Pello Bilbao mit Blick auf die TotA: „Die Rundfahrt? Einzigartig!

Das Team Bahrain-Victorious greift in diesem Jahr mit den Ausnahmekönnern Mikel Landa und Pello Bilbao nach dem Gesamtsieg bei der Tour of the Alps. „Die Rundfahrt bietet die bestmögliche Vorbereitung im Hinblick auf den Giro d’Italia“, heißt es aus den Reihen der äußerst prominent besetzten Mannschaft
Bei Bahrain-Victorious wird auch im Rahmen der 45. Ausgabe der Tour of the Alps, die vom 18. bis 22. April 2022 über die Bühne geht, vorwiegend spanisch gesprochen: Wenn das Team vom Persischen Golf am 17. April zur Eröffnung des grenzüberschreitenden Etappenrennens in Cles im Trentino eintrifft, sind nämlich zwei iberische Ausnahmekönner mit an Bord, denen in der Alpenregion einiges zugetraut werden darf. Die Rede ist von Mikel Landa und Pello Bilbao – ein baskisches Duo, das bei der TotA in Vergangenheit schon mehrfach zu überzeugen wusste.

Mikel Landa krallte sich bei der Jubiläumsausgabe im Jahr 2016 – der letzten Ausgabe der Rundfahrt, die unter dem Namen „Giro del Trentino“ ausgetragen wurde – den Gesamtsieg. Ein Jahr zuvor hatte der Spanier im Endklassement den zweiten Platz belegt, 2014 war er auf der letzten Etappe des Giro del Trentino hoch zum Monte Bondone nicht zu schlagen gewesen. Im selben Jahr kürte sich der Australier Cadel Evans zum Gesamtsieger der Rundfahrt.
Pello Bilbao ist bei der Tour of the Alps schon seit Jahren ein gern gesehener Gast und ist in der Alpenregion seit 2018 ununterbrochen mit dabei. Insgesamt fuhr der 32-Jährige dabei zwei Etappensiege ein: Bei seinem Debüt 2018 triumphierte er in Folgaria, im Vorjahr schnappte er sich bei der Etappe nach Pieve di Bono den Tagessieg. Die TotA 2021 beendete Bilbao hinter Simon Yates auf dem starken zweiten Platz.

Bilbao nimmt nicht nur wegen seiner Erfolge der jüngsten Vergangenheit gerne an der Tour of the Alps teil. Der Spanier, der vor seiner Zeit bei Bahrain-Victorious unter anderem für das Team Astana unter Vertrag stand, war im Fahrerfeld nämlich einer der besten Freunde des viel zu früh verstorbenen Michele Scarponi. „Die TotA gehörte zu Micheles allerletzten sportlichen Höhepunkten. Immer wenn ich in die Euregio-Region komme, denke ich daran. Ein gutes Resultat bei dieser Rundfahrt ist der bestmögliche Weg, um sein Andenken zu ehren“, so Bilbao.
„Die Tour of the Alps hat mir gleich bei meinem ersten Start sehr gefallen. Sie ist ein spannendes und international bedeutendes Rennen, das gleichzeitig sämtliche Bedingungen erfüllt, um kurz vor dem Giro d’Italia seine Form zu überprüfen. Dabei hat jede Etappe ihren eigenen Charakter und ist gespickt mit Abschnitten, in denen man seine Gegner überraschen und einen Angriff platzieren kann“, analysiert Bilbao.

Für den Spanier war die Entscheidung der Veranstalter des G.S. Alto Garda, auf kurze, aber selektive Etappen zu setzen, genau die richtige: „Etappen, die nicht zu lang sind, sind für Fans viel spektakulärer und kommen uns Fahrern ebenfalls entgegen, da wir uns schneller erholen können. Eine große Rolle spielt auch der technische Aspekt der Rundfahrt: Es gibt nämlich einige Anstiege, für die 20 oder 25 Minuten benötigt werden – diese eignen sich perfekt, um an die eigenen Grenzen zu gehen. Neben den einmaligen Landschaften sprechen auch die kurzen Fahrten zwischen den Etappen sowie die tollen Unterkünfte für die Rundfahrt. Wenige Wochen vor Beginn des Giro d’Italia gibt es eigentlich keine bessere Vorbereitung als die TotA“, fügt Bilbao hinzu.

Auf die Frage, was man sich von ihm und Mikel Landa bei der Tour of the Alps erwarten kann, antwortet Bilbao etwas zurückhaltend: „Ich stelle mich immer in den Dienst meiner Mannschaft. Bei der TotA entscheiden die sportlichen Leiter gemeinsam mit Mikel und mir, ob wir die Gesamtwertung ins Visier nehmen oder ob wir in erster Linie unsere Teamkollegen unterstützen. Im Prinzip ist es aber egal, wofür wir uns entscheiden – ich werde in jedem Fall bereit sein.“

Neben Bilbao und Landa gibt es im Team Bahrain-Victorious einige weitere Athleten, die das Zeug dazu haben, bei der Tour of the Alps ganz vorne mitzufahren. Dazu gehört unter anderem der Österreicher Hermann Pernsteiner, der die Rundfahrt dank seiner Erfahrungen aus dem Vorjahr bestens kennt und in diesem Jahr den nächsten Schritt in Richtung Weltspitze machen könnte.