Marathon-DM Furtwangen / Vorschau: Bettinger mit Team-Support beim DM-Heimspiel

Für Matthias Bettinger vom Lexware Mountainbike Team ist die Deutsche Marathon-Meisterschaft in Furtwangen ein Heimspiel. Mit vier Teamgenossen im Rücken freut sich der Breitnauer auf die 120 Kilometer und hofft auf das beste DM-Ergebnis seiner Karriere.

Matthias Bettinger ist ein Frühaufsteher. Das ist günstig, denn die Herren werden am Sonntag bereits um 7 Uhr auf die Strecke geschickt. Um vier, halb fünf, wird der Wecker klingeln. „Das macht mir nichts. Ich bin diesen Sommer auch oft früh los zum Trainieren, weil ich die Hitze nicht gut vertrage“, erklärt Matthias Bettinger.
Dass es jetzt kühler ist, kommt ihm auch entgegen. Wenn es regnen würde, noch viel mehr. Dann steigen seine Chancen, sein bisher bestes DM-Resultat zu steigern. Das war Rang acht, 2013 in Münsingen.
„Ich fühle mich sehr gut und, dass die DM in meiner Heimat stattfindet, finde ich super. Darauf freue ich mich riesig. Und ist eine Strecke, die mir liegt“, sagt Bettinger. Der 30-Jährige wohnt nicht nur eine halbe Stunde von Furtwangen entfernt, sondern verbindet mit dem Ort auch seine Zeit als Biathlet im dortigen Ski-Internat.
Möglichst lange vorne mitzumischen und sich in der Auseinandersetzung der Favoriten zu behaupten, das wird das Ziel sein für Bettinger.


„Es gibt 15 bis 20 Fahrer, die in die Top-Fünf fahren können“, weiß der Langstrecken-Spezialist. Voriges Jahr konnte Bettinger in Furtwangen bis zum Schluss mit Markus Kaufmann mithalten und war nur knapp geschlagen Zweiter. „Da musste ich immer nur drauf achten, dass ich an seinem Hinterrad bleibe. Das wird bei der DM schwieriger, weil es nicht nur Markus gibt, auf den man achten muss“, erklärt Bettinger.

Die Devise: Bis Triberg mithalten
Vor dem Rennen wird er sich noch mit seinen Teamkollegen zusammensetzen und über eine Strategie beraten. Darin können Andreas Kleiber und Heiko Gutmann eine wichtige Rolle spielen. Beiden darf man zutrauen, dass sie das Tempo an der Spitze lange mithalten können. Sofern von den Top-Teams nicht gleich „Randale“ gemacht wird, wie Heiko Gutmann das nennt.
„Ich denke nicht, dass ich eine Chance habe vorne rein zu fahren. 120 Kilometer und viereinhalb Stunden sind wahrscheinlich zu lang für mich. Ich versuche so lange wie möglich Matze und Andi zu unterstützen. Wenn ich bis Triberg noch dabei bin, wäre es gut“, meint der Münstertäler.
Bei Triberg, etwa Kilometer 78, beginnt der knackigste Anstieg der Strecke, hinauf nach St. Georgen.
Andi Kleiber sieht sich auch eher in der Unterstützer-Rolle für Bettinger. „Man muss sehen, wie das Rennen läuft. Aber Matze ist stark drauf und ich fahre gerne für ihn. Mal schauen, ob ich mitfahren kann, wenn es richtig abgeht. Ich bin jedenfalls voll motiviert für die DM“, sagt der Freiburger.

Neuland für das U23-Duo
Christian Pfäffle betritt mit den 120 Kilometer Neuland. Der Sieger wird zirka viereinhalb Stunden benötigen. „So lange bin ich noch nie auf dem Bike gefahren, da habe ich schon etwas Respekt vor. Wir Cross-Country-Fahrer versuchen unsere Marathon-Jungs so gut es geht zu unterstützen“, erklärt der Neuffener.
Die Form scheint zumindest nicht schlecht zu sein. „Es fühlt sich um Welten besser an als in Andorra“, so Pfäffle.
Auch der Deutschen U23-Meister Georg Egger wird sich in den Dienst der Mannschaft seiner Hochschwarzwälder Equipe stellen. Wenn er denn antreten kann. Nach der WM ist Egger krank geworden. Etwas, was er schon als Leistungsbremse im Verdacht hatte.
„Wenn ich fit bin, werde ich einfach mal so gut es geht mitfahren. Auf einer so langen Distanz bin ich zum ersten Mal unterwegs“, so Egger.

Junior Lars Koch will den Marathon vor der eigenen Haustür nicht an sich vorbei ziehen lassen. 120 Kilometer sind für den Furtwangener natürlich zu viel. So bestreitet er in seinem Heimatrevier die Kurz-Distanz von 42 Kilometer.