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Amgen Tour of California – letzte Etappe und Rückblick/Stimmen

Zum Abschluss der Amgen Tour of California hat Max Walscheid (Team Sunweb) seinen zweiten Saisonsieg um Haaresbreite verpasst. Im Massensprint der Abschlussetappe über 143 flache Kilometer vor dem California State Capitol Museum in Sacramento unterlag der Heidelberger nur Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), der seinen dritten Tagessieg in Kalifornien feierte. Dritter wurde der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott).
„Ich dachte, ich hätte den Sieg in der Tasche. Fernando dachte auch, ich sei Erster gewesen. Er hatte aber den besseren Tigersprung und war dann im Fotofinish vorn. Es ist natürlich schade, nicht gewonnen zu haben, aber mit dem Ergebnis bin ich trotzdem zufrieden“, so der 24-jährige Walscheid im Ziel, nachdem er zunächst im Glauben des Sieges gejubelt hatte. Anfang Mai hatte er auf der dritten Etappe der Tour de Yorkshire bereits seinen ersten Saisonerfolg gefeiert.
„Auf der Ziellinie dachte ich, ich sei Zweiter. Als man mir dann sagte, ich sei der Sieger, war ich natürlich sehr glücklich“, sagte Gaviria. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hingegen verlor auf den letzten Metern seine gute Ausgangsposition nach der letzten Kurve und rollte als 17. ins Ziel. „Wir waren zu früh vorn. Man musste natürlich aufgrund der vielen Kurven auf der Schlussrunde vorn fahren um Kraft zu sparen, aber auf der Zielgeraden herrschte starker Gegenwind“, sagte Kittels Anfahrer Rick Zabel im Ziel.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es wie erwartet keine Änderungen mehr. Der Kolumbianer Egan Bernal (Sky) sicherte sich seinen ersten WorldTour-Gesamtsieg mit 1:25 Minuten Vorsprung auf Tejay van Garderen (BMC) und 2:14 Minuten vor seinem Landsmann Daniel Martinez (EF-Drapac). „Ich bin sehr glücklich, denn es ist mein erster Gesamtsieg in der WorldTour. Mein Team hat die ganze Woche großartig gearbeitet“, zog Bernal ein positives Fazit der Rennwoche. Neben dem Gesamtsieg nahm der 21-Jährige zwei Etappensiege mit nach Hause.
Mit Neilson Powless (LottoNL-Jumbo), Adam de Vos (Rally Cycling), Mikkel Bjerg (Hagens Berman Axeon) und Jonny Clarke (United Healthcare) hatten sich bereits nach drei Kilometern vier Ausreißer auf den Weg gemacht und zwischenzeitlich einen Vorsprung von 2:15 Minuten auf das Feld herausgefahren. Vier Kilometer vor dem Ende war es um das Quartett allerdings geschehen, bevor Katusha-Alpecin kurz vor der Flamme Rouge das Kommando übernahm. Quick-Step zog allerdings rund 600 Meter vor dem Ziel an den Mannen in Rot vorbei und ermöglichte Gaviria freie Bahn. Walscheid kam von hinten zwar mit der höchsten Endgeschwindigkeit angestürmt, doch die Linie kam für den 1,99-Meter Mann zwei Meter zu früh.
Stimmen zur 13. Amgen Tour of California
Rick Zabel (Katusha-Alpecin)
Zum Etappenfinale: „Nils Politt kam als Erster um die letzte Kurve 900 Meter vor dem Ziel, ich als Zweiter mit Marcel am Hinterrad. Das ist eine super Position, aber Quick-Step hat sich an unserem Hinterrad kaputtgelacht. Sie sind dann mit zehn Stundenkilometern Überschuss vorbeigezogen. Ich konnte die Lücke schließen, aber dann sind sich Marcel und Mark Cavendish ins Gehege gekommen. So waren beide aus der Entscheidung raus.“
Ein Gesamtfazit: „Wir haben nicht umgesetzt, was wir wollten. Wir wollten eigentlich cooler sein, waren aber zu früh dran. Es ist schade, ohne Etappensieg abzureisen, aber wir lassen den Kopf nicht hängen. Wir sind gut drauf und die Eingespieltheit von Quick-Step kriegen wir bis zur Tour auch noch hin.“

Max Walscheid (Team Sunweb)
Zur Etappe: „Normalerweise warte ich mit dem Jubel etwas ab. Ich wollte heute einmal das Vorderrad frei haben, um meinen Sprint durchziehen zu können, das hat super funktioniert. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden und ich kann mich absolut nicht beschweren. Meine Endgeschwindigkeit war ganz gut, ich kam von weit hinten. Die Zielrunde war härter als es aussieht, man musste aus den Kurven hart antreten.“

Ein Gesamtfazit: „Ich hatte hier gehofft, mit den Besten im Sprint mitzuhalten. Ich hatte eine Außenseitenrolle und ich bin froh, das Vertrauen des Teams zurückzuzahlen. Auch auf den schweren Etappen kam ich gut zurecht. Ich werde nie ein Kletterer werden, aber dafür habe ich mich die Woche über ganz gut geschlagen.“

Fernando Gaviria (Quick-Step Floors):
Ein Gesamtfazit: „Drei Siege sind sehr gut, vor allem in diesem Sprinterfeld. Natürlich möchte ich auch bei der Tour erfolgreich sein und auf der ersten Etappe das Gelbe Trikot erobern. Das wollen meine Kontrahenten aber auch und es sind noch über 50 Tage bis zur Tour. Da kann noch viel passieren.“

Copyright Deutsches Pressebüro A.S.O.
Sandra Schmitz

Vierter Platz für Peter Sagan zum Abschluss der Kalifornien-Rundfahrt in Sacramento. 


Auf einem kuriosen letzten Kilometer liefert Quickstep F. Gaviria perfekt ab, während Peter Sagan zu spät erkennt, dass M. Kittel abreißen lassen musste. Sagan muss sich letztlich mit Rang vier begnügen, während Gaviria den dritten Etappenerfolg feiert.
Die Strecke
Es gab keinen Zweifel, dass es auf der heutigen letzten Etappe der Tour of California keine Verschiebungen in der Gesamtwertung mehr geben würde. Die total flache Strecke in Sacramento über 143 Kilometer war eine letzte Chance für die Sprinter im Feld die Tour mit einem Sieg abzuschließen.
Teamtaktik
Als King of California hat der UCI Weltmeister Peter Sagan bereits 16 Etappensiege hier feiern dürfen. In diesem Jahr gelang dem BORA – hansgrohe Kapitän allerdings noch kein Sieg, darum stellte sich das gesamte Team heute auch in den Dienst von Sagan, um zum Abschluss der Rundfahrt doch noch einen Erfolg einzufahren. Vor allem mit Maciej Bodnar und Daniel Oss hatte der Weltmeister tempoharte Fahrer an seiner Seite, mit Michael Kolar auch einen endschnellen Mann, der Sagan in guter Position auf die Zielgerade bringen sollte.
Das Rennen
Früh lösten sich vier Fahrer vom Feld, allerdings hielten vor allem Quickstep und Katusha die Ausreißer heute an der kurzen Leine. Nicht viel mehr als zwei Minuten betrug maximal der Vorsprung, 50 Kilometer vor dem Ziel gar nur noch etwa 1:10. Nach einem ruhigen Tag im Feld begann sich BORA – hansgrohe, etwa 30 km vor dem Ziel, nun weiter vorne zu zeigen. Auf der Schlussrunde angekommen, begannen sich die Sprintzüge zu organisieren. Daniel Oss geleitete Peter Sagan auf die letzten 3 Kilometer, nachdem die Ausreißer endgültig eingeholt waren. Wie auf der ersten Etappe gingen auf den letzten 500 Meter abermals Löcher zwischen den Zügen auf, der Weltmeister wartete zu lange am Hinterrad von M. Kittel, als Quickstep F. Gaviria perfekt ablieferte. Der Kolumbianer holte letztlich seinen dritten Etappensieg, während Peter Sagan als Vierter das Podium heute verpasste.
Ergebnis
01 F. Gaviria 3:07:39
02 M. Walscheid + 0:00
03 C. Ewan + 0:00
04 P. Sagan + 0:00

Den Gesamtsieg der Amgen Tour of California holte sich Egan Bernal vom Team SKY.

Reaktionen im Ziel
„Ich bin immer sehr gerne hier in Kalifornien, darum ist es schade, dass es in diesem Jahr nicht zu einem Sieg gereicht hat. Ich muss mich bei meinem BORA – hansgrohe Team bedanken, die mich trotzdem sehr gut unterstützt haben. Wir haben jeden Tag hart gearbeitet und ich hätte gerne die Arbeit mit einem Sieg belohnt. Auch für die Fans, die hier großartig sind. Leider kann man nicht immer gewinnen. Jetzt liegt der Fokus auf meiner Vorbereitung für die Tour de Suisse und Tour de France.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Die Kalifornien-Rundfahrt ging mit einem vierten Platz von Peter in Sacramento zu Ende. Natürlich wollten wir die Etappe gewinnen, aber Gaviria war der Bessere. Nach einer Woche hier, können wir trotzdem mit Selbstvertrauen in die nächsten Wochen blicken. Peter hat seine Klassiker-Saison eine Woche später als sonst beendet, daher liegt er auch im Trainingsaufbau eine Woche zurück. Dennoch sind wir auf einem guten Weg, und sollten im Juli bereit sein. Auch Rafal hatte eine gute Woche. Leider hat ihn der Sturz vor zwei Tagen doch mehr beeinträchtigt, als wir ursprünglich dachten. Aber auch er ist mit seiner Leistungsfähigkeit wo er zu diesem Zeitpunkt sein sollte. Außerdem können wir festhalten, dass das gesamte restliche Team durchwegs gute Leistungen gezeigt hat.“ – Patxi Vila, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages

Egan Bernal (Team SKY) erobert Gesamtführung bei Amgen Tour of California zurück


SOUTH LAKE TAHOE, Calif. (May 18, 2018) – Egan Bernal, Team Sky’s 21-year-old Colombian rider, may have ceded his King of the Mountains lead to Trek-Segafredo’s Toms Skujins (LAT) in today’s mountainous stage, but he regained the overall Amgen Tour of California race lead with a daring solo uphill finish that pulled him +1.25” ahead of BMC Racing Team’s Tejay van Garderen (Tacoma, Wash.), who now sits second overall going into tomorrow’s Sacramento race finale.
Presented by Visit California, Stage 6 was a 122.1-mile trek from Folsom to South Lake Tahoe with seven categorized climbs that began in short order after the riders departed. Bernal, who won Monday’s mountainous Stage 2 atop Gibraltar Road, attacked on today’s penultimate Daggett Summit climb and continued to put time on overall race leader van Garderen, who had ousted Bernal at Wednesday’s time trial.
“Today was a long day, but I felt so good, and the last long climb the team did a really good job,” said Bernal. “They made a really hard pace….After this climb we were like 10km to ride, so I just kept pushing hard, but I’m happy with the result and I’m happy for the team.”
Bernal had nurtured his solo lead to 1.5 minutes on the chase group with 1km to go to the uphill finish line at Heavenly Mountain Resort. Most of the top-10 GC riders were off the front of the main group on the descent before the final climb, including Michelton-SCOTT’s Adam Yates (GBR), Team Sky’s Tao Geoghegan Hart (GBR) and Rally Cycling’s Brandon McNulty (USA), who took second, third and fourth for the stage respectively, as well as Team EF Education First-Drapac p/b Cannondale’s Daniel Martinez (COL), who successfully retained third place in the overall standings. van Garderen placed seventh for the stage.
Bernal also won the TAG Heuer Best Young Rider Jersey for the fifth day. The Breakaway from Cancer® Most Courageous Rider Jersey went to Team EF Education First-Drapac p/b Cannondale’s Lawson Craddock (Austin, Texas).
Stage 6 Podium:
1er Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR) 5h30’58”
2er Adam Yates (GBR), Mitchelton-SCOTT (AUS) +1’28”
3er Tao Geoghegan Hart (GBR), Team Sky (GBR) +1’30”

Jersey Winners after Stage 6:
Amgen Race Leader Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)
Lexus King of the Mountain (KOM) Jersey – Toms Skujins (LAT), Trek-Segafredo (USA)
Visit California Sprint Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)
TAG Heuer Best Young Rider Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)
Breakaway from Cancer® Most Courageous Rider Jersey – Lawson Craddock (USA), Team EF Education First-Drapac p/b Cannondale (USA)

Photo credits : Getty Images
Text: ASO Amgen Tour of California

Majka behält Rang 6 in der Gesamtwertung der Tour of California.


Mit einer beeindruckenden Leistung fährt E. Bernal zu Etappensieg und Gesamtführung am Lake Tahoe. BORA – hansgrohe leader Rafal Majka kämpft tapfer, nachdem er am entscheidenden Anstieg zuerst in Problemen war, um sich letztlich in der ersten Verfolgergruppe festzusetzen. Mit Platz 8 heute, verteidigt er seinen 6. Rang in der Gesamtwertung der Tour of California.
Die Etappe
Mit dem Carson Pass stand heute der höchste Punkt der Tour of California auf mehr als 2.600m auf dem Programm. Schon durch diese Zahl wurde klar, dass die 6. Etappe eine der schwersten der Rundfahrt war. Von Folsom, auf nicht mal 200m Höhe, führte der Kurs über fünf Bergwertungen auf den Carson Pass, bevor es über den Daggett Summitt hinunter zum Lake Tahoe, immer noch auf rund 2000m Höhe, ging. In South Lake Tahoe führten den letzten 1,5 Kilometer, der in Summe 192,5 km langen Etappe, allerdings wieder ansteigend zum Ziel.
Teamtaktik
Es war die letzte Gelegenheit für Rafal Majka, im Kampf um die Gesamtwertung Plätze gut zu machen. BORA – hansgrohe war daher ganz auf diesen Kampf eingestellt. Allerdings hatte man mit dem UCI Weltmeister Peter Sagan auch einen Mann in den Reihen, der, sollte er die Bergwertungen im Feld überstehen, am Ende ein gewichtiges Wort um den Sieg würde mitreden können. Zu allererst wollte man aber abwarten, wie die anderen Teams dann Rennen gestalten würden. Ein hartes Rennen würde Majka Optionen bieten, eine ruhige Fahrt Sagan in die Karten spielen. Je nach Verlauf wollte man flexibel reagieren.
Das Rennen
Früh konnte sich eine 9-Mann starke Gruppe vom Feld lösen, allerdings machte Team Sky schnell klar, dass E. Bernal heute das Leader Trikot zurückholen wollte. Den Ausreißern wurde nie wirklich viel Vorsprung gewährt, und nachdem das Feld nach dem Carson Pass auf rund 40 Mann geschrumpft war, lag der Abstand zwischen Spitze und Feld bei etwa einer Minute. BORA – hansgrohe lag zu diesem Zeitpunkt gut im Rennen, denn auch das Regenbogentrikot von Peter Sagan war noch im Feld zu sehen. Am entscheidenden Anstieg zum Daggett Summitt, nur 10 Kilometer vor dem Ziel, fiel die Spitze schnell auseinander, war aber chancenlos dem fliegenden Feld etwas entgegen zu setzen. Peter Sagan verlor nun ebenso den Anschluss wie viele weitere Fahrer, da Sky ein enormes Tempo anschlug. Etwa 16 km vor dem Ende war nun auch Rafal Majka in Problemen, während Bernal alle seine Kontrahenten hinter sich ließ. Mit einem guten Rhythmus auf den letzten Kilometern des Anstieges, konnte Majka einige Fahrer wieder auffahren und sich in einer Verfolgergruppe mit dem Gesamtführenden festsetzen. Am Ende belegte der frühere polnische Meister Rang 8, 1:45 hinter dem Etappensieger und neuen Gesamtführenden E. Bernal. Majka liegt in der Gesamtwertung weiter auf dem 6. Rang.
Reaktionen im Ziel
„Ich habe mich heute nicht wirklich gut gefühlt nach meinem Sturz gestern. Das ist schade, denn meine Form ist eigentlich gut, und es lief hier von Tag zu Tag besser. Sky hat so ein hohes Tempo angeschlagen, da war früh klar, dass es für mich heute darum ging nicht zu viel Zeit zu verlieren. Ich habe mein Tempo gesucht und bin einen guten Rhythmus gefahren, zum Schluss des Anstiegs war ich bei Van Garderen, das war wichtig. Am Ende habe ich heute das Beste herausgeholt, aber ich bin mit dem Resultat nicht wirklich zufrieden.“ – Rafal Majka
„Eigentlich wollten wir heute noch etwas versuchen, aber Rafal hatte nicht den besten Tag nach seinem Sturz gestern. Durch das hohe Tempo von Sky am letzten Anstieg, waren alle in der Defensive, Rafal hat das Beste aus der Situation gemacht und am Ende noch versucht ein paar Sekunden gutzumachen. Wir hätten heute natürlich auf mehr gehofft, aber am Ende war für uns nicht mehr zu machen.“ – Patxi Vila, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto

Rafal Majka hält Zeitverlust beim Zeitfahren der Tour of California in Grenzen.


Maciej Bodnar, der Zeitfahrspezialisten von BORA – hansgrohe, setzte heute eine frühe Bestzeit, musste sich am Ende aber mit Rang 9 begnügen. Auch Rafal Majka, vor dem Start der 4. Etappe auf dem zweiten Gesamtrang platziert, schlug sich beachtlich, und verlor am Ende nur 2:04 auf den Tagessieger T. van Garderen. Damit liegt der BORA – hansgrohe Leader nun auf Rang 6 der Gesamtwertung.
Die Strecke
Ein welliger Parkour, auf rauem Asphalt, mit einigen technischen Passagen stand heute auf dem Programm. Die 34,7 km rund um Morgan Hill waren aber auf jeden Fall eine Angelegenheit für echte Roller. Mit langgezogenen Anstiegen und einem Flachstück am Ende, musste man in der Lage sein, große Gänge zu drücken. Nach den anstrengenden 3 ersten Tagen und fast 500km in den Beinen, war das Zeitfahren heute aber auch eine besondere Herausforderung für die Klassements-Fahrer im Peloton.
Team Taktik
Für Rafal Majka ging es heute vor allem darum seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung zu festigen. Der polnische Kletterspezialist gilt nicht als Bester im Kampf gegen die Uhr, hat sich in den letzten beiden Jahren aber stetig verbessern können. Daneben hatte BORA – hansgrohe heute auch einen Mitfavoriten auf den Sieg in den eigenen Reihen. Mit seinem Sieg bei der Tour de France letztes Jahr, hat Maciej Bodnar eindrucksvoll bewiesen, dass er im Augenblick einer der Besten in dieser Disziplin ist. Für alle anderen stand im Gegensatz dazu heute vor allem auf dem Programm Energie zu sparen, wo auch Daniel Oss sich offenhielt, einen Versuch im Zeitfahren zu starten.
Das Rennen
Als erster Fahrer ging heute Juraj Sagan auf die Strecke. Wie zu erwarten, war es aber Maciej Bodnar der eine erste Richtmarke mit einer Zeit von 41:44 setzen konnte. Damit war Bodnar am Ende um einige Sekunden schneller als sein BORA – hansgrohe Teamkollege Daniel Oss, der ebenfalls mit einer soliden Zeit das Ziel erreichte. Der UCI Weltmeister Peter Sagan rollte locker, in einer Zeit von 44:26 über die Ziellinie. Relativ früh löste dann M. Berg, der amtierende U-23 Weltmeister im Zeitfahren, Maciej Bodnar an der Spitze des Rennens ab. Bodnar belegte am Ende Rang 9. Rafal Majka zeigte eine ansprechende Leistung. Der BORA – hansgrohe Leader teilte sich das Rennen gut ein und erreichte am Ende das Ziel mit einer Zeit von 42:51 auf dem 30. Rang. Damit liegt Majka nun auf dem 6. Gesamtrang nach 4 Etappen der Gesamtwertung der Amgen Tour of California. Den Sieg im Zeitfahren holte sich am Ende T. van Garderen
Reaktionen im Ziel
„Eigentlich habe ich mich heute ganz gut gefühlt, allerdings sind die letzten harten Etappen, bei denen wir viel arbeiten mussten, nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Ich habe nicht so richtig in den Rhythmus gefunden und war heute eher auf dem zweiten Streckenteil besser. Am Ende hat nicht für mehr gereicht, aber nach einer Rennpause und einer harten Trainingsphase ist auch nicht überraschend, dass ich noch nicht in Topform bin.“ – Maciej Bodnar

„Es war ein harter Kurs, sehr wellig, und ich habe versucht mein Tempo gut einzuteilen. Im letzten flachen Teil hatte ich noch Kraft und bin ein gutes Tempo gefahren. Ich dachte zwar, etwas weiter vorne platziert zu sein, aber einige waren heute einfach besser. In der Gesamtwertung ist immer noch einiges möglich und wir werden sicher alles versuchen noch einmal nach vorne zu kommen.“ – Rafal Majka

„Bodi hat eine solide Leistung gezeigt, sicher hätten wir uns ein besseres Resultat erhofft, aber nach seiner Rennpause ist noch nicht auf dem Niveau, dass man bei einem so harten Zeitfahren braucht. auch Rafal hat eine solide Leistung gezeigt, die Zeit liegt im Rahmen seiner Möglichkeiten. An einem super Tag wären vielleicht noch 25-30 Sekunden drin gewesen, aber er hat sich das Rennen gut eingeteilt und am Ende müssen wir akzeptieren, dass heute andere besser waren. Auf der nächsten Bergetappe ist aber noch vieles möglich, es geht bis auf 2.600m Höhe, das wird ein harter Tag und wir werden angreifen.“ – Patxi Vila, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto

Amgen Tour of California 4. Etappe (Einzelzeitfahren, 34,7 Kilometer, San Jose/Morgan Hill)

Am Mittwoch schlägt die Stunde der Zeitfahrer. Auf einem technisch anspruchsvollen Kurs über 34,7 Kilometer mit Start und Ziel in San Jose/Morgan Hill wird eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung fallen. Kurven, Wind, ein Anstieg und eine Abfahrt verlangen von den Spezialisten einen perfekten Tag im Kampf gegen die Uhr.

„Ich bin glücklich, das Trikot verteidigt zu haben. Morgen im Zeitfahren wird es für mich ein wichtiger Tag sein, um die Gesamtführung zu verteidigen“, sagte der Gesamtführende Bernal nach dem heutigen Zieleinlauf. Im Kampf gegen die Uhr müssen der Kolumbianer und auch der Zweitplatzierten Rafal Majka (Bora-hansgrohe/+0:25) sich vor allem vor dem Zeitfahrspezialisten Tejay Van Garderen (BMC/+1:00) in Acht nehmen.

Patxi Vila (Sportdirektor Bora-hansgrohe): „Tejay Van Garderen ist der große Favorit auf den Tagessieg und das Gelbe Trikot. Rafal wird sein Bestes geben, danach sehen wir, wo wir stehen.“

Die deutschen Fans schauen erwartungsvoll auf Nikias Arndt (Team Sunweb) und Nils Politt (Katusha-Alpecin). Arndt, der im Zeitfahren der letzten Tour de France den 7. Platz belegte, freut sich auf morgen: „Ich habe auf jeden Fall Ambitionen. Die Beine sind gut und das Zeitfahren sollte mir liegen. Es ist kurvig und es geht leicht hoch und runter. Ich bin motiviert und glaube, dass da ein gutes Ergebnis möglich ist.“ Politt peilt eine Wiederholung seines Vorjahresergebnisses an, als er Zehnter im Zeitfahren am Big Bear Lake wurde: „Das Zeitfahren hat eine gute Länge für mich, nicht zu lang und nicht zu kurz. Ich möchte gern in die Top Ten fahren.“


Ergebnisse:
San Jose – Morgan Hill, Wednesday, May, 16th 2018 – Tejay van Garderen (BMC Racing team) rocketed to a decisive stage victory and the overall race lead at the Amgen Tour of California individual time trial in San Jose / Morgan Hill today. Van Garderen began the day in 8th place overall, exactly one minute behind the race leader Egan Bernal, Team Sky’s 21-year-old Columbian rider. The leader of BMC made up that minute and more on the 37 km loop, causing the Amgen Race Leader Jersey to change hands to the third owner since the race began on Sunday and extending his lead 23 seconds over Bernal, now second in the overall standings.
STAGE CLASSIFICATION
1. Tejay Van Garderen (BMC Racing Team) in 40’47’’
2. Patrick Bevin (BMC Racing Team) at 7’’
3. Tao Geoghegan Hart (Team Sky) at 32’’

GENERAL CLASSIFICATION
1. Tejay Van Garderen (BMC Racing Team)
2. Egan Bernal (Team Sky) at 23’’
3. Daniel Martinez (Team EF Education First – Drapac p/b Cannondale) at 37’’

“Today was special motivation… I had my girls here, I had memories here from five years ago. I didn’t expect it to go quite this well but I kind of had it in the back of my mind on Gibraltar if I can keep it to within a minute, I can maybe take it today. Today was going to be my big power play, and I’m glad I was able to produce one. It feels great,” said van Garderen, who won the 2013 Amgen Tour of California and the Time Trial stage that year.
In the final three race days this week, BMC Racing Team will have to fend off challengers to the yellow jersey, which van Garderen has his sights set on retaining: “We really just need to worry about that stage into Tahoe, but we have a really strong team, and the motivation’s going to be high and if you’re going to want to beat me, you’re going to have to go to the bitter end.”
Stage 4 presented by TAG Heuer in San Jose / Morgan Hill featured cyclists racing the clock one by one on a looped course that featured one moderate climb. The gusty day blew apart the leader board with other shakeups including BORA-hansgrohe’s
Rafal Majka (POL) dropping from 2nd to 6th place in the overall (+1.29”) and Mitchelton-SCOTT’s Adam Yates (GBR) sliding from 3rd to 5th (+1.07”). Team EF Education First-Drapac p/b Cannondale’s Daniel Martinez (COL) rose from 6th to 3rd (+.37”) and Bernal’s teammate Tao Geoghegan Hart (GBR) climbed from 11th to 4th (+.52”).
Bernal retains the Visit California Sprint Jersey, the Lexus King of the Mountain Jersey and the TAG Heuer Best Young Rider Jersey for the third day.

JERSEY WINNERS AFTER STAGE 4:
Amgen Race Leader Jersey – Tejay van Garderen (USA), BMC Racing Team (USA)
Lexus King of the Mountain (KOM) Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)
Visit California Sprint Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)
TAG Heuer Best Young Rider Jersey – Egan Bernal (COL), Team Sky (GBR)

Photo credits : Getty Images
Text: ASO

Skujins feiert Solo-Sieg auf dritter Etappe der Amgen Tour of California


Toms Skujins (Trek-Segafredo) hat sich die dritte Etappe der Amgen Tour of California über 197 Kilometer von King City zur Automobilrennstrecke in Laguna Seca gesichert. Der 26-jährige Lette verwies nach fünf Bergwertungen als Solist den US-Amerikaner Sean Bennett (Axeons Hagens Berman) mit drei Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz. Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) aus Australien gewann mit acht Sekunden Abstand den Sprint der ersten Verfolgergruppe.
Der Kolumbianer Egan Bernal (Sky) verteidigte als Fünfter sein Gelbes Trikot des Gesamtführenden. Als bester Deutscher erreichte Nils Politt (Katusha-Alpecin) mit 1:12 Minuten Rückstand als 49. das Ziel. „Es war ein schweres Finale. Ich wollte als Klassikerspezialist mit den Besten mithalten, das ist mir nicht ganz gelungen“, so der Hürther im Ziel.
„Heute war ein harter Tag. Sean war extrem stark, ich war einige Male am Limit. Ich kannte den Kurs und wusste, dass ich als Erster über die letzte Steigung kommen musste. Zum Glück konnte ich die entscheidenden Pedalumdrehungen mehr machen“, so Skujins auf der Pressekonferenz im Ziel. Vor genau einem Jahr war der Lette noch auf der zweiten Etappe der Amgen Tour of California in einer Abfahrt schwer gestürzt und musste anschließend mit einer schweren Gehirnerschütterung das Rennen aufgeben. „Das macht den Erfolg heute natürlich speziell. Ich hätte nach dem Unfall nicht gedacht, dass ich so schnell wieder erfolgreich sein würde“, zeigte sich Skujins selbst überrascht.
„Zweiter ist besser als nichts. Wenn ich nicht mit Toms zusammengearbeitet hätte, wären wir nicht durchgekommen. Ich musste richtig tief gehen“, so der zweitplatzierte Bennett. Auch der Dritte, Caleb Ewan, zeigte sich zerknirscht: „Es war schwer heute, aber mein Team hat mich immer vorn gehalten. Vor allem Roger Kluge hat mich perfekt in den vorletzten Anstieg gebracht und dann konnte ich gut in der reduzierten Gruppe mithalten. Leider hat unsere schlechte Zusammenarbeit dazu geführt, dass die Ausreißer durchkamen. Ich hätte gern gewonnen, das ist sehr frustierend.“

Unmittelbar mit dem Startschuss in King City setzten sich bei erneut bestem Wetter und warmen Temperaturen drei Ausreißer ab. Die beiden Rally-Cycling-Fahrer Evan Huffman und Robin Carpenter erhielten Unterstützung durch Ian Garrison (Axeon Hagens Berman). Da Huffman mit mehr als 14 Minuten Rückstand auf Bernal keine Gefahr für den Gesamtführenden darstellte, ließ das Feld die Spitze zunächst auf 5:35 Minuten davonziehen. Unter der Regie von Bora-hansgrohe fuhr das Feld die Lücke nach und nach zu. Im zweiten Anstieg des Tages zur East Carmel Valley Road etwa 55 Kilometer vor dem Ziel fiel zunächst Carpenter dem Tempo seiner Begleiter zum Opfer, ehe auch sein Kollege Huffman aufgrund eines Defekts Garrison ziehen lassen musste. Dafür löste sich gut 35 Kilometer vor dem Ende Skujins mit Logan Owen (EF-Drapac) aus dem Feld und schloss zur Spitze auf.
Gut 14 Kilometer vor dem Ende verblieb der spätere Sieger allein an der Spitze, während von hinten Bennett auffuhr. Im Feld ereilte Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) derweil ein Defekt, der den Kolumbianer um seine Chancen brachte. „Ich hatte zweimal Pech. Erst bin ich gestürzt, dann hatte ich Defekt. Aber so ist der Radsport, morgen ist ein neuer Tag“, so der 23-Jährige im Ziel. Das Spitzenduo nahm etwa 25 Sekunden an Vorsprung auf das Feld mit in die letzte Steigung gut drei Kilometer vor dem Ende. Kurz vor dem Gipfel an der berühmten Corkscrew-Corner auf dem Laguna Seca Raceway gelang es Skujins schließlich, seinen Begleiter zu distanzieren und den Vorsprung über den letzten abfallenden Kilometer ins Ziel zu retten.
Deutsches Pressebüro A.S.O.
Sandra Schmitz

Majka zeigt sich kämpferisch und erringt den zweiten Platz auf der zweiten Etappe der Kalifornien-Rundfahrt.


Auf der zweiten Etappe der Tour of California ging es um den Anstieg zur Gibraltar Road. Für lange Zeit bestimmte eine Ausreißergruppe das Renngeschehen, aber wie erwartet traten die Kletterer am Ende des Tages verstärkt in Aktion. E. Bernal setzte eine entscheidende Attacke am Anstieg zur Gibraltar Road und verwies damit seine Kontrahenten auf die Plätze. Rafał Majka erbrachte heute eine solide Leistung und belegte am Ende eines schweren Tages im Sattel den 2. Platz. Er liegt damit jetzt auch auf dem 2. Platz in dem Gesamtklassement.
Die Strecke
Nach der gestrigen sprinterfreundlichen Auftaktetappe stand am zweiten Tag der Tour of California eine 157km lange Etappe von Ventura zur Gibraltar Road auf dem Programm. Die Strecke führte die Fahrer über insgesamt 2437 Höhenmeter sowie über fünf kategorisierte Anstiege, darunter vier der 3. Kategorie und einen der Hors Catégorie. Zuerst erwartete die Fahrer ein 1,6km langer und 4,7 Prozent steiler Anstieg zum Balcom Canyon, gefolgt von der 3,9km langen und 4 Prozent steilen Ojai Road. Nach etwa 20km hügeligem Terrain mussten zwei weitere Anstiege der 3. Kategorie – Casitas Pass (2,9km, 5,7%) und Greenwell Ave (1,1km, 8,1%) – bewältigt werden. Die schwerste Aufgabe des Tages wartete aber zum Schluss der Etappe. Hier mussten die Fahrer den 12km langen und durchschnittlich 8 Prozent steilen Anstieg zur Gibraltar Road, den höchsten Punkt der Strecke mit 1062m über dem Meeresspiegel, meistern.
Teamtaktik
Es war zu erwarten, dass auf dieser Etappe bereits eine Vorentscheidung im Kampf um den Rundfahrtsieg fallen würde und dass es heute zu wesentlichen Bewegungen im Gesamtklassement kommen könnte. Wer die Gesamtwertung für sich entscheiden möchte, musste deshalb seine Kletterqualitäten bei der Bergankunft auf der Gibraltar Road zeigen. BORA-hansgrohe arbeitete für den Gesamtzweiten des Vorjahres, Rafał Majka. Er hat dieses Jahr schon bei Tirreno-Adriatico und der Abu Dhabi Tour seine solide Kletterfähigkeiten gezeigt und die heutige Etappe bot ihm eine Chance, seine gute Form weiter zu beweisen und sich eine gute Ausgangsposition für die kommenden Etappen zu verschaffen.
Das Rennen
Eine 3-Mann Gruppe setzte sich vom Feld relativ früh im Rennverlauf ab und fuhr nach 50km einen Vorsprung von fast 4 Minuten heraus. Lange Zeit blieb die Rennsituation unverändert, aber vor dem dritten Anstieg des Tages übernahmen BORA-hansgrohe und Team Sky Verantwortung im Feld und verringerten den Abstand zu den drei Ausreißern auf 2 Minuten mit noch 50km bis zum Ziel. Danach machte das Peloton Ernst und unter dem Tempodiktat von I. Stannard begann der Vorsprung der Fluchtgruppe weiter zu schmelzen. Nach einem langen Tag im Sattel war es 15km vor dem Ziel um die Ausreißergruppe geschehen. Beim harten Anstieg zur Gibraltar Road machte Team Sky wieder das Tempo an der Spitze des stark ausgedünnten Fahrerfeldes, in dem sich auch Rafał Majka befand. Mit 2km bis zum Gipfel setzte E. Bernal eine entscheidende Attacke und distanzierte seine Konkurrenten. Der junge Kolumbianer gewann nach einer beherzten Solofahrt die zweite Etappe und eroberte sich damit das gelbe Trikot. Rafał Majka zeigte sich auf den letzten Kilometern kämpferisch und belegte den 2. Platz. Er liegt damit jetzt auch auf dem 2. Platz in der Gesamtwertung.
Reaktionen im Ziel
„Nach einem Monat Rennpause bin ich mit meinem Resultat zufrieden. Es war ein schwerer Anstieg aber es gelang mir das Tempo mitzuhalten und letztendlich den zweiten Platz zu erringen. Wir haben noch fünf Etappen vor uns, und ich werde natürlich mein Bestes tun, eine gute Platzierung in der Gesamtwertung zu belegen.“ – Rafał Majka
„Wir wussten, dass die heutige Etappe und besonders der Anstieg zur Gibraltar Road sehr schwierig sein würde und dass Bernal unser stärkster Kontrahent war. Er ist ein junger Fahrer, ein reiner Kletterer, und seine Attacke mit 2km bis zum Ziel war entscheidend. Trotzdem gelang es Rafał Majka den zweiten Platz vor den anderen Hauptfavoriten zu erringen. Er holte sich damit auch wertvolle Bonussekunden. Ich glaube wir können mit dieser Leistung zufrieden sein. Rafał hatte heute gute Beine und das Team brachte ihn in eine gute Ausgangsposition am Fuß des Anstiegs. Wir haben noch fünf Etappen vor uns und damit auch fünf weitere Chancen.“ – Patxi Vila, Sportlicher Leiter
Photo Credit:
© BORA – hansgrohe / Bettinophoto

Egan Bernal (SKY) dominiert erste Bergankunft der Amgen Tour of California


Egan Bernal (Sky) hat die Bergankunft der 2. Etappe der Amgen Tour of California gewonnen. Der Kolumbianer setzte sich nach 157 Kilometern von Ventura nach Santa Barbara County am zwölf Kilometer langen und durchschnittlich acht Prozent steilen Schlussaufstieg zur Gibraltar Road mit 21 Sekunden Vorsprung auf den Polen Rafal Majka (Bora-hansgrohe) und 25 Sekunden auf den Briten Adam Yates (Mitchelton-Scott) durch.
Auftaktsieger Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) musste zu Beginn der Schlusssteigung die Besten wie erwartet ziehen lassen und das Gelbe Trikot an seinen Landsmann Bernal abgeben. Als bester Deutscher erreichte der Hürther Nils Politt (Katusha-Alpecin) auf Rang 50 mit über zehn Minuten Rückstand das Ziel.
„Wir wollten das Rennen schwer machen. Nach meiner Attacke rund drei Kilometer vor dem Ende habe ich so gut es ging durchgezogen. Ich freue mich sehr über meinen Erfolg“, sagte Bernal in einem ersten Statement im Ziel auf gut 1.000 Metern Höhe. Der 21-Jährige hatte am steilsten Stück des Anstiegs attackiert und seinen Vorsprung Stück für Stück ausgebaut.
„Nach fast einem Monat ohne Renneinsatz bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Bernal war sehr stark heute“, ordnete der zweitplatzierte Majka sein Abschneiden ein. Der Pole, der in diesem Jahr die Gesamtwertung der Tour de France anpeilt, schaffte es nicht mehr, auf den letzten Metern zu Bernal aufzuschließen.
Auch der drittplatzierte Yates äußerte sich zufrieden: „Es lief gut. Ich komme gerade von einer Verletzungspause zurück und hatte lange keinen Renneinsatz. Die beiden vor mir waren einfach stärker als ich.“
Schon früh hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe um Ruben Companioni (Holowesko-Citadel), Adam De Vos (Rally) und Jonny Clarke (UnitedHealthcare) formiert. Das Trio erarbeitete sich einen Maximalvorsprung von 5:30 Minuten auf das Feld. Campanioni war es auch, der sich alle vier Bergwertungen des Tages sicherte, doch kurz vor Beginn der finalen Kletterprüfung waren die Ausreißer wieder gestellt.
Unter dem Tempodiktat von BMC und Sky reduzierte sich die Favoritengruppe auf dem Anstieg nahe Santa Barbara nach und nach auf gut 20 Fahrer, ehe Bernal drei Kilometer vor dem Ziel den anderen Bergfahrern keine Chance ließ und zum Etappensieg stürmte. Vor der dritten Etappe zur Rennstrecke von Laguna Seca führt Bernal das Gesamtklassement mit 25 Sekunden auf Majka und 31 Sekunden auf Yates an.
Vorschau 3. Etappe (King City – Laguna Seca)
Der dritte Tag der Amgen Tour of California wird mit 197 Kilometern nicht nur der Längste der Rundfahrt, sondern verteilt zwischen King City und der Rennstrecke in Laguna Seca auch mehr als 2.500 Höhenmeter. Fahrer, die das Bergtrikot im Blick haben, dürfen sich zwar auf sechs Bergwertungen freuen, werden sich aber beim Kampf um den Tagessieg wahrscheinlich den Klassikerexperten um Weltmeister Peter Sagan oder Oliver Naesen geschlagen geben müssen.
Johannes Fröhlinger (Team Sunweb): „Es gibt eine Chance, dass eine Ausreißergruppe durchkommt. Es wäre schön, in der Gruppe dabei zu sein, aber letzte Nacht ging es mir etwas im Magen rum. Ich hoffe, dass ich morgen wieder bei 100 Prozent bin.“
Oliver Naesen (AG2R-La Mondiale): „Das Finale liegt mir. Ein Etappensieg wird schwer zu erreichen sein, aber ich möchte es versuchen. Peter Sagan wird der Mann sein, den es zu schlagen gilt.“
Patxi Vila (Sportdirektor Bora-hansgrohe): „Es ist nicht dieselbe Zielanfahrt wie vor zwei Jahren, als Peter gewann. Es wird unsere beste Chance auf einen Sieg durch Peter in dieser Woche sein, aber die Ankunft ist schwerer als damals.“
Toms Skujins (Trek-Segafredo): „Morgen ist eine interessante Etappe für mich. Ich werde versuchen, Vollgas zu geben.“
Nathan Haas (Katusha-Alpecin): „Vor zwei Jahren habe ich in Laguna Seca beinahe gewonnen. Ich mag den Kurs und wenn ich gute Beine habe, werde ich mich nicht zurückhalten.“

Deutsches Pressebüro A.S.O.
Sandra Schmitz

Peter Sagan erringt den 3. Platz in einem packenden Sprintfinale bei der Kalifornien-Rundfahrt.

Ein Rundstreckenrennen in Long Beach stand heute auf dem Programm bei der Tour of California. Wie erwartet waren es die Sprinter, die den Tag im Massensprint für sich entschieden. F. Gaviria erwies sich als der Schnellste in einem packenden und rasanten Finale, während Peter Sagan den 3. Platz belegte.
Die Strecke
Heute startete die siebentägige Tour of California mit einer sprinterfreundlichen Etappe. Die Auftaktetappe der 13. Auflage der Rundfahrt führte das Peloton über 12 Runden durch Long Beach. Nach 134.5km im Sattel rollten die Fahrer zum zwölften und letzten Mal über die Ziellinie des topfebenen und schnellen Rundkurses. Bei den zwei Zwischensprints wurden 3, 2 bzw. 1 Bonussekunde vergeben, während die ersten drei Fahrer bei der Zielankunft 10, 6 bzw. 4 Bonussekunden erhielten. Das Streckenprofil kam den Sprintern entgegen und lud förmlich zu einem Massensprint ein.
Teamtaktik
Auf dem tellerflachen Parcours trat ein illustres Starterfeld von Fahrern an, unter ihnen der 16-malige Kalifornien-Etappensieger Peter Sagan. BORA-hansgrohe hatte mit dem dreifachen UCI Weltmeister einen der stärksten Fahrer im Feld. Allerdings war das Finale mehr auf die reinen Sprinter zugeschnitten, und so war es etwas schwieriger für ihn den Sieg zu holen. Es war auch heute wichtig, dass alle BORA-hansgrohe Fahrer sicher ins Ziel kamen, denn wir haben noch eine Woche in Kalifornien vor uns.
Das Rennen
Das flache Profil der Strecke sorgte für ein rasantes Rennen. Obwohl ein Massensprint auf dem flachen Rundkurs erwartet wurde, versuchten zwei Fahrer gleich zu Beginn der Etappe ihr Glück in der Fluchtgruppe. Dem Ausreißerduo von A. Krasilnikau und T. Putt gelang es nach 30km einen Vorsprung von mehr als 2 Minuten herauszufahren. Mit noch 70km bis zum Ziel stand ihr Vorsprung bei etwa 1:30 Minuten, während sich Katusha Alpecin, Mitchelton-SCOTT und Quick-Step Floors die Tempoarbeit im Hauptfeld teilten. Über die längste Zeit des Tages hielt das Peloton die zwei Ausreißer an der kurzen Leine, und die Rennsituation blieb lange Zeit unverändert. Wie erwartet traten die Sprinterteams am Ende des Tages verstärkt in Aktion und begannen die Lücke zur Ausreißergruppe zu schließen. Nach einem schnellen Tag im Sattel wurde das Duo vom heranrasenden Feld in der letzten Runde gestellt. Auf den letzten Kilometern organsierten sich die Sprinterteams um ihre Sprinter in eine gute Ausgangslage zu bringen. Kurz vor der Ziellinie lieferten sich Peter Sagan, F. Gaviria und C. Ewan einen spannenden Kampf um den Tagessieg, den der Kolumbianer knapp vor seinen Kontrahenten gewann.
Reaktionen im Ziel
„Die Auftaktetappe der Tour of California endete in einem sehr schnellen Massensprint. Ich lag etwas hinten als der Sprint begann, und konnte nicht mehr an Ewan und Gaviria vorbeiziehen. Sie waren heute schneller und Gaviria holte sich einen verdienten Sieg. Ich fühlte mich heute gut in Form, und ich freue mich auf die nächsten Etappen. Morgen haben wir eine Bergankunft und wir werden alles tun, um Rafał Majka auf dieser Etappe zu unterstützen. Dann nehmen wir es wie es kommt.“ – Peter Sagan

„Ich glaube, wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Es war eine Etappe für die Sprinter, und wir wussten, dass es heute nicht leicht sein würde. Einige der weltbesten Sprinter mit ihren starken Teams sind heute angetreten. Wenn man dies in Betracht zieht, ist der dritte Platz von Peter ein guter Start zur Kalifornien-Rundfahrt. Er kam nach einer langen und harten Classics-Saison nach Kalifornien und dies war sein erstes Rennen nach fast einem Monat. Das Team hat sehr gut zusammengearbeitet und Rafał Majka fühlte sich gut in Form, und so freuen wir uns auf die nächsten Etappen.“ – Patxi Vila, Sportlicher Leiter

© BORA – hansgrohe

Marcel Kittel Vierter zum Auftakt der Amgen Tour of California


Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hat zum Auftakt der 13. Amgen Tour of California den Zielstrich als Tagesvierter passiert. Beim Sieg des Kolumbianers Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) belegte nach 136 Kilometern auf zwölf flachen Runden durch Long Beach der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) den zweiten Rang vor Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) aus der Slowakei. Max Walscheid vom deutschen Team Sunweb sprintete auf den achten Platz.
„Ich hatte sehr gute Beine und mein Team hat einen tollen Job gemacht. Sie haben mich in optimaler Position um die letzte Kurve gebracht. Ich freue mich, einen weiteren Sieg geholt zu haben“, sagte der 23-jährige Gaviria nach seinem fünften Saisonerfolg. „Hier sind viele starke Sprinter am Start, deshalb musste ich im Sprint mein Maximum geben. Ich freue mich, dass es gereicht hat“, sagte Gaviria im Siegerinterview.
Der seit Freitag 30-jährige Kittel war an aussichtsreicher Position rund 600 Meter vor dem Ziel in der letzten Linkskurve auf die Beach Access Road am Hinterrad seines Anfahrers Rick Zabel positioniert. „Ich habe mich heute gut gefühlt und vom Speed her war ich schnell. Alexander Kristoff hat mich im Sprint aber etwas blockiert, das kann man auf den letzten 150 Metern nicht mehr gutmachen,“ beschrieb Kittel im Ziel die letzten Meter der Etappe. Und ergänzte: „Mit dem, was wir heute gezeigt haben, können wir erstmal zufrieden sein. Darauf können wir aufbauen.“

Zuvor hatte vom Start weg ein Ausreißerduo bestehend aus Tanner Putt (United Healthcare) und Andrei Krasilnikau (Holowesko-Citadel) die Etappe bestimmt. Der Maximalvorsprung des US-Amerikaners sowie des Weißrussen betrug nach zwei gefahrenen Runden gut 2:30 Minuten, ehe die Sprinterteams von Kittel, Gaviria und Ewan die Kontrolle übernahmen. Stück für Stück fuhr das Hauptfeld die Lücke zu, so dass die beiden Spitzenreiter eingangs der letzten Runde entlang der Pazifikküste gestellt wurden.
Katusha-Alpecin übernahm etwa fünf Kilometer vor dem Ziel die Spitze und baute seinen Sprintzug für Kittel auf. Doch es war Quick-Step Floors für Gaviria, die als erste um die letzte Kurve auf die Zielgerade bogen. Mit einem frühen Antritt sprintete Gaviria ins Gelbe Trikot der Rundfahrt und hielt die stark aufkommenden Ewan und Sagan auf Distanz.

Vorschau zur 2. Etappe mit Rick Zabel und Torsten Schmidt
Auf der morgigen zweiten Etappe werden sich die Anwärter auf das Gesamtklassement zum ersten Mal zeigen. Der Abschnitt startet in Ventura, nördlich von Los Angeles und führt über wellige 155 Kilometer bis zum Finale auf der Gibraltar Road, einem Anstieg über 12 Kilometer mit durchschnittlich 8%, der zum zweiten Mal nach 2016 wieder Etappenziel ist.
Für viele Teams bedeutet dieser Profilwechsel auch ein Tausch der Kapitänsrollen. Rick Zabel (Katusha-Alpecin): „Morgen geben wir alles für Ian Boswell. Er war letztes Jahr hier Gesamtfünfter, deshalb werde ich mich in seinen Dienst stellen. Auch wenn ich am Schlussaufstieg nicht mehr viel für ihn machen kann.“ Sein Sportdirektor Torsten Schmidt ergänzt: „Morgen ist eine der Schlüsseletappen für die Gesamtwertung. Ian ist gut vorbereitet und wir wollen ihn maximal unterstützen.“

Credit:
Deutsches Pressebüro A.S.O.
Sandra Schmitz