Polen-Rundfahrt – Matteo Pelucchi: Meine ersten Gedanken gehen an meine Teamkollegen. Denn ohne sie wäre ich nicht in der Lage gewesen, schon wieder zu gewinnen“

Es scheint, als ob man bei Matteo Pelucchi nur den Schalter umlegen musste. Ein Sieg und der Erfolgszähler läuft. Der italienische Sprinter von IAM Cycling, bereits Sieger der gestrigen zweiten Etappe der Polen-Rundfahrt, entschied auch das dritte Teilstück am Dienstag zwischen Zawiercie und Katowice für sich. Und diesmal mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit, bei der Matteo Pelucchi ganz auf sein Team verlassen konnte. Von Start weg und bis zum Ende leistete jeder Fahrer der Schweizer Profimannschaft seinen Beitrag und so entstand Pelucchis Erfolg Stein für Stein wie ein Gebäude.

Der Besitz nur von reinen Sprinterqualitäten war nicht genug, um heute auf dieser dritten Etappe zu gewinnen. Um am Ende die Hände in die Höhe strecken zu können, war zuvor ein ganzes Stück Arbeit notwendig. Die Ankunft heute war leicht abfallend und so war das Finden der richtigen Position eine wichtige Voraussetzung für den Sieg heute. Und das ist etwas, was die Mannschaft von Michel Thétaz inzwischen gut im Griff hat. „Heute haben wir mit den Jungs eine andere Taktik ausprobiert und ich bin sehr zufrieden, dass es funktioniert hat und unsere Pläne aufgegangen sind“, erklärte der heutige Sieger im Ziel. „Auf der abfallenden Strecke auf dem letzten Kilometer konnte sich eine kleine Gruppe mit sehr guten Sprintern dabei leicht absetzen und es wurde dadurch plötzlich sehr eng. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr glücklich, dass ich Vicente Reynes und Roger Kluge noch bei mir hatte. Die beiden waren in der Lage, das Loch wieder zu schliessen und ich konnte ideal an ihrem Hinterrad bleiben. Es war perfekt. Sie platzierten mich vorne, wo ich meinen Sprint lancieren konnte. Ich wartete und konnte die anderen dann im letzten Moment noch übersprinten. Es war eine gute Idee und ich weiss auch, dass es etwas risikoreich war. Ich habe aber gewonnen und dieser zweite Sieg gibt mir einen richtigen Kick und der Erfolg ist auch für die Mannschaft eine super Sache. Gerade auch im Hinblick auf die Vorbereitungen für die Vuelta. Die Spanien-Rundfahrt ist dann mein nächstes Ziel. Den gestrigen Sieg hatte ich Michel Thétaz gewidmet, doch heute gehen meine ersten Gedanken an meine Teamkollegen. Denn ohne sie wäre ich nicht in der Lage gewesen, schon wieder zu gewinnen. Und wir können hier in Polen auch weiterhin noch Erfolg haben. Meinerseits ist mir aber bewusst, dass die nächsten Etappen für mich wohl etwas zu schwer sein werden. Doch wir werden sehen, wie es läuft und wieso nicht versuchen, nachdem, wie es im Moment läuft.“

Ein dritter Sieg in Polen würde das Team IAM Cycling und auch Marcello Albasini sicher nicht ablehnen. Der Schweizer Trainer weiss jedoch auch den aktuellen Erfolg zu schätzen und konnte seine Freude über den zweiten Sieg des Italieners kaum verstecken. „Ich denke der Sieg am Montag war eher das Resultat von Matteos Killerinstinkt im Finale“, erzählt der sportliche Leiter. „Doch der Sieg heute ist das Ergebnis einer enorm starken und wirklich ausgezeichneten Leistung des gesamten Teams. Ich bin sehr stolz auf ihn und natürlich auch auf das Team. Und ehrlich gesagt weiss ich nicht, wann ich das letzte Mal ein solches Team, ein solcher Zusammenhalt und eine solches Engagement gesehen habe. Es war einfach perfekt. Und es gibt keine Zweifel, dass auch die Fahrer, die man am Schluss nicht im TV sehen konnte, einen unerlässlichen Job für diesen Erfolg geleistet habe. Jeder hier hat sein Bestes gegeben. Wir wussten, dass Matteo einer der besten Sprinter der Welt ist. Und mit diesem Sieg weiss er es nun selber auch. Auch die Teamkollegen haben es gesehen und das ist schlussendlich das, was wir brauchen.“