Stürmische Etappe kostet Kräfte

Platt/Huber behaupten zweiten Gesamtrang, Böhme stürzt aus dem Rennen
Auf der zweiten Etappe des ABSA Cape Epic über 92 Kilometer und 2.300 Höhenmetern
gesellte sich starker Wind als zusätzlicher Gegner für die Profis hinzu. Heftige Böen mit
Windgeschwindigkeiten von über 50 km/h wirbelte die Taktik einiges Teams
durcheinander. Auch die BULLS-Piloten Karl Platt und Urs Huber hatten mit den schweren
Bedingungen zu kämpfen, konnten ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung aber dennoch
verteidigen. Über weite Teile der Etappe jagte das Team BULLS 1, gemeinsam mit
Hermida/van Houts und Giger/Gujan, den Gesamtführenden Sauser/Kulhavy und
Hynek/Lakata hinterher, konnte diese bis zum Ziel in Elgin aber nicht wieder stellen und
belegten im Sprint den vierten Tagesrang.


„Ui das war schwer heute. Stellenweise sind wir kaum vom Fleck gekommen wenn der
Wind direkt von vorne kam. 400 Watt auf der Uhr und Du denkst Du stehst, Wahnsinn!
Tim und Simon haben am Anfang großartige Arbeit für uns geleistet, danach haben wir mit
Jose und Rudi ordentlich Druck gemacht. Eswar die ganze Zeit Vollgas angesagt. Ich selber
konnte nicht so oft in der Führung, Urs war dafür richtig stark. An Susi/Jaro und
Kristian/Alban sind wir heute aber auch mit vereinten Kräften nicht dran gekommen.“
beschrieb Platt die Situation.
Auch nach der geleisteten Unterstützung von Platt/Huber war das zweite BULLS-Duo
Böhme/Stiebjahn mit Kurs auf die Top 5 weiterhin sehr schnell unterwegs, erlebte dann
aber doch noch einen rabenschwarzen Tag. Etwa zehn Kilometer vor dem Ziel fädelte der
Deutsche Marathon-Meister Tim Böhme mit dem rechten Pedal in einen Drahtzaun ein,
und wurde bei voller Fahrt vom Rad gerissen. Er stürzte heftig auf die linke Schulter und
beendete die Etappe unter starken Schmerzen mit nur einer Hand am Lenker. Der Wahl-
Frankfurter wurde direkt nach dem Zieleinlauf ins Krankenhaus gebracht, wo eine starke
Schulterprellung und überdehnte Bänder diagnostiziert wurden.
„Urplötzlich hat der Zaun das Rad unter mir weg gerissen. Ich hatte keine Zeit zu reagieren
und bin ungebremst eingeschlagen. Die letzten Kilometer bis ins Ziel waren dann extrem
schmerzhaft. Jetzt bin ich erstmal froh darüber, daß alle Knochen heil sind, aber natürlich
auch zutiefst enttäuscht darüber das Cape Epic vorzeitig beenden zu müssen. Daran werde
ich ein Weilchen zu knabbern haben.“, so Tim Böhme am Abend.
Auch Timo Scheider bekam heute die Kraft des Windes zu spüren, erreichte das Ziel, nach
einer Fahrzeit von 5 Stunden, 20 Minuten und 7 Sekunden, aber erneut nur knapp hinter
den Top 50. In der Gesamtwertung der Männerklasse rückte das Team BULLS 3
Scheider/Kiechle damit um zwei Positionen auf Rang 57 vor.
„Der Wind war unglaublich, das habe ich noch nicht erlebt. Teilweise musste ich selbst im
Flachen im kleinsten Gang fahren, um überhaupt irgendwie vorwärts zu kommen. Das war
extrem kraftraubend. Insgesamt sind wir aber gut durch gekommen und bleiben unserem
Motto treu: kämpfen, kämpfen, kämpfen!“, zeigte der zweifache DTM-Champion nach wie
vor große Motivation.
Ergebnisse:
Etappe #2:
1. Investec-Songo-Specialized – Christoph Sauser / Jaroslav Kulhavy – 4:06:50 h
2. Topeak Ergon Racing Team – Kristian Hynek / Alban Lakata – 4:09:09 h
3. Multivan Merida Biking Team – Jose Hermida / Rudi van Houts – 4:12:49 h
4. Team BULLS 1 – Karl Platt / Urs Huber – 4:12:49 h
12. Team BULLS 2 – Tim Böhme / Simon Stiebjahn – 4:26:33 h
53. Team BULLS 3 – Timo Scheider / Martin Kiechle – 5:20:07 h
Gesamtwertung:
1. Investec-Songo-Specialized – Christoph Sauser / Jaroslav Kulhavy – 9:41:12 h
2. Team BULLS 1 – Karl Platt / Urs Huber – 9:47:57 h
3. Topeak Ergon Racing Team – Kristian Hynek / Alban Lakata – 9:48:08 h
13. Team BULLS 2 – Tim Böhme / Simon Stiebjahn – 10:31:40 h
57. Team BULLS 3 – Timo Scheider / Martin Kiechle – 12:34:28 h

Bilder: © Sportograf