langer Abwesenheit, bedingt durch Knieprobleme, Leopold König endlich zurück im Rennsattel. Auf dem tschechische Rundfahrts-Spezialisten lag allerdings kein Druck, für ihn war es eine erste Standortbestimmung in Richtung Vuelta, wo König an alte Erfolge anknüpfen möchte.

Die Hoffnungen des Teams aus Raubling lagen hingegen auf den Schultern von Emanuel Buchmann. Nach starken Leistungen bei der Tour of the Alps und der Tour de Romandie, wo der Ravensburger vor dem abschließenden Zeitfahren sogar auf Rang drei lag, bereitete sich Buchmann mit einem Höhentraining in Osttirol auf die einwöchige Rundfahrt in Frankreich vor.

Die erste Etappe der 69. Auflage des Critérium du Dauphiné führte rund um St. Etienne. Der 170,5 Kilometerlange Kurs, mit einer 15km langen Schlussrunde, war durchwegs hügelig, und versprach so ein attraktives Rennen zum Auftakt. Mit Buchmann, wollte BORA – hansgrohe von Beginn an Akzente in der Rundfahrt setzen, und heute vielleicht das eine oder andere Team auf dem falschen Fuß erwischen.


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Nach einem schnellen Start und einigen Attacken an der ersten Bergwertung bei Kilometer 10, konnte sich zwar keine Gruppe entscheidend lösen, viele der Sprinter waren aber bereits in hefigen Problemen. An einer Welle nach der Bergwertung, ließ das Peloton dann aber 7 Fahrer ziehen, mit dabei von BORA – hansgrohe war Silvio Herklotz. Der Abstand wuchs schnell an und pendelte dann bei rund 5:00, als im Feld die Teams Sky und Trek die Kontrolle übernahmen.

Dimension Data war das erste Team, dass das Tempo im Feld nach der Kat. 2 Bergwertung des Tages erhöhte. Vor der Abfahrt zur ersten Zielpassage lag der Vorsprung der Spitze nun bei 4:00. Auch BORA – hansgrohe orientierte sich nun an der Spitze des Pelotons für Emanuel Buchmann.
Im Finale konnte sich T. De Gendt an der Spitze alleine lösen, und gewann am Ende die erste Etappe. Silvio Herkotz kämpfte tapfer in der Verfolgergruppe, wurde am letzten Anstieg, ca. 10km vor dem Ziel, aber eingeholt. Das Feld war zu diesem Zeitpunkt schon sehr klein, und Buchmann nutze nun die Gelegenheit für einen Angriff. Der Deutsche Meister von 2015 löste sich aus der Gruppe um Froome und Porte mit zwei weiteren Fahrern, und belegte am Ende den 5. Platz. Damit holte Emu heute 2 Sekunden Vorsprung gegen die großen Favoriten im Kampf um die Gesamtwertung heraus.

„Ich hatte den ganzen Tag über gute Beine. Auch am ersten Berg habe ich schon etwas probiert, es war heute unsere Taktik, dass ich versuche ein wenig Zeit gut zu machen. Sky hat dann begonnen das Tempo zu kontrollieren, da war klar, dass ich bis zum Ende warten muss. Am letzten Anstieg attackierten dann noch zwei Fahrer, ich bin oben hingesprungen und wir haben voll durchgezogen. Es sind zwar nur 2 Sekunden, aber man weiß nie wozu die gut sein können. Das wichtigste ist aber, dass meine Form stimmt.“ – Emanuel Buchmann

„Ich konnte mich auf die Dauphiné gut vorbereiten und habe schon am Anfang der Etappe gemerkt, dass ich gute Beine habe. Als ich dann in der Gruppe war, habe ich mich auf das Finale konzentriert. De Gendt war dann einfach zu stark, aber ich bin zufrieden wie es heute für mich gelaufen ist. Mal sehen was in den nächsten Tagen noch für mich möglich ist.“ – Silvio Herklotz

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