SPITZ UND FLÜCKIGER TRIUMPHIEREN VOR GROSSER KULISSE – U23-SIEG FÜR BRANDL

PREMIEREN-SIEGE
FÜR SPITZ UND FLÜCKIGER
Sabine Spitz aus Murg-Niederhof und der Schweizer Mathias Flückiger haben bei der 17. Auflage des BiketheRock-Festivals in Heubach den Auftakt zur MTB-Bundesliga International gewonnen. Spitz war vor der Ukrainerin Yana Belomoina und Weltmeisterin Annika Langvad aus Dänemark erfolgreich, Mathias Flückiger dominierte vor dem Franzosen Jordan Sarrou und Florian Vogel, ebenfalls aus der Schweiz. In der U23 gab es durch Max Brandl einen deutschen Sieg.

Von der ersten bis zur sechsten und letzten Runde beherrschte Mathias Flückiger das Rennen. Bereits als es zum ersten Mal den 2,2 Kilometer langen Anstieg hinauf ging, riss er mit Florian Vogel am Hinterrad eine Lücke zur Konkurrenz. Dabei hatte er, als einer der wenigen aus der Spitzengruppe auf dem Full-Suspension unterwegs, das Tempo nur kontrollieren wollen.

„Ich dachte, die anderen sind in diesen steilen Stellen sicher stärker. Aber oben habe ich dann registriert, dass nur Florian noch dran war“, erzählte Mathias Flückiger. Sein Schweizer Landsmann Florian Vogel zollte Anerkennung: „Mathias war eine Klasse für sich, ich habe schon in der ersten Runde gemerkt, dass ich meinen eigenen Rhythmus fahren muss.“

In der 1,2 Kilometer langen Abfahrt vergrößerte Flückiger mit seinen hervorragenden technischen Fähigkeiten die Lücke zu Vogel auf 30 Sekunden und war fortan nicht mehr zu stoppen.
Runde um Runde fuhr er Bestzeit und ging etwas dosierter in die letzten 4,06 Kilometer, so dass der Vorsprung noch mal unter die Zwei-Minuten-Marke rutschte. Das war aber nur noch Makulatur.

„Das bedeutet mir was“

„Es ist sehr schön hier zu gewinnen, das bedeutet mir schon was. Heute passt endlich mal alles zusammen. Die Form ist hervorragend und ich bin sehr zufrieden“, kommentierte ein strahlender Mathias Flückiger.
Hinter ihm duellierten sich Florian Vogel und Jordan Sarrou um Rang zwei. Der Schweizer und der Franzose sprachen hinterher vom eigenen Rhythmus, den sie gefahren seien. Es war dann wohl genau derselbe, denn Vogel und Sarrou konnten sich bis in die letzte Runde hinein nicht trennen.

Vogel attackierte dann im Anstieg, konnte Sarrou aber nicht abschütteln. Dessen Konter folgte vor dem abschließenden Downhill. So kam Sarrou als Erster in den Singletrail. „Das war entscheidend. Ich habe dann geschaut, dass ich sauber runter komme“, erklärte der Weltranglistensechste, „ich bin mit meinem Rennen heute sehr zufrieden. Mathias war nicht in Reichweite heute.“

Florian Vogel zeigte sich nicht enttäuscht über den knapp entgangenen zweiten Rang. „Ich bin mit dem dritten Platz zufrieden und denke ich liege nicht schlecht im Fahrplan. Natürlich habe ich mir schon eine Chance auf den Sieg ausgerechnet, aber letztlich muss man auf sich selber schauen“, so Vogel.

Absalon nicht bei hundert Prozent

Hinter dem Duo fuhr Julien Absalon (BMC Racing) ein einsames Rennen auf Rang vier zu Ende (+2:38). „Ich war heute nicht gut genug. Von Mathias wusste ich schon seit Haiming, dass er sehr stark ist. Aber ich mag das Rennen hier und komme jedes Jahr gerne wieder.“

Etwas überraschend holte sich der Schweizer Marcel Guerrini den fünften Rang (+2:53). Und das trotz eines Defekts in der vierten Runde. auch im Training“, erklärte Guerrini.

Schulte-Lünzum mit Pech am Anfang und am Ende
In der Gruppe, die um Rang fünf kämpfte war auch sein Focus-Teamkollege Markus Schulte-Lünzum. Doch der Deutsche Meister hatte Pech als er in der Abfahrt im „Rock Garden“ am Polen Bartlomej Wawak vorbei wollte und sich auf dieser alternativen Linie einen Hinterrad-Defekt holte.

So wurde es nur Rang neun (+3:30). Schulte-Lünzum war bis dahin eine sehr starke Aufholjagd gefahren. Durch den Fehler eines Vordermannes war er in der Startphase gestürzt und hatte den ersten Berg an letzter Stelle in Angriff genommen.
„Ich war erstaunt wie gut es dann ging, die Beine waren super“, erklärte der Deutsche Meister aus Haltern am See.

Ben Zwiehoff (Essen) lag an fünfter Stelle und hatte Julien Absalon in Sicht, als ihm die Kette herunter fiel. In dieser vierten Runde verlor er dadurch sieben Positionen. Schade, aber die Beine waren super, ich habe nie überdreht. Es ist zwar ägerlich, aber Rang zwölf ist in diesem Feld auch noch okay“, kommentierte Zwiehoff.

Damen: Historischer Erfolg für Sabine Spitz
Sabine Spitz (Wiawis) konnte zum ersten Mal in ihrer Karriere in Heubach gewinnen. Es war der erste Sieg einer deutschen Bikerin beim Klassiker seit 2008 durch Ivonne Kraft. Spitz gewann das BiketheRock mit elf Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) und 27 Sekunden vor Weltmeisterin Annika Langvad.
Hinter Europameisterin Jolanda Neff (Kross Racing, +1:43) wurde Adelheid Morath (Bikesportworld) aus Freiburg Fünfte (+2:48).

Jolanda Neff kam in Runde eins als Erste aus dem 1,2 Kilometer langen Downhill zur Zielpassage. Die Schweizerin ist als gute Starterin bekannt, doch entscheidend war die lange Downhill-Passage.

Spitz strauchelt…

Dort war Sabine Spitz in der Abfahrt ins Straucheln gekommen, so dass Jolanda Neff und mit 20 Sekunden Vorsprung die zweite von fünf Runden (á 4,06km) in Angriff nehmen konnte. Auch Annika Langvad passierte Sabine Spitz, doch die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin aus Murg-Niederhof machte nach 2,2 Kilometer Anstieg den Rückstand bis zum höchsten Punkt der Strecke ihren Rückstand wieder wett.

Dennoch ging Neff als Erste in die Abfahrt und holte dort erneut fast eine halbe Minute Vorsprung heraus.
Neff, die im Herbst ein Studium der Geschichte begonnen hat und sich noch nicht in der Vorjahres-Verfassung befindet, verlor ihren Vorsprung im folgenden Anstieg wieder. „Im steilsten Stück des Anstiegs bin ich an ihr vorbei gefahren“, erzählte Sabine Spitz, die zuvor schon Annika Langvad hinter sich gelassen hatte.

Die führende Position gab Sabine Spitz nicht mehr her, Kletterkünstlerin Yana Belomoina konnte mit der schnellsten Schlussrunde den Anschluss auch nicht mehr herstellen, auch wenn sie Langvad noch vom zweiten Platz verdrängen konnte.

Stimmung ist toll

„Ich dachte, ich kann nach dem Rennen gleich wieder heimfahren, weil ich sowieso nicht auf dem Podium lande“, scherzte Sabine Spitz. „Nein, der lange Anstieg hier ist natürlich genau das, was ich beim Cape Epic trainiert habe. Auch wenn mir das eigentlich nicht liegt. Die Stimmung beim BiketheRock ist aber natürlich immer toll und es ist schön hier zu gewinnen.“

Yana Belomoina fand sich zuerst nicht so gut zurecht, kam dann aber immer besser in Fahrt und profitierte etwas davon, dass Annika Langvad als schnellere Abfahrerin von Juniorinnen blockiert wurde.
„Ich bin glücklich über meinen zweiten Platz, es ging von Runde zu Runde besser. Sabine ist eigentlich immer sehr stark“, kommentierte Belomoina ihr Rennen.

Annika Langvad, die zur Zeit ihr Zahnarzt-Studium in Kopenhagen zu Ende bringt, hatte an ihrem Rennen, abgesehen von dem kleinen Zwischenfall mit der Juniorin, nichts auszusetzen.
„Ich habe im Moment nicht die Zeit fürs Training, deshalb bin ich sehr zufrieden. Es lief besser als ich dachte“, so Langvad.

Nachwuchs-Kategorien: Siege für Brandl, Eibl und Roth
In einem spannenden U23-Rennen konnte sich der Freiburger Student Max Brandl (Lexware) vor dem Niederländer Milan Vader durchsetzen. Dritter wurde der Belgier Wout Allemann.
Auch bei den Juniorinnen gab es durch Ronja Eibl (Gonso-Simplon) einen deutschen Sieg. Bei den Junioren hatte am Sonntagmorgen der Schweizer Joel Roth vor dem Deutschen Meister David List die Oberhand behalten.
Mehr dazu in den entsprechenden Berichten auf mtb-bundesliga.net.

Ergebnisse
Website BiketheRock

Termine 2017
29./30. April BiketheRock Heubach (HC)
14./15. Mai Vulkan Race Gedern (C2)
17./18. Juni Bike-Festival Wombach (C1)
16. Sept Singer Wäldercup Titisee-Neustadt (C3)
23./24. Sept Freudenstadt (C1)