Stefan Denifl vor Ö-Tour-Gesamtsieg, Zoidl der unbelohnte Held des Tages


Denifl am Glockner

Die Glockneretappe wurde zum fast perfekten Jubeltag für Österreich! Stefan Denifl verteidigte seine Gesamtführung und fährt morgen mit Gelb nach Wels! Der tragische Held des Tages war Ex-Rundfahrtssieger Riccardo Zoidl, der knapp nicht „Glocknerkönig“ wurde und sich auch im Kampf um den Etappensieg mit dem zweiten Platz begnügen musste. Und das nach einer Flucht von knappen 200 Kilometern!


Der neue „Glocknerkönig“ Pieter Weening

Die heutige Glockneretappe begann bei Sonnenschein, was sich später noch ändern sollte, mit rasantem Tempo. Nach dem Start in Kitzbühel bliesen fünf Fahrer auf dem Felbertauern zum Angriff: Neben Ex-Toursieger Riccardo Zoidl, der kurz vor Lienz zu Sturz kam, waren auch auch Tour de France-Etappensieger Pieter Weening, Ben O’Connor, Anthony Perez und Pöggstall-Etappensieger Tom-Jelte Slagter vertreten. Bei Lienz hatte das Quintett bereits 2:35 Minuten Vorsprung auf das dezimierte Feld mit allen Favoriten um den Gesamtführenden Stefan Denifl. Dahinter folgte eine rund 30-köpfige Verfolgergruppe mit über vier Minuten Rückstand.

Lopez attackiert am Glockner – Weening Glocknerkönig 2017!
Nach der Bergwertung Iselsberg baute die Spitze den Vorsprung auf das Feld bei strömenden Regen und dunklen Wolken auf über drei Minuten aus. Nach Heiligenblut begann der Anstieg auf die Großglockner Hochalpenstraße und bald verloren Slagter und Perez den Anschluss an seine Fluchtgefährten. Unterdessen attackierte am Beginn der Steigung der Sieger vom Kitzbüheler Horn, Angel Moreno Lopez, und setzte sich rasch vom kleinen Hauptfeld mit Denifl ab. Der 23-jährige Kolumbianer schloss zum Spitzentrio auf und befand sich damit virtuell im Gelben Trikot, da Denifls Gruppe 1:20 Minuten Rückstand hatte. Die Entscheidung um den Titel des „Glocknerkönigs“ fiel schließlich in einen packenden Sprint am Hochtor: Riccardo Zoidl attackierte rund 150 Meter vor der Bergwertung, doch der zweifache Giro-Etappensieger Pieter Weening fing den Oberösterreicher noch um Millimeter ab! Weening, der im Vorjahr die Norwegen-Rundfahrt gewann, ist damit der erst zweite holländische Glockernkönig! Sein Landsmann Wilhelm Prinsen holte diesen prestigeträchtigen Titel 1969.


Hermann Pernsteiner unterstützt Stefan Denifl am Glockner

Verfolgungsjagd Richtung Sankt Johann-Alpendorf
Nach der rasanten Abfahrt vom Großglockner änderte sich rasch die Rennsituation, denn die Gruppe um Stefan Denifl schloss zur Spitzengruppe auf! Somit fuhren rund 15 Fahrer, darunter die Österreicher Stefan Denifl, Felix Großschartner, Hermann Pernsteiner, Riccardo Zoidl und Daniel Geismayr, Richtung Pongau. Auf den letzten 20 Kilometern wurde heftig attackiert. Vor der 10-Kilometer-Marke setzten Zoidl und O’Connor alles auf eine Karte und lösten sich rasch. Dahinter lag „Glocknerkönig“ Weening mit rund 30 Sekunden Rückstand, die Verfolgergruppe lag ca. 1:20 Minuten zurück. Das Spitzenduo schaffte es ins Etappenziel nach Sankt Johann-Alpendorf.


Zoidl sprintet gegen Weening am Hochtor

Australischer Sieg in Sankt Johann-Alpendorf – österreichisches Teamwork
Auf dem drei Kilometer langen Anstieg zum Etappenziel am Geisterberg verlor Riccardo Zoidl vom Team Felbermayr Simplon Wels den Anschluss an den 21-jährigen Ben O’Connor. Der Profi von Dimension Data siegte zehn Sekunden vor Zoidl, Dritter wurde Pieter Weening (plus 1:39 Minuten). Dahinter folgte die Verfolgergruppe mit den Top-3 der Gesamtwertung. „Es war brutal schwer heute und die tropischen Temperaturen kamen mir sicher entgegen. Zoidl war am Schlussanstieg schon ziemlich platt“, sagte O’Connor im Ziel. Zoidl selbst lag minutenlang völlig ausgepumpt im Schatten: „Ich habe mir für heute sehr viel vorgenommen, da gestern am Kitzbüheler Horn alles in die Hose gegangen ist. Leider wurde im am Hochtor und im Ziel jeweils nur Zweiter. Aber ich bin froh, dass diese schwere Etappe vorbei ist.“ Morgen geht es in Zoidls Heimat: „Ich hoffe auf einen halbwegs entspannten Tag und es wird sicher ein tolles Finale einer tollen Rundfahrt. Für Stefan freue ich mich irrsinnig, er hat sich den Toursieg verdient. Heute habe ich ihm auch am Glockner geholfen, wir Österreicher müssen zusammenhalten.“

Denifl steht vor Gesamtsieg
Der 29-jährige Stubaitaler Stefan Denifl, der seine siebente Österreich Rundfahrt bestreitet, steht vor dem Gesamtsieg. Nur noch eine Etappe trennt ihn davon. „Es war ein super Gefühl im Gelben Trikot heute, aber auch brutal hart. Ich bin froh, dass mir einige Österreicher heute geholfen haben, denn das gesamte Feld ist gegen mich gefahren. Jetzt hoffe ich, dass morgen noch alles gut abläuft“, sagte Denifl im Ziel. Der Tiroler führt weiterhin vor Delio Fernandez Cruz und Angel Lopez Moreno. Felix Großschartner schob sich auf den vierten Platz vor,

Morgen Finaletappe nach Wels!
Die sechste und letzte Etappe über 203,9 Kilometer startet morgen um 11:00 Uhr in Sankt Johann-Alpendorf. Über die „Wiesbauer“-Bergwertungen St. Martin und Pass Gschütt verläuft die Strecke durch das Salzkammergut, wo in Bad Ischl die erste „Flyeralarm“-Sprintwertung ab ca. 13:10 Uhr ausgefahren wird. Danach folgt mit dem Hochlecken (ca. 13:48 Uhr) die letzte Bergwertung der Rundfahrt. Gegen 15:30 Uhr passieren die Profis zum ersten Mal den Zielbereich auf der Welser Ringstraße. Danach folgen die letzten drei Schlussrunden zu je acht Kilometer. Der Zieleinlauf in Wels wird dann gegen 15:50 Uhr erwartet.

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– Der neue „Glocknerkönig“ Pieter Weening
– Denifl am Glockner
– Zoidl sprintet gegen Weening am Hochtor
– Hermann Pernsteiner unterstützt Stefan Denifl am Glockner

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Alle Ergebnisse der 69. Österreich Rundfahrt: http://computerauswertung.at/veranstaltung.php?V_ID=170703

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