Pech für Peter Sagan bei der 6. Etappe der BinckBank Tour als ein Defekt ihn zurückwirft

Die sechste Etappe sollte das Gesamtklassement noch einmal verändern. Eine sechsköpfige Fluchtgruppe hielt sich bis 25km vor dem Ziel, nach dem Zusammenschluss attackierte BORA – hansgrohe Fahrer Peter Sagan im finalen Anstieg, doch ein Defekt verhinderte seinen Angriff und ein Duo machte sich auf den Weg zum Tagessieg. Zurückgekämpft in die Verfolgergruppen kam UCI Weltmeister wenige Minuten nach dem Etappensieger T. Wellens (Lotto-Soudal) ins Ziel. Peter Sagan hält weiter die Führung in der Sprintwertung, im Gesamtklassement verlor er heute einiges an Zeit.

Am heutigen Samstag wurde die 6. Und zugleich längste Etappe der diesjährigen BinckBank Tour in Riemst gestartet. Nach den vorangegangen 5 schwierigen Etappen machte die Sechste keine Ausnahme. Vierzehn anspruchsvolle Anstiege gefolgt von einem flachen Zieleinlauf machte es spannend, ob eine Fluchtgruppe durchkommen wird oder doch am Ende die Sprinter die Nase vorne haben werden.

In Regenjacken mussten die Fahrer heute in das Rennen gehen, strömender Regen machte die technisch schwierige Etappe nicht leichter. Sechs Fahrer bildeten heute die Fluchtgruppe des Tages, die zusammen eine Lücke von knapp 3 Minuten zum Hauptfeld herstellten. Kurze Zeit waren es auch mal 5 Minuten. Doch das Peloton bemüht den Vorsprung zu verkleinern.

Bei noch 50 zu fahrenden Kilometern hatte die Gruppe dennoch mehr als 2 Minuten Vorsprung. Im Feld hielt sich heute BORA – hansgrohe eher zurück, Team Sunweb und Lotto-Soudal waren an der Nachführungsarbeit beteiligt. Lukas Pöstlberger, Maciej Bodnar und Marcus Burghardt waren im verkleinerten Hauptfeld mit UCI Weltmeister Peter Sagan.

Bei der 30km Marke kam das Rennen im Ziel vorbei und nahm die letzte Runde in Angriff. Hier kam das reduzierte Hauptfeld den sechs Ausreißern sehr nahe. Auf kleinen engen Straßen ging es hoch auf den Anstieg in Houffalize. Peter Sagan war es möglich mit einer kleinen Gruppe auf die Spitzengruppe aufzuschließen. Gemeinsam rollten die circa 20 Fahrer die verwinkelte Abfahrt hinunter.


DOWNLOAD | photo credit: ©BORA-hansgrohe / Stiehl Photography

Im finalen Anstieg attackierte Peter Sagan aus der Fluchtgruppe heraus. Ein Defekt am Vorderrad in diesem Moment bremste Peter leider in seinem Angriff aus. Nach dem Wechsel kämpfte er sich wieder zurück ins Rennen. Schnell konnte er auf die Gruppe mit dem Führenden L. Boom aufschließen. Danach sprang er weiter in die zweite Verfolgergruppe, hier wollte man aber nicht recht Tempo machen, so war es Peter Sagan nicht mehr möglich auf die erste Verfolgergruppe aufzuschließen. Das Duo an der Spitze des Rennens hatte 6km vor dem Ziel 25 Sekunden Vorsprung, den sie bis ins Ziel halten konnten. In einem Sprint holte sich T. Wellens (Lotto-Soudal) den Etappensieg vor T. Domoulin (Team Sunweb). BORA – hansgrohe Fahrer Peter Sagan kam in der zweiten Verfolgergruppe eine Minute nach dem Sieger ins Ziel. In der Gesamtwertung verlor er heute leider einiges an Zeit und ist derzeit auf dem achten Platz. Die Sprintwertung führt er weiterhin an.

Im Ziel angekommen meinte Peter zur heutigen Etappe. „Wir hatten wieder eine harte Etappe mit schweren Wetterbedingungen. Wieder einmal hat das Team gut gearbeitet und ich war im richtigen Moment gut positioniert. Bei noch 25km zum Ziel war ich mit allen anderen Gesamtklassement-Fahrern in einer Gruppe und wollte attackieren. Leider hatte ich hier einen Defekt, im denkbar schlechtesten Moment. In einem Streckenabschnitt wo mein Teamfahrzeug weit zurücklag aber leider auch kein neutraler Wagen oder Motorrad. So verlor ich Zeit, bis ich mein Rad wechseln konnte. Dann war es zu spät, um noch auf die erste Gruppe aufzuschließen. Es ist schade, meine Form war sehr gut und unser Plan ist gut gelaufen.“

Jens Zemke, sportlicher Leiter der BORA – hansgrohe Mannschaft fasste den Tag nochmals zusammen. „Was sollen wir sagen, circa 25km vor dem Ziel startete Peter mit seiner Attacke aber kleine Steine und die nassen Straßen verursachten einen Defekt. Leider war kein neutraler Mechanikerwagen in der Nähe, und wir, wie üblich, hinter den Fahrern. Er gab danach sein Bestes, um nach vorne zu kommen, aber im Finale fahren alle 100%. Gestern waren wir knapp am Sieg, doch das änderte sich mit heute alles.“