Jos van Emden siegt nach sechs Jahren erneut im Münsterland

Solosieg vor dem Schloss in Münster: Der Sieger des Jahres 2007 ist auch der Sieger des Jahres 2013. Jos van Emden ist nach Marcel Kittel der zweite Fahrer, der den Sparkassen Münsterland Giro zum zweiten Mal gewinnt. Der 28-Jährige vom Team Belkin setzte sich auf der Schlussrunde in Münster aus einer fünfköpfigen Ausreißergruppe durch und feierte nach 4:21:37 Stunden seinen ersten Sieg seit den niederländischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren am 23. Juni 2010. Zweiter wurde sein niederländischer Landsmann Tom Veelers vom Team Argos-Shimano, Platz drei holte Bahn-Weltmeister Iljo Keisse vom Team Omega Pharma Quick-Step. Nach verschiedenen Ausreißergruppen im ersten Teil des Rennens hatte sich die entscheidende Gruppe gut 60 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt. «Der Wind hat das Rennen spannend und abwechslungsreich gestaltet und ihm erst den Drive gegeben», so van Emden. «Am Anfang habe ich mich gar nicht so gut gefühlt, aber dann wurde es besser und als wir dann zwei Minuten Vorsprung hatten, habe ich erstmals daran geglaubt, dass es klappen könnte.»

Für die nötige Zusatzmotivation sorgten im Finale die Erinnerungen an den 3. Oktober 2007. «Als wir auf die Zielrunde gekommen sind, kamen die Erinnerungen wieder hoch», so der 28-Jährige. «Und mit gleich drei erstklassigen Sprintern in der Gruppe wusste ich, dass es nur über einen Angriff gehen kann.» Den setzte er, als die Gruppe nach einem Angriff von Iljo Keisse gerade wieder zusammengelaufen war. «Zuerst dachte ich, es sei noch jemand am Hinterrad, aber bin einfach voll durchgefahren – und dann war ich plötzlich allein», so der Profi, der die letzten Meter der Zieleinfahrt als sicherer Sieger richtig genießen konnte. «Natürlich ist das hier ein ganz spezielles Rennen für mich, es war mein richtiger Einstieg bei den Profis und jetzt bin ich nach sechs Jahren wieder zurück und kann wieder gewinnen. Ein Rennen entwickelt sich weiter, es wird nicht leichter zu gewinnen, daher bin ich sehr sehr glücklich.»

Nach der Absage des Top-Favoriten Marcel Kittel – der vierfache Tour-Etappensieger musste mit Erkältung und leichtem Fieber auf seinen Start verzichten – hielt von den Top-Starts Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin die deutschen Farben hoch und zeigte sich im ersten Teil des Rennens immer wieder in Ausreißergruppen. In der entscheidenden Gruppe waren neben van Emden, Veelers und Keisse der Niederländer Dylan van Baarle und der Belgier Michael van Staeyen im «Benelux-Quintett» dabei.

Rick Zabel kam nach den 205 Kilometern von Beckum über Wadersloh, Sendenhorst, Everswinkel, Telgte und Ostbevern nach Münster als Sechster und damit bester Deutscher ins Ziel, Jan Dieteren vom Team Stölting wurde Neunter und rad-net ROSE-Profi Theo Reinhardt platzierte sich als Zehnter ebenfalls in der Top Ten. Tony Martin kam mit dem Feld ins Ziel und wurde 70.

In den drei Jedermannrennen um den «Cup der Sparkasse Münsterland Ost», «Cup der Westfälischen Provinzial Versicherung» und den «Cup der LBS» – den Abschlussrennen für den «German Cycling-Cup» und die Deutsche Jedermann-Meisterschaft waren 4253 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 + 8 =