Julian Alaphilippe schiesst den Pfeil endlich ab


Julian Alaphilippe (Quickstep-Lidl) beendet die Siegesserie von Alejandro Valverde (Movistar) und gewinnt den Fleche Wallone 2018 vor dem Spanier.
Das Rennen führte über 198km von Seraing nach Huy, das Wetter war fast sommerlich, kaum Wind, viel Sonne und 23 Grad.

Die Fluchtgruppe des Tages bestand aus Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), Romain Combaud (Delko Marseille Provence KTM), Romain Hardy (Fortuneo-Samsic), Anthony Perez (Cofidis), Anthony Roux (Groupama-FDJ) , Patrick Muller (Vital Concept), Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) und Antoine Warnier (VB Aqua Protect Veranclassic).
Ihr Maximalvorsprung betrug 5 Minuten und die Strecke führte gegenüber dem Vorjahr auch über die Cote de La Redoute, die traditionell am Sonntag bei LBL wieder befahren werden wird.

Ca. 50 Kilometer vor dem Ziel hatte das Peloton unter Führung von Movistar die Fluchtgruppe gestellt, aber sofort wurden wieder Attacken gefahren und nach einem Angriff von Michael Gogl (TREK) konnten sich Vicenzo Nibali (Bahrain Merida) sowie Jack Haig (Mitchelton-Scott), Tanel Kangert (Astana), Maximilian Schachmann (Quick-Step) und die ehemaligen Ausreißer Roux und Benedetti absetzen. Es war zu spüren, dass viele Mannschaften ein Rezept gegen die Siegesserie von Valverde versuchten, sie wollten seine Mannschaft zur Nachfolgearbeit zwingen und ihn so im schweren Finale zu isolieren.
Fahrer des Tages war wohl Cesare Benedetti (BORA hansgrohe), der in beiden Fluchtgruppen vertreten war und als er 6 Kilometer vor dem Ziel an der vorletzten Steigung zurückfiel, sich in der Abfahrt sofort wieder an die Spitze des Feldes setzte und nun seine ehemaligen Fluchtgefährten jagte, um seinem Teamkameraden Patrick Konrad zu ermöglichen, um den Sieg mitzufahren.

Nibali leistete vorne viel Führungsarbeit und musste 4 Kilometer vor dem Ziel Jack Hailg und Maximilian Schachmann ziehen lassen, seine offensive Fahrweise wurde nicht belohnt, allerdings hatte Movistar in der Verfolgung viel Kräfte investieren müssen.
Unter dem Diktat von Lotto-Soudal fuhr das kleine Peloton durch Huy in Richtung der Mauer und an deren Fuße wurde auch Jack Haig gestellt, nur Schachmann behauptete sich erstaunlicherweise bis 250 Meter vor dem Ziel. Jelle Vanendert (Lotto-Soudal) arbeitete im Feld den ganzen Anstieg für Tim Wellens, der jedoch auf den letzten Metern abreißen lassen musste und Vanendert nun auf eigene Rechnung durchziehen musste. Er holte Schachmann ein, aber an seinem Hinterrad war Julian Alaphilippe, der von Gilbert und Jungels gut plaziert in den Anstieg gebracht wurde. Er zog unwiderstehlich davon und Valverde war etwas zu weit hinten plaziert, als er seinen Konter setzte. Alaphilippe war selbst von Valverde nicht mehr einzuholen, allerdings war dieser bei Überqueren der Ziellinie völlig erschöpft und der Meinung, dass Nibali das Rennen gewonnen hätte und die Fotografen bekamen so nicht die gewünschte Siegerpose zu sehen. Er hatte die Einholung Nibalis nicht mitbekommen und der Funk war im Anstieg wegen der vielen Zuschauer nicht zu verstehen gewesen. Die Freude bei Alaphilippe war um so größer, als ihm klar wurde, dass er der Sieger des Rennens ist.
Schachmann wurde starker Achter und bereitete durch seine Flucht den Sieg des Teamkollegen mustergültig vor.
Patrick Konrad (BORA hansgrohe) konnte sich den zehnten Platz sichern.
Es wäre interessant zu sehen gewesen, was Vanendert ohne seine Arbeit für Wellens für ein Ergebnis erzielt hätte.
Text/Fotos Gerhard Plomitzer

1 Julian Alaphilippe (Fra) Quick-Step Floors 4:53:37
2 Alejandro Valverde (Spa) Movistar Team 0:00:04
3 Jelle Vanendert (Bel) Lotto Soudal 0:00:06
4 Roman Kreuziger (Cze) Mitchelton-Scott
5 Michael Matthews (Aus) Team Sunweb
6 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo
7 Tim Wellens (Bel) Lotto Soudal
8 Maximilian Schachmann (Ger) Quick-Step Floors
9 Romain Bardet (Fra) AG2R La Mondiale
10 Patrick Konrad (Aut) Bora-Hansgrohe 0:00:12