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Pascal Ackermann holte als erster Deutscher die Punktewertung beim Giro, Rafal Majka verbessert sich zum Abschluss auf Rang sechs in der Gesamtwertung

Der Giro d’Italia endete heute mit einem Einzelzeitfahren um Verona. Die ersten 5 km der insgesamt 17 km langen Strecke waren flach und fanden auf breiten Straßen statt. Danach ging es über den 5 Prozent steilen Torricelle, wo an der Kuppe die Zwischenzeit abgenommen wurde. Danach führte eine 5 Kilometer lange kurvenreiche Abfahrt in Richtung des römischen Amphitheaters in Verona. Mit einer Zeit von 22:11 Minuten führte der europäische Zeitfahrmeister V. Campenaerts früh das Rennen an. Der erste BORA – hansgrohe Fahrer, der die Startrampe verließ, war Rudi Selig. Er wurde gefolgt von seinem Teamkollegen Pascal Ackermann. Der Deutsche Meister rollte nach insgesamt 25:06 Minuten über die Ziellinie und sicherte sich nach Beendigung dieser letzten Etappe auch das Punktetrikot beim Giro d’Italia 2019. Seine Teamkollegen Michael Schwarzmann und Pawel Poljanski machten sich etwas später auf den Weg und benötigten 23:55 bzw. 24:14 Minuten. Auch Etappensieger Cesare Benedetti beendete die letzte Etappe ohne Probleme. Mittlerweile setzte C. Haga eine neue Bestzeit von 22:07 Minuten, die bis zum Ende halten sollte. Jay McCarthy und Davide Formolo rollten rund 30 Minuten später von der Startrampe. Jay legte die bis dato siebtbeste Zwischenzeit vor und erreichte dabei das Ziel in einer Zeit von 23:16 Minuten, während Davide 23:05 Minuten brauchte. Der letzte Fahrer des Raublinger Rennstalls, der den Kampf gegen die Uhr in Angriff nahm, war Rafal Majka, für den die Uhr bei 22:47 Minuten stoppte. Der polnische Kletterer zeigte eine starke Leistung und war am Ende des Tages der beste BORA – hansgrohe Fahrer. Er rückte damit auch auf den 6. Platz in der Gesamtwertung vor, knapp 7 Minuten hinter dem Gesamtsieger R. Carapaz. Davide Formolo konnten seinen 14. Platz beibehalten. Insgesamt schloß BORA – hansgrohe den Giro d’Italia 2019 mit großem Erfolg ab: Zwei Etappensiege durch Pascal Ackermann, einen weiteren Etappensieg durch Cesare Benedetti, Rafal Majkas Top-10-Platzierung in der Gesamtwertung und der Gewinn des Sprinttrikots durch Pascal Ackermann, dem ersten Deutschen, der das Maglia Ciclamino gewinnen konnte.
Reaktionen im Ziel
„Zuerst fühlte ich mich als Underdog, aber jetzt weiß ich was ich leisten kann. Ich bin einfach froh, ein Teil dieses Teams zu sein. Ich habe viele Freunde hier und sie unterstützen mich immer. Bei diesem Giro haben sie alle einen tollen Job gemacht, sei es auf den Sprintstrecken oder den Bergetappen. Sie motivierten mich während der ganzen Zeit bei den Rennen, aber auch außerhalb des Wettkampfs. Alle haben sehr hart gearbeitet, um diese guten Ergebnisse zu erzielen. Ich wollte unbedingt beim Giro dabei sein, und als ich dafür ausgewählt wurde, gab mir das Vetrauen. Ich hatte die Motviation mich perfekt vorzubereiten, härter zu arbeiten und mich ständig zu verbessern. Am Ende haben wir einen tollen Job gemacht und ich muss mich beim ganzen Team herzlich für die großartige Unterstützung bedanken.“ – Pascal Ackermann

„Ich habe gewusst, dass es heute noch Veränderungen in der Gesamtwertung geben kann. Es war wichtig sich das Zeitfahren gut einzuteilen. Im ersten, flachen Teil bin ich mit Reserven gefahren, im Anstieg habe ich dann alles gegeben. Ich hatte heute wirklich gute Beine, und konnte Lopez noch in der Gesamtwertung überholen. Mit drei Etappensiegen und dem Punktetrikot können wir super zufrieden sein. Ich wollte unter die Top-5 fahren, kann mit Rang sechs am Ende aber sehr zufrieden sein. Die ganze Mannschaft hat hier perfekt gearbeitet, Pascal in den Sprints, und mich in den Bergen sehr gut unterstützt. Die Jungs haben einen tollen Job gemacht, und das hat sich am Ende gelohnt.“ – Rafal Majka
„Mit Rafal Majkas 6. Platz hat das Team die beste Platzierung seit seines Bestehens bei einer Grand Tour erreicht. Des weiteren haben wir zwei Etappensiege mit Pascal Ackermann und einen mit Cesare Benedetti, sowie das Punktetrikot und 8 Podiumsplatzierungen geholt. Es ist das erste Mal, dass ein Deutscher das Punktetrikot gewinnt. Somit können wir sehr zufrieden sein, alle 8 Fahrer sicher nach Verona gebracht zu haben. Die Jungs haben die ganzen drei Wochen wirklich toll zusammengearbeitet. BORA – hansgrohe ist eine Mannschaft, die zusammen Erfolg erringt, und nicht nur mit einem einzelnen Fahrer. Großes Kompliment an die Truppe, die super Stimmung gemacht hat. Und Danke auch an das rund 20- köpfige Personal und diejenigen, die im Hintergrund fürs Team gearbeitet haben.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Chad Haga (USA) Team Sunweb 0:22:07
2 Victor Campenaerts (Bel) Lotto Soudal 0:00:04
3 Thomas De Gendt (Bel) Lotto Soudal 0:00:06
4 Damiano Caruso (Ita) Bahrain-Merida 0:00:09
5 Tobias Ludvigsson (Swe) Groupama-FDJ 0:00:11
6 Josef Cerny (Cze) CCC Team
7 Pello Bilbao (Spa) Astana Pro Team 0:00:17
8 Mattia Cattaneo (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:00:20
9 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:00:23
10 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:00:26
11 Luke Durbridge (Aus) Mitchelton-Scott 0:00:27
12 Tom Bohli (Swi) UAE Team Emirates 0:00:34
13 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:00:36
14 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:00:37
15 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:00:40

Endstand:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 90:01:47
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:05
3 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:30
4 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:02:38
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:43
6 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:06:56
7 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:07:26
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:07:49
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:08:56
10 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:12:14
11 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First 0:16:36
12 Joe Dombrowski (USA) EF Education First 0:20:12
13 Valentin Madouas (Fra) Groupama-FDJ 0:21:59
14 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:22:38
15 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe

Punkte:
1 Pascal Ackermann (Ger) Bora-Hansgrohe 226 pts
2 Arnaud Demare (Fra) Groupama-FDJ 213
3 Damiano Cima (Ita) Nippo-Vini Fantini-Faizane 104
4 Fausto Masnada (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 93

Top-10 Platzierung für Rafal Majka auf letzter Bergetappe des Giro d’Italia

Heute stand die letzte Bergetappe des Giro d’Italia auf dem Programm. Die Strecke führte über 193 km durch die Dolomiten von Feltre nach Croce d’Aune, gespickt mit fünf Bergwertungen und insgesamt über 5000 Höhenmeter. Dem Anstieg zum Cima Campo gleich zu Beginn, folgte die lange Auffahrt zum Passo Manghen, an dessen Gipfel die Cima Coppi Wertung abgenommen wurde, ehe es hinauf zum Passo Rollo ging. Nach einer 40 km langen Abfahrt ging es über den 11 km langen und 5 Prozent steilen Passo Croce d’Aune, und nach einer kurzen, aber technischen Abfahrt, stand der letzte Anstieg nach Croce d’Aune – Monte Avena an. Eine größere Ausreißergruppe konnte sich erst später im Rennverlauf bilden, und am Fuße des Passo Manghen hatte die Spitze etwa rund 4 Minuten Vorsprung. Ein Solist attackierte aus der Spitze und konnte sich einige Minuten Vorsprung vor seinen Verfolgern erarbeiten. Dahinter im klein gewordenen Feld kontrollierten mittlerweile Movistar und BORA – hansgrohe das Tempo. In Serpentinen schlängelten sich die Fahrer hoch zum Passo Manghen. Unter dem Tempodiktat von Astana schrumpfte die Favoritengruppe weiter, aber Rafal Majka präsentierte sich stark und konnte immer wieder den Attacken folgen. Zu diesem Zeitpunkt musste Davide Formolo leider abreißen lassen und fiel einige Gruppen zurück. In einer kleinen Gegensteigung nach der Abfahrt attackierten immer wieder Fahrer aus der Favoritengruppe, und bei Rennhälfte hatte sich ein Quintett an die Spitze gesetzt, gefolgt von drei weiteren Fahrern mit 2:30 Minuten Abstand zur Maglia Rosa Gruppe, in der sich auch Rafal Majka befand. Im Anstieg zum Passo Rollo liefen die Gruppen an der Spitze zusammen. In der Gruppe der Favoriten machte nun Movistar Tempo. In der technischen Abfahrt des Croce d’Aune ging Rafal Majka in einer Kurve zu Boden, konnte aber wieder schnell zur Verfolgergruppe aufschließen, während sich Nibali, Carapaz und Landa absetzen konnten. Auf den letzten Kilometern konnten diese drei Fahrer zur Spitze aufschließen, aber am Ende sicherte sich dennoch P. Bilbao den Etappensieg. Rafal Majka überquerte die Ziellinie als Neunter mit einem Rückstand von 44 Sekunden. Der polnische BORA – hansgrohe Fahrer hatte heute alles aus sich herausgeholt, um seinen 7. Platz im Gesamtklassement zu verteidigen.
Reaktionen im Ziel
„Wir wussten, dass dies eine schwere Etappe werden würde, und so war es auch. Leider ging ich in einer Kurve auf den letzten 10 km zu Boden. Zuvor war ich in einer guten Position am Gipfel zusammen mit Nibali, Roglic und Carapaz. Das war eben Pech, denn ich musste nachsetzen. Aber es war glücklicherweise nicht schwer und ich konnte innerhalb einer halben Minute wieder zu ihnen aufschließen. Es hat mich natürlich einige Körner gekostet, trotzdem habe ich eine Top-10-Platzierung auf der Etappe erreicht und konnte damit meinen 7. Rang in der Gesamtwertung verteidigen. Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, denn sie haben mich so lange wie möglich unterstützt. Ich glaube, wir kommen unserem Ziel näher, einen Fahrer in die Top-10 zu platzieren, denn wir haben jetzt nur noch das Zeitfahren morgen vor uns.“ – Rafal Majka

„Wir sind heute mit einer Doppelstrategie ins Rennen gestartet, mit zwei ganz wichtigen Zielen. Das erste und wichtigste ist es gewesen, Pascal sicher ins Ziel zu bringen. Dafür wurde die halbe Mannschaft abgestellt. Großes Kompliment an die Sprinterriege, sie haben das hervorragend gelöst. Es ist noch ein ganz junges Sprinterteam und mit 5500 Höhenmetern war das nicht einfach. Natürlich wollten wir auch Davide und Rafal unterstützen und auch das hat auch ganz gut geklappt. Großes Kompliment nicht nur an die Sprinterhelfer rund im Pascal, sondern auch an Jay, der viel gearbeitet hat und der Rafa gut unterstützt hat. Am Ende hat es nicht ganz gereicht, um uns in der Gesamtwertung weiter nach vorne zu schieben. Aber mit seinem starken neunten Platz ist Rafal jetzt Siebter in der Gesamtwertung. Und morgen werden wir vielleicht versuchen noch einen weiteren Platz vorzukommen. Aber nach drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino und mit dem Top-10 von Rafal, sind wir mehr als zufrieden und jetzt wollen natürlich die erzielten Ergebnisse morgen ins Ziel bringen.” – Christian Poemer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Pello Bilbao (Spa) Astana Pro Team 5:46:02
2 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
3 Giulio Ciccone (Ita) Trek-Segafredo 0:00:02
4 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 0:00:04
5 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida
6 Tanel Kangert (Est) EF Education First 0:00:15
7 Mikel Nieve (Spa) Mitchelton-Scott
8 Valentin Madouas (Fra) Groupama-FDJ 0:00:25
9 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:00:44
10 Domenico Pozzovivo (Ita) Bahrain-Merida

GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 89:38:28
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
3 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:02:53
4 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:03:16
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:51
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:07:18
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:07:28
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:08:01
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:09:11
10 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:12:50

Majka findet zu alter Form zurück, Ackermann verteidigt das Maglia Ciclamino beim Giro d’Italia


Mit nur 151 km war die 19. Etappe des Giro d’Italia heute relativ kurz. Nach dem Start in Treviso stieg die Strecke allmählich an bis zur Bergankunft in San Martino di Castrozza. Auf dem Weg zum Ziel wartete der Passo di San Boldo (3. Kat) und ein Anstieg der vierten Kategorie in Lamon bis die Etappe mit einer schwierigen 13,6 km langen und durchschnittlich 5,6 Prozent steilen Bergankunft im Zielort zu Ende ging. Gleich nach dem Start attackierten elf Fahrer, zu denen sich später noch ein weiterer Fahrer gesellte. Am Fuße des ersten Anstiegs hatte die Gruppe schon 3 Minuten herausgefahren, und ihr Vorsprung vergrößerte sich kontinuierlich bis auf mehr als 9 Minuten während des Tages. Für die meiste Zeit fuhr Movistar in voller Mannschaftsstärke an der Spitze des Hauptfeldes, war aber nicht in Eile die Fluchtgruppe einzuholen, somit blieb die Rennsituation lange Zeit unverändert. Wie auch schon auf der gestrigen Etappe, sah es ganz danach aus, als ob der Etappensieger aus der Spitzengruppe kommen würde. 5 km vor dem Ziel lagen 4 Fahrer an der Spitze. Dahinter im Peloton übernahm jetzt Astana die Führung, der Vorsprung der Ausreißer lag allerdings noch immer bei 8 Minuten. Auf den letzten beiden Kilometern setzte E. Chaves eine entscheidende Attacke und keiner konnte mit ihm widerstehen. Am Ende rollte der Kolumbianer als Erster über die Ziellinie. Im Feld der Favoriten griff M. Lopez an, und obwohl einige der Favoriten konterten, gelang es keinem, zu ihm aufzuschließen. Rafal Majka zeigte sich heute verbessert, und attackierte einmal rund zwei Kilometer vor dem Ziel aus der Hauptgruppe. Am Ende erreichten die restlichen Favoriten, unter ihnen auch Majka, geschlossen mit mehr als 6 Minuten Rückstand das Ziel. Der polnische BORA – hansgrohe Fahrer liegt somit immer noch auf Platz 7 der Gesamtwertung und sein Teamkollege Davide Formolo behält den 10. Rang. Der deutsche Meister Pascal Ackermann führt nach der heutigen Etappe weiter die Sprintwertung an.
Reaktionen im Ziel
„Ich hatte heute bessere Beine, als auf den letzten beiden Bergetappen. Am Ende habe ich mit allen Favoriten das Ziel erreicht, und meine Position in der Gesamtwertung verteidigt. Es gab keine große Veränderung im Gesamtklassement und ich bin zufrieden, dass Davide und ich unsere Top-10 Platzierung beibehalten konnten. Nach einem schlechten Tag in den Bergen bin ich wieder gut in Form, und zuversichtlich mit Blick auf die morgige letzte Bergetappe des Giro.”
– Rafal Majka
„Unser Ziel war es heute, das Maglia Ciclamino zu verteidigen und A. Démare nicht in eine Ausreißergruppe kommen zu lassen. Eine 12-köpfige Fluchtgruppe schaffte es dann auch in Richtung Ziel, und für den letzten Berg war unser volles Augenmerk natürlich auf Rafal und Davide gerichtet. Wir wollten sie beide voll unterstützen. Rafal hat seine kritischen Tage überstanden und sah heute sehr stark aus. Davide hat heute ein bisschen eingebüßt, aber morgen ist der große Showdown in Richtung Verona. Ich kann sagen, dass heute wieder ein guter Tag für uns war.“
– Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Fotos: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

1 Esteban Chaves (Col) Mitchelton-Scott 4:01:31
2 Andrea Vendrame (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:00:10
3 Amaro Antunes (Por) CCC Team 0:00:12
4 Giovanni Carboni (Ita) Bardiani CSF 0:00:24
5 Pieter Serry (Bel) Deceuninck-QuickStep 0:00:32
6 François Bidard (Fra) AG2R La Mondiale 0:00:35
7 Marco Canola (Ita) Nippo-Vini Fantini-Faizane 0:01:02
8 Manuele Boaro (Ita) Astana Pro Team 0:01:37
9 Manuel Senni (Ita) Bardiani CSF 0:01:53
10 Olivier Le Gac (Fra) Groupama-FDJ 0:02:33
11 Marco Marcato (Ita) UAE Team Emirates 0:03:59
12 Ivan Santaromita (Ita) Nippo-Vini Fantini-Faizane 0:04:47
13 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:05:45
14 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:06:29
15 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team
16 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida
17 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
18 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe
19 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo
20 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First
GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 83:52:22
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
3 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:16
4 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:03:03
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:07
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:05:33
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:06:48
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:07:17
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:08:27
10 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:10:06
11 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:10:27
12 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:10:36

Mit Rang zwei auf der 18. Etappe erobert Pascal Ackermann das Maglia Ciclamino beim Giro d’Italia zurück

Angesichts der bevorstehenden zwei Bergetappen und dem anschließenden Zeitfahren, hatten die Sprinter auf der heutigen 18. Etappe des Giro d’Italia die letzte Chance auf einen Etappensieg. Die 222 km lange Strecke führte fast vollständig bergab. Nach dem Start in Valdaora stieg das Terrain zwar kurzzeitig etwas an, aber im Anschluss daran ging es kontinuierlich bergab, ehe nach 118 Kilometer, am 6,7 km langen und 4,5 Prozent steilen Pieve d’Alpago die einzige Bergwertung des Tages erreicht wurde. Die letzten 10 km waren völlig flach mit einigen 90-Grad-Kurven ehe die Fahrer die Ziellinie in Santa Maria di Sala bei Venedig erreichten. Der Zwischensprint, der nach 159 km erreicht wurde, war im Kampf um das Maglia Ciclamino besonders wichtig. Der deutsche Meister Pascal Ackermann lag nur 13 Punkte hinter A. Démare, dem derzeitig Führenden in der Punktewertung, und der BORA-hansgrohe Fahrer hatte somit eine Chance seine Bilanz hier aufzubessern. Obwohl einige Fahrer gleich zu Beginn versuchten eine Fluchtgruppe zu bilden, blieb das Feld über 50 km zusammen. Dann gelang es drei Fahrern, sich abzusetzen. Im Feld rückte BORA-hansgrohe und Israeli Cycling Academy nach vorne, um das Tempo zu kontrollieren, und infolge pendelte sich der Abstand zum Ausreißertrio bei etwa 5 Minuten ein. Vor der ersten Sprintwertung setzte sich das Team aus Raubling mit mehreren Fahrern an die Spitze des Hauptfeldes um den Sprint für Pascal vorzubereiten. Letztendlich konnte sich A. Démare aber vor Pascal Ackermann durchsetzen. Das Spitzentrio harmonierte immer noch gut und mit noch 35 km bis zum Ziel hatten die Ausreißer noch mehr als 4 Minuten Vorsprung. Mit 15 km zum Ziel fuhr BORA-hansgrohe mit vier Fahrern an die Spitze, und obwohl das Tempo im Feld nun enorm hoch war, schmolz der Abstand der Spitzenreiter nur sehr langsam. Auf den letzten beiden Kilometern war die Fluchtgruppe zwar in Sichtweite. Auf der Zielgerade zog N. Denz, einer der Ausreißer, zuerst den Sprint an, wurde aber von D. Cima, seinem Fluchtbegleiter überholt, der letztendlich die Etappe für sich entschied. In einem Herzschlagfinale sprintete Pascal Ackermann noch auf Rang zwei. Mit diesem Ergebnis konnte er das Maglia Ciclamino wieder zurückholen. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderung und Rafal Majka liegt noch immer auf dem 7. Platz, während sein Teamkollege Davide Formolo den 10. Rang beibehält.
Reaktionen im Ziel
„Wir hatten die Punkte vorher gezählt und ich wusste, es würde knapp werden. Als ich nur Zweiter im Sprint am Ende wurde, war ich zuerst enttäuscht, weil mein Team heute den ganzen Tag für mich gearbeitet hat. Die Jungs haben wirklich einen super Job gemacht. Als klar war, dass ich die Führung in der Punktewertung übernommen habe, haben wir trotzdem gefeiert. Es ist ein ganz besonderer Moment für mich und das ganze Team, dieses Trikot zurückzuerobern. Natürlich gibt es noch drei schwere Etappen, die ich überstehen muss, bevor ich das Trikot endlich sicher habe. Aber im Moment sind wir sehr, sehr glücklich und wir werden alles daran setzen das Trikot zu behalten.”
– Pascal Ackermann
“Irgendwie haben die Zeitabstände heute nicht gestimmt. Als wir einmal selbst den Abstand zwischen Spitze und Feld genommen haben, war er 1:30 größer als von der Rennleitung angegeben. Ich weiß nicht, was da passiert ist, aber das hat heute definitiv das Rennen beeinflusst und uns wohl den Sieg gekostet. Man muss aber auch den Ausreißern ein Kompliment aussprechen, die waren unglaublich stark und Cima hat den Sieg fraglos verdient. Auch unsere Jungs sind ein sehr starkes Rennen gefahren, haben alles versucht, um Pascal noch eine Chance zu geben. Ich kann nur meinen Hut ziehen. Das Punktetrikot haben heute alle gemeinsam zurück erkämpft.”
– Christian Poemer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Damiano Cima (Ita) Nippo-Vini Fantini-Faizane 4:56:04
2 Pascal Ackermann (Ger) Bora-Hansgrohe
3 Simone Consonni (Ita) UAE Team Emirates
4 Florian Senechal (Fra) Deceuninck-QuickStep
5 Ryan Gibbons (RSA) Dimension Data
6 Manuel Belletti (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec
7 Davide Cimolai (Ita) Israel Cycling Academy
8 Arnaud Demare (Fra) Groupama-FDJ
9 Sean Bennett (USA) EF Education First
10 Mirco Maestri (Ita) Bardiani CSF
11 Nico Denz (Ger) AG2R La Mondiale
12 Paolo Simion (Ita) Bardiani CSF
13 Michael Gogl (Aut) Trek-Segafredo

GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 79:44:22
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
3 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:16
4 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:03:03
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:07
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:06:17
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:06:48
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:07:13
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:08:21
10 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:08:59
11 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:09:20
12 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:10:32
13 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First 0:14:51
14 Joe Dombrowski (USA) EF Education First 0:15:44

Punkte:
1 Pascal Ackermann (Ger) Bora-Hansgrohe 226
2 Arnaud Demare (Fra) Groupama-FDJ 213
3 Damiano Cima (Ita) Nippo-Vini Fantini-Faizane 104

Etappe 17 GIRO d’Italia für die Ausreißer – Nans Peters gewinnt solo

Photo by Herbert Moos
Herbert Moos Foto
Nach einem Tag in der Ausreißergruppe erreicht Davide Formolo Rang drei auf der 17. Etappe des Giro d’Italia
Die 17. Etappe führte über drei kategorisierte Anstiege von Commezzadura nach Anterselva/Antholz in Südtirol, wo nach 181 km eine Bergankunft auf die Fahrer wartete. Obwohl es auf dieser Strecke nur eine Bergwertung der 4. und zwei der 3. Kategorie gab, mussten dennoch fast 2,800 Höhenmeter bewältigt werden. Die ersten beiden Anstiege warteten nach 108 beziehungsweise 129 km auf die Fahrer. Etwa 28 km vor dem Ziel begann das Terrain dann abermals etwas anzusteigen, ehe die 5,5 km lange und im Schnitt 8,5 Prozent steile Schlusssteigung bevorstand. Nach der Flamme Rouge ging die restliche Strecke flach ins Biathlon-Stadion von Anterselva. Die ersten Ausreißversuche wurden vom Feld schnell unterbunden, aber nach etwa 40 gefahrenen Kilometer konnte sich eine 11-Mann Gruppe absetzen. Auf der ersten rasanten Abfahrt konnte eine kleine Gruppe, in der sich auch Davide Formolo befand, zur Spitze aufschließen. Das Hauptfeld, angeführt von Movistar, ließ die 18 Ausreißer gewähren und bei Rennhälfte hatte sich ihr Abstand zum Peloton auf mehr als 6 Minuten ausgedehnt. Am Fuße des Anstiegs nach Elvas attackierte ein Solist aus der Spitzengruppe und konnte sich von seinen Fluchtgefährten absetzen. Zurück im Hauptfeld machten wechselweise Movistar, Bahrain-Merida und Ineos das Tempo. In der Zwischenzeit gelang es Davide Formolo mit sieben Fahrern, die sich vom Rest der Spitze gelöst hatten, den Führenden einzuholen. Mit 27 km zum Ziel kamen die Spitze und die Verfolgergruppe wieder zusammen und fuhren nun etwa 5:50 Minuten vor dem Feld. Es war nun sicher, dass der Sieger der heutigen Etappe aus der Gruppe der Spitzenreiter kommen würde. Schon nach wenigen Kilometern war die Zusammenarbeit der führenden Gruppe zu Ende und einige Fahrer attackierten auf einem ansteigenden Abschnitt. N. Peters konnte sich erfolgreich absetzen und im Schlussanstieg eine Minute Vorsprung zu den Verfolgern, unter denen sich auch Davide Formolo befand, herausfahren. Mit einer wahren Energieleistung ließ Davide nun Fahrer um Fahrer stehen und kam damit auch näher an Peters heran. Dahinter im Feld drückten die Favoriten nun gehörig aufs Tempo, und das Feld teilte sich in mehere Gruppen. Am Ende holte N. Peters den Tagessieg. Im Sprint der ersten Verfolgergruppe sicherte sich Davide Formolo den 3. Platz und rückte damit auf den 10. Platz in der Gesamtwertung vor. Rafal Majka der auf dem Schlussanstieg erneut in Schwierigkeiten war, rutschte vom 6. auf den 7. Platz in der Gesamtwertung ab.
„Gestern hatten wir einen anstrengenden Tag und so wussten wir nicht, was heute möglich war. Wir wollten aber versuchen in die Ausreißergruppe zu kommen, denn es bestand heute erneut eine gute Chance, dass sie erfolgreich sein würde. Ich habe es dann auch in die Gruppe geschafft, und wir hielten immer einen guten Abstand zum Hauptfeld. Am Ende war es klar, dass einer der Spitzenreiter gewinnen würde und ich wollte mein Bestes geben, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Letztlich gelang es mir nicht mehr zum Führenden aufzuschließen, aber trotzdem bin ich mit dem 3. Platz zufrieden.“
– Davide Formolo
„Große Gratulation an Davide Formolo, der heute, nachdem er gestern viel Energie investiert hat um unseren GC-Leader Rafal Majka zu unterstützen, auf eigene Rechnung fahren konnte. Er hat das hervorragend gemacht. Zuerst war er Teil einer großen Spitzengruppe, am Ende hat er um den Sieg gekämpft. Letztlich hat es für Rang drei gereicht. Damit konnte er 5 Minuten in der Gesamtwertung gutmachen und liegt nun unter den Top-10. Dahinter war heute ein schwieriger Tag für Pascal Ackermann, aber er hat mithilfe von Rüdiger Selig und Michael Schwarzmann wieder den Anschluss ans Feld geschafft, nachdem er früh abgehängt war. Morgen werden wir sehen, was nun noch für ihn möglich ist.“
– Christian Poemer, sportlicher Leiter
@BORA-hansgrohe

1 Nans Peters (Fra) AG2R La Mondiale 4:41:34
2 Esteban Chaves (Col) Mitchelton-Scott 0:01:34
3 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:01:51
4 Fausto Masnada (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec
5 Krists Neilands (Lat) Israel Cycling Academy
6 Tanel Kangert (Est) EF Education First 0:02:02
7 Valerio Conti (Ita) UAE Team Emirates 0:02:08
8 Gianluca Brambilla (Ita) Trek-Segafredo
9 Christopher Hamilton (Aus) Team Sunweb 0:02:22
10 Andrea Vendrame (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:02:34
Photo by Herbert Moos
Herbert Moos Foto
GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 74:48:18
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
3 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:16
4 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:03:03
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:07
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:06:17
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:06:48
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:07:13
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:08:21
10 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:08:59

Photos von Herbert Moos

Etappe 16 GIRO d’Italia im kalten Regen

1 Giulio Ciccone (Ita) Trek-Segafredo 5:36:24
2 Jan Hirt (Cze) Astana Pro Team
3 Fausto Masnada (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:01:20
4 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:41
5 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First
6 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team
7 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
8 Joe Dombrowski (USA) EF Education First
9 Damiano Caruso (Ita) Bahrain-Merida 0:01:49
10 Mattia Cattaneo (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:02:03

GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 70:02:05
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:47
3 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:09
4 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:03:15
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:00
6 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:05:40
7 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:06:17
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:06:46
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:07:51
10 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:08:06
11 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:10:02
12 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:11:51
13 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First 0:14:38
14 Joe Dombrowski (USA) EF Education First 0:14:52

Punkte:
1 Arnaud Demare (Fra) Groupama-FDJ 200
2 Pascal Ackermann (Ger) Bora-Hansgrohe 187
3 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 83
Berg:
1 Giulio Ciccone (Ita) Trek-Segafredo 229
2 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 66
3 Mattia Cattaneo (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 53

Letzte Bergetappe der zweiten Giro Woche bringt Platz acht für Rafal Majka

Mit 237 km von Ivrea nach Como stand heute die zweitlängste Strecke auf dem Programm des diesjährigen Giro d’Italia. Nach etwa 160 km auf flachem Terrain ging es über die durch das italienische Monument Il Lombardia bekannten Anstiege, Madonna del Ghisallo und Colma di Sarmano (beide 2. Kat). Danach führte die Strecke erstmals nach Como, ehe es in den letzten, 4,2 km langen und 9,8 Prozent steilen, Anstieg zum Civiglio ging. Vom Gipfel folgte dann eine technisch anspruchsvolle Abfahrt entlang dem Seeufer nach Como. Auf den ersten 10 km löste sich ein Duo vom Feld und bildete die Fluchtgruppe des Tages. Das Peloton ließ die beiden Fahrer bis zu 16 Minuten davonziehen. Im ersten Zwischensprint nach 93 gefahrenen Kilometern holte Pascal Ackermann, gegenwärtig Zweiter in der Punktewertung, noch ein paar Bonuspunkte. In der Anfahrt des ersten Anstiegs machte Mitchelton-SCOTT das Tempo an der Spitze des Feldes und der Zeitabstand zum Ausreißerduo begann zu schmelzen. Mit etwas mehr als 60 km bis zum Ziel setzte sich auch BORA – hansgrohe an die Spitze des Feldes, und unter dem Tempodiktat des Raublinger Teams teilte sich das Peloton in drei Gruppen. Die Favoriten, unter ihnen Rafal Majka, zeigten sich im Anstieg zur Madonna del Ghisallo in den vordersten Positionen und machten sich gemeinsam auf den Weg zur Wallfahrtskapelle. In der Abfahrt spannte sich Mitchelton-SCOTT wieder an die Spitze des reduzierten Feldes und führte die Favoritengruppe in den Anstieg des Colma di Sarmano. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ausreißer, die gut zusammenarbeiteten, immer noch fast 6 Minuten Vorsprung. Etwa 45 km vor dem Ziel attackierte S. Yates, aber die Favoritengruppe ließ ihn nur wenige Sekunde Vorsprung. Dahinter fuhr Rafal Majka, unterstützt von Davide Formolo, in der Gruppe um V. Nibali und P. Roglic. Movistar setzte nun nach und die Verfolgergruppe schloss zu dem Mitchelton-SCOTT Fahrer auf. In der Abfahrt des Colma di Sarmano konnte das Ausreißerduo etwas Boden gut machen und hatte mit noch 25 km zum Zielort über 4 Minuten Vorsprung. Zu diesem Zeitpunkt musste P. Roglic seine Maschine wechseln, konnte aber wieder zur Hauptgruppe aufschließen. Auf dem steilsten Sektor attackierte V. Nibali und setzte S. Yates und H. Carthy nach, die dem Hauptfeld entkommen waren, während Rafal Majka etwas Probleme bekam, und Davide Formolo auf seinen Kapitän wartete. In der schnellen Abfahrt versteuerte sich Roglic in einer Haarnadelkurve und verlor etwas Boden gegenüber seinen Kontrahenten. Mit noch 2 km hatte das Führungsduo nur noch eine halbe Minute Vorsprung gegenüber der Gruppe um Nibali. 250m vor der Ziellinie schob sich Cataldo vor seinen Begleiter und holte den Tagessieg. Rafal Majka und Davide Formolo verloren ein paar Sekunden und erreichten auf den Plätzen 8 und 11 das Ziel. Am Ende des Tages konnte Rafal seinen 4. Platz in der Gesamtwertung behaupten und liegt vor dem zweiten Ruhetag des Giro 2:35 Minuten hinter R. Carapaz.
Reaktionen im Ziel
“Heute ist der erste Tag, auf dem wir wirklich auf diesen kurzen Anstiegen gelitten haben. Es ist nicht leicht, nach vier Tagen Vollgas, aber wir haben versucht, keine Zeit zu verlieren und weiter zu kämpfen. Wir haben den 4. Platz in der Gesamtwertung verteidigt, und das benötigte eine starke Teamleistung. Davide war heute stark und er hat auf mich im wichtigen Anstieg gewartet, um den Rückstand in Grenzen zu halten. Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein.”
– Rafal Majka
“Das war wieder eine superschwere Etappe, mit 232 km Länge und mit dem Finale der Lombardei Rundfahrt. Wir haben heute weder verloren, noch haben wir gewonnen. Wir liegen weiterhin Richtung Podium auf Platz 4. Das ist wirklich super. Davide musste im Finale einmal auf Rafal warten, damit sie zu zweit die Verfolgung aufnehmen konnten. Unsere Jungs haben sich wieder sehr gut verkauft und sind 8. und 11. auf der heutigen Etappe geworden, und liegen somit jetzt auf dem 4. und 12. Platz in der Gesamtwertung. Chapeau, starke Leistung.”
– Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Dario Cataldo (Ita) Astana Pro Team 5:48:15
2 Mattia Cattaneo (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec
3 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:00:11
4 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First
5 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team
6 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida
7 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:00:36
8 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe
9 Domenico Pozzovivo (Ita) Bahrain-Merida
10 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
11 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe
12 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:00:51
13 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma
14 Ion Izagirre Insausti (Spa) Astana Pro Team
15 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:00:54
16 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:01:04
17 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin
GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 64:24:00
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:00:47
3 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:47
4 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:02:35
5 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:03:15
6 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:03:38
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:05:24
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:05:48
10 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:05:55
11 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:06:57
12 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:08:46

Rafal Majka zeigt erneut starke Leistung mit Rang vier auf der 14. Etappe des Giro d’Italia


Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Auf der 14. Etappe des Giro d’Italia, die von Saint-Vincent über 131 km durchs Hochgebirge nach Courmayeur führte, mussten die Fahrer fünf kategorisiere Anstiege und 3000 Höhenmeter bewältigen. Schon 7 km nach dem Start ging es bergauf bis nach Verrayes. Einige Kilometer später wartete dann ein Anstieg der ersten Kategorie mit durchschnittlich 7 Prozent zum Verrogne, ehe es weiter über den Truc d’Arbre-Anstieg zum 10 km langen und 9,8 Prozent steilen Colle San Carlo ging. Vom Gipfel führte dann eine kurvenreiche Abfahrt ins Aosta Tal, bevor es wieder etwas bergauf in den Zielort Courmayeur ging. Von Beginn an wurde heute attackiert und auch Rafal Majka und Davide Formolo befanden sich in einer ersten großen Gruppe, aus der sich wenig später acht Fahrer absetzen konnten. Die Verfolgergruppe mit den meisten der Favoriten ließ die Spitzengruppe ziehen und in folge entwickelte sich deren Abstand auf 2:30 Minuten. Im Anstieg zum Verrogne, der längsten Steigung des Tages, hatte sich das Hauptfeld dahinter wieder zusammengefunden, bevor weitere vier Fahrer die Chance nutzten, um zur Spitze aufzuschließen. Im Feld sorgte mittlerweile Jumbo-Visma in der Abfahrt für das Tempo, um den Abstand zur Spitze, der zeitweise mehr als zwei Minuten betrug, nicht größer werden zu lassen. Am Fuße des dritten Anstiegs, des Truc d’Arbe, betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld nun etwas mehr als zwei Minuten. Im Aufstieg zum Colle San Carlo setzte sich Rafal Majka, unterstützt von Davide Formolo, Pawel Poljanski und Cesare Benedetti im Hauptfeld mit an die Spitze. Das Tempo wurde nun merklich erhöht, und einige Fahrer mussten abreißen lassen. Mit noch 30 km bis zum Ziel attackierte V. Nibali ein erstes Mal und sprengte damit die Gruppe, der Rafal Majka immer noch folgen konnte, während Davide Formolo sich in Schwierigkeiten befand und die Gruppe ziehen lassen musste. Vier Kilometer vor dem Gipfel schlossen die Verfolger auf die Spitze auf. R. Carapaz nutze die Gelegenheit für einen Angriff und setzte sich entscheidend ab. Dahinter hatte nun auch Rafal Majka Probleme dem Tempo der Favoriten zu folgen. Doch der Leader von BORA – hansgrohe ließ nicht locker, und konnte kurz vor der Bergwertung wieder zur ersten Verfolgergruppe, die nur mehr fünf Fahrer umfasste, aufschließen. In der Abfahrt des Colle San Carlo konnte R. Carapaz, der weiter solo an der Spitze fuhr, etwas Boden gut machen und seinen Vorsprung auf etwa eine Minute ausbauen. Mittlerweile schaffte S. Yates ebenfalls den Anschluss an die Gruppe um Majka. Am Ende taktierten die Favoriten auf den letzten Kilometern, während sich Carapaz den Tagessieg und die Führung in der Gesamtwertung holen konnte. Majka erreichte mit etwas mehr als 1:50 Minuten Rückstand, in der Gruppe um V. Nibali und P. Roglic, als Vierter das Ziel. Er verbesserte sich damit auf Platz 4 in der Gesamtwertung, nur rund zwei Minuten hinter dem neuen Führenden. Sein Teamkollege Davide Formolo liegt jetzt auf dem 12. Platz im Gesamtklassement.
Reaktionen im Ziel
„Die Jungs haben einen äußerst guten Job gemacht. Pawel und Cesare haben mich perfekt vor dem letzten Anstieg positioniert. Und am Ende hat Davide versucht mich an die Favoritengruppe heranzubringen, das hat auch ganz gut geklappt. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung auf dieser Etappe. Es war heute sehr wichtig, nicht hinten anzukommen und Zeit zu verlieren, und dieses Ziel haben wir auch erreicht.“
– Rafal Majka
„Wir hatten heute einen hektischen Tag erwartet aufgrund der Etappenkürze. Unser Ziel war, unseren Leader Rafal zu hundert Prozent zu unterstützen, und dies ist uns auch sehr gut gelungen. Er hatte bis zum entscheidenden Anstieg alle Helfer um sich. Besonders hervorheben muss ich die Leistung von Davide. Er hat im entscheidenden Anstieg Rafal großartig unterstützt. Und am Ende konnte Rafal mit seinem 4. Platz zeigen, dass er zu den Besten gehört. Morgen dürfte es eine Etappe sein, die den Ausreißern entgegenkommt, und danach haben wir einen Ruhetag. In der letzten Girowoche ist alles möglich, und wir sind recht zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen können.“
– Christian Poemer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 4:02:23
2 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:01:32
3 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
4 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe
5 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team
7 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos
8 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma
9 Joe Dombrowski (USA) EF Education First
10 Damiano Caruso (Ita) Bahrain-Merida 0:02:01
11 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:03:49
12 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:04:04
GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 58:35:34
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:00:07
3 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:47
4 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:02:10
5 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:02:50
6 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:02:58
7 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:03:29
8 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:04:55
9 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:05:28
10 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:05:30
11 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:06:04
12 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:08:21

Erste Bergetappe beim Giro: Rafal Majka auf Rang sechs in Ceresole Reale

Heute stand die erste echte Bergetappe, die über 198 km durch die Alpenregion des Piemont ging, auf dem Programm des Giro d’Italia. 40 km nach dem Start in Pinerolo, erreichten die Fahrer den Colle del Lys, einen Anstieg der ersten Kategorie. Nach einer fast 40 km langen Abfahrt ging es dann hinauf zum 9 km langen und durchschnittlich 8,7 Prozent steilen Pian del Lupo. Nach einer weiteren steilen Abfahrt, begann der eigentliche Härtetest, der letzte Anstieg des Tages hinauf zum Zielort Ceresole Reale. Die letzten 7 km bis zum 2247 m hoch gelegenen Zielort wiesen dabei Steigungen von bis zu 14 Prozent auf. Zahlreiche Angriffe prägten den Beginn des Rennens und im ersten unkategorisierten Anstieg zerfiel das Peloton in drei Gruppen. Davide Formolo gelang es in die vordere, 28-Mann starke, Gruppe zu kommen, die nach dem Anstieg des Colle del Lys drei Minuten gegenüber den ersten Verfolgern, in der sich das Maglia Rosa befand, herausfahren konnte. Team UAE Emirates und Jumbo Visma übernahmen abwechselnd die Führungsarbeit und im Anstieg des Pian del Lupo hatte sich der Rückstand des Feldes auf die führende Gruppe auf unter zwei Minuten verringert. Der steile Anstieg machte einigen in der Spitze zu schaffen, und mit noch 70 km bis zum Ziel, mussten sich mehrere Fahrer ins Peloton zurückfallen lassen. Davide konnte mit seinen Fluchtgefährten gut mithalten und zeigte sich immer wieder an der Spitze der Ausreißergruppe. Kurz vor dem Gipfel des zweitletzten Anstiegs fielen weitere Fahrer aus der Spitze zurück. Die zu diesem Zeitpunkt auf etwa 15 Fahrer reduzierte Verfolgergruppe, die Rafal Majka und andere Favoriten enthielt, schloss langsam die Lücke zu den vorderen Fahrern. Dahinter fuhr die Gruppe um das Maglia Rosa mit mehr als zwei Minuten Rückstand zur Spitze. Kurz vor dem Beginn des Anstiegs nach Ceresole Reale konnte die Gruppe um das Maglia Rosa aber wieder zum Favoritenfeld aufschließen. Im Schlussanstieg attackierte danach ein Quartett aus der Spitze und konnte sich etwas absetzen. In der 5-Mann starken Verfolgergruppe machte Davide weiter Tempo, und die Gruppe schloss letztlich wieder zur Spitze auf. Die Favoritengruppe mit Rafal Majka lag zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Minuten zurück. Mit noch 15 km bis zum Ziel konnte Davide das Tempo nicht mehr mithalten und musste abreißen lassen. Als erster der Favoriten attackierte M. Landa, der sich bis zum Ziel wertvolle Zeit herausfahren, und fast bis zur Spitze aufschließen konnte. Dahinter versuchte Nibali anzugreifen, doch Rafal Majka ließ sich nicht abschütteln. Mittlerweile hatten sich I. Zakarin und M. Nieve an die Spitze gesetzt. Der Katusha-Alpecin Fahrer erwies sich als der Stärkere und überquerte als Erster die Ziellinie am Lago Serru. Während Roglic und Nibali sich belauerten, konnte sich auch Rafal auf den letzten fünf Kilometern noch absetzen und belegte einen starken sechsten Platz mit rund 2 Minuten Rückstand zum Sieger. Damit behält ert seinen 7. Rang in der Gesamtwertung, während Teamkollege Davide Formolo als Zehnter die Ziellinie überquerte.
Reaktionen im Ziel
„Heute hatte es Davide geschafft, in die Ausreißergruppe zu kommen, und wir hatten geplant, dass er versuchen sollte, die Etappe zu gewinnen. Es war ein interessantes Rennen, denn einige Klassementfahrer haben Zeit gewonnen, andere Zeit verloren. Die letzten Kilometer waren schwer, und ich versuchte mithilfe von Davide zur Spitze aufzuschließen. Am Ende gelang es mir nicht ganz. Aber wir haben noch einige Etappen vor uns und werden es sicher wieder versuchen.“
– Rafal Majka
„Es war gut, dass Davide in eine große Spitzengruppe war, aber das Feld hielt sie an der kurzen Leine, und sie konnten nicht recht wegkommen. Es gab viele starke Fahrer in der Spitzengruppe, unter ihnen Mollema und der Tagessieger Zakarin, und es war nicht leicht gegen die anzukommen. Sie waren heute stärker. Aber es gelang Rafal Zeit gegenüber Fahrern wie Roglic und Yates zu gewinnen, und das wird ein Vorteil für die kommenden Etappen sein.“
– Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe
Ilnur Zakarin
Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

1 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 5:34:40
2 Mikel Nieve (Spa) Mitchelton-Scott 0:00:35
3 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:01:20
4 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 0:01:38
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:01:45
6 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:02:07
7 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:57
8 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:03:34
10 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:03:50
GC:
1 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 54:28:59
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:02:25
3 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:02:56
4 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:03:06
5 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:04:09
6 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 0:04:22
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:04:28
8 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:05:08
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:07:13
10 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:07:48

Edelhelfer stürmt zum Sieg: Cesare Benedetti triumphiert auf der 12. Etappe des Giro d’Italia


Auf der 12. Etappe des Giro d’Italia ging es heute über 158 km von Cuneo nach Pinerolo. Nach 117 km folgte der erste Anstieg der 1. Kategorie, der eine durchschnittliche Steigung von fast 10 Prozent aufwies. Nach diesem Anstieg zum Montoso, in mehr als 1200 m Höhe, folgte eine 11 km lange Abfahrt. Die Zielankunft war kurvenreich und technisch, mit einer kopfsteingepflasterten etwa 13 Prozent steilen Rampe, die 500 m vor der Ziellinie wartete. Gleich zu Beginn des Rennens gelang es Cesare Benedetti, in eine größere Ausreißergruppe zu kommen. Die Lücke zum Hauptfeld vergrößerte sich stetig, und betrug nach 60 gefahrenen Kilometern rund 13 Minuten. Die Spitzengruppe harmonierte gut, und der Abstand blieb während der nächsten 120 km unverändert. Nach einer Tempoverschärfung in der Ausreißergruppe, zerfiel die Gruppe im einzigen Anstieg des Tages und sechs Fahrer setzten sich nun an die Spitze. Zu diesem Zeitpunkt fiel Cesare Benedetti etwas zurück, aber der italienische Fahrer gab nicht auf und versuchte wieder den Anschluss an die Führenden zu finden. Zeitgleich versuchte Rafal Majka aus der Favoritengruppe zu attackieren. Das Rosa Trikot konnte dem Tempo nicht mehr folgen, während die Favoriten auf den Gesamtsieg des Giro rund 1 Minute Vorsprung herausfahren konnten. In der Abfahrt gelang es Cesare wieder zur Spitzengruppe aufzuschließen, die nun einen Vorsprung von gut 2 Minuten erarbeiten konnte. Dahinter im Hauptfeld konnten sich Rafal Majka, E. Chaves und V. Nibali auf der Abfahrt von den restlichen Favoriten lösen, doch wenig später schlossen weitere Fahrer auf. Sieben Fahrer fuhren zu diesem Zeitpunkt in der Spitzengruppe, unter ihnen auch Cesare Benedetti. Im Anstieg der steilen Schlussrampe attackierten einige Fahrer aus dieser Gruppe und rissen eine kleine Lücke, doch auch diesmal gelang es Cesare, auf dem letzten Kilometer wieder aufzuschließen. Als G. Brambilla den Sprint eröffnete, konterte der italienische BORA – hansgrohe Fahrer, zog an ihm vorbei und überquerte die Ziellinie als Erster. Cesare holte damit seinen ersten Profisieg und den dritten Etappensieg seines Teams beim diesjährigen Giro d’Italia. Die Gruppe der Favoriten erreichte das Ziel rund 8 Minuten dahinter. In der Gesamtwertung rückte Rafal Majka auf den 7. Platz vor.
Reaktionen im Ziel
“Ich arbeite immer so hart für meine Teamkollegen und heute hatte ich selbst die Möglichkeit, in die Ausreißergruppe zu gehen. Wir haben uns vor der Etappe entschlossen, dass wenn es eine größere Ausreißergruppe gibt, soll ich versuchen, in diese Gruppe zu kommen. Im Anstieg musste ich etwas zurückfallen, aber es ist mir letztlich gelungen, wieder den Anschluss zu dieser Gruppe zu finden. Die ersten drei Fahrer an der Spitze haben etwas gezögert und ich habe dann meine Chance wahrgenommen und am Ende konnte ich den Sieg holen. Es ist ein großer Tag für mich. Ich bin sehr glücklich. Ich habe mich in den letzten Tagen so für meine Teamkollegen gefreut, und umso mehr freue ich mich auch jetzt, dass es mir persönlich gelungen ist, einen Tagessieg hier beim Giro zu holen.”
– Cesare Benedetti

„Wir hatten heute geplant, jemanden in die Ausreißergruppe zu schicken, denn wir nahmen an, dass eine Fluchtgruppe vielleicht Erfolg haben könnte. Die Spitzengruppe umfasste 25 Fahrer, und Cesare konnte in diese Gruppe gelangen. Er war im Anstieg etwas zurück, aber in der Abfahrt konnte er wieder den Anschluss zur Spitze herstellen. Diese Gruppe von sieben Fahrer fuhr dann gemeinsam in Richtung Ziel. Im Anstieg zur steilen Rampe, und besonders im 20 Prozent steilen Abschnitt, hatte er etwas Schwierigkeiten, aber er konnte sich mit noch 400 m zum Ziel wieder nach vorne kämpfen. Ich sagte ihm, dass er uns überraschen wird, und das hat er auch getan. Dieser Sieg war für uns extrem emotional. Wenn ein Fahrer wie Cesare gewinnt, der immer so schwer arbeitet und immer vorne fährt, ist es etwas ganz Besonderes. Heute Morgen im Meeting haben wir noch gesagt, dass es heute vielleicht eine Chance für die Helfer in unserem Team geben wird ein gutes Ergebnis zu holen, und genau das hat Cesare auch erreicht. Wir sind so stolz auf ihn und seinen Sieg.“
– Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe
Fotos: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

1 Cesare Benedetti (Ita) Bora-Hansgrohe 3:41:49
2 Damiano Caruso (Ita) Bahrain-Merida
3 Edward Dunbar (Irl) Team Ineos
4 Gianluca Brambilla (Ita) Trek-Segafredo 0:00:02
5 Eros Capecchi (Ita) Deceuninck-QuickStep 0:00:06
6 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:00:25
7 Matteo Montaguti (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:00:34
8 Thomas De Gendt (Bel) Lotto Soudal 0:02:36
9 Francesco Gavazzi (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec
10 Manuel Senni (Ita) Bardiani CSF 0:02:38
GC:
1 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 48:49:40
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:04:07
3 Valerio Conti (Ita) UAE Team Emirates 0:04:51
4 Eros Capecchi (Ita) Deceuninck-QuickStep 0:05:02
5 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:05:51
6 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:06:02
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:07:00
8 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 0:07:23
9 Andrey Amador (CRc) Movistar Team 0:07:30
10 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First 0:07:33
11 Enrico Gasparotto (Ita) Dimension Data 0:07:37
12 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:07:45

Nur 24 Stunden nach seinem Sturz ist Pascal Ackermann zurück auf dem Podium der 11. Etappe des Giro d’Italia

Die heutige 11. Etappe des Giro d’Italia war erneut den Sprintern vorbehalten und flach über 206 km von Carpi nach Novi Ligure, dem ehemaligen Wohnort des legendären italienischen Radsportlers Fausto Coppi. Die Zielgerade war 2,8 km lang und ohne Komplikationen. Das Peloton gewährte den drei Ausreißern, die sich gleich nach dem Start vom Feld lösten, schnell einen Vorsprung von maximal 6 Minuten. Lotto – Soudal, Deceunink – Quick – Step und Groupama – FDJ wechselten sich an der Spitze des Feldes ab und kontrollierten die meiste Zeit über das Tempo.
Infolge halbierte sich der Anstand zum führenden Trio kontinuierlich. Pascal Ackermann, immer noch gezeichnet von seinen Sturzverletzungen, und seine BORA – hansgrohe Teamkollegen hielten sich zu dieser Zeit noch etwas im Feld zurück. Im ersten Zwischensprint kam Pascal dann an die Spitze des Hauptfeldes und sprintete mit A. Démare um die restlichen Punkte. Da der Deutsche Meister den Kürzeren zog, verlor er in Folge seine Führung in der Punktewertung an den Franzosen. Nach 195 km an der Spitze war es letztlich um das Ausreißertrio geschehen, und die Sprinterteams begannen an die Spitze des Feldes zu rücken. Auch BORA – hansgrohe zeigte sich nun mit fast ganzer Mannschaftsstärke vorne. Mit noch 8 km bis zum Ziel erhöhten die Teams das Tempo, und versuchten ihre Sprinter zu positionierten. Groupama – FDJ übernahm die Führung, gefolgt von BORA – hansgrohe.
Als Pascal seinen Sprint 300 Meter vor dem Ziel lancierte, zog C. Ewan im Gegenwind an dem Deutschen Meister vorbei und holte den Etappensieg. Pascal wurde hinter A. Démare Dritter und liegt nun auch hinter dem Franzosen in der Punktewertung. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen und damit liegen Davide Formolo und Rafal Majka noch immer auf den Plätzen 17 und 18.
Reaktionen im Ziel
„Klar, ich hatte schon bessere Tage. Am Morgen hatte ich große Schmerzen, im Rennen war es etwas besser, aber ich musste ganz schön leiden. Am Ende wollte ich unbedingt beweisen, dass mit mir noch zu rechnen ist. Die Jungs haben einmal mehr einen perfekten Job gemacht. Vielleicht war ich im Gegenwind dann etwas zu früh, aber ich bin wirklich glücklich mit diesem 3. Platz. Er war hart erkämpft und ich bin froh überhaupt noch dabei zu sein.“
– Pascal Ackermann
“Erstmals Respekt vor Pascals Leistung heute wieder auf einen Podestplatz zu sprinten nach dem schweren Sturz von gestern. Das zeigt, dass es wirklich tapfere Jungs sind. Wir hatten heute leider wieder zwei Fahrer die gestürzt sind, zum Glück sind Cesare und Jay aber soweit ok. Trotzdem waren alle top motiviert ihren Job zu machen und Pascal in eine gute Position zu bringen. Allein die Tatsache, dass er wieder voll ins Risiko geht, um vorne mitzumischen, und um den Tagessieg zu kämpfen, verdient unseren Respekt. Schade, dass wir das Trikot verloren haben, aber vielleicht gibt es ja noch eine Chance es zurückzuholen.”
© BORA – hansgrohe

1 Caleb Ewan (Aus) Lotto Soudal 5:17:26
2 Arnaud Demare (Fra) Groupama-FDJ
3 Pascal Ackermann (Ger) Bora-Hansgrohe
4 Elia Viviani (Ita) Deceuninck-QuickStep
5 Davide Cimolai (Ita) Israel Cycling Academy
6 Simone Consonni (Ita) UAE Team Emirates
7 Ryan Gibbons (RSA) Dimension Data
8 Giacomo Nizzolo (Ita) Dimension Data
9 Jakub Mareczko (Ita) CCC Team
10 Sean Bennett (USA) EF Education First
GC:
1 Valerio Conti (Ita) UAE Team Emirates 45:02:05
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:01:50
3 Nans Peters (Fra) AG2R La Mondiale 0:02:21
4 José Rojas (Spa) Movistar Team 0:02:33
5 Fausto Masnada (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:02:36
6 Andrey Amador (CRc) Movistar Team 0:02:39
7 Amaro Antunes (Por) CCC Team 0:03:05
8 Valentin Madouas (Fra) Groupama-FDJ 0:03:27
9 Giovanni Carboni (Ita) Bardiani CSF 0:03:30
10 Pello Bilbao (Spa) Astana Pro Team 0:03:32
11 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:03:34
12 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:03:45