Rafal Majka wird Zweiter im Gesamtklassement der Polen Rundfahrt mit einer starken Teamleistung am finalen Tag

Mit 132km und sechs Bergwertungen war die finale Etappe zugleich auch die Königsetappe der diesjährigen Tour de Pologne. UCI Weltmeister Peter Sagan war in der Fluchtgruppe des Tages vertreten und half seinem Teamkollegen Rafal Majka am finalen Anstieg, der am Ende leider nur um zwei Sekunden den Gesamtsieg der Polen Rundfahrt verpasste. Das Sprinttrikot geht an UCI Weltmeister Peter Sagan, Rafal Majka ist bester polnischer Fahrer.

Die letzte Etappe der diesjährigen 74. Tour de Pologne war zugleich auch die Königsetappe. Gestartet wurde am Bukvina Thermenhotel und führte das Peloton über einen 66km langen Kurs, den es zweimal zu fahren galt, ins Ziel nach Bukowina Tatrzanska. Eine Runde zählte drei Bergwertungen, so kamen die Fahrer am Ende des Tages auf sechs Bergwertungen, alle der 1. Kategorie.

Um 15:30 setzte sich das Peloton in Bewegung, Rafal Majka startete in das Rennen als 2. in der Gesamtwertung mit nur sechs Sekunden Rückstand auf den Führenden D. Teuns (BMC). Daher fokussierte sich BORA – hansgrohe völlig darauf Rafal Majka über den Tag hin zu helfen und ihn für das Finale in eine gute Position zu bringen.

Das Rennen war, wie erwartet, sehr schnell mit vielen Attacken gleich von Beginn an. Nach nur wenigen Kilometern setzte sich eine 13-Mann Gruppe vom Feld ab und distanzierte sich mit einem Vorsprung von mehr als 2 Minuten vom Hauptfeld. Die Fluchtgruppe des Tages war mehr als die Hälfte des Rennens an der Spitze. Erst 40km vor dem Ziel sank der Vorsprung auf weniger als eine Minute.

Im Hauptfeld waren BMC aber auch BORA – hansgrohe immer wieder an der Spitze zu sehen.
Als es noch 30km zu fahren galt, attackierte UCI Weltmeister Peter Sagan zusammen mit R. Plaza (Orica-Scott). Zusammen hatten sie schnell eine Lücke zu der vorigen Spitzengruppe von 22 Sekunden geöffnet.


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Doch auf den letzten 20km drehte sich das Rennen noch einmal. Peter Sagan wurde von den Verfolgern gestellt, in dieser Gruppe war auch Rafal Majka. Gemeinsam fuhren sie an der Spitze und taktierten. Danach versuchte Peter sich noch einmal abzusetzen, um Rafal im Gesamtklassement aufgrund der Bonussekunden zu helfen. Rafal war in der Gruppe mit den Favoriten des Gesamtklassements. Immer wieder wurde attackiert und versucht sich abzusetzen. Als er in den letzten 5km wieder zurück zur Gruppe kam, begann nun der Sprint um den Tagessieg aber auch um den Sieg der 74. Polen Rundfahrt.

Als die Gruppe in Richtung Ziel rollte, begannen W. Poels (Team Sky), A. Yates (Orica -Scott) und Rafal Majka um den Sieg zu sprinten. Leider war Poels um einen Wimpernschlag schneller und holte sich den Etappensieg, Rafal wird Dritter. Im Gesamtklassement siegte D. Teuns mit zwei Sekunden Vorsprung vor BORA – hansgrohe Rafal Majka. Das Sprinttrikot blieb weiterhin bei UCI Weltmeister Peter Sagan.

Rafal Majka, im Gesamtklassement Zweiter und bester polnischer Fahrer meinte nach der finalen Etappe, „Ich habe heute mein Bestes gegeben. Ich habe wirklich versucht die Gesamtklassement Fahrer im letzten Anstieg abzuschütteln. Es war vielleicht etwas zu spät, denn er war nicht wirklich steil um alle Fahrer hinter mir zu lassen. Ich hatte Kelderman, Poels und andere waren so nahe im Gesamtklassement. Es war wie in der Lotterie, nicht so einfach wie es aussieht. Ich versuchte es drei, viermal und am Ende habe ich den Gesamtsieg um zwei Sekunden verloren. Aber, ich bin glücklich, wie das Team gearbeitet hat. Der UCI Weltmeister hat auf mich gewartet und auch alle anderen Teamkollegen gaben alles. BORA – hansgrohe ist ein starkes Team und nächstes Jahr kommen wir wieder. Es fühlt sich fantastisch an mit so vielen Fans zu fahren. Einmal habe ich gewonnen, nun bin ich Zweiter, ich bin glücklich immer am Podium zu sein, wenn ich hier bin.“

UCI Weltmeister Peter Sagan fasste die Woche noch einmal zusammen, „Es war wieder eine harte Etappe und gesamt eine schwere Tour de Pologne, aber wir waren umgeben von so vielen Fans, viele kamen von Polen und der Slowakei. Es ist schade, dass Rafal das Podium um zwei Sekunden verpasste aber es war nicht unser letztes Rennen. Wir haben noch viele Rennen vor uns. Die Taktik heute war es, dass ich in die Gruppe gehe und vorne bleibe um Rafal zu helfen, wenn er mich braucht. Nach einer harten Rennwoche war das nicht einfach, aber nun ist es vorbei und Zeit um sich auf die nächsten Rennen zu konzentrieren.“

Steffen Radochla war stolz auf seine Mannschaft, die die Woche über viel an Teamleistung gezeigt hat. „Wir hatten einen Plan mit Rafal im finalen Anstieg, Peter war unglaublich stark und war nahe am Etappensieg. Rafal zeigte seine Form zum Schluss noch einmal, aber der Anstieg war nicht zu steil um sich von den anderen Fahrern abzusetzen. Im Finale verpasste er den zweiten Platz um 20m, welche ihm die Bonussekunden gebracht hätten um den Gesamtsieg zu holen. Aber das ist Radsport und ich denke wir können glücklich sein mit Rafals zweiten Platz im Gesamtklassement. Ich bin stolz auf die Leistung und Stärke der Fahrer.“

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