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Radsport-Frauenpower pur bei der Deutschen Straßenmeisterschaft 2023 – von nahen und fernen Lokalmatadorinnen

Text/Autorin: Uli Hugger

In knapp drei Wochen rockt vom 23. Bis 25. Juni 2023 die Crème de la Crème der nationale Radsportwelt die Deutschen Straßenmeisterschaften des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Südschwarzwald.

Genauer: auf der Baar. Leistungssport-Vizepräsident Günter Schabel erwartet grob gerechnet 100 bis 120 Fahrerinnen, die auf die beiden selektiven Strecken im Einzelzeitfahren am Freitag und im Straßenrennen am Samstag zwischen Donaueschingen (Start) und Bad Dürrheim (Ziel) gehen werden. Für Titelverteidigerin Liane Lippert (Movistar) aus Friedrichshafen und für Franziska Brauße (CERATIZIT-WNT Pro Cycling) aus dem schwäbischen Eningen unter Achalm wird es eine Heim-DM werden. Im Teilnehmerinnenfeld stecken aber auch echte Lokalmatadorinnen.

Beim technisch anspruchsvollen Kampf gegen die Uhr über 32 Kilometern werden Nachfolgerinnen in der Elite von Lisa Brennauer und in der U23-Klasse von Ricarda Bauernfeind, die altersmäßig in die Elite aufstieg, gesucht. Auch hier haben heimische Radsport-“Raketen“ große Chancen. Das Straßenrennen am Samstag über 135 Kilometer und 1800 Höhenmeter ist rein der Frauen-Elite vorbehalten. Lippert steht bei internen Wetten ganz oben. Ein klassischer Meisterschaftskurs mit einer 26-Kilometerschleife, maßgeschneidert für eine „komplette“ Fahrerin. Und ein exklusiver Renntag für die Frauen. Der erste seit der DM 2018 in Einhausen/Hessen. Zuletzt starteten die Radsportlerinnen morgens vor dem Männerrennen, also vor dem medialen „Hauptrennen“. Nun bekommen sie wieder eine eigene Plattform. Ein guter Weg. Obschon Vera Hohlfeld, Koordinatorin für Frauenradsport im BDR, Chefin der internationalen „LOTTO Thüringen Ladies Tour“, Verständnis für Veranstalter hat, die sich einen dritten Renn-Tag mit Straßensperrungen schlichtweg nicht leisten können. „So viele Absperrmaßnahmen. Das können, glaube ich, nur noch ganz wenige in Deutschland. Zumindest sind die Herausforderungen sehr, sehr groß.“

Der Frauenradsport in Deutschland habe noch unglaublich Potential. „Dazu müssen aber alle ihre Hausaufgaben machen, und das vermisse ich ein bisschen“, beklagt sie unter anderem auch die „immer noch bestehende Ungleichbehandlung“ in den Medien. In Donaueschingen/Bad Dürrheim ist das anders. Die Straßenrennen am Samstag und Sonntag werden live im SWR übertragen, sowohl im Fernsehen, als auch in den You-Tube-Kanälen des SWR sowie unter sportschau.de. Hohlfeld, die selbst als als aktive Fahrerin der „Equipe Nürnberger“ 2001 bei der ersten DM in Bad Dürrheim knapp am Podest vorbeischrammte und Vierte wurde, ist gespannt, wer von den Frauen den Titel holen wird. Vielleicht aus dem „Maxx-Solar Rose Women Racing“-Kontinentalteam, dem sie vorsteht. Katharina Fox um Beispiel, die 2022 in Bad Dürrheim den Gesamtbundesligasieg betonierte.

Top-Favoritin ist Liane Lippert (DM-Botschafterin, Deutsche Straßenmeisterin 2018 und 2022, sowie Vize-Europameisterin 2021). Sie checkte bereits den Straßenkurs und findet ihn super: „Anspruchsvoll mit kurzen, steilen Bergen, was mir eigentlich sehr gut liegt. Das erinnert ein bisschen an einen Klassikerkurs. Das ist auf jeden Fall ein sehr spannendes Rennen.“ Die 25-Jährige vom Bodensee freut sich auf die geballte Unterstützung ihrer Familie und den Fans an der Strecke. „Es ist super zum Zuschauen und wird bestimmt eine tolle Atmosphäre, weil man uns gerade an den Anstiegen öfter sieht.“ Augenblicklich ist „Lilly“ im Höhentrainingslager in Andorra – für den „Giro Italia Donne“ und die „Tour de France Femmes“ im Juli. Direkt vor der DM fährt sie die „Tour de Suisse“. „Das passt eigentlich super“, setzt sie auf Topform auf der Baar.

Darauf dürfte ihre ehemalige Vereinskollegin bei der „Seerose Friedrichshafen“, Clara Koppenburg (Cofidis) auch spekulieren. Die gebürtige Lörracherin war im Mai auf Platz zwöf in der finalen Gesamtwertung der Bretagne-Ladies-Tour und der Vuelta-de-Burgos abonniert. Auch für die 27Jährige ist es eine Heim-DM.

Zum Favoritenkreis zählt auch Ricarda Bauernfeind, deutsche Vizemeisterin auf der Straße aus Eichstätt/Bayern, und fühlt sich im Auf und Ab des Südschwarzwaldes und der Baar fast wie daheim. Sie fuhr hier 2021 ein starkes Bundesligarennen und im folgenden Jahr eine Mega-Saison als Europameisterin in der Mixed-Staffel und holte zudem zwei U23-Bronzemedaillen (Straße/EZF) bei der Weltmeisterschaft in Australien. Schwupp ist die Studentin für das Berufsschullehramt für Ernährung, Hauswirtschaft und Sport, die gerade ihren Bachelor rund um die Ernährung von Radsportlern schreibt, Profi beim WorldTour-Team „Canyon-SRAM Racing“ und fühlt sich dort als „Helferin“ wohl. Sie überraschte im Mai bei der Vuelta der Frauen als Gesamt-Fünfte. „Also die DM-Strecke liegt mir nicht zu hundert Prozent. Ich liebe längere Berge“, erklärt bescheidene 23-Jährige, die mit Teamkollegin Antonia Niedermaier und Justyna Czapla (Canyon-Sram-Generation-Team) beim Straßenrennen antritt. Beim Einzelzeitfahren werde die Konkurrenz groß sein, dabei denkt sie an Lisa Klein (Trek – Segafredo), Mieke Kröger (Human Powered Health) und Hannah Ludwig (Uno-X Pro Cycling Team), allesamt World Tour-Fahrerinnen.

Auch Franzi Brauße (Vierer-Olympiasiegerin und mehrfache Welt- und Europameisterin auf der Bahn) ist schnell und freut sich auf die beiden „mega anspruchsvollen“ DM-Rennen. Klasse findet sie es, dass die Frauen ihren Renntag nun endlich nicht mehr mit den Männern teilen müssen. Beim Zeitfahren möchte „Franzi“ in die Top-Five kommen, ein „Podiumsplatz wäre natürlich mega cool, könnte aber schwierig werden.“ Wohl als Helferin für Teamkollegin Nadine Gill (sofern diese wieder fit ist), startet die 24jährige Schwäbin ins Straßenrennen mit dem „Knackpunkt Aasen und seinen mehreren Auffahrten“. Ein echtes Labyrinth wartet dort auf die Fahrerinnen. Sie ist sich sicher: „Bei beiden Wettbewerben kommt es auf eine gute Krafteinteilung über die komplette Distanz hinweg an.“ Einen gewissen Heimvorteil sieht die Botschafterin der Rad-DM in der Fan-Kulisse. Bei einer Stunde Anreisezeit bringt Familie Brauße einen „Bus voller Fans“ mit.

Auch Laura Süßemilch (Fenix-Deceuninck Continental) aus Aulendorf/Ravensburg ist Botschafterin der Straßen-DM 2023. Für die Welt- und Europameisterin von 2021 „ist das Event ein Ziel, auf das ich mich fokussieren kann und welches mich motiviert, um nach meinem schweren Sturz bei der „Tour de France Femmes 2022“ wieder zu alter Top-Form zu kommen.“ Im Mai zeigte sie sich bei der Thüringen-Tour fit und munter. Die Einzelzeitfahr-Strecke finde ich wunderschön. Das Straßenrennen ist hart und selektiv, da muss ich mal schauen, wie es bei mir läuft. Aber meine Fans vom Bodensee werden da sein und mich anfeuern“ freut sich die 26-Jährige bereits auf den feurigen Support.

Aus der DM-Region stammt auch Janine Schneider (VC Hohentwiel Singen/ Bundesliga-Team Baden-Forchheim) Die Lottstetterin ist frischgebackene Baden-Württembergische Bergmeisterin und auch Landesmeisterin 2023 auf der Straße und hat vor allem auch auf dem Mountainbike Druck.„Ich habe auf der Straße noch viel zu lernen! Let’s see!“ Die DM-Strecke tangiert seit Jahren ihre Trainingsrunden. „Ich bin auf die „Aasener Achterbahn“ gespannt! Rennen von den Organisatoren Kai und Rik Sauser, sind schon zu Bikezeiten meine Favoriten gewesen, top organisiert, professionell und doch familiär.“

Zwei echte Local-Heroes sind Lucy Mayrhofer und Annika Baumer, beide studieren in Schwenningen, bzw an der Hochschule Furtwangen. Lucy Mayrhofer widmet sich der Medizintechnik (Master), lebt seit Studienbeginn in VS-Schwenningen und war als Nachwuchsathletin Teil der Nationalmannschaft. Sie fährt seit dieser Saison für die Bundesliga-Equipe „Team Stuttgart“. Villingen-Schwenningen ist zur zweiten Heimat geworden, inklusive Trainingsstrecken. Für die 20jährige Dußlingerin ist „die DM schon auch ein Heimrennen, weil ich die Straßen kenne. Diese fahr ich im Training nun bewusster, auch Intervalle, dann lerne ich sie unter Belastung besser kennen.“ Ein Vorteil, sagt sie. „Die Strecke ist nicht ohne und ist sehr selektiv, vor allem dieser Zickzack in Aasen.“ Dort werde es „echt hart und in einer Reihe durchgeheizt“. Die Zeitfahrstrecke finde sie dagegen „ansprechend“. Alles in allem erwartet Lucy – auch dank der Profis – ein hartes Rennen. Da hilft die lautstarke Unterstützung durch die Familie und Freunden an der Strecke, die es ja nicht weit zum DM-Parcours haben. Ganz bestimmt steht sie am Sonntag dann selbst als großer Fan an einem der Hotspots, um ihren großen Bruder Marius anzufeuern. Der sorgte ja zuletzt mit seiner Performance beim Giro d‘Italia für viel Aufsehen.

Annika Baumer (VC Morteau Montbenoit (U23) studiert „Molekulare und Technische Medizin“ im 6.Semester und wohnt ebenfalls in VS-Schwenningen. „Ja, das ist für mich eine Heim-DM und ich freue mich sehr darauf. Viele Teile der Strecken gehören zu meinen alltäglichen Trainingsrouten, deswegen kenne ich sie schon sehr gut“, bleibt die Merdingerin gelassen. Denn nach eineinhalb Jahren, in denen es krankheitsbedingt nicht gut lief, erwartet sie von der DM nicht so viel, hofft aber, den Aufwärtstrend aus ihren Frankreich-Rennen mitnehmen zu können und freut sich darauf, sich mal wieder im nationalen deutschen Feld messen zu können. „Ich versuche jedenfalls mein Bestes zu geben und so lange wie möglich vorne mitzufahren.“

Last but not least freut sich auch Olaf Janson aus Stuttgart, Chef des dienstältesten Bundesliga-Rennstalls „Team Stuttgart“ auf die Deutsche Meisterschaft. „Das ist für das Team die 29. Saison. Für mich die 28. Ich erinnere mich noch gerne an die letzte DM in Bad Dürrheim vor 22 Jahren. Die lief gut für uns, mit zwei Fahrerinnen in den Top Ten des Straßenrennens. Simone Klewitz wurde Siebte, Regina Schleicher landete auf Platz zehn.“ Beim schwierigen Zeitfahren könnte es diesmal durch Hannah Fandel, Medizinstudentin im praktischen Jahr, die derzeit noch in Freudenstadt lebt, und Neuzugang Karoline Goldschmidt erneut mit Plätzen unter den ersten Zehn in Donaueschingen/Bad Dürrheim klappen. „Das Straßenrennen ist schwierig einzuschätzen. Aber hier würde ich uns nicht chancenlos sehen, um vorne mitzumischen“, blickt der Referent für Frauenrennsport beim Württembergischen Radsportverband gut gelaunt nach vorn und ist gespannt, welches Rad-Ass 22 Jahren nach der Deutschen Meisterin Petra Rossner ganz oben auf Siegerpodest der Kurstadt stehen wird.
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Kai Sauser

RAD DM vom 23. bis 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Topfit durchs „Labyrinth“ zum Deutschen Meister-Titel – die Straßen RAD DM 2023 wird zum Hotspot

Es wird kein deutscher Zufalls-Meister werden, darüber waren sich Experten und Radsport-Profis einig, die bei der Präsentation mit nostalgischem Panoramabus den „reizvollen“ Rennkurs abfuhren. Man muss auf den Punkt genau topfit sein, aber kein reiner Bergfahrer sein. Bei den Deutschen Straßen-Meisterschaften vom 23. bis zum 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim und Donaueschingen stehen am Ende würdige Siegerinnen und die Sieger auf dem Podest.

Davon ist auch World Tour-Profi Simon Geschke (Cofidis) überzeugt, der mit im Bus saß und bei der DM vom Start weg Vollgas und eine rund zwanzigköpfige Spitzengruppe erwartet. „Es wird kein Überraschungssieger geben, aber ein superschweres Rennen. Das „Labyrinth“ von Aasen ist technisch anspruchsvoll, aber sicher und machbar“, sagt der 37jährige Tour de France-Etappensieger von 2015 sowie Tour de France-Held 2022 und spricht damit einen der Knackpunkte des Rennkurses an. Auf die sogenannte „Mauer von Öfingen“ (800 Meter ü. M.), mit einer 14 bis 15 Prozent-Steigung ebenfalls ein Zuschauermagnet, folgt nämlich das „Labyrinth von Aasen“: ein enger und kniffliger Zickzackkurs durch die Donaueschinger Gemeinde auf der Baar, deren steile Rampen mit der Bergwertung und schmalen Abfahrten ein Auf und Ab für die Rennsportler*innen verspricht, aber auch eine tolle Aussicht für die Zuschauer auf das Renngeschehen und die umliegende Landschaft. Hier kommen die Athletinnen beim Straßenrennen am Samstag sechs Mal, die Athleten am Sonntag neun Mal vorbei. „Ein super Platz für die Fans, man sieht uns öfter vorbeifahren und kann tollen Sport schauen“, so Geschke, der hier gerne seinen „Riesentraum“ vom Meisterschaftstrikot verwirklichen würde.

Nicht nur das deutsche World Tour-Team „BORA hansgrohe“ mit Lokalmatador Jonas Koch dürfte etwas dagegen haben. So auch Jan Hugger vom Kontinental-Team „Lotto Kern-Haus“, der ebenfalls mit im Panoramabus saß und bei der Streckenplanung den DM-Kurs mit Jonas Koch getestet hatte. „Es wird emotional werden und ein Riesending. Näher kriegt man keine DM mehr an seine Heimat. Sie liegt in meinem Trainingsgebiet. Ich weiß, was mich erwartet. Hochform ist geplant. Es wird also schon von allein laufen“, zwinkerte der 24-Jährige aus VS-Schwenningen.

Der Hochschwarzwälder Simon Stiebjahn (Singer Racing Team), eigentlich Profi-Mountainbiker, aber auch im Straßenrennen zuhause und Mitreisender im Nostalgie-Bus bei der Streckenbesichtigung, plant sportlich Akzente zu setzen und freut sich „mega auf die radsportverrückten Zuschauer“ und die insgesamt 215 Kilometer und 2.800 Höhenmeter, die die Männer-Elite zu bewältigen hat.

Rund 150 Teilnehmerinnen und bis zu 200 Elitefahrer werden Ende Juni und damit eine Woche vor dem Start der Tour de France beim Einzelzeitfahren und den Straßenrennen am Start sein. Fahrer mit UCI-World Tour-, Pro-Kontinental- und Kontinental-Lizenz sind gesetzt. Bundesligateams müssen sich bei den Männern durch die Teilnahme an drei Bundesligarennen vorab qualifizieren. Das ist neu und soll entzerren. Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport beim Bund Deutscher Radfahrer: „Das ging von den World Tour-Profis aus, die nach der DM 2021 in Stuttgart auf uns zukamen. Keiner möchte die Schlagzeile lesen: „Tour de France-Teilnahme ist gescheitert, weil der Fahrer bei der DM das Schlüsselbein gebrochen hat.“ Gleichzeitig profitieren die vorherigen Bundesligarennen von der Teilnahmepflicht.

Auch Schabel freut sich auf das große Radsportfest bei „einem der profiliertesten deutschen Rennen“ und auf das Aasener Labryrinth. „Die Strecke ist absolut zuschauerfreundlich. Ich bin gespannt, was die Rennfahrer daraus machen. Die bestimmen das Rennen. Aber das ganze Drumherum für die Zuschauer, auch mit die Videowänden, DJ und Moderation in allen Fanzonen, zum Beispiel im Zielbereich, das ist einzigartig und man muss immer auch dazu sagen: bei freiem Eintritt!“

Wer es nicht an die Strecke schafft, bekommt die Deutsche Meisterschaft frei Haus geliefert. Der SWR überträgt am Samstag die DM der Frauen und am Sonntag der Männer jeweils die beiden letzten Rennstunden. Außerdem wird das Einzelzeitfahren am Freitag komplett gestreamt. Das dreitägige Spektakel lässt sich ebenso auf sportschau.de und dem dazugehörigen Youtube-Channel komplett live verfolgen.

Egal wie man die Deutsche Straßenmeisterschaft im Einzelzeitfahren und den Straßenrennen verfolgt. Die Ausrichter des „großen Radsportfestes“ um die Macher der Radsport affinen „Sauser Event GmbH“ wollen Menschen für den Radsport begeistern. Motto: „Von Fans für Fans“. Rik Sauser erwartet viele tausend begeisterte Zuschauer, die mächtig einheizen. Am Rundkurs, in den Fanzonen in Donaueschingen (Start und Einschreiben der Fahrer *innen), Öfingen und Aasen, sowie am Zielort Bad Dürrheim mit der Expo, aber auch in allen anderen Ortschaften. „Das wird eine richtige Party. Die Region ist radsportbegeistert. Die Vereine allerorten bewirten und unterstützen. Und das Wetter ist sowieso immer gut bei einer Straßen-DM!“ der Titelkämpfe laut „VON FANS FÜR FANS“.
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Kai Sauser

EM 2023 Bahn in Grenchen

Friedrich holt Gold im Keirin, Bronze für Hinze

Grenchen (rad-net) – Lea Sophie Friedrich ist im Keirin derzeit nicht zu schlagen. Nach dem Weltmeistertitel sicherte sie sich erneut auch den Europameistertitel in der Disziplin. Emma Hinze holte zudem Bronze.

Zwei Runden vor Schluss übernahm Hinze die Spitze, doch eingangs der Schlussrunde zündete Friedrich den Turbo, zog an ihrer Teamkollegin vorbei und feierte mit deutlichem Vorsprung ihren dritten Titel bei den diesjährigen Europameisterschaften in Grenchen (Schweiz). Hinze lag dann noch aussichtreich auf Platz zwei, doch Emma Finucane (Großbritannien) verwies sie knapp noch auf den dritten Rang.
«Ich stand sehr motiviert am Start, weil ich unbedingt meinen EM-Titel im Keirin verteidigen wollte. Ich bin echt glücklich, dass wir das hier so gerockt haben», sagte Friedrich nach der Siegerehrung. «Das war eine super Performance bei dieser EM von uns Deutschen. Und wir können mehr als zufrieden sein.» Friedrich war mit drei Titeln die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin dieser EM.
Emma Hinze war mit ihrer EM auch mehr als zufriden, holte mit Gold im Teamsprint und 500-Meter-Zeitfahren sowie Bronze im Keirin dreimal Edelmetall. «Es ist echt cool, dass ich in jedem Wettkampf, am dem ich am Start stand, eine Medaille gewinnen konnte. Das hatte ich so nicht erwartet, weil ich nicht so genau wusste, wo ich stehe, wie mein Körper drauf ist. Ich freue mich auch sehr über diese Bronzemedaille im Keirin, weil ich die letzten eineinhalb, zwei Jahre keinen großen Keirin-Wettkampf mehr bestritten habe», sagte Hinze. «Dass ich die Medaille gewinnen konnte, hat mir viel Selbstvertrauen gegeben.»

Im Zweiermannschaftsfahren der Frauen belegten Franziska Brauße und Lena Charlotte Reißner mit neun Punkten den siebten Rang. Nicht zu schlagen waren die Britinnen Katie Archibald/Elinor Barker, die mit 38 Punkten vor Victoire Berteau/Clara Copponi (25/Frankreich) und Elisa Balsamo/Vittoria Guazzini (19/Italien) gewannen.

Kluge/Reinhardt erneut Madison-Europameister

Grenchen (rad-net) – Roger Kluge und Theo Reinhardt sind erneut Europameister im Zweiermannschaftsfahren. In Grenchen in der Schweiz konnte das deutsche Duo seinen im Sommer in München gewonnenen Titel verteidigen.

Die alten und neuen Europameister lieferten sich ein hart umkämpftes und spannendes Rennen über 50 Kilometer (200 Runden) gegen die Weltmeister aus Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Italien. Vom Start weg wurde extrem schnell gefahren, wodurch es kein Team wagte, anzugreifen. Vielmehr wurde auf die Wertungssprints gefahren und dort konnten die Deutschen bereits frühzeitig kräftig Punkte sammeln und übernahmen die Führung.

Bei noch 55 zu fahrenden Runden griffen allerdings die Italiener Simone Consonni/Michele Scartezzini an und bekamen Gesellschaft von der polnischen Paarung Wojciech Pszczolarski/Szymon Sajnok. Die beiden Mannschaften hatten schon fast einen Rundengewinn herausgeholt, lagen nur wenige Meter hinter dem Feld, als dort das Tempo wieder anzog. Doch die Italiener – nun ohne Polen – kämpften weiter und bekamen Gesellschaft von den Portugiesen Rui Oliveira/Iuri Leitao. Doch auch gemeinsam schafften sie nicht mehr den Rundengewinn und wurden nach der vorletzten Wertung eingeholt. Allerdings hatten sie dadurch einiges an Punkten gesammelt und zwischenzeitlich knapp vor Deutschland die Spitze in der Gesamtwertung übernommen.

Kluge/Reinhardt hatten maßgeblichen Anteil daran, schließlich ging es für sie darum, ihre Führung zu verteidigen, beziehungsweise zurückzuholen. Sie ließen dann nichts anbrennen, gaben in der letzten und doppelt zählenden Wertung noch einmal alles und konnten optimale zehn Pluspunkte hinzugewinnen. Damit kamen sie auf 43 Punkte und gewannen vor Italien mit 34 Punkten und Frankreich mit 32 Punkten.

«Es gab einige harte Rundenversuche, aber die konnten alle zurückgeholt werden. Man kann also auch ohne Rundengewinn siegen, wie man heute an uns gesehen ha. Aber ich habe so 60, 80 vor Schluss einen Fehler gemacht, mich einmal verzählt, dafür habe ich hintenraus bezahlt», erklärte Kluge nach dem Rennen und sagte weiter: «Ich habe nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass wir die Italiener zurückholen. Theo hat mich aber immer wieder gepuscht und die zehn Punkte zum Schluss haben dann noch mal alles klar gemacht.»

Reinhardt ergänzte: «Es war ein Ausscheidungsfahren. Jeder hat für sich gekämpft und am Schluss haben die stärksten gewonnen und das waren glaube ich wir heute. Die Rennen werden immer schneller, es ist nicht mehr so, dass man sich hinten ausruhen kann und dann im Finale nach vorn stoßen kann. Man muss von Anfang an dabei sein, weil man hintenraus wenig gutmachen kann. Entweder die Beine reichen oder nicht. In den letzten Runden hatte ich am meisten Spaß, weil meine Beine noch relativ gut waren.»

Damit konnte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine sehr gute Bilanz ziehen. Mit sieben Gold-, einer Silber- und fünf Bronzemedaillen führte der deutsche Verband nach fünf Wettkampftagen den Medaillenspiegel vor Großbritannien und den Niederlanden an. «Das war ein guter Auftakt in die Qualifikations-Serie für die Olympischen Spiele 2024», kommentierte BDR-Sportdirektor Patrick Moster die herausragenden Resultate in Grenchen. Bei der Europameisterschaft wurden erste Punkte für die Berechtigung zur Teilnahme an den Olympischen Spielen vergeben. Bereits in der kommenden Woche reist das Team nach Jakarta (Indonesien), wo im ersten Nations-Cup die nächste Qualifikation wartet. «Die hervorragenden Ergebnisse von München 2022 wurden bei dieser Europameisterschaft eindrucksvoll bestätigt. Es zeigt, dass unsere strategischen Entscheidungen in die richtige Richtung gehen, um in 18 Monaten mit einer optimal vorbereiteten Mannschaft zu den Olympischen Spielen nach Paris reisen zu können.»
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Bahn EM 2023 in Grenchen

Hinze Europameisterin im 500-Meter-Zeitfahren

Grenchen (rad-net) – Emma Hinze hat überlegen das 500-Meter-Zeitfahren bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen gewonnen. Mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung verwies die Titelverteidigerin die Konkurrenz auf die Plätze.

Mit ihrer Fahrzeit von 32,947 Sekunden war Hinze eine Klasse für sich. Sie war die einzige Fahrerin, die im Finale unter der 33-Sekunden-Marke blieb und gewann deutlich vor Taky Marie Divine Kouame (33,390/Frankreich) und Hetty van der Wouw (33,554/Niederlande). Die zweite deutsche Starterin, Pauline Grabosch, belegte in 33,708 Sekunden den fünften Rang.

«Mein Körper hat schneller zurückgefunden als ich dachte. Ein bisschen Abstand zu haben, Dinge von außen zu sehen, hat mir im Winter gutgetan», freute sich Hinze über ihren Sieg und sagte weiter: «Gestern hatte ich keinen wehmütigen Blick, es war voll okay für mich, den Sprint nicht zu fahren. Das war meine eigene Entscheidung.»

Brauße holt EM-Titel in der Einerverfolgung, Kröger mit Bronze

Grenchen (rad-net) – Franziska Brauße hat sich nach dem Weltmeistertitel auch den Europameistertitel in der Einerverfolgung gesichert. Außerdem gewann Mieke Kröger Bronze.

Im Finale ließ Brauße ihrer Gegnerin Josie Knight (Großbritannien) nicht den Hauch einer Chance. Bereits nach einer Runde hatte sie acht Zehntelsekunden Vorsprung und baute den im weiteren Verlauf stetig aus. Nach 3000 Metern stoppte für sie die Zeit bei 3:20,101 Minuten und damit überquerte sie dreieinhalb Sekunden vor Knight (3:23,613) den Zielstrich. «Man steht unter Druck, wenn man im Weltmeistertrikot an den Start geht, aber ich konnte das gut umsetzen, auch weil ich mich im Finale noch mal steigern konnte. Die Qualifikation hat gezeigt, dass die Form in die richtige Richtung geht», sagte Brauße.

Der Bronzelauf verlief äußerst spannend. Kröger,Viertschnellste in der Qualifikation, lag die ersten 2,5 Kilometer hinter Anna Morris (Großbritannien) zurück, zwischenzeitlich mit einer halben Sekunde. Doch sie blieb in ihrem Rhythmus, konnte damit nach und nach Boden gutmachen und auf den letzten anderthalb Runden die Führung übernehmen. Kröger hatte all ihre Kraftreserven mobilisiert und gewann ihren Lauf in 3:24,895 Minuten und mit rund sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Morris (3:25,556). «Der letzte Kilometer war schmerzhaft. Ich wusste, dass ich gegenhalten muss, aber wenn ich das weiß heißt das nicht unbedingt, dass ich das auch umsetzen kann, aber heute hat es funktioniert», so Kröger.

Im Omnium verpasste Roger Kluge eine Medaille knapp. Nach den ersten drei Teilwettbewerben hatte er auf dem siebten Rang gelegen. Doch der 37-Jährige zeigte ein starkes Punktefahren, arbeitete er sich von Wertung zu Wertung sowie mit zwei Rundengewinnen weiter nach vorn und lieferte sich mit der Konkurrenz einen harten Kampf um Bronze. Zwischenzeitlich lag er sogar schon auf Rang drei. Doch am Ende konnte sich mit William Perrett (Großbritannien) noch ein Fahrer an ihm vorbeischieben. Kluge fehlten bei 134 Punkten am Ende zwei Zähler zu Bronze. Enttäuscht war Kluge aber nach dem Rennen nicht: «Das war ein guter Einstieg in die Olympia-Qualifikation.» Es gewann der Franzose Benjamin Thomas mit 162 Punkten vor Simone Consonni (Italien) mit 146 Punkten.

Im Punktefahren belegte Laura Süßemilch den 14. Platz. Den EM-Titel holte sich Anita Stenberg aus Norwegen mit 56 Punkten vor Shari Bossuyt (42/Belgien) und Marie Le Net (34/Frankreich).

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Bahn EM 2023 in Grenchen

Buck-Gramcko holt EM-Bronze in der Einerverfolgung

Der 22-Jährige machte es extrem spannend. Sein Gegner Corentin Ermenault (Frankreich) hatte sofort die Führung übernommen und lag schon 1,8 Sekunden vor dem jungen Deutschen. Nach rund drei Kilometern stagnierte der Abstand und dann konnte sich Buck-Gramcko auf seinen starken Schlusskilometer verlassen. Stück für Stück machte er Boden gut, lag 125 Meter vor dem Ziel nur noch eine Zehntelsekunde zurück und bezwang Ermenault (4:10,261) in 4:09,796 Minuten schließlich mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung.

«Der Plan war genauso anzufahren wie in der Quali und hinten raus zu beschleunigen. Ich bin dann aber doch langsamer gefahren, 15,2 statt 15,0 und konnte dann in der letzten Runde noch zulegen. Das ist das erste Mal, dass ich bei einer großen EM auf dem Podium stehe, das ist der nächste Schritt» freute sich Buck-Gramcko über den dritten Platz. Jetzt warten die Nations-Cups in Jakarta und Kairo auf den Göttinger, wo er in der Mannschaftsverfolgung antreten wird, da die Einerverfolgung aus den Nation-Cups gestrichen wurde.

Europameister wurde Jonathan Milan (4:03,744/Italien) gegen Dan Bigham (4:05,860/Großbritannien).

Im Scratch erzielte Tim Torn Teutenberg eine weitere Spitzenplatzierung und wurde Fünfter. Der EM-Titel ging nach einem hart umkämpften Rennen, das von zahlreichen Angriffen geprägt war, an Oliver Wood (Großbritannien). Er setzte sich vor Roy Eefting (Niederlande) und Donavan Grondin (Frankreich) durch.

Deutscher Doppelsieg im Sprint

Grenchen (rad-net) – Die deutschen Frauen haben bei der Bahn-Europameisterschaft im schweizerischen Grenchen im Sprint einen Doppelsieg gefeiert. In einem rein deutschen Finale setzte sich Lea Sophie Friedrich gegen Pauline Grabosch durch.

Sowohl Friedrich als auch Grabosch waren souverän ins Sprint-Finale eingezogen; Grabosch schlug dabei im Halbfinale sogar die amtierende Weltmeisterin Mathilde Gros (Frankreich). Im Finale ließ Friedrich ihrer Nationalmannschaftskollegin dann allerdings keine Chance. Sie siegte glatt in zwei Läufen. Für die 23-Jährige war es die insgesamt 36. internationale Medaille und die 22. Goldene seit ihrer ersten Junioren-WM 2017.

«Der Sieg nimmt mir viel Last von den Schultern. Ich wollte es unbedingt schaffen. Ich habe noch nie einen Sprint-Titel in der Elite gewonnen. Das ist so ein schönes Gefühl und ich freue mich echt sehr. Ich bin mit einem Riesenwillen an den Start gegangen und den konnte ich ein Glück auf die Bahn bringen», sagte Friedrich nach dem Rennen. Über ihre Finalgegnerin sagte sie: «Pauline und ich wussten gar nicht, ob wir überhaupt schon einmal gegeneinander gefahren sind. Zwei Deutsche im Finale, besser geht’s nicht.» Grabosch sagte: «Ich bin in das Sprint-Turnier mit wenig Erwartungen reingegangen. Aber ich habe mir schon Druck gemacht, weil man es ja auch nicht nur als Training sehen will. Dass ich bei einem internationalen Wettkampf im Halbfinale gestanden habe, das ist schon eine Weile her. Mein Halbfinale bin ich gegen eine Weltmeisterin schon wie ein großes Finale gefahren.»

Bundestrainer Jan van Eijden hatte mit keiner seiner beiden Fahrerinnen eine Taktik ausgemacht: «Ich habe beide einfach fahren lassen. Wir haben sie nur reingeschoben und taktisch haben sie es selbst gestaltet. Das war am fairsten.»

Emma Hinze hatte auf einen Start im Einzelsprint verzichtet. Sie war im Dezember länger krank und fühlt sich noch nicht zu 100 Prozent fit. «Ich möchte meinen Körper nicht kaputt machen und muss mit meinen Kräften haushalten.»

Im Omnium kam Lea Lin Teutenberg auf den zehnten Platz (78 Punkte). Europameisterin wurde die Britin Katie Archibald, die alle vier Wettbewerbe dominierte und mit 155 Punkten nicht zu schlagen war. Hinter ihr belegten Daria Pikulik (Polen) und Lotte Kopecky (Belgien) punktgleich mit 124 Zählern die Plätze zwei und drei.
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RAD DM vom 23. bis 25. Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Klassischer Meisterschaftskurs samt Fan-Spektakel

Deutsche Straßenmeisterschaften 2023 auf der Baar werden tricky und anspruchsvoll

Drei spannende Deutsche Straßen-Meisterschaftstage warten vom 23. bis 25.Juni 2023 auf die Radsportler*innen der Elite- und U23-Klassen in und um Donaueschingen und Bad Dürrheim. Die Einzelzeitfahrstrecke am Freitag und der Rundkurs der Straßenrennen am Samstag und Sonntag kommen kompletten Fahrertypen entgegen. An etlichen Hotspots werden die radsportbegeisterten Zuschauer und Fans nicht nur aus der Region ein Spektakel daraus machen.

„Ich habe mir die DM rot und fett im Kalender angestrichen und bin super motiviert“, erklärte WorldTour-Profi und Lokalmatador Jonas Koch (Team BORA hansgrohe) aus Rottweil bei der offiziellen Streckenpräsentation im DM-Zielort Bad Dürrheim mit Blick auf seine Heim-DM. Der Klassikerfahrer tippt sogleich auf ein offensives Rennen: „Da muss man früh auf der Hut sein.“


Foto Plomi

Koch war zusammen mit Kontinentalfahrer Jan Hugger („Lotto Kern-Haus“) aus VS-Schwenningen beim Streckendesign mit im Boot. Die Sauser-Event-Agentur mit Streckenchef Leon Sauser wollte bei der Planung auf Nummer sicher gehen. Obgleich selbst ein alter Hase im Renngeschäft merkt Rik Sauser an. „Ich habe 20 Weltmeisterschaften erlebt und dabei gesehen, wie man es für Fahrer, Zuschauer und Partner richtig gut machen kann und das ist unser Anspruch. Fahrer und Fahrerinnen müssen vom Rad steigen und sagen: Das war einfach geil! Und die Partner und Fans müssen begeistert werden.“ Schließlich lautet das Motto: Von Fans für Fans“. So war schnell klar, die DM muss auf einem Rundkurs stattfinden.

Sowohl das anspruchsvolle Einzelzeitfahren am Freitag als auch die Straßenrennen am Samstag und Sonntag starten in der fürstlichen Residenzstadt Donaueschingen, wo auch die Teampräsentation stattfinden wird. Das Ziel ist im Kurort Bad Dürrheim, welcher schon 2001 Gastgeber der Straßen-DM und später auch Deutschland-Tour-Etappenort war und sich durch über zwei Jahrzehnte „RiderMan“ den Titel als Radsport-Jedermann-Mekka verdiente.

Vom Donaueschinger Rathaus über die Karlstraße, vorbei am Schloss führt die DM jeweils hinaus auf die Baar. Beim Einzelzeitfahren stehen 32,2 Kilometer und 250 Höhenmeter für alle Klassen im Roadbook. Es führt etwas „tricky“ über Teile des Donauradwegs nach Pfohren. Diesen winkeligen, schmalen Weg mit 90-Grad-Kurven flankiert von Storchenwiesen sollten sich alle Starter*innen genau anschauen. In Pfohren folgt der schwierige Teil mit dem Anstieg in der Ortsmitte Richtung Immenhöfe. Interessant für Zuschauer wird es in Unterbaldingen, wenn direkt am Haus des ehemaligen Bahn-Vizeweltmeister Domenic Weinstein eine Spitzkehre zurück nach Oberbaldingen führt und sich die Fahrer*innen begegnen werden. Ein zweiter, leichter Anstieg folgt am Sunthauser See Richtung Hirschhalde, während es mit 70 bis 80 km/h nach Biesingen rollt. Der Wind könnte nach Heidenhofen zum Tragen kommen, warnt Jonas Koch, bevor die technisch anspruchsvolle Abfahrt durch Aasen nochmals volle Konzentration erfordert. Am Friedhof und Schützenhaus steigt es mit 5% leicht an, um von einer entspannten Abfahrt Richtung Alte Bundesstraße zum Zielort Bad Dürrheim abgelöst zu werden. Auf der Salinenstraße kann sich dann die Nachfolgerin von Lisa Brennauer, die im Herbst ihre Karriere beendet hat, feiern lassen. In der U23-Klasse der Frauen wird eine Nachfolgerin von Ricarda Bauernfeind (Canyon//SRAM Racing) gesucht, die altersgerecht in die Eliteklasse aufstieg. Titelverteidiger der Elite Männer ist Lennard Kämna (BORA hansgrohe), in der U23 Klasse ist es Maurice Ballerstedt (Alpecin-Deceuninck).

„Gerade anfangs ist es technisch nicht ganz einfach, auch der Wind spielt eine Rolle. Es ist ein anspruchsvoller, technischer Kurs und man muss sich schon anstrengen, um um den Titel zu fahren“, sagt Jonas Koch, der mit einem 50er-Schnitt des Siegers bei den Männern rechnet und selbst noch nicht weiß, ob er überhaupt beim Kampf gegen die Uhr antritt oder seinen Fokus voll und ganz auf das Straßenrennen am Sonntag legt.

Bei den Straßenrennen am Samstag und Sonntag versprechen vier Fan-Hotspots ein spektakuläres Radsporterlebnis. Allen voran die Knackpunkte auf dem selektiven, rund 26 Kilometer langen Rundkurs: die „Öfinger Mauer“ mit neun bis 15 Prozent Steigung und der Ort „Aasen“, in dem, wenn man sich geschickt anstellt, die Pedaleure sogar drei Mal pro Durchfahrt gesehen werden können. Ergänzend dazu noch der Startbereich in Donaueschingen und das Ziel mit der Expo in Bad Dürrheim, das mehrfach durchfahren wird.

Die Fahrerfelder werden zunächst neutralisiert aus Donaueschingen in Richtung Aasen hinausgeleitet. Nach drei Kilometern erfolgt der scharfe Start. In Aasen grüßt der erste Anstieg des Tages auf einer Länge von 800 Metern mit 7,5 Prozent Steigung im Durchschnitt und 15 Prozent in der Spitze. Anschließend rollt es nach Biesingen, von wo das Feld nach zehn Kilometern auf den eigentlichen DM-Rundkurs einbiegt. „Der ist attraktiv für Fahrer*innen und die Zuschauer*innen“, freut sich Rik Sauser. Der Kurs durch Aasen gleicht einem extravaganten Schnittmuster: Zickzack, hoch und runter, quer und durch. Das ist der zweite Knackpunkt. „Erneut sehr technisch, da muss man schon gut positioniert sein und gute Beine haben, damit man harte Attacken mitgehen kann. Dort wird es schwer sein für die großen Teams, das Rennen zu kontrollieren. Dort kann man das Feld auseinandernehmen“, verrät Klassikerfahrer Koch, der auf seinen Heimvorteil setz. Man hat die Strecke im Blut, kennt sie genau und die Familie und Freunde werden an der Strecke stehen.“ Das WorldTour-Team „BORA hansgrohe“ wird wie immer versuchen, das Rennen schwer zu machen. Denn das DM-Trikot ist sehr begehrt, die Profis und Amateure sind hoch motiviert.

„Es ist ein klassischer Meisterschaftskurs mit ein paar Schlüsselstellen, topp für Eintagesspezialisten, geht aber auch für Klassiker. Und eine DM folgt immer eigenen Gesetzen“, sagt Koch, der bei der „Radlerlust Deisslingen“ seine Nachwuchslizenzen erhielt und der just am 25. Juni seinen 30sten Geburtstag feiert. Klar, dass es von seinen Familienangehörigen, Freunden und Fans nur so an der Strecke wimmeln wird.

Titelverteidiger im Straßenrennen sind Liane Lippert (Movistar Team) und Nils Politt (BORA hansgrohe). „Der Frauenradsport hat sich international unglaublich positiv entwickelt, da sind ein paar richtige Weltklassefahrerinnen dabei, das haben sie sich schon lange verdient“, begründet Rik Sauser die Entscheidung, die Frauen exklusiv am Samstag starten zu lassen, anstatt am Sonntag vor dem Männer-Elite-Wettbewerb. Die Frauen-Elite absolviert fünf Runden, 135 Kilometer und 1800 Höhenmeter, die Männer-Elite acht Runden, 215 Kilometer und 2.900 Höhenmeter.

„Der Rundkurs der DM erfordert auf jeden Fall eine komplette Fahrerin, beziehungsweise einen kompletten Fahrer, wenn man um den Titel mitfahren möchte. Bergqualitäten sind sicher vor allem zum Ende des Rennens hin kein Nachteil, aber auch Sprinter*innen haben hier eine reale Chance auf den Titel. Letztendlich werden Taktik und die Härte, wie das Rennen gefahren wird, den Ausschlag über den Titel geben, sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern“ prognostiziert Sauser. „Die Rad-DM 2023 ist „VON FANS FÜR FANS“ gemacht und unser Ziel ist es, den Radsport in seiner ganzen Faszination zu zeigen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine unvergessliche Deutsche Meisterschaft zu bieten.“ „Die DM wird das größtes Sportergeignis 2023 in der Region sein“, freut sich auch Lena Klatt von der Kur-und Bäder-GmbH Bad Dürrheim auf das große Radsportfest im Juni.

Weitere Info zur RAD DM unter www.rad-dm-2023.de !

Vielen Dank und sportliche Grüße!
RAD DM 2023 | Sauser Event GmbH
Kai Sauser

Bahn EM 2023 in Grenchen

Teutenberg Europameister im Ausscheidungsfahren

Grenchen (rad-net) – Tim Torn Teutenberg hat bei der Bahn-Europameisterschaft in Grenchen (Schweiz) für die erste deutsche Medaille gesorgt. Der 20-Jährige gewann das Ausscheidungsfahren und feierte damit seinen ersten EM-Titel in der Elite-Klasse.

Dass das Ausscheidungsfahren zu seinen Spezial-Disziplinen gehört, bewies Teutenberg, der bereits U19-Europameister in der Disziplin war, eindrucksvoll. Das ganze Rennen über war er gut positioniert, suchte sich die Hinterräder der anderen Favoriten und traf im Finale die richtigen Entscheidungen. Am Ende setzte er sich souverän gegen Rui Oliveira (Portugal) durch, Bronze ging an Philip Heijnen.

«Ich habe mich sehr gut gefühlt, und als wir noch circa sechs Fahrer waren, habe ich mir gedacht, das kann heute was werden», freute sich der neue Europameister. «Das Podium hatte ich im Visier. Als es auf die Zielgerade ging, da wusste ich, dass es reichen wird.» Auch Bundestrainer Tim Zühlke lobte seinen Schützling: «Taktisch ist Tim brillant, heute hatte er auch die besten Beine.»

Im Scratch der Frauen belegte Lena-Charlotte Reißner den 16. Platz. Es gewann Maria Martins aus Portugal, die wenige Runden vor Rennende gemeinsam mit der Spanierin Eukene Larrarte Arteaga angegriffen hatte und diese im Schlussspurt bezwang. Dritte wurde Daria Pikulik (Polen).

Teamsprinterinnen fahren erneut zum EM-Titel

Grenchen (rad-net) – Überlegen haben die deutschen Teamsprinterinnen erneut den Europameistertitel gewonnen. Im Finale setzten sich Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich souverän gegen Großbritannien durch. Die Männer unterlagen im Kleinen Finale um Bronze.

Schon in der Vorrunde und im Halbfinale waren die deutschen Frauen die klar stärkste Mannschaft und das unterstrichen die amtierenden Weltmeisterinnen auch im EM-Finale. Von einem Neustart ließ sich das Trio nicht aus der Ruhe bringen. Anfahrerin Grabosch holte schon einen kleinen Vorsprung gegenüber Großbritannien heraus, den Hinze und Friedrich nach 46,865 Sekunden Fahrzeit schließlich auf fast acht Zehntelsekunden ausgebaut hatten.

«Es lief sehr gut. Ich bin stolz auf die Zeiten, die ich hier fahren konnte, zumal ich Dezember ja auch vier Wochen krank war. Ich wusste nicht wo ich stehe», gab Friedrich nach dem Rennen zu. Grabosch erklärte: «Wir haben uns so gut wir möglich auf die EM vorbereitet. Es ist eine Teamleistung und wir stehen wieder gemeinsam als Team mit dem Trikot auf dem Podest.» Und Hinze verriet ein Erfolgsgeheimnis der deutschen Teamsprinterinnen: «Wir haben einen mega guten Zusammenhalt und motivieren und pushen uns gegenseitig. Dieser Zusammenhalt macht uns so schnell.» Pröpster war in der Quali-Runde zum Einsatz gekommen und wurde dadurch auch mit dem EM-Titel geehrt. Sie sagte: «Ich war total nervös. Aber ich freue mich, dass der Bundestrainer und die Mädels mir heute ihr Vertrauen geschenkt haben und ich hier mitfahren durfte.»

Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Marc Jurczyk mussten sich im Bronzelauf Frankreich geschlagen geben, belegten aber einen guten vierten Platz. Im Vorfeld musste Bundestrainer Jan van Eijden die Mannschaft kurzfristig umbauen, nachdem erst Stefan Bötticher wegen Rückenproblemen ausfiel, und dann auch noch Nik Schröter wegen einer Erkältung nicht starten konnte. Der erst 18-Jährige Luca Spiegel meisterte seine EM-Premiere in der Eliteklasse sehr gut.
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2023 CX – World Championship Hoogerheide

Elite Männer:

01 [NED] Mathieu van der Poel 01:07:20
02 [BEL] Wout van Aert + 00
03 [BEL] Eli Iserbyt + 12
04 [NED] Lars van der Haar + 13
05 [BEL] Michael Vanthourenhout + 46
32 [GER] Marcel Meisen +
36 [AUT] Philipp Heigl +

Alle Fotos von Herbert Moos

U23 Frauen:

1 [NED] Shirin van Anrooij 45:53
02 [GBR] Zoe Backstedt + 33
03 [CZE] Kristyna Zemanova + 01:32
04 [FRA] Amandine Fouquenet + 01:53
05 [LUX] Marie Schreiber + 02:05
08 [GER] Judith Krahl + 02:56

Alle Fotos von Herbert Moos

Judith Krahl fährt bei ihrem letzten U23 Rennen auf Platz 8 bei der Weltmeisterschaft

Cyclocrosserin Judith Krahl hat bei der Cyclo-Cross-Weltmeisterschaft in Hoogerheide (Niederlande) mit einem beachtenswerten achten Platz im Rennen der U23 Frauen überzeugt. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem WM-Ergebnis. Es war von Anfang an ein sehr schnelles Rennen, da konnte ich nicht taktieren, sondern musste einfach nur schnell sein. Ich bin dann eine ganze Zeit mit der Französin unterwegs gewesen und konnte in der letzten Runde noch an ihr vorbeiziehen“ freute sich Krahl über ihr gutes Abschneiden bei dieser WM.

Hinter den Erwartungen sind ihre U23 Teamkollegen des Gunzendorfer/Baiersdorfer Radteams Heizomat p/b Klosterkitchen geblieben. Der amtierende Deutsche Meister der U23, Hannes Degenkolb, verpasste eine Top-20 Platzierung und fuhr auf Platz 23. Lukas Herrmann, der krankheitsbedingt nicht mehr richtig in die Saison fand und 2 Runden vor Schluss einen technischen Defekt hatte, wurde 47ter. Die deutschen U23-Fahrer mussten aus den hinteren Startreihen ins Rennen gehen. Der Schweizer Lars Sommer schafft mit Platz 29 noch knapp eine Top-30 Platzierung.

In der U19 Männer Wertung gelang dem Hamburger Max Oertzen mit Platz 25 ebenfalls eine Top-30 Platzierung.

Junioren:

1 Léo Bisiaux (Fra) 0:43:48
2 Senna Remijn (Ned) 0:00:11
3 Yordi Corsus (Bel) 0:00:17
4 Wies Nuyens (Bel) Row 3 – Cell 2
5 Seppe van den Boer (Bel) 0:00:26
6 Keije Solen (Ned) 0:00:30
7 Mika Vijfvinkel (Ned) 0:00:42
8 Albert Philipsen (Den) 0:00:44
9 Zsmobor Takacs (Hun) 0:00:47
10 Vaclav Jezek (Cze) 0:00:48

Champions League: Bötticher erneut auf dem Keirin-Podest

Die zahlreichen Zuschauer im Berliner Velodrom feierten die Bahnrad-Stars. Foto: Veranstalter
Die zahlreichen Zuschauer im Berliner Velodrom feierten die Bahnrad-Stars. Foto: Veranstalter

Berlin (rad-net) – Auch beim zweiten Lauf der UCI Track Champions League in Berlin konnte Stefan Bötticher überzeugen und belegte im Keirin Rang drei. Damit ist der Chemnitzer auch in der Sprint-Gesamtwertung weiter auf Podestkurs.

Schneller als Bötticher waren nur Keirin-Weltmeister Harrie Lavreysen (Niederlande) und Matthew Richardson (Australien). Im Sprint hatte dann Richardson vor Lavreysen die Nase vorn, Kevin Quintero (Kolumbien) belegte Platz drei. Bötticher, der bis ins Halbfinale vorstieß, wurde als Vierter gewertet. In der Gesamtwertung führt Lavreysen mit 74 Punkten vor Richardson mit 72 Punkten, Bötticher hat 58 Zähler auf dem Konto.

Für die deutschen Sprinterinnen lief der Abend im Velodrom nicht wie erhofft. Lea Sophie Friedrich schied im Keirin bereits frühzeitig aus und gab schließlich krankheitsbedingt auf Auch Pauline Grabosch konnte sich nicht für die Finalrunden qualifizieren. Unterdessen in Marta Bayona Pineda (Kolumbien) neue Gesamtführende. Friedrich rutschte auf den 13. Platz ab.

Im Ausdauerbereich der Frauen verteidigte Jennifer Valente (USA) Platz eins im Gesamtklassement, wenngleich Katie Archibald mit Siegen sowohl im Ausscheidungsfahren als auch im Scratch mächtig aufholte. Bei den Männern übernahm Mathias Guillemette (Kanada) die Spitze. Lea Lin Teutenberg und Moritz Malcharek rangieren aktuell auf den Plätzen zwölf beziehungsweise sechs.

Der nächste Champions-League-Lauf findet am kommenden Samstag, den 26. November, im französischen Saint-Quentin-en-Yvelines statt.

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Auch wenn es mit dem großen Coup beim Auftakt der UCI Track Champions League auf Mallorca nicht geklappt hat, so liegen die deutschen Bahn-Asse vor der Heim-Premiere in Berlin am kommenden Samstag in guten Positionen: Lea Sophie Friedrich ist als Vierte nur vier Punkte von der Führenden der Sprint League, Shanne Braspennincx, entfernt. Stefan Bötticher liegt bei den Männern sogar auf Rang drei. Beide greifen beim Heimspiel im Berliner Velodrom (Samstag, 19. November ab 18:30 Uhr live bei Eurosport 1 im Free-TV sowie im werbefreien Livestream bei discovery+) nach den Führungstrikots.
Bötticher, zweimaliger Weltmeister und Vorjahreszweiter in der Sprint-Wertung der UCI Track Champions League, fiebert dem ersten Start auf der WM-Bahn von 2020 entgegen und baut auf die Unterstützung durch das Berliner Publikum: “Vor allem an das Sechstagerennen 2018 erinnere ich mich sehr gern, da bin ich nach einer langen Verletzung zurückgekommen. Das war gigantisch. Ich hoffe auf eine ähnliche Stimmung und einen Heimvorteil. Das hilft sehr. Ich hoffe, dass wir den Zuschauern die Möglichkeit geben uns zu pushen, wenn wir viele gute Rennen fahren. Gerade wenn man schon bisschen ausgepowert ist, kann eine Euphoriewelle in der Halle noch ein paar Prozent freischalten.”

Auch Champions-League-Debütantin Teutenberg freut sich auf das Heimspiel in der halb unter der Erde liegenden Arena: “Es hilft auf jeden Fall, vor heimischem Publikum zu fahren. Ich nehme die Unterstützung immer sehr wahr. Es gibt für uns Frauen leider in Deutschland nicht viele große Rennen auf der Bahn oder auf der Straße, deshalb freue ich mich sehr.” Perspektivisch möchte die Fahrerin vom Team Ceratizit WNT pro Cycling die Gelegenheit beim Schopf packen und in der Ausdauer-Wertung ein paar Ausrufezeichen setzen: “Die Gesamtwertung ist in diesem Jahr sehr offen. Das Niveau ist nach der WM sehr hoch. Es gibt keine Top-Favoritin. Ich hoffe, dass ich auch noch die eine oder andere Chance nutzen kann.”

Berlin ist bereit für die Deutschland-Premiere der UCI Track Champions League
Das Berliner Velodrom ist am Samstag das Epizentrum des Weltradsports. Die 72 besten Bahnradsportler:innen der Welt starten in die zweite Runde der UCI Track Champions League 2022. Für Kurzentschlossene sind für das kompakte, actiongeladene Event, das von Discovery Sports Events organisiert wird, über ticketmaster.de noch Karten erhältlich. Mit dem Rabattcode OPENINGWEEK15 erhalten Interessierte einen Nachlass von 15 Prozent auf den regulären Ticketpreis.
“Berlin wird einfach fantastisch werden. Die Bahn ist unter der Erde und hat eine niedrige Hallendecke, das wird eine unglaubliche Atmosphäre geben. Die Zuschauer in Berlin lieben Bahnradsport, deshalb kann ich das Event kaum erwarten”, freut sich Eurosport-Experte Bradley Wiggins auf die Premiere der Bahnrad-Champions-League in der deutschen Hauptstadt.
Francois Ribeiro, Head of Discovery Sports Events: „Mallorca war ein unglaublicher Start in die Saison 2022. Die Atmosphäre im Velodrom war außergewöhnlich – und das lag an der atemberaubenden Action, die die Zuschauer von den Athlet:innen auf der Bahn geboten bekommen haben. Jetzt wissen wir, wer die Fahrer:innen sind, die es in Berlin zu schlagen gilt. Wir freuen uns auf den kommenden Samstag, wenn wir vor einem ebenso leidenschaftlichen Publikum erfahren, wie sich diese dramatische Geschichte weiterentwickelt.“

Die deutschen Teilnehmer:innen der UCI Track Champions League
Lea Sophie Friedrich: Lea ist siebenmalige Weltmeisterin auf der Bahn und gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 die Silbermedaille im Teamsprint.
Pauline Grabosch: Pauline ist viermalige Weltmeisterin und sechsmalige Medaillengewinnerin bei Europameisterschaften. Sie gibt 2022 ihr Debüt in der UCI TCL.
Lea Lin Teutenberg: Lea fuhr bei der vergangenen UCI-Bahn-WM in Paris dreimal in die Top Ten. Sie stammt aus einer Familie erfolgreicher Radsportler:innen – darunter Vater Lars Teutenberg, Onkel Sven Teutenberg und Tante Ina-Yoko Teutenberg.
Stefan Bötticher: Stefan, der im letzten Jahr den zweiten Platz in der Sprintliga belegte, lobte das neue Format der UCI TCL kürzlich als „unbeschreiblich“. Er hat auch schon an der berühmten japanischen Keirin-Serie teilgenommen.
Moritz Malcharek: Der in Berlin geborene Moritz gewann in diesem Jahr in München seine erste EM-Medaille im Scratch-Rennen. Er ist auch auf der Straße für Deutschland unterwegs.

Zahlen und Fakten zur UCI Track Champions League
Die erste Auflage der UCI Track Champions League im Jahr 2021 lieferte bereits außergewöhnliche Zahlen in Sachen Reichweite, Zuschauerinteresse, Logistik und Übertragungsstandards:
• 149 Millionen TV-/Streaming-Zuschauer über alle Plattformen von Warner Bros. Discovery/Eurosport.
• Fast 20.000 begeisterte Zuschauer vor Ort in den Velodromen
• 80 Mitarbeiter sorgen für die einzigartige TV-Produktion
• 23 Kameras fangen das gesamte Geschehen ein: 3 Ultra-Slomo-Kameras, 1 Kamera mit Tracking-System für Augmented Reality und mehrere Onboard-Kameras
• Für 2022 wird zum ersten Mal Web3-Technologie eingesetzt, einschließlich Metaverse-Vorschauen für die Londoner Runden (mit Infinite Reality)
• Augmented-Reality-Grafiken bringen als Teil der TV-Produktion Live-Daten und Ergebnisse auf die Strecke und 360°-LED-Bildschirme in den Arenen

“Back on Track” – der Blick hinter die Kulissen der UCI Track Champions League
Schon jetzt können die Fans bei discovery+, GCN+ und mit der Eurosport App in den fünf Episoden der Dokuserie “Back on Track” hinter die Kulissen der UCI Track Champions League blicken. “Back on Track” beleuchtet die Action, die Rivalitäten und das Drama der ersten Saison dieser innovativen Radsportliga.
Der Modus der UCI Track Champions League
Das Starterfeld umfasst je 36 Fahrerinnen und Fahrer, also insgesamt 72 Bahnradsportler:innen, und bleibt über die ganze Rennserie hinweg unverändert. Aufgeteilt wird in die Sprint- und die Endurance-Kategorie, wo also pro Bereich jeweils 18 Frauen und 18 Männer antreten.
Alle Athlet:innen bestreiten bei allen Events zwei Disziplinen ihrer Kategorie und versuchen, dabei so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Am Ende stehen so die vier Gesamtsieger:innen der UCI Track Champions League fest – bei den Frauen und Männern je ein Sieger/eine Siegerin in der Sprint- sowie in der Endurance-Kategorie.
Florian Pavia, General Manager der UCI Track Champions League, über die Rennserie: “In der UCI Track Champions League treten die 72 besten Bahnradsportler:innen der Welt in einem einzigartigen, sehr innovativen und absolut spektakulären Wettkampfformat in fünf Runden und in den besten Velodromen Europas gegeneinander an. Unser Ziel ist es, dem Bahnradsport die Popularität zurückzugeben, die er verdient, indem wir ihn zugänglicher, leichter nachvollziehbar und unterhaltsamer machen und ihn so auf das höchste sportliche Niveau heben.”
Bei der Rennserie werden insgesamt über 500.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet. Frauen und Männer erhalten dabei dieselbe Summe.
Die Disziplinen bei der UCI Track Champions League
Sprint (Kategorie Sprint): In sechs Vorläufen mit je drei (nicht zwei wie gewohnt!) Fahrern werden aus den 18 Teilnehmern sechs Halbfinalisten ermittelt. Aus den beiden Halbfinals mit wiederum je drei Fahrern rücken dann die beiden Sieger ins Finale vor. In jedem Lauf geht es darum, am Ende von drei Runden im Velodrom an der Ziellinie das Rad vorne zu haben.
Keirin (Kategorie Sprint): Aus drei Vorläufen mit je sechs Fahrern qualifizieren sich die beiden ersten pro Lauf für das Finale. Ein Keirin-Rennen läuft über fünf Runden im Bahnradoval, wobei in den ersten beiden Runden ein Schrittmacher das Feld anführt, bevor dann der Kampf um den Rennsieg beginnt.
Scratch (Kategorie Endurance): Das Scratch-Rennen (früher bekannt als Malfahren) wird über eine Distanz von fünf Kilometern (nicht 15, wie bei UCI-Events sonst üblich) ausgetragen, alle 18 Fahrer gehen gemeinsam ins oft von Taktik geprägte Rennen. Die Fahrer versuchen, sich einen Rundenvorsprung zu erarbeiten. Nach 20 Runden steht fest, wer der Sieger ist und wie die Punkteverteilung aussieht.
Elimination (Kategorie Endurance): Auch in diesem Rennen, das auch als Ausscheidung oder Ausscheidungsrennen bekannt ist, starten alle Fahrer gemeinsam. Dann scheidet alle zwei Runden der jeweils letzte Fahrer im Feld aus. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt das Rennen.

Rennprogramm für die zweite Runde in Berlin
19:02 Uhr: Beginn der Rennen
• Sprint / Männer / Erste Runde
• Keirin / Frauen / Erste Runde
• Scratch / Frauen
• Sprint / Männer / Halbfinale
• Keirin / Frauen / Finale
• Scratch / Männer
• Sprint / Männer / Finale
• Sprint / Frauen / Erste Runde
• Elimination / Frauen
• Keirin / Männer / Erste Runde
• Sprint / Frauen / Halbfinale
• Elimination / Männer
• Keirin / Männer / Finale
• Sprint / Frauen / Finale
22:05 Uhr: Ende der Rennen

RAD DM der Profis, Frauen und U23 vom 23. bis 25 Juni 2023 in Bad Dürrheim & Donaueschingen

Deutsche Straßenmeisterschaften 2023 zurück im Südschwarzwald – Bad Dürrheim und Donaueschingen mit knackigem Rundkurs

Donaueschingen/Bad Dürrheim:
Es werden die deutsche Titelkämpfe der kurzen Wege, wenn vom 23. bis 25.Juni 2023 die deutschen Männer-Elite, die Elite der Frauen und auch die U23-Fahrer in Donaueschingen an den Start gehen und in Bad Dürrheim durch das Ziel jagen. Nicht nur wegen des zuschauerfreundlichen Rundkurses. Ruckzuck legen auch die Teambusse die knapp zehn Minuten vom Start zum Zielbereich zurück. Ein nicht zu unterschätzender, ganz spezieller Vorteil für die Mannschaften.
Auf die eigentlichen Protagonisten der Frauen-Elite, Elite-Männer, Frauen und Männer U23 wartet am Freitag ein Einzelzeitfahrkurs von Donaueschingen über die Ostbaar nach Bad Dürrheim bei dem man vor allem Rollerqualitäten haben muß.
Am Samstag folgt das rund 125 Kilometer lange DM-Straßenrennen der Frauen, das nach Einschreibung und Team-Präsentation vor dem Donaueschinger Rathaus auch dort gestartet und zunächst neutralisiert aus der Donau-Quell-Stadt hinausgeführt wird. Fünf Mal müssen die Elite-Frauen den knackigen ca. 25-Kilometer Rundkurs mit Ziel Bad Dürrheim absolvieren.
Hier wird Liane Lippert (Movistar 2023) aus Friedrichshafen versuchen ihr DM-Leibchen aus diesem Jahr erfolgreich zu verteidigen, gejagt von der Konkurrenz. Allen voran Ricarda Bauernfeind. Die zweifache U23-Bronzemedaillengewinnerin der Straßenweltmeisterschaften 2022 in Australien fühlt sich auf den Straßen im Südschwarzwald sehr wohl.

Am Sonntag, wie immer rund eine Woche vor der Tour de France, nehmen die Elite-Männer den Kampf um das begehrte Trikot auf. Der anspruchsvolle 25-Kilometer-Runde wird vom Feld der deutschen Radsport-Crème de la Crème acht Mal in Angriff genommen. Jedesmal mit den drei Anstiegen zur Hirschhalde, nach Öfingen und jenem mit rund 15 Prozent Steigung in Aasen. Nach 200 Kilometer und rund 2500 Höhenmeter steht dann der Nachfolger des Deutschen Meisters 2023 Nils Politt (BORA-hansgrohe) fest. Ein erneuter Sieg von Politt nicht ausgeschlossen. „Simon Geschke (Cofidis) dürften die Anstiege wohl eher zu kurz und einen Tick zu leicht sein“, vermutet Strecken-Planer Rik Sauser von der ausrichtenden Sauser Event GmbH. Der Wahlfreiburger Geschke kennt die Ecke im südlichen Schwarzwald bestens, denn der „Bergkönig der Herzen“ der diesjährigen Tour de France war schon mehrfach beim „RiderMan“ in Bad Dürrheim zu Gast, eines der ältesten deutschen Jedermannrennen. Im Rahmen dessen trug dort der Bund Deutscher Radfahrer auch schon die Finale der Frauen-Bundesliga 2021 und 2022 aus.

Der Kurort war nicht nur bereits Ziel- und Startort bei der Deutschland Tour (2000 und 2002), sondern richtete bereits 2001 eine Straßen-DM aus. Damals hießen die Deutschen Meister Jan Ullrich und Petra Rossner. „Das war auf einer deutlich kürzeren und nicht so schweren Runde“, erklärt Rik Sauser für den die DM eine absolute „Herzensangelegenheit“ ist. „Zusammen mit den beiden Städten Bad Dürrheim und Donaueschingen sind wir stolz und heiß auf die Rad DM 2023. Wir werden die Weltelite des Radsports der Frauen und Männer bei der DM am Start haben.“
„Nach der Corona-DM am Sachsenring 2020, Stuttgart und Öschelbronn 2021 und den diesjährigen Titelkämpfen im Sauerland, sind wir glücklich, dass wir Bad Dürrheim und Donaueschingen gewinnen konnten, die mit der sehr erfahrenen Sauser-Eventagentur schon viele großartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben“, kommentiert BDR-Vizepräsident Günter Schabel,„Hier sind wir bestens aufgehoben.“
Lokalmatador Jan Hugger vom Kontinentalteam „Lotto Kern-Haus“ kann „direkt von der Haustüre per Rad zum Start fahren.“ 2001 stand der Schwenninger schon als dreijähriger Knirps an der Strecke, fuhr 2004 in Bad Dürrheim sein erstes Anfänger-Rennen. Der Student kennt – wie auch Bora-hansgrohe-Profi Jonas Koch aus dem benachbarten Rottweil – die Straßen in der Umgebung in und auswendig. „Es ist durchaus drin, dass jemand aus unserem Team am Ende vorne ist“, gibt sich der 24-Jährige daheim hochmotiviert und freut sich auf ein „tolles Radsportfest mit vielen Freunden und Bekannten am zuschauerfreundlichen Rundkurs“.
„Es wird ein Highlight für die Städte werden“, sind sich Erik Pauly, Oberbürgermeister von Donaueschingen, und der Bad Dürrheimer Bürgermeister, Jonathan Berggötz, einig. Auch Markus Spettel und Andreas Haller, beide für das Marketing ihrer Gemeinden zuständig, freuen sich über „das große, gemeinsame Event“ und sehen in der Ausrichtung der Titelwettbewerbe einen „Imagegewinn“, sind doch beide Städte auch im Tourismus sehr radsportaffin.
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Sportliche Grüße,
Kai & Rik Sauser
– Sauser Event GmbH –

UCI World Championships – AUS – Juniorinnen 67km + Women ELITE 164km


Liane Lippert WM 2018 (@Plomi)

1 BÄCKSTEDT Zoe GBR GREAT BRITAIN 01:47:05
2 RAYER Eglantine FRA FRANCE 02:07
3 VINKE Nienke NED NETHERLANDS 02:07
4 PELLEGRINI Francesca ITA ITALY 02:19
5 KAKITA Maho JPN JAPAN 02:21
6 MUL Malwina POL POLAND 02:21
7 KOPECKY Julia CZE CZECH REPUBLIC 02:21
8 CIABOCCO Eleonora ITA ITALY 02:21
9 VAN SINAEY Xaydee BEL BELGIUM 02:21
10 RIGAUX Alizée FRA FRANCE 02:21
11 RÜETSCHI Noëlle SUI SWITZERLAND 02:21
12 MOORS Fleur BEL BELGIUM 02:21
13 SCHMIDSBERGER Daniela AUT AUSTRIA 02:21
14 SIMON Jette GER GERMANY 02:21
15 CZAPLA Justyna GER GERMANY 02:21

16 ROBERTS Awen GBR GREAT BRITAIN 02:21
17 RATTRAY Bonnie NZL NEW ZEALAND 02:21
18 JOORIS Febe BEL BELGIUM 02:46
19 VAN DER WOLF Babette NED NETHERLANDS 02:46
20 LINTHOUDT Jade BEL BELGIUM 02:46

Women ELITE:

1 van VLEUTEN Annemiek NED NETHERLANDS 04:24:25
2 KOPECKY Lotte BEL BELGIUM 00:01
3 PERSICO Silvia ITA ITALIE 00:01
4 LIPPERT Liane GER DEUTSCHLAND 00:01
5 LUDWIG Cecilie DEN DANMARK 00:01
6 SIERRA CANADILLA Arlenis CUB CUBA 00:01
7 LABOUS Juliette FRA FRANCE 00:01
8 NIEWIADOMA Katarzyna POL POLAND 00:01
9 CHABBEY Elise SUI SUISSE 00:01
10 LONGO BORGHINI Elisa ITA ITALIE 00:01
11 MOOLMAN-PASIO Ashleigh RSA SOUTH AFRICA 00:01
12 FISHER-BLACK Niamh NZL NEW ZEALAND 00:01 Winner U23
13 REUSSER Marlen SUI SUISSE 00:11
14 VOS Marianne NED NETHERLANDS 00:13
15 MANLY Alexandra AUS AUSTRALIA 00:13
16 GEORGI Pfeiffer GBR GROSSBRITANNIEN 00:13 2nd U23
17 BERTIZZOLO Sofia ITA ITALIE 00:13
18 JACKSON Alison CAN CANADA 00:13
19 GHEKIERE Justine BEL BELGIUM 00:13
20 BAUERNFEIND Ricarda GER DEUTSCHLAND 00:13 3rd U23