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Tour-Hoffnung Emanuel Buchmann exklusiv: „Ich bin noch nicht am Limit“

12. Juni 2020 – In der neuen Ausgabe der Eurosport Weekly Cycling Show blickt der Viertplatzierte der vorherigen Tour de France Emanuel Buchmann vom Team BORA-hansgrohe im Gespräch mit Karsten Migels auf den Restart der Radsportsaison voraus und liebäugelt mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio im kommenden Jahr.
Emanuel Buchmann …
… über die Tour de France 2020:
„Es wäre mir lieber gewesen, die Tour früher zu fahren, aber das war natürlich nicht möglich. Hauptsache ist, dass die Tour überhaupt stattfindet. Das ist extrem wichtig für den Radsport. Die Tour im September ist dann etwas Glücksache was das Wetter angeht. Sommerliches Wetter ist mir immer lieber. Aber ich habe auch gezeigt, dass ich mittlerweile im Regen gute Ergebnisse zeigen kann.“
… über sein Leistungsvermögen und seine Ambitionen:
„Ich arbeite sehr hart an mir. Ich will aber nicht zu viel auf einmal. Wir haben einen sehr guten Plan. Die Trainingsintensitäten werden kontinuierlich gesteigert und das Höhentraining schlägt bei mir sehr gut an. Ich will das in den nächsten Jahren noch steigern, ganz am Limit bin ich noch nicht.“
… über die Olympischen Spiele im Jahr 2021:
„Olympia im nächsten Jahr ist ein Thema. Der Kurs soll ja sehr schwer sein in Tokio. Wenn man aus der Tour de France ganz gut rauskommt und wenn das Glück dazu kommt, dann ist einiges möglich.“

Lennard Kämna und Emu Buchmann im Januar auf Mallorca
Foto: Gerhard Plomitzer
Die komplette Folge der „Eurosport Weekly Cycling Show“ finden Sie hier:
https://www.eurosport.de/radsport/tour-de-france-2020-emanuel-buchmann-exklusiv-bin-noch-nicht-am-limit_vid1318883/video.shtml
@Eurosport Weekly Cycling Show
@Discovery

7 Stunden und 28 Minuten: Emanuel Buchmann bricht inoffiziellen Rekord bei Everest Challenge

Das Ziel war klar und die Herausforderung angenommen, außerdem stand der gute Zweck im Vordergrund. Am Ende benötigt Emanuel Buchmann 7 Stunden 28 Minuten, 162 Kilometer, 6870 kcal, 7 Riegel, 6 Gels und 11 Trinkflaschen, um die 8848hm zu absolvieren. Damit brach Buchmann den bisherigen inoffiziellen „Everesting“ Rekord von 7 Stunden 40 Minuten und zeigte einmal mehr, dass er einer der begnadetsten Bergfahrer im Radsport ist.

Foto: GERHARD PLOMITZER
(Leistungsdaten zum Beleg werden in den nächsten Tagen auf unserer Website veröffentlicht)
„Das war schon eines der härtesten Dinge, die ich je gemacht habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es gegen Ende so wehtut. Am Anfang ging alles ganz locker, da habe ich dann entschieden richtig Tempo zu fahren. Ab 7000hm habe ich die Muskulatur gespürt, das sind Regionen, die ich einfach nicht gewohnt bin. Die letzten 1000hm waren brutal. Aber es waren auch ein paar Fans da, das hat mich sehr unterstützt. Am Ende war es ein tolles Erlebnis hier im Ötztal den Rekord zu brechen. Als Radprofi hat man sonst nie Zeit, so verrückte Dinge zu tun, ich bin fast ein wenig sprachlos, irgendwie hat es auch Spaß gemacht. Natürlich kann man das nicht mit einem Radrennen vergleichen, aber ich denke schon, dass man sieht, dass ich fit bin. Mir ist aber wichtig, dass man auch den Grund nicht vergisst, warum ich das gemacht habe – um Spenden zu sammeln. Ich habe meinen Teil nun erledigt und würde mir wünschen, dass noch etwas mehr Geld für das Deutsche Kinderhilfswerk zusammenkommt. Daher bleibt das Projekt auch weiter online.“ – Emanuel Buchmann

Link zur Crowdfunding-Kampagne: www.gofundme.com/EmanuelBuchmannsEverestChallenge

„In den letzten Tagen haben wir darüber gesprochen, dass wenn die Bedingungen gut sind, wir versuchen den Rekord anzugreifen. Das Wetter war gut, die Strecke hier im Ötztal perfekt und Emu hatte gute Beine. Daher hat er nach rund zwei Stunden entschieden, es ernsthaft zu versuchen. Seine Leistung war herausragend, auch ohne spezielle Vorbereitung, aber da sprechen schon die Zahlen für sich. Ich muss sagen, es war ein beeindruckender Tag, eine großartige Erfahrung, etwas, dass man im Radsport nicht jeden Tag erlebt. Emu hat einmal mehr gezeigt, dass er einer der besten Bergfahrer der Welt ist, und auch in diesem Jahr für die Tour de France bereit sein wird.“ – Dan Lorang, Head Coach
@BORA-hansgrohe

Trofeo Serra de Tramuntana 2020


Emu fährt zum Solosieg!


Patrick Gamper an der Spitze des Feldes auf der Verfolgung der Spitzengruppe

Sóller – Deià (160,5 km)
1 Emanuel Buchmann (GER) Bora – Hansgrohe 3:55:53
2 Alejandro Valverde (Esp) Movistar Team 0:00:38
3 Gregor Mühlberger (AUT) Bora – Hansgrohe 0:00:38
4 Diego Rosa (Ita) Team Arkéa – Samsic 0:00:38
5 Sander Armée (Bel) Lotto Soudal 0:00:38
6 Loïc Vliegen (Bel) Circus – Wanty Gobert 0:00:38
7 Thomas Sprengers (Bel) Sport Vlaanderen – Baloise 0:00:38
8 Ruben Fernandez (Esp) Fundación – Orbea 0:00:38
9 Márton Dina (Hun) Kometa – Xstra Cycling Team 0:00:38
10 Harm Vanhoucke (Bel) Lotto Soudal 0:00:38
11 Nicola Conci (Ita) Trek – Segafredo 0:00:38
12 Kobe Goossens (Bel) Lotto Soudal 0:00:38
13 Marc Soler (Esp) Movistar Team 0:00:38
14 Niklas Eg (Den) Trek – Segafredo 0:00:38
15 Elie Gesbert (Fra) Team Arkéa – Samsic 0:00:38
16 Rafal Majka (Pol) Bora – Hansgrohe 0:00:38
17 Steff Cras (Bel) Lotto Soudal 0:00:38
18 Mauro Schmid (SUI) Nationalmannschaft Schweiz 0:00:38
19 Mikel Bizkarra Etxegibel (Esp) Fundación – Orbea 0:00:38
20 Simone Petilli (Ita) Circus – Wanty Gobert 0:00:38

Emanuel Buchmann holt ersten Saisonsieg für BORA – hansgrohe
Nach einem ersten Tag für die Sprinter ging es am heutigen zweiten Tag der Mallorca Challenge in die Berge. Früh setzte sich eine Spitzengruppe ab, die im Aufstieg zum Puig Major aber gestellt wurde. Lennard Kämna war der erste BORA – hansgrohe Fahrer, der sich in Szene setzen konnte. Der Neuzugang fuhr an die 20 Kilometer an der Spitze, dicht gefolgt von einer ersten Verfolgergruppe um Emanuel Buchmann. Nachdem Kämna eingeholt war, setzte Buchmann einen Konter und fuhr in der Folge solo zum ersten Saisonsieg für BORA – hansgrohe. Als Dritter rundete Gregor Mühlberger das starke Teamergebnis noch ab.
Reaktionen im Ziel

„Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, wir waren heute so aktiv, dass die anderen immer unter Druck waren. Da musste ich eigentlich nur mehr im richtigen Moment losfahren. Meine Beine waren sehr gut, aber dass ich meinen Vorsprung im Finale dann noch ausbauen konnte, hat mich selbst etwas überrascht. Im Training die letzte Woche lief es gut, aber noch nicht sehr gut, dass ich jetzt schon gewinnen kann, ist natürlich ein gutes Zeichen. Dieses tolle Ergebnis gibt uns jetzt auch richtig Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.“ – Emanuel Buchmann

„Großes Kompliment an die Jungs, heute ist unsere Taktik perfekt aufgegangen. Wir wollten offensiv fahren und damit andere Favoriten wie Valverde unter Druck setzen, das ist uns absolut gelungen. Patrick Gamper hat vor dem Puig das Tempo kontrolliert, dann hat Jempy unsere Bergfahrer in Position gebracht. Als ersten haben wir Lennard nach vorne geschickt, der bei seinem BORA – hansgrohe Debüt mehr als 20 km solo an der Spitze fuhr. Dahinter hatten wir Emu, Rafal und Gregor in der Verfolgergruppe. Als Lennard eingeholt wurde, flog alles auseinander, Rafal musste in dieser Phase leider das Rad wechseln, aber Emu war vorne mit Valverde in einer 4-Mann-Gruppe und hat die anderen dann in der Abfahrt abgehängt. Am letzten Anstieg ist er das souverän nach Hause gefahren. Dahinter ist Gregor noch auf Rang gesprintet. Absolut perfekt, mehr kann man da nicht sagen.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter
@BORA-hansgrohe


Fluchtgruppe des Tages mit Nils Politt

Fotos: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Emanuel Buchmann führt deutsche Stars bei der Deutschland Tour an

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Viele deutsche Profis, die am Sonntag noch das Finale der Tour de France gefeiert haben, begeben sich in vier Wochen auf den Weg zur Deutschland Tour. Deutschlands größtes Radsportfestival, das vom 29. August bis zum 1. September von Hannover nach Erfurt führt, wird zur Bühne der Tour-Helden.

Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) steht an der Spitze der deutschen Fahrer, die bereits für das Rennen gemeldet wurden: „Es ist toll, dass ich so viel Unterstützung aus Deutschland bei der Tour bekommen habe und mir die Daumen gedrückt wurden. Jetzt freue ich mich auf die deutschen Fans bei der Deutschland Tour und darauf, dass dort auch so viele Zuschauer an der Strecke stehen.“

Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Während sich der Gesamtvierte der Tour de France auf das profilierte Finale der Rundfahrt in Thüringen freut, blickt sein Teamkollege Pascal Ackermann vor allem auf den ersten Tag. Der zweifache Etappensieger des Giro d’Italia möchte gleich in Halberstadt das Führungstrikot überstreifen: „Im letzten Jahr war ich am ersten Tag knapp dran am Roten Trikot – in diesem Jahr soll es klappen. Ich habe extra eine Pause und einen Trainingsblock eingelegt, um mich speziell auf den August und die deutschen Rennen vorzubereiten. Ein Etappensieg bei der Deutschland Tour ist ein ganz klares Ziel.“
Dazu bekommt er Unterstützung von seinen Stamm-Anfahrern Rüdiger Selig und Michael Schwarzmann. Der Tour-Routinier und ehemalige Deutsche Meister Marcus Burghardt ergänzt das Team. Für den aktuellen Deutschen Meister Maximilian Schachmann kommt die Deutschland Tour nach seiner Handverletzung, die er während der Tour de France erlitten hat, wahrscheinlich zu früh.

Team Sunweb, die zweite deutsche WorldTour-Mannschaft, hat unter anderem Lennard Kämna für die Deutschland Tour nominiert. Der 22-jährige hat sich in den Bergen der Tour de France in die Herzen der deutschen Fans gefahren und unterstrichen, warum er eines der größten deutschen Klettertalente ist. Neben dem Norddeutschen wurde auch die deutsche Sprinter-Hoffnung Max Kanter in das vorläufige Aufgebot seines Teams aufgenommen.

Mit Nils Politt vom Team Katusha Alpecin freut sich ein weiterer Tour-Protagonist auf die Deutschland Tour, denn die Premiere im letzten Jahr war ein Sprungbrett für den Hürther: „Die Deutschland Tour war im letzten Jahr ein Riesen-Highlight für mich. Vor allem mit meinem ersten Profi-Sieg, den ich dort feiern konnte, und dem zweiten Platz in der Gesamtwertung. Ich freue mich auf die Deutschland Tour und speziell auf die Etappe nach Göttingen – das könnte ein guter Tag für mich werden.“
Daneben haben sich auch die Tour-Starter Simon Geschke (CCC Team), André Greipel (Team Arkéa-Samsic) und Roger Kluge (Lotto Soudal) angekündigt. Kluge, der mit seinem Team gleich vier Etappensiege bei der Frankreich-Rundfahrt einfuhr, freut sich auf die Heimat-Rundfahrt: „Es ist immer toll, auf deutschem Boden Radrennen zu fahren. Meine letzte Rundfahrt in Deutschland ist schon einige Jahre her. Da bin ich jetzt wirklich gespannt durch das eigene Land zu fahren. Das, was ich letztes Jahr gesehen und von den Jungs, die dabei waren, gehört habe, macht Vorfreude.“

Paul Martens (Team Jumbo-Visma), Jonas Koch (CCC Team) und Nico Denz (AG2R La Mondiale) finden sich genauso auf der vorläufigen Startliste wieder, wie Phil Bauhaus und Marcel Sieberg. Beide sind zu Beginn der Saison in die Mannschaft Bahrain-Merida gewechselt – dem Team, das im letzten Jahr mit Matej Mohorič die Deutschland Tour gewonnen hat. „Ganz klar ist die Deutschland Tour ein Highlight für uns. Das Profil sieht gut aus: schwer, aber nicht zu schwer. Wir werden mit einer sehr guten Mannschaft am Start stehen und da ist von Etappensiegen bis zur Titelverteidigung alles möglich“, sagt Sieberg. Bauhaus ergänzt: „Die Deutschland Tour ist für die deutschen Profis super. Vor heimischen Fans zu fahren, ist immer etwas Besonderes. Der Blick auf die Etappen zeigt, dass für Sprinter zwei, vielleicht sogar drei Chancen drin sein könnten. Darum bin ich motiviert und hoffe in bestmöglicher Form am Start zu stehen.“
Pressebüro Deutschland Tour | Sandra Schmitz
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Emanuel Buchmann fliegt in Val Thorens auf den vierten Gesamtrang der Tour de France


Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Nachdem bereits die gestrige Tour-Etappe aufgrund von Hagel und Erdrutsche abgebrochen werden musste, wurde auch die Strecke der entscheidenden 20. Etappe modifiziert. Die ersten beiden Anstiege wurden gestrichen und die Strecke führte auf direktem Weg von Albertville über nur 59 Kilometer nach Val Thorens. Der 33 Kilometer lange Schlussanstieg blieb dabei unverändert, und sollte die Entscheidung über den Gesamtsieg der Tour de France 2019 bringen. Nachdem die ersten 26 km flach auf einer Schnellstraße gefahren wurden, war das Rennen von Beginn an schnell. Sechs Fahrer konnten sich zu Beginn lösen, bekamen aber wenig später von einer 23 Mann großen Verfolgergruppe Gesellschaft. BORA – hansgrohe blieb im Feld, das von Team Ineos angeführt wurde. Zu Beginn des Anstiegs hatte die Gruppe einen Vorsprung von 2:30 zu Feld, begann jedoch zu zerbrechen. Dort übernahm nun Team Jumbo-Visma das Kommando. 20 Kilometer vor dem Ziel umfasste die Gruppe der Favoriten immer noch etwa 30 Fahrer, die 2 Minuten hinter der Spitze lagen. Neben Emanuel Buchmann, waren für BORA – hansgrohe noch Gregor Mühlberger und Patrick Konrad in dieser Gruppe. Während sich an der Spitze V. Nibali von seinen Fluchtgefährten absetzen konnte, wechselte das Tempo in der Gruppe der Favoriten, wodurch Nibali etwa 1:30 Vorsprung verteidigen konnte. Gregor Mühlberger setzte sich an die Spitze der Gruppe und schlug nun ein horrendes Tempo an. Der junge Österreicher holte zuerst Quintana, und etwas später auch Soler zurück, um danach noch bis etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel das Tempo für Emanuel Buchmann zu machen. Dieser versuchte zwar noch das Podium anzugreifen, aber S. Kruijswijk blieb wie ein Schatten an Buchmann’s Hinterrad. Am Ende rettete sich Nibali mit 10 Sekunden Vorsprung ins Ziel, Emanuel Buchmann erreichte das Ziel als hervorragender Siebter und verbesserte sich damit auf den vierten Gesamtrang der Tour de France 2019.
Reaktionen im Ziel
„Die Etappe war zwar kurz heute, aber der Schlussanstieg war extrem lang. Das Tempo war von Beginn an hoch, auch wenn es Abschnitte gab, an denen man sich kurz erholen konnte, war es vor allem mental sehr anstrengend. Nach drei Wochen so lange fokussiert zu bleiben ist nicht einfach. Am Ende hatte ich nichts zu verlieren, denn der Abstand nach hinten war groß genug, um etwas zu probieren. Leider hatte ich nicht mehr die besten Beine, aber ich bin völlig überwältigt und überglücklich mit meinem vierten Rang. Es war in diesem Jahr das Optimum, denn Thomas und Kruijswijk waren einfach besser. Aber mal sehen was die nächsten Jahre noch bringen werden.“ – Emanuel Buchmann

„Am Start in Brüssel war unser Ziel die Top Ten der Gesamtwertung, das war realistisch. Dass es nun Rang vier geworden ist, ist unbeschreiblich. Emu hatte eine unglaubliche Tour, er war konstant stark, und am Ende hatte er mit Gregor einen unglaublich starken Helfer zur Seite. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in einem einzelnen Puzzleteil. Es ist das Ergebnis von harter Arbeit über die letzten Jahre. Wir haben ihn Stück für Stück an die Spitze herangeführt und alle im Team haben viel investiert. Die Vorbereitung in diesem Jahr ist auch perfekt gelaufen. Er hat die Saison mit einem Sieg begonnen, und auch bei der Dauphiné war er schon in bestechender Form. Die Mannschaft hat alles für ihn gegeben, auch Marcus, Daniel und Peter wenn es flach war. Das alles zusammen hat uns diesen Erfolg gebracht, mit dem wir unglaublich glücklich und sehr zufrieden sind. Für die Zukunft, werden wir in jedem Fall versuchen uns weiter zu verbessern.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter

„Das war heute zwar kurz, aber alles andere als einfach. Ich bin froh, den Berg überstanden zu haben. Jetzt ist es nur mehr ein kurzes Stück bis nach Paris. Ich freue mich sehr für Emanuel, er ist ein wirklich starkes Rennen gefahren. Morgen gibt es noch einmal einen Sprint, eine letzte Chance für mich bei dieser Tour.“ – Peter Sagan
© BORA – hansgrohe

Abbruch wegen Hagel: Buchmann nach einer verkürzten 19. Etappe Gesamtfünfter der Tour de France

Die zweite Alpenetappe der Tour de France war heute mit etwas mehr als 126 Kilometern wesentlich kürzer als gestern. Dennoch mussten die Fahrer zwischen Saint-Jean-de-Maurienne und dem Ziel in Tignes an die 4000 Höhenmeter bewältigen, wobei die große Höhenlage dabei eine besondere Rolle spielte, denn sowohl der Col de l‘Iseran (2770 m) als auch der Schlussanstieg nach Tignes (2113 m) lagen mehr als 2000 Meter über dem Meer. Vom Start weg führte die Strecke heute bergauf, darum versuchten auch von Beginn an einige Fahrer dem Feld zu enteilen. Von BORA – hansgrohe zeigte sich in dieser ersten Rennphase besonders mit Patrick Konrad aktiv. Nach rund 10 Kilometern setzte sich zuerst eine 4-Mann Gruppe ab, doch dahinter wurde weiter angegriffen. An der ersten Bergwertung war das Feld bereits sehr klein geworden, doch auch danach überschlugen sich die Ereignisse. T. Pinot musste aufgrund einer Knieverletzung die Tour aufgeben, während Patrick Konrad mit einer ersten Verfolgergruppe zur Spitze aufschließen konnte. In dieser Gruppe waren zudem R. Uran, A. Valverde und W. Barguil, und damit durchaus gefährliche Leute, weshalb im Feld Team Ineos und Deceuninck-Quick Step arbeiteten. Emanuel Buchmann hatte zu diesem Zeitpunkt noch Gregor Mühlberger, Peter Sagan, Marcus Burghardt und Daniel Oss an seiner Seite. Bis zum Col de l`Iseran vergrößerte sich der Abstand zwischen Spitze und Feld auf etwa zwei Minuten. Dort startete Team Ineos einen Generalangriff, während Patrick Konrad aus der Spitze zurückfiel. Zuerst versuchte es G. Thomas, diese erste Attacke konnte Gregor Mühlberger noch kontern, doch dann setzte sich E. Bernal von allen Favoriten ab. Bernal schloss zu den verbliebenen Spitzenreitern auf, dahinter fuhren Kruijswijk, Thomas und Buchmann, während Alaphilippe dem Tempo nicht mehr folgen konnte. An der Bergwertung lag Bernal an der Spitze, dahinter hatte die Gruppe um Buchmann inzwischen Uran gestellt und etwa eine Minute Rückstand. Durch einen Hagelschauer in der Abfahrt war die Straße dann unpassierbar und die Tour-Leitung entschied sich die Etappe abzubrechen. Resultat und Zeitabstände wurden am l‘Iseran genommen. Da J. Alaphilippe dort über zwei Minuten Rückstand auf Bernal hatte, verlor dieser heute das Gelbe Trikot. Emanuel Buchmann rückt auf Rang fünf der Gesamtwertung vor, bevor morgen die endgültige Entscheidung über den Tour de France Sieger 2019 fallen wird.
Reaktionen im Ziel
„Es war schon eine merkwürdige Situation, als ich im Radio die Nachricht bekommen habe, dass abgebrochen wird. Zuerst haben wir es auch gar nicht geglaubt, aber wir haben dann miteinander gesprochen und alle hatten dieselbe Information. Es wäre auch unmöglich gewesen weiterzufahren, wie man gesehen hat. Ich habe noch nie so viel Eis auf der Straße gesehen. Das Rennen war heute von Anfang an richtig schnell. Am l‘Iseran hat dann Team Ineos das Kommando übernommen, und zuerst hat Thomas, dann Bernal attackiert. Gregor ist wieder sehr stark gefahren und war lange bei mir. Ich war dann in der Gruppe mit Thomas in einer guten Situation und hatte alles Kontrolle. Am letzten Anstieg wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen, denn ich habe mich wieder gut gefühlt. Aber es ist, wie es ist. Jetzt wird morgen alles entschieden. Sicherlich werden ein paar Fahrer schon früh attackieren, auch ich kann morgen etwas versuchen, wenn ich gute Beine habe. Morgen braucht man nichts mehr zu sparen, da gilt nur mehr All-in.“ – Emanuel Buchmann

„Ich denke, abzubrechen war die richtige Entscheidung. Die Gesundheit der Fahrer sollte immer vor gehen, und es war mit dem ganzen Eis auf der Straße einfach viel zu gefährlich weiterzufahren. So eine Entscheidung zu fällen, ist immer schwierig, und sie wird niemals allen Beteiligten passen. Wir wissen noch nicht was z.B. mit den Bonussekunden passiert, die würde ich streichen, das wäre fair. Zum Rennen muss man sagen, dass Emu wieder sehr gut ausgesehen hat. Er war in der Gruppe mit Thomas und alles lief nach Plan. Auch Gregor war wieder extrem stark, war lange bei ihm und hat sogar die erste Attacke von Thomas kontern können. Jetzt kommt es morgen zum großen Showdown, und wir sind immer noch optimistisch.“ – Ralph Denk, Team Manager
© BORA – hansgrohe

Emanuel Buchmann überrascht weiter: auch auf der zweiten Pyrenäen-Bergankunft glänzt der deutsche Kletterer mit Rang vier

Wie erwartet, mussten die ersten Favoriten gestern am Tourmalet ihre Chancen auf einen Tour de France Sieg 2019 begraben. Doch bereits heute folgte die nächste entscheidende Pyrenäenetappe. Drei Berge der 1. und einer der 2. Kategorie warteten auf den 185 Kilometern zwischen Limoux und Foix Prat d’Albis, einer 12 km langen Bergankunft. Nach der herausragenden Leistung von Emanuel Buchmann gestern, galt es für BORA – hansgrohe auch heute den deutschen Kletterer bis zum Finale aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. Mit Patrick Konrad, der aufgrund seiner Sturzfolgen und Rückenprobleme gestern nicht mit den Besten mithalten konnte, stand Buchmann nun ein weiterer Bergfahrer als Helfer zur Seite. Wie erwartet herrschte heute von Beginn an, ein harter Kampf um die Gruppe. Unzählige Attacken folgten aufeinander, auch BORA – hansgrohe zeigte sich in dieser Anfangsphase aktiv, doch es dauerte über 55 Kilometer, bis zum Anstieg der 2. Kategorie, bevor sich eine Gruppe von 36 Fahrern vom Feld lösen konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits mehr als 50 Fahrer den Anschluss an das Hauptfeld verloren, dementsprechend hochkarätig war die Spitzengruppe besetzt. Von BORA – hansgrohe war der österreichische Staatsmeister Patrick Konrad nun an der Spitze des Rennens. Zuerst arbeitete man zusammen, doch noch vor dem Anstieg zum Port de Lers (1. Kategorie) fiel die Gruppe auseinander. Patrick Konrad verpasste zuerst die richtige Attacke, versuchte dann alleine zur Spitze aufzuschließen, ließ sich aber etwas später in die Hauptgruppe zu Emanuel Buchmann zurückfallen. Dort waren zudem noch Daniel Oss, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger, um Buchmann zu beschützen, während die Spitze an die fünf Minuten Vorsprung herausgefahren hatte. Am vorletzten Anstieg zündete M. Landa ein wahres Feuerwerk und sprengte damit die Gruppe der Favoriten. Emanuel Buchmann hielt sich mit dem Gesamtführenden in der ersten Verfolgergruppe. An der Bergwertung lagen zwei Fahrer an der Spitze, eine Minute dahinter die erste Verfolgergruppe bestehend aus drei Movistar Fahrern. Buchmann fuhr in der zweiten Verfolgergruppe, 25 Sekunden dahinter. Vor dem Schlussanstieg konnte Landa seinen Vorsprung auf über eine Minute ausbauen, dahinter arbeitete Jumbo-Visma. Gregor Mühlberger war noch an der Seite von Emanuel Buchmann. Auf den ersten Kilometern des Prat d’Albis überholte Landa die Quintana Gruppe, an der Spitze war S. Yates alleine voran. In der Gruppe der Favoriten attackierte T. Pinot und nur Buchmann, Bernal und Alaphilippe konnten folgen. Wenig später musste auch das Gelbe Trikot abreißen lassen, während Buchmann mit Pinot arbeitete, um den Abstand zu den Verfolgern zu vergrößern. An der 4-Kilometer-Marke verschärfte Pinot das Tempo noch einmal, und zuerst Buchmann, und etwas später Bernal, mussten den Franzosen ebenfalls ziehen lassen. In einem packenden Finale holte am Ende Yates seinen zweiten Etappensieg. Emanuel Buchmann erreichte gemeinsam mit E. Bernal das Etappenziel, als sehr starker Viertplatzierter. Buchmann geht damit auf Rang sechs der Gesamtwertung, mit nur 2:14 Rückstand zum Führenden, in den morgigen zweiten Ruhetag der Tour de France 2019.
Reaktionen im Ziel
„Ich hatte heute wieder gute Beine. Die Etappe war sehr schnell, aber ich konnte bis zum Finale gut Kraft sparen, da meine Teamkollegen mich auf den engen Straßen immer gut vorne platziert haben. Als Pinot dann attackiert hat, war ich das erste Mal am Limit. Ich konnte zuerst zwar mitgehen, habe aber schnell gemerkt, dass er wohl heute zu stark für mich ist. Ich habe dann etwas rausgenommen, um in meinem Rhythmus zu fahren. Das hat super geklappt und ich konnte Bernal wieder einholen. Mit dem vierten Platz bin ich richtig glücklich. Die Tour ist offen wie nie, das Ziel sind weiter die Top 10, aber wenn man ohne schlechten Tag durchkommt, ist sicherlich einiges noch möglich. Ich denke, Pinot ist im Moment der Stärkste, er hat eine gute Mannschaft, wie man die letzten beiden Tage gesehen hat.“ – Emanuel Buchmann

„Wir sind sehr zufrieden, wie das heute gelaufen ist. Emu sollte bis zum letzten Berg so viele Kräfte wie möglich sparen, und sich besonders auf Jumbo-Visma konzentrieren. Das hat sehr gut geklappt, da wir am zweiten Berg noch Daniel, Lukas, Gregor und Patrick bei ihm in der Gruppe hatten. Als Pinot attackiert hat, hat er sehr gut reagiert. Am Ende hat er alles richtig gemacht, Pinot war einfach zu stark. Die Tour ist offen wie nie, und die dritte Woche wird extrem spannend. Ich denke immer noch, dass Team Ineos in den Alpen sehr stark sein wird, aber auch das Movistar Team hat heute gezeigt, dass sie ein Rennen für sich gestalten können. Es ist also weiter nichts gewonnen und man darf bis zum Ende keine Fehler machen.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Emanuel Buchmann fliegt am Tourmalet auf einen fantastischen vierten Rang


Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Nachdem Maximilian Schachmann gestern nach seinem Sturz im Zeitfahren die Tour leider verlassen musste, galt es heute für BORA – hansgrohe dennoch den Fokus auf die beiden schweren Pyrenäenetappen zu lenken. Ein erster echter Schlagabtausch der Favoriten wurde am Tourmalet erwartet, da Team Ineos nach dem starken Zeitfahren von J. Alaphilippe bereits unter Zugzwang stand. Die Strecke führte heute von Tarbes über den Côte de Labatmale und den Col du Soulor nach 117,5 Kilometer auf den Gipfel des berühmten Col du Tourmalet auf über 2100 Meter Seehöhe. Direkt nach dem scharfen Start erfolgten die ersten Attacken, und Peter Sagan konnte sich mit V. Nibali absetzen. Dahinter formierte sich eine 15 Mann starke Verfolgergruppe, die wenig später zur Spitze aufschließen konnte. Diese 17 Fahrer bestimmten nun den ersten Teil des Rennens, und hatten zum Beginn des Col du Soulor rund 3:00 Minuten Vorsprung auf das Feld herausgefahren. Dort arbeitete Groupama-FDJ für T. Pinot. Am Col du Soulor musste Peter Sagan an der Spitze abreißen lassen, fuhr aber weiter einen guten Rhythmus, um danach in der Abfahrt vom ersten Feld eingeholt zu werden. Doch auch dahinter war das Tempo extrem hoch, und einige der Favoriten fielen zurück. Patrick Konrad hatte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bereits Probleme, konnte aber vor dem Anstieg zum Tourmalet wieder aufschließen. Emanuel Buchmann hingegen hinterließ an der Spitze einen äußerst starken Eindruck. Auf den letzten 15 km musste Konrad zuerst sein Rad wechseln, und fiel danach endgültig zurück. Team Movistar erhöhte nun das Tempo im Feld und abermals musste Fahrer um Fahrer abreißen lassen, während alle Ausreißer eingeholt wurden. Das Finale entbrannte, als Groupama-FDJ attackierte. Doch Buchmann hatte auch bei dieser Tempoverschärfung keinerlei Probleme. Der Deutsche wartete bis 1,5 Kilometer vor dem Ziel, um dann selbst die Initiative zu ergreifen. Buchmanns Attacke viel auch G. Thomas zum Opfer und nur noch sechs Fahrer kämpften an der Spitze um den Etappensieg. Dem Antritt von T. Pinot konnte auf den letzten 200 Metern niemand folgen, der Franzose gewann die 14. Tour de France Etappe vor einem erneut starken J. Alaphilippe. Emanuel Buchmann erreichte als hervorragender Vierter das Ziel und verbesserte sich auf Rang fünf der Gesamtwertung.
Reaktionen im Ziel
„Ich bin sehr zufrieden heute. Meine Beine waren von Beginn an richtig gut, und ich hatte eigentlich zu keinem Zeitpunkt der Etappe Probleme. Bis 2 Kilometer vor dem Ende war ich nie wirklich am Limit, darum habe ich dann auch attackiert. Es hat mich schon etwas überrascht, dass Thomas zurückgefallen ist, aber ich fahre mein eigenes Rennen. Am Schluss war ich einfach nicht explosiv genug, um um den Sieg zu kämpfen, aber heute Zeit auf viele Konkurrenten gut zu machen, war schon wichtig.“ – Emanuel Buchmann

„Ich wollte heute so viele Punkte wie möglich holen, darum habe ich auch früh angegriffen. In der Gruppe konnte ich bis zur Hälfte am Col du Soulor mithalten. Durch diesen Vorsprung war ich nach der Abfahrt im ersten Feld, und habe im Sprint noch sieben Punkte geholt. Auch morgen wird ein harter Tag, mal sehen, wie meine Beine sind.“ – Peter Sagan

„Wir sind natürlich richtig glücklich mit der Leistung von Emu. Wir wussten, dass er gut drauf ist, aber das umzusetzen ist natürlich eine andere Sache. Er ist klug gefahren, hat bis zum Ende gewartet, und ist dann sogar ein aktives Rennen gefahren. Er hat letztlich die Gruppe gesprengt. Da kann man nur den Hut ziehen. Dass es am Ende Schnellere in der Gruppe gab, war klar. Aber wir sind happy. Er hat in jedem Fall einen enorm starken Eindruck hinterlassen, während andere mehr gelitten haben. Es wird auch morgen spannend werden.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Ereignisreiches TdF Zeitfahren für BORA – hansgrohe in Pau: Schachmann muss nach Sturz aufgeben, Buchmann nun 6. der Gesamtwertung

Mit dem Einzelzeitfahren in Pau begann auf der 13. Etappe der Tour de France endgültig der Kampf um den Gesamtsieg 2019. Die 27,2 Kilometer lange Strecke war besonders im ersten Teil sehr technisch. Schnelle Kurven und kurze, teilweise enge Wellen folgten in einem ständigen Rhythmuswechsel aufeinander. Diese Charakteristik änderte sich auch nicht nach der ersten Zwischenzeit nach 7,7 km. Ein 1000 Meter langer, und bis zu 10 % steiler Anstieg, führte bei Kilometer 15,5 zur zweiten Zwischenzeit. Danach, im letzten Teil, war die Strecke dann Richtung Ziel eher etwas für echte Roller. Während Emanuel Buchmann und Patrick Konrad heute um wichtige Sekunden in der Gesamtwertung fuhren, wollte Maximilian Schachmann, als ausgewiesener Zeitfahrer, um ein gutes Tagesergebnis kämpfen. Die restlichen BORA – hansgrohe Fahrer konnten es ruhig angehen lassen, um so viele Kräfte wie möglich für die beiden bevorstehenden Pyrenäenetappen zu sparen. Der dänische Zeitfahrmeister K. Asgreen war der erste Fahrer, der eine echte Richtmarke bei allen Zeitmessungen setzen konnte. 11:50 bei der ersten, 22:42 bei der zweiten und 29:20 bei der dritten Zwischenzeit standen zu Buche. Im Ziel hielt Asgreen ebenfalls die Bestzeit mit 35:52. Es dauerte einige Zeit, bis T. De Gendt als erster diese Zeit um 16 Sekunden unterbieten konnte. Für BORA – hansgrohe wurde es zum ersten Mal mit der Fahrt von Max Schachmann spannend. Der junge Deutsche begann das Rennen mit einem guten Tempo, konnte im zweiten Teil der Strecke aber sogar noch zulegen. Bei der dritten Zwischenzeit lag Schachmann mit nur 24 Sekunden auf Rang fünf, bevor er in einer schnellen Kurve zu Sturz kam. Max konnte noch selbständig ins Ziel fahren, wurde danach aber im Medical Truck untersucht, wo drei Mittelhandknochenbrüche der linken Hand festgestellt wurden. Damit muss Max Schachmann die Tour de France leider aufgeben. Er wird so schnell wie möglich nach Deutschland gebracht, um die Brüche bestmöglich zu versorgen. Doch für BORA – hansgrohe ging es danach mit Patrick Konrad und Emanuel Buchmann, trotz der traurigen Nachricht, immer noch um die Gesamtwertung. Konrad begann das Zeitfahren stark und lag bei der zweiten Zwischenzeit 50 Sekunden hinter De Gendt. Auch zum Ende hin konnte Patrick sein Tempo gut halten, und erreichte das Ziel in 36:48 Minuten, 1:12 Rückstand auf den Führenden. Emanuel Buchmann startete noch stärker als sein Teamkollege und lag an der zweiten Zwischenzeit gar nur 16 Sekunden hinter De Gendt. Der deutsche Kletterspezialist versuchte auch im flachen Schlussteil sein Tempo zu halten, ging aber in den Abfahrten keinerlei Risiko ein. Am Ende erreichte er das Ziel mit einer Zeit von 36:19. Im Kampf um den Tagessieg überraschte einmal mehr J. Alaphilippe. Der Träger des Gelben Trikot flog förmlich von Bestzeit zu Bestzeit, und gewann am Ende 14 Sekunden vor G. Thomas mit einer Zeit von 35:00 Minuten. In der Gesamtwertung rutsche Buchmann heute um einen Platz auf Rang sechs ab, Konrad ist 14. der Gesamtwertung.
Reaktionen im Ziel
„Ich bin sehr traurig und enttäuscht. Besonders weil ich dem Team jetzt nicht mehr helfen kann. Ich weiß, ich hatte eine wichtige Rolle für die Bergetappen, die ich jetzt leider nicht mehr erfüllen kann. Das tut mir leid. Aber ich habe mich heute gut gefühlt und wollte zeigen was ich draufhabe. Ich habe immer besser ins Rennen gefunden, hatte die Abfahrt aber anders eingeschätzt. In einer Kurve war es dann auch noch rutschig, und ich damit zu schnell, das war ein Fahrfehler und ich hatte keine Chance mehr, als mir das Vorderrad weggerutscht ist. Nach dem Aufprall war mir schnell klar, dass mit meiner linken Hand etwas nicht stimmt. Nun haben wir die traurige Gewissheit, dass ich mir drei Mittelhandknochen gebrochen habe. Ich werde zurück nach Deutschland fliegen, und dann werden wir sehen, wie es weitergeht.“ – Max Schachmann

Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com
„Ich denke, das war ein sehr gutes Zeitfahren von mir. Ich habe schnell einen guten Rhythmus gefunden und bin gut über den hügeligen Teil der Strecke gekommen. In den Abfahrten habe ich kein Risiko genommen, besonders nach der Nachricht von Max. Daher habe ich sicherlich einige Sekunden liegen gelassen, aber sicher ins Ziel kommen war Priorität. Dass ich im flachen Teil dann noch Zeit verlieren würde, war mir klar, aber alles in allem bin ich mit meiner Zeit sehr zufrieden.“ – Emanuel Buchmann

„Es ist natürlich sehr schade, dass wir Max heute verloren haben. Er hat sich gut gefühlt und wollte auf Ergebnis fahren. Im zweiten Teil konnte er sogar zulegen, hat aber dann leider in einer Abfahrt einen folgenschweren Fehler gemacht. In den Bergen hätte er wichtige Aufgaben übernehmen sollen, da wird er nun fehlen. Er ist ein junger Fahrer, da macht man mal einen Fehler, das gehört zum Sport dazu. Wir wünschen im das Beste und hoffen, dass er schnell zurückkommen wird. Mit Emu und Patrick können wir sehr zufrieden sein. Emu war sehr stark am Beginn, dass er am Ende etwas Zeit verlieren würde war klar. Aber seine Leistung war sehr gut. Auch Patrick ist ein gutes Rennen gefahren. Er hat schnell seinen Rhythmus gefunden und hat bis am Ende gut durchgezogen. Nun warten zwei sehr harte Etappen auf uns.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
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Seitenwind wirbelt Gesamtwertung der Tour de France durcheinander: Emanuel Buchmann rückt auf Rang fünf vor


Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com
Auch die 10. Tour de France Etappe hatte ein Profil, das durchaus erwarten ließ, dass eine Fluchtgruppe eine gute Chance auf eine Überraschung hatte. Besonders nachdem es die letzte Etappe vor dem ersten Ruhetag war, konnte man davon ausgehen, dass viele Fahrer noch einmal offensiv agieren wollten. Nach dem Start in Saint-Flour war die Strecke auf den ersten 80 Kilometern sehr wellig mit drei Bergwertungen, bevor es zum Sprint bei Kilometer 128,5 tendenziell bergab ging. Auf den letzten 50 km folgte eine weitere Bergwertung der 3. Kategorie und es wurde Seitenwind erwartet, bevor nach 217,5 km das Ziel in Albi erreicht war. In einer hektischen Startphase versuchte Team Sunweb mit M. Matthews Peter Sagan zu überraschen, doch Sagan war aufmerksam und konterte augenblicklich, während sich sechs Fahrer vom Feld absetzen konnten. Danach kehrte Ruhe ein, und die Ausreißer konnten schnell drei Minuten Vorsprung herausfahren, bevor die Sprinterteams im Feld die Kontrolle übernahmen. Bis zum Zwischensprint des Tages passierte nun wenig im Rennen, dort holte Peter Sagan einmal mehr Rang zwei aus dem Feld hinter S. Colbrelli. Der Vorsprung der Spitzengruppe lag 80 Kilometer vor dem Ziel noch bei 1:30 Minuten. In einer Seitenwindsituation versuchte dann BORA – hansgrohe gemeinsam mit Team Ineos das Feld zu teilen. Für kurze Zeit gelang dies auch, wenig später lief allerdings alles wieder zusammen. Rund 30 km vor dem Ziel teilte sich das Feld abermals, und dieses Mal waren einige Favoriten auf den Gesamtsieg in der zweiten Gruppe. Als die Ausreißer eingeholt wurden, war BORA – hansgrohe an der Spitze gleich mit sechs Fahrern in der ersten Gruppe vertreten – Sagan, Burghardt, Oss, Mühlberger, Konrad und Buchmann. Auf den letzten Kilometern entbrannte ein echtes Verfolgungsrennen, und langsam aber stetig ging die Lücke zur ersten Verfolgergruppe Sekunde um Sekunde auf. Drei Kilometer vor dem Ende begann Team Sunweb mit dem Sprint Lead-out. Sagan war auf den letzten 500 m am Hinterrad von M. Matthews, wartete aber einen Augenblick zu lange mit seinem Antritt und war dann etwas eingebaut. Am Ende holte W. Van Aert den Etappensieg, Sagan erreichte auf Platz fünf das Ziel. Emanuel Buchmann und Patrick Konrad gewannen heute mehr als eine Minute auf viele der Konkurrenten im Gesamtklassement, die beiden rückten auf die Ränge fünf und 12 vor.
Reaktionen im Ziel
„Ein riesen Dank gilt heute dem Team. Die Jungs hatten immer ein Auge auf Patrick und mich, und haben uns nach vorne gefahren, bevor kritische Situationen waren. Alles hat perfekt geklappt und wir konnten auf viele Fahrer Zeit herausfahren. Aber die Tour beginnt erst so richtig am Ende dieser Woche, es ist noch nichts gewonnen. Es ist jedoch natürlich ein Vorteil, mit einem Polster in die ersten echten Bergetappen zu gehen.“ – Emanuel Buchmann

„Es war ein nervöser Tag mit viel Wind und einigen Attacken. Man musste jeden einzelnen Kilometer konzentriert bleiben. Wir hatten einen guten Tag und Emu und Patrick konnten Zeit in der Gesamtwertung gutmachen. Am Ende gab es wie erwartet einen Sprint. Mit Rang fünf und den Punkten beim Zwischensprint habe ich mein Grünes Trikot weiter verteidigen können.“ – Peter Sagan

„Wir wussten, dass der Wind heute eine Rolle spielen würde. Aber das wussten die anderen Teams auch. Unsere Jungs haben unseren Plan perfekt umgesetzt. Wir waren immer vorne, wenn kritische Situationen entstanden sind, und haben das Rennen auch aktiv mitbestimmt. Am Ende hatten wir nicht weniger als sechs Fahrer vorne dabei, dadurch konnten wir auch sowohl für Peter, als auch unsere Kletterer im Team arbeiten. Auf der Zielgeraden war Peter dann leider etwas eingebaut. Aber mit Rang fünf hat er immer noch wichtige Punkte geholt. Unsere Klassementfahrer Emu und Patrick haben wichtige Zeit auf viele Mitfavoriten gutmachen können, es war also ein sehr guter Tag für uns.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
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